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Ferdinand Rogalla von Bieberstein 21 Januar 1857 auf Gut Baranowen Landkreis Sensburg Ostpreussen 8 November 1945 in Berlin war ein Gutsbesitzer preussischer Politiker und Rechtsritter des Johanniterordens Ferdinand Rogalla von Bieberstein Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 2 1 Kindheit 2 2 Ausbildung 2 3 Militarzeit aktiv 1876 1886 Reserve 1887 1901 2 4 Bewirtschaftung des Guts 1885 1920 2 5 Politischer Werdegang und gesellschaftliche Aktivitaten 3 Orden und Ehrenzeichen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenEr entstammte dem alten ostpreussischen Adelsgeschlecht Rogalla von Bieberstein und war das dritte Kind des studierten Landwirts und Gutsbesitzers Vollmar Gustav Julius Florentin Kasimir Rogalla von Bieberstein 1828 1892 Gutsherr auf Baranowen und dessen erster Frau Mathilde von Ziegler und Klipphausen 8 Juni 1833 29 Januar 1857 aus Bothau Kr Sensburg die eine Tochter des Rittergutsbesitzers Rudolf von Ziegler und Klipphausen und der Grafin Sophie Mathilde von Hertzberg war Seine Geschwister waren Agnes 1854 1911 Mathilde 1862 1946 Richard 1855 1900 Friderike 1863 1942 Dolores 1866 1954 und Hans Detlof 1872 1959 Bieberstein heiratete am 16 September 1879 auf Gut Ober Steinkirch Landkreis Lauban Schlesien in erster Ehe Margarethe von Witzleben 17 Januar 1859 auf Ober Steinkirch 1 Juli 1929 in Plagwitz die Tochter des preussischen Oberstleutnants a D Oskar von Witzleben Gutsherr auf Ober Steinkirch und der Emma Flinsch Die Ehe wurde 1899 geschieden In zweiter Ehe heiratete Bieberstein am 17 Dezember 1912 in Berlin Hedwig Wendhausen 11 August 1872 in Schwerin Mecklenburg 7 Juli 1962 in Berlin die Tochter des Landgerichtsprasidenten Universitatsvizekanzlers und Konsistorialdirektors zu Rostock Albrecht Wendhausen und der Ida Mierendorf Tochter Wera 1883 1975 heiratete 1902 auf Gut Bosemb Arthur von Schierholz den Mitinhaber der gleichnamigen Porzellanmanufactur Plaue Thuringen 1 Leben BearbeitenKindheit Bearbeiten Seine Kindheit verbrachte Bieberstein auf dem vaterlichen Gut Baranowen im Kreise seiner Geschwister mit sonntaglichen Kirchfahrten nach Nikolayken Mikolajki in die evangelische Kirche Er wuchs zweisprachig auf deutsch wurde in der Familie und auf Amtern masurisch polnisch vermehrt auf dem Hof und im Verkehr gesprochen Seine Mutter starb 8 Tage nach seiner Geburt der Vater heiratete zwei Jahre spater am 24 August 1859 in Berlin wieder und zwar die 1835 geborene Friederike Dolores Jacobine von Arnim Tochter des Sanitatsrates Hans Ferdinand v Arnim und dessen Ehefrau Jacobine Weitsch Um die Kinder kummerte sich Mutterschwester Agnes die mit Ferdinand von Suchodoletz auf Bosemb kinderlos verheiratet war und ihm spater das Rittergut Bosemb vererbte Die Namen der Hauslehrer sind nicht bekannt Ausbildung Bearbeiten Bieberstein begann seine akademische Ausbildung am Friedrichskolleg zu Konigsberg um mit 13 Jahren die militarische Ausbildung einzuschlagen Unter der Nr 3534 wurde er am 5 Mai 1870 in das traditionsreiche Kadettenhaus Kulm aufgenommen wie mindestens vier Familienmitglieder vor ihm 2 Am 20 Dezember 1872 wurde er Gefreiter und am 1 Mai 1873 zur Haupt Kadettenanstalt Berlin befohlen 3 Er erlebte am 1 September gleichen Jahres die Grundsteinlegung der auf 800 Kadetten erweiterten Central Kadettenanstalt Berlin Lichterfelde und wohnte mit seinen Kameraden am 2 September der Einweihung des Siegesdenkmals Siegessaule auf dem Konigsplatz bei mit dem den drei in Folge gewonnenen Kriegen 1864 1866 1870 71 sowie der Reichsgrundung gedacht wurde 4 Militarzeit aktiv 1876 1886 Reserve 1887 1901 Bearbeiten Von Lichterfelde wurde Bieberstein zur preussischen Armee in das 1 Schlesische Husaren Regiment Nr 4 nach Ohlau im Regierungsbezirk Breslau befohlen 1876 Portepee Fahnrich 1877 