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Boze ˈbɔʐɛ deutsch Bosemb 1938 1945 Bussen ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland Masuren das zur Gmina Mragowo Landgemeinde Sensburg im Powiat Mragowo Kreis Sensburg gehort Boze Boze Polen BozeBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft Ermland MasurenPowiat MragowoGmina MragowoGeographische Lage 53 57 N 21 22 O 53 953333333333 21 371388888889 Koordinaten 53 57 12 N 21 22 17 OEinwohner 517 2012 Telefonvorwahl 48 89Kfz Kennzeichen NMRWirtschaft und VerkehrStrasse Szestno DW 591 SlabowoEisenbahn Rastenburger Kleinbahnen stillgelegt Nachster int Flughafen Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Kirche 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Ortschaft liegt im ehemaligen Ostpreussen in der Landschaft Ermland Masuren elf Kilometer nordostlich der Kleinstadt Mragowo Sensburg an einer Nebenstrasse die von Szestno Seehesten an der Woiwodschaftsstrasse 591 uber Wyszembork Weissenburg nach Szczerzbowo Talhausen und Slabowo Slabowen 1928 1945 Langenwiese fuhrt Bis 1966 war Wyszembork die nachste Bahnstation an der Bahnstrecke von Ketrzyn Rastenburg nach Mragowo die bis 1945 von den Rastenburger Kleinbahnen betrieben wurde jetzt aber aufgegeben ist Westlich der Ortschaft liegt der Bosember See 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Gutshaus des Ritterguts Bosemb Aufnahme 1902 Das Dorf wurde im Jahre 1370 als Freigut nach Kulmer Recht gegrundet nachdem der Hochmeister des Deutschen Ordens Winrich von Kniprode die Stelle mit einer Flache von zwolf Hufen an eine Familie Reimann als fur die weitere Besiedlung zustandige Lokatoren ubertrug Der Name ist in ersten Quellen mit Bosin vermerkt und vermutlich altpreussischen Ursprungs Auch eine Ableitung aus dem Niederlandischen ist aufgrund vieler bei der Ostkolonisation von dort stammender Siedler denkbar da bos dort das Wort fur Wald ist In diese Richtung geht auch die spatere Umbenennung des fruheren Vorwerks Klein Bosem in Waldhausen Eine andere Erklarung ist dass der Ort nach der ursprunglich schwabischen Heimat der Familie Reimann benannt wurde wo es ganz in der Nahe das Schloss Bussen an der Donau gab 1490 ging das Dorf in den Besitz von Hans von Zantern uber Eine kleine Kirche im Dorf ist erstmals 1531 erwahnt gab es aber vermutlich schon vorher Erwahnung findet auch eine Wassermuhle 1567 ubernahm den Ort eine Familie von Schlubhut Um 1737 wurde neben der Kirche eine Dorfschule eingerichtet Um 1785 war Bosem als ein adlig Gut und Kirchhof mit 23 Feuerstellen Hausern verzeichnet welches zum Amtsbezirk Seehesten gehorte Der Besitzer war zu dieser Zeit ein Hauptmann von Bredien Bis 1871 war fur Bosem die Bezeichnung Gross Bosem gelaufig in Abgrenzung zum benachbarten Klein Bosem das dann in Waldhausen umbenannt wurde Im Jahr 1785 wird Bosem als ein adliges Gut und Kirchdorf beschrieben wo jahrlich vier Markttage abgehalten werden 2 1833 bestand der Ort nur noch aus zehn Hausern und 152 Einwohnern Das hiesige Gut gehorte langere Zeit der ursprunglich zum polnischen Adel gehorenden Familie Suchodoilski die spater als derer von Suchodoletz in den preussischen Adel aufgenommen wurde Um 1840 entwarf Peter Joseph Lenne einen Plan fur die gesamte Gutsanlage der jedoch nie verwirklicht wurde Dafur realisierte man einen Entwurf von Johann Larass aus dem Jahr 1880 1882 wurde die baufallige Kirche abgerissen und die evangelische Gemeinde Seehesten zugeordnet Im Jahre 1874 wurde Bosemb in den neu geschaffenen Amtsbezirk Weissenburg 3 heute polnisch Wyszembork eingegliedert der zum Landkreis