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Die romisch katholische Pfarrkirche St Georg in Eugenbach einem Ortsteil von Altdorf bei Landshut in Niederbayern ist ein weithin sichtbares Baudenkmal Nummer D 2 74 113 13 auf dem sogenannten Kirchenberg 461 m u NHN hoch uber dem Isartal Der in den Grundmauern bis auf das 10 Jahrhundert zuruckgehende Bau erhielt um 1510 20 im Wesentlichen seine heutige Form Im 18 Jahrhundert wurde das Langhaus barock umgestaltet der uberwiegende Teil der Ausstattung stammt ebenfalls aus dieser Zeit Aussenansicht der Pfarrkirche St Georg in Eugenbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Ausstattung 3 1 Hochaltar 3 2 Seitenaltare 3 3 Kanzel 3 4 Ubrige Ausstattung 3 5 Orgel 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDen altesten Teil der heute noch bestehenden Kirche bilden die Grundmauern aus dem 10 Jahrhundert Bis auf etwa 3 50 Meter Hohe ist auf der Westseite der Kirche noch Originalmauerwerk vorhanden das dem Burgstall Eugenbach zuzuordnen ist und ursprunglich der Verteidigung gegen die Ungarneinfalle diente 1 Eugenbach ist eine sogenannte Urpfarrei die sich aus der Monchsseelsorge des Klosters St Emmeram in Regensburg entwickelt hat und spatestens im Jahr 822 gegrundet wurde Zum Pfarrsprengel gehorten unter anderem Altdorf und Pfettrach Erst im 14 Jahrhundert verlagerte sich mit dem Aufschwung der Wallfahrt zu Unserer Lieben Frau der Schwerpunkt der Pfarrseelsorge nach Altdorf Im Jahr 1365 wurde die Pfarrsitz dorthin verlegt Die Pfarrei Eugenbach wurde im Jahr 1921 wiedererrichtet Ihr ist seit damals die Filialkirche St Peter in Munchnerau zugeordnet 2 3 Im 13 oder 14 Jahrhundert erfolgte eine Erweiterung des Kirchenbaus nach Westen Der Chor und der Turm wurden in den Jahren 1516 17 im spatgotischen Stil errichtet wie uber dendrochronologische Datierung festgestellt wurde Auch das Langhaus wurde zu dieser Zeit wohl umgebaut aber erst nach 1517 fertiggestellt Im 18 Jahrhundert wurde das Langhaus barockisiert wahrend Chor und Turm in gotischen Formen erhalten blieben Ausserdem wurde nahezu die vollstandige Ausstattung erneuert und durch Stucke im Stile des Barock und Rokoko ersetzt Im Jahr 1875 wurde das Gotteshaus restauriert das Langhaus teilweise regotisiert 4 5 Aufgrund des beschwerlichen Weges und der engen kurvenreichen Strasse zur Pfarrkirche St Georg wurde 1997 im Ortskern von Eugenbach also im Isartal zu Fussen des Kirchenbergs ein modernes Pfarrheim erbaut Dieses enthalt die Kapelle Anna selbdritt die von der Pfarrei als Werktagskapelle und fur Vorabendmessen genutzt 6 Im Jahr 2016 erfolgte eine statische Sanierung der Doppelempore im Langhaus Zugleich wurde in den Jahren 2016 17 die historische Orgel der Pfarrkirche von der Firma Orgelbau Kubak aus Augsburg restauriert 7 Beschreibung BearbeitenAussenbau Bearbeiten Die Saalkirche umfasst einen dreijochigen Chor welcher in drei Achteckseiten schliesst Das Langhaus weist nordlich drei sudlich vier Fensterachsen auf Beide Baukorper besitzen ein Satteldach Der Chor ist dabei etwas breiter und etwas hoher als das Langhaus und im Gegensatz zu diesem unverputzt Die Achse des Langhauses ist gegenuber dem Chor leicht nach Norden geknickt Im Vergleich zu der geringen Breite von rund acht Metern kennzeichnet den Grundriss eine ausgepragte Langenentwicklung die Gesamtlange betragt rund 34 Meter davon entfallen allein 13 Meter auf das Presbyterium Der Chor weist schwache Dreiecklisenen und einen umlaufenden