Uniformfoto in Metz 1877 Sekondeleutnant 1879 Uniformfoto mit seiner Frau 1880 Adjutant liess sich 1884 in das Gardekurrasierregiment nach Berlin versetzen nach Ubernahme des ererbten Gutes Bosemb 1886 a la suite stellen und Anfang 1887 zur Reserve nach Lotzen in Ostpreussen versetzen wo er 1888 das Patent als Premierlieutenant der Reserve des Gardekurassierregiments und 1894 das Patent des Rittmeisters erhielt um 1901 als Rittmeister a D endgultig aus dem Militardienst auszuscheiden 1922 wurde er Major a D genannt Bewirtschaftung des Guts 1885 1920 Bearbeiten nbsp Das Rittergut Bosemb 1902 Bieberstein ubernahm 1885 5 die Bewirtschaftung des ererbten Ritterguts Bosemb mit Wolka und Friedrichsberg Zu den insgesamt 1361 ha wovon 350 Wald kam ebenfalls im Kreis Sensburg 1901 das Rittergut Vollmarstein mit Nadawken Kutzen mit 625 150 ha 6 Er baute einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb auf 7 Erstellung massiver Neubauten neben Wirtschaftsgebauden Wohnhauser der Guts Instfamilien Handwerker und Kammerer beidseitig der Gutsstrasse Drainagieren der Felder Die unterhalb der Wolka im langgestreckten Tal gelegene versumpfte Seewiese wurde vom Gutsherren als erste Pioniertat trockengelegt und der Schaf und Pferdezucht ein sehr wertvolles Futterareal erschlossen Die Tierzucht bestand 1913 aus 230 Pferden vornehmlich Remontenaufzucht 346 Rindviechern davon 168 Kuhe 600 Schafen und 305 Schweinen Von den Rindviechern wurden die schwarzbunten Hollander gezuchtet Die Herde war dem Herdbuch angeschlossen Die Milch der Kuhe wurde in der gutseigenen Dampfmeierei zu Butter verarbeitet Die stattliche Geflugelzucht umfasste Italiener Huhner Rouenenten Bronzeputen und pommersche Enten Die Huhnereier gingen im Postpaket nach Berlin Das Gut war seit 1898 unter Georg von Schwerin von 1893 bis 1918 Landrat in Sensburg an die Kleinbahn Rastenburg Sensburg angeschlossen die den Abtransport der Ertrage und Erzeugnisse sowie die Anfahrt der Kohlen des Dungers und der Futtermittel sehr okonomisch machte Die Bestellung der Flachen im zweiten Kriegsjahr 1916 in Morgen 550 Winterroggen 10 Sommerroggen 375 Winterweizen 10 Sommerweizen 105 Gerste 480 Hafer 500 Gerste 500 Futterruben Wrucken und Mohren 300 Morgen Klee Ferner gab es 450 Morgen Wiesen 450 Dauerweiden und 380 Ackerweiden Zur Bodenbearbeitung wurden ein Dampfpflug und ein Motorpflug eingesetzt Neben reichlichem Stalldung erhielt der Acker ausreichende Mengen von kunstlichem Dung in Form von Kanit Thomasmehl Ammoniak Superphosphat Kalkstickstoff usw Bieberstein zahlte 1911 zu den Millionaren 8 Mangels Nachfolger verkaufte Ferdinand Rogalla von Bieberstein Bosemb 1920 an die Ostpreussische Landgesellschaft in Konigsberg zu Siedlungszwecken und zog endgultig nach Berlin Politischer Werdegang und gesellschaftliche Aktivitaten Bearbeiten nbsp Bieberstein als Abgeordneter 1903 1908 Bieberstein betatigte sich schon fruh politisch Er wurde 1887 Mitglied des Kreistags in Sensburg war von 1896 bis 1918 Mitglied im Preussischen Abgeordnetenhaus in Berlin 9 und von 1903 bis 1918 als Deutschkonservativer Mitglied des Reichstags fur den Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Gumbinnen 7 und gewann drei Reichstagswahlen Ein konservativer Lehrer kommentierte auf Wahlkreisebene 10 zu 1903 Vor der dem 14 Juni stattfindenden Reichstagswahl haben grosspolnische Politiker alle Anstrengungen gemacht um hier einen polnischen Kandidaten durchzubringen Man scheute keine Opfer an Zeit und Geld wie schon vor funf Jahren Gottlob alles vergebens Mit erdruckender Majoritat siegte der konservative Kandidat Rittergutsbesitzer von Bieberstein Bosemb Hoffentlich lassen die Grosspolen unsern Kreis zur Ruhe zu 1912 der 13 und letzten Reichstagswahl im Kaiserreich Die Reichstagswahl ergab in hiesigem Kreise die Wiederwahl des bisherigen Abgeordneten v Bieberstein Bosemb Die Nationalliberalen hatten grosse Anstrengungen gemacht auch die polnische Partei gab eine Menge Geld aus Alles vergebens Unsere Masuren blieben konservativ 1919 wurde er fur sechs Jahre gewahlter Amtsvorsteher im Amtsbezirk Bosemb umfassend die Landgemeinde Grunau und die Gutsbezirke Bosemb Bosem und Grunau drei Gemeinden Gutsbezirke legte das Amt aber 1920 nach Verkauf des Guts nieder Bieberstein wurde 1889 Ehrenritter und 1904 Rechtsritter des Johanniterordens 1897 Mitglied der Alterthumsgesellschaft Prussia 1909 Grundungsmitglied des Familienverbandes Rogalla von Bieberstein e V 1922 Mitglied der Deutschen Adelsgenossenschaft Orden und Ehrenzeichen BearbeitenLandwehrdienstauszeichnung 2 Klasse 1889 Landwehrdienstauszeichnung 1 Klasse 1897 Preussischer Kronenorden 3 Klasse 15 Januar 1913 11 nbsp Bieberstein als Husarenfahnrich 1877 nbsp Bieberstein mit seiner ersten Frau Margarethe von Witzleben 1879 nbsp Bieberstein in Reiteruniform um 1900 nbsp Bieberstein mit seiner zweiten Frau Hedwig Wendhausen 1930 35 Literatur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser B Band XIV Seite 448 Band 78 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1981 ISSN 0435 2408 Archiv des Genealogen Kuno Rogalla von Bieberstein Hamburg unveroffentlicht Monografia Wsi Boze Opracowanie drugie Boze 2005Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ferdinand Rogalla von Bieberstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ferdinand Rogalla von Bieberstein in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Es hat sich das Gastebuch mit den Eintragungen der 40 Hochzeitsgaste erhalten Fur vier weitere Familienmitglieder seinen Urgrossvater und drei seiner Bruder ist das aus deren Militardaten zu vermuten Die Stammdaten der Kadetten Nr 1 bis 186 gingen wegen eines Zimmerbrandes verloren und sind leider nur unvollstandig rekonstruiert wie Neuschafer in Stammliste S 105 schreibt Lt Neuschafer Stammliste des Koniglichen Kadettenhauses Culm Coslin 1 Juni 1776 1 November 1907 Berlin 1907 Louis von Scharfenort Das Koniglich Preussische Kadettenkorps 1859 1892 Berlin 1892 Was die Widmung einer beim 25 jahrigen Betriebsjubilaum 1910 von Tochter Wera und Schwiegersohn Arthur von Schierholz gestifteten Deckelvase belegt Wolf von Bila Heinrode des Grundbesitzes welcher sich in der Provinz Ostpreussen in adeligen Handen befindet II Teil Regierungsbezirk Gumbinnen Otto Brack Wirtschaftsbetrieb auf dem Rittergut Bosemb In Kurt Templin Unsere Masurische Heimat 1818 1918 2 Auflage Meiningen 1925 Rudolf Martin Jahrbuch der Millionare 1911 Mann Bernhard Bearb Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Mitarbeit von Martin Doerry Cornelia Rauh und Thomas Kuhne Dusseldorf Droste Verlag 1988 S 66 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd 3 Schul u Gemeinde Chronik Alt Gehland II Band In Altpreussische Geschlechterkunde 2007 S 327 333 342 Koniglich Preussische Ordensliste 8 Nachtrag Seite 206 1905Abgeordnete des Reichstagswahlkreises Regierungsbezirk Gumbinnen 7 Gotthard von Tyszka 1867 Gustav von Saltzwedel 1867 1871 Leopold von Hoverbeck 1871 1875 Robert Viktor von Puttkamer 1875 1877 Eugen Mullner 1877 1878 Julius von Mirbach Sorquitten 1878 1881 Walter Lejeune Dirichlet 1881 1884 Max von Redecker 1884 1886 Julius von Mirbach Sorquitten 1886 1898 Julius von Queis 1898 1903 Ferdinand Rogalla von Bieberstein 1903 1918 Normdaten Person GND 133221105 lobid OGND AKS VIAF 23322786 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rogalla von Bieberstein FerdinandKURZBESCHREIBUNG deutscher Gutsbesitzer und preussischer Politiker MdRGEBURTSDATUM 21 Januar 1857GEBURTSORT Gut Baranowen Landkreis Sensburg OstpreussenSTERBEDATUM 8 November 1945STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Rogalla von Bieberstein amp oldid 229429369