Sensburg im Regierungsbezirk Gumbinnen heute russisch Gussew von 1905 bis 1945 im Regierungsbezirk Allenstein heute polnisch Olsztyn in der preussischen Provinz Ostpreussen gehorte Um 1885 erbte der Rittmeister und spatere Reichstagsabgeordnete Ferdinand Rogalla von Bieberstein aus Baranowen das Rittergut Bosem von der Familie von Suchodoletz und behielt es bis zum Verkauf an die Ostpreussische Siedlungsgesellschaft im Jahr 1920 4 Zu diesem Zeitpunkt hatte der Gutsbezirk einen Flacheninhalt von 1406 ha wovon 860 ha Ackerland 146 ha Wiesen zwei ha Weiden 349 ha Holzungen und 49 ha Hofraum waren 5 Das Gut verfugte uber ein Vorwerk Zur Gutswirtschaft gehorten eine Molkerei eine Muhle eine Ziegelei und ein Sagewerk Dazu betrieb man die Zucht von Vollblutpferden und Herdbuchrindern Einige der Wirtschaftsgebaude haben die Zeiten uberstanden ebenso die Schmiede und das Verwalterhaus mit Arkadenvorbau Das klassizistische Gutshaus von 1848 hat die beiden Weltkriege uberdauert und wurde kurzlich renoviert es beherbergt heute eine Schule Dagegen wurden die prachtigen Baume in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gefallt Nur der Teich vor der grossen uberdachten Terrasse des Gutshauses erinnert an die alte Konzeption Im Jahre 1910 zahlte Bosem 385 Einwohner 6 1911 wurde eine neue Dorfschule errichtet Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevolkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein zu dem Bosemb gehorte am 11 Juli 1920 uber die weitere staatliche Zugehorigkeit zu Ostpreussen und damit zu Deutschland oder den Anschluss an Polen ab In Bosemb stimmten 260 Einwohner fur den Verbleib bei Ostpreussen auf Polen entfielen keine Stimmen 7 Am 30 September 1928 wurde der Gutsbezirk Bosem in die Landgemeinde Bosem umgewandelt Zu diesem Zeitpunkt ergab eine offizielle Volkszahlung 543 Einwohner 1929 wurde Bosem in Bosemb umbenannt Mit der Einfuhrung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 wurde die Landgemeinde Bosemb zur Gemeinde Bosemb wurde durch die Grundungsurkunde vom 24 Mai 1937 in die katholische Pfarrei Wilkendorf eingegliedert Am 3 Juni 1938 wurde Bosemb in Bussen umbenannt 1939 wurden 518 Einwohner gezahlt die sich auf 111 Haushalte verteilten darunter 61 mit Landbesitz Im Jahr 1945 gehorte Bussen zum Landkreis Sensburg im Regierungsbezirk Allenstein der preussischen Provinz Ostpreussen des Deutschen Reichs Vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region Ermland Masuren im Fruhjahr 1945 von der Roten Armee besetzt Nach Kriegsende wurde Bussen 1945 zusammen mit dem sudlichen Ostpreussen von der Sowjetunion dem kommunistischen Regime der Volksrepublik Polen zur Verwaltung unterstellt Die Ortschaft wurde nun Boze genannt Soweit die deutschen Einwohner nicht geflohen waren wurden sie in der Folgezeit vertrieben es wurde ihnen nicht erlaubt in ihren Besitz zuruckzukehren Das Dorf ist heute ein Ortsteil der Gmina Mragowo Landgemeinde Sensburg im Powiat Mragowski Kreis Sensburg der Woiwodschaft Ermland Masuren 1975 1998 Woiwodschaft Olsztyn Allenstein Boze ist Sitz des zusammengefassten Schulzenamt Boze zusammen mit Boze Male Waldhausen und Brodzikowo Marienhof Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen1782 23 Feuerstellen Haushaltungen 2 1818 156 Kirchdorf und Hauptgut 8 1867 338 am 3 Dezember im Rittergut und Marktort 9 1871 336 am 1 Dezember davon 321 Evangelische und 15 Katholiken 9 1910 385 am 1 Dezember davon 355 mit deutscher Muttersprache 350 Evangelische funf Katholiken 21 mit polnischer Muttersprache samtlich Katholiken und funf mit masurischer Muttersprache samtlich Evangelische vier Einwohner sprechen Deutsch und eine andere Sprache 10 1 11 1933 525 12 1939 502 12 Kirche Bearbeiten nbsp St Stanislaus Kapelle in BozeVor 1945 lebte eine uberwiegend evangelische Bevolkerung in Bussen Das Dorf war in das Kirchspiel der Kirche Seehesten 13 heute polnisch Szestno eingepfarrt das zum Kirchenkreis Sensburg heute polnisch Mragowo in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Evangelischen Kirche der Altpreussischen Union gehorte Bosemb selbst war bis 1822 eine selbstandige Kirchengemeinde und behielt bis zuletzt eine eigene Kapelle fur die Gottesdienste Heute ist die Einwohnerschaft von Boze fast ausnahmslos katholisch Die einstige evangelische Kirche in Seehesten und heutige katholische Kirche in Szestno ist die zustandige Pfarrkirche jetzt im Dekanat Mragowo I im Erzbistum Ermland der Katholischen Kirche in Polen Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehoren jetzt zur Pfarrei in Mragowo in der Diozese Masuren der Evangelisch lutherischen Kirche in Polen Personlichkeiten BearbeitenUdo Lattek 16 Januar 1935 in Bosemb 31 Januar 2015 deutscher Fussballspieler und trainer lebte bis 1945 in seinem GeburtsortLiteratur BearbeitenBosemb Kreis Sensburg in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 und alter Landkarte der Umgebung von Bosemb Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Boze wojewodztwo warminsko mazurskie Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Bosemb Kreis Sensburg in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 und alter Landkarte der Umgebung von Bosemb a b Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil I Konigsberg Leipzig 1785 Anhang Volstandige Topographie vom Litthauischen Cammer Departement S 16 Rolf Jehke Amtsbezirk Weissenburg Ostpr Quelle Kuno Rogalla von Bieberstein Paul Niekammer Guter Adressbuch fur die Provinz Ostpreussen mit Anhang Memelland 4 Auflage Reichenbach Leipzig 1922 S 62 und S 63 Uli Schubert Gemeindeverzeichnis Landkreis Sensburg Herbert Marzian Csaba Kenez Selbstbestimmung fur Ostdeutschland Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost und westpreussischen Volksabstimmung am 11 Juli 1920 Herausgeber Gottinger Arbeitskreis 1970 S 111 Alexander August Mutzell Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 1 A F Halle 1821 S 157 Ziffer 4101 a b Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preussen und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt Berlin 1874 S 322 323 Ziffer 130 Koniglich Preussisches Statistisches Landesamt Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein Danzig Marienwerder Posen Bromberg und Oppeln Auf Grund der Volkszahlung vom 1 Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen Heft I Regierungsbezirk Allenstein Berlin 1912 S 64 65 Ziffer 131 Landkreis Sensburg gemeindeverzeichnis de U Schubert 2021 a b Michael Rademacher Ostpreussen Kreis Sensburg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band III Dokumente Gottingen 1968 S 501 Gmina Mragowo Landgemeinde Sensburg Amtssitz Stadt MragowoOrtsteile Schulzenamter Bagienice Alt Bagnowen Althofen Bagienice Male Klein Bagnowen Bruchwalde Boza Wolka Bosembwolka Dreissighuben Boze Bosemb Bussen Budziska Budzisken Wachau Gazwa Gonswen Gansen Grabowo Grabowen Grabenhof Gronowo Grunau Karwie Karwen Kiersztanowo Kerstinowen Kersten Kosewo Kossewen Rechenberg Krzywe Krummendorf Lembruk Langenbruck Marcinkowo Mertinsdorf Mierzejewo Mnierczeiewen Mertenau Mlynowo Ober Muhlenthal Muntowo Muntowen Muntau Nikutowo Nikutowen Niekuten Notyst Maly 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