Dachfries auf der nach historischem Vorbild in der Machart der Landshuter Bauhutte rekonstruiert und auf das barock umgestaltete Langhaus ausgedehnt wurde Der Chorraum besitzt original gotische Spitzbogenfenster im Langhaus finden sich neugotische Fenster die mit zweibahnigem Masswerk ausgestattet sind und ebenfalls einen spitzbogigen Abschluss aufweisen 4 5 Sudlich an den Chor schliesst sich der massige Turm ein sogenannter Chorflankenturm an In seinem Erdgeschoss ist die Sakristei untergebracht Im Winkel zwischen Langhaus und Turm befindet sich der Turmaufgang in Form einer Wendeltreppe Durch die aufwandige Gliederung des Aussenbaus ist der funfgeschossige Turm das Charakteristum der Pfarrkirche St Georg Die Geschosse sind durch Friese separiert und mit unterschiedlich breiten gefasten Spitzbogenblenden verziert Aus dem Glockenstuhl im obersten Geschoss lauten drei Glocken wobei die alteste aus dem Jahr 1785 stammt Der Turm besitzen nach jeder Seite hin zwei rundbogige Schalloffnungen Das abschliessende Satteldach wird von zwei Zinnengiebeln flankiert die jeweils ein Ziffernblatt der Turmuhr tragen 4 5 Auf der Sudseite des Langhauses befindet sich am dritten Joch von Osten ein kleiner Anbau der als Kriegergedachtniskapelle fungiert und sich mit einem Spitzbogen nach aussen hin offnet Ehemals diente dieser als Vorzeichen fur das inzwischen zugesetzte Sudportal Heute gelangt man ausschliesslich uber das Westportal das von einer Vorhalle aus dem 19 Jahrhundert geschutzt wird in das Kircheninnere Die Pfarrkirche ist von einem Friedhof umgeben Die Friedhofsmauer weist Sichtziegelmauerwerk auf und stammt abgesehen von einigen spateren Veranderungen aus dem 16 oder 17 Jahrhundert 4 Innenraum Bearbeiten nbsp InnenansichtIm Chor befindet sich ein spatgotisches Netzgewolbe mit runden Schlusssteinen dessen birnstabformige Rippen aus rechteckigen gefasten Wandpfeilern mit profilierten halben Achteckskonsolen entspringen Die Joche werden durch spitze Schildbogen separiert Auch der Chorbogen ist spitz die Profilierung wurde erst im 19 Jahrhundert eingebracht Das Langhaus weist eine barocke Flachdecke auf In der Sakristei und im sudlichen Anbau des Langhauses befindet sich jeweils einfaches spatgotisches Kreuzrippengewolbe 4 5 Ausstattung BearbeitenHochaltar Bearbeiten nbsp Hochaltar mit Darstellung des Hl GeorgDas beherrschende Element der Kirchenausstattung ist der Rokoko Hochaltar aus der Zeit um 1750 Ein Aufbau aus vier schrag gestellten Saulen die beiden inneren gewunden flankiert das grosse Altarblatt das im Zentrum den Kirchenpatron Georg Gedenktag 23 April im Himmel zeigt Rund um diese zentrale Darstellung befinden sich Szenen aus dem Leben des Heiligen Das Gemalde wird von vier lebensgrossen Heiligenfiguren flankiert die beiden ausseren uber seitlichen Durchgangen In der Karwoche und wahrend der Ostertage wird am Hochaltar traditionell ein Heiliges Grab aufgestellt Im Auszug befindet sich eine Herz Jesu Darstellung 4 Seitenaltare Bearbeiten Die beiden barocken Seitenaltare wurden um 1700 von dem Landshuter Bildhauer Anton Hiernle geschaffen und sind als Pendants ausgefuhret Sie besitzen jeweils einen zweisauligen Aufbau und sind mit Akanthusschnitzwerk verziert Der nordliche Seitenaltar ist der heiligen Maria geweiht und zeigt in einer Nische eine bekronte Marienfigur Am sudlichen Seitenaltar befindet sich an gleicher Stelle eine Figur des Christus in der Rast 4 nbsp Linker Seitenaltar nbsp Rechter SeitenaltarKanzel Bearbