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Thomasmehl Thomasphosphat ist ein phosphatreiches Dungemittel das als Nebenprodukt der Eisen und Stahlerzeugung hergestellt wird Inhaltsverzeichnis 1 Herstellung 2 Aufbau und Gehalt 3 Anwendung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerstellung BearbeitenZusammen mit seinem Vetter dem Chemiker Percy Carlyle Gilchrist erfand Sidney Gilchrist Thomas 1876 77 ein Verfahren zur Erzeugung von Eisen und Stahl aus phosphorreichem Eisenerz das nach ihm benannte Thomas Verfahren Die industrielle Stahlproduktion nach diesem Verfahren wurde in England im Mai 1879 eingefuhrt im September 1879 bereits in Deutschland Bei diesem heute nur noch selten angewandten Verfahren zur Eisen und Stahlerzeugung wird der zu Phosphorpentoxid P2O5 oxidierte Phosphor mit als Zuschlag beigefugtem Kalkstein verschlackt Thomasschlacke und kommt fein gemahlen unter der Bezeichnung Thomasmehl oder Thomasphosphat als Phosphatdunger in den Handel Nicht nachgewiesen ist ob sich Sidney Thomas auch die Verwendung des Thomasmehls als Dungemittel patentieren liess In Deutschland begann Gerhard Hoyermann zum Ende der 1870er Jahre mit Versuchen die bei der Ilseder Hutte anfallende phosphorhaltige Hochofenschlacke aufzuschliessen um daraus einen Phosphatdunger zu gewinnen Als das Peiner Walzwerk 1882 das Thomasverfahren einfuhrte ubernahm Hoyermann gemeinsam mit dem Werk Vermahlung und Absatz der gesamten anfallenden Thomasschlacke Seit 1884 erzeugte er in seiner Fabrik Thomasmehl in grossen Mengen die er leicht absetzen konnte weil die Nachfrage nach diesem Phosphatdunger standig zunahm und er bis zu diesem Zeitpunkt der einzige Fabrikant war der Thomasmehl in Deutschland auf den Markt brachte 1 Aufbau und Gehalt BearbeitenThomasmehl ist ein Ca Silico Phosphat mit der Naherungsformel Ca3 PO4 2 Ca2SiO4 mit 15 P2O5 und 45 CaO sowie Beimengungen von Eisen Mangan Magnesium und Chrom 2 Anwendung BearbeitenPhosphor ist ein Hauptnahrelement in der Pflanzenernahrung Thomasphosphat hat eine weniger schnelle Anfangswirkung als Superphosphat ist jedoch gut mobilisierbar Die beste Dungewirkung entfaltet sich bei einem leicht sauren Boden pH Da die Stahlindustrie mittlerweile fast ausschliesslich phosphatarme Erze verarbeitet ist das kostengunstige Thomasmehl praktisch vom Markt verschwunden 3 Problematisch ist zudem die Belastung von Thomasmehl mit dem Schwermetall Chrom Siehe auch BearbeitenSuperphosphat Rhenaniaphosphat Rohphosphat Thomasphosphat Kali Eutrophierung Nahrstoff Pflanze Literatur BearbeitenArnold Finck Pflanzenernahrung in Stichworten 3 uberarbeitete Auflage Hirt Kiel 1976 ISBN 3 554 80197 6 Hirts Stichwortbucher S 136 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Bekanntmachung betreffend die Einrichtung und den Betrieb gewerblicher Anlagen in denen Thomasschlacke gemahlen oder Thomasschlackenmehl gelagert wird Deutschland 1899 Quellen und Volltexte Produktion und Produkt in historischen FotosEinzelnachweise Bearbeiten https www deutsche biographie de gnd137637489 html ndbcontent W Triebel und R Nowack Herstellung von Schmelzphosphat Dunger bei hygienischer Aufbereitung und Vernichtung von Stadtmull In Kultusministerium Hrsg Forschungsberichte des Landes Nordrhein Westfalen Nr 858 Westdeutscher Verlag Koln und Opladen 1960 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Barbara Dittrich Ralf Klose Schwermetalle in Dungemitteln In Schriftenreihe der Sachsischen Landesanstalt fur Landwirtschaft Nummer 3 2008 ISSN 1861 5988 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thomasmehl amp oldid 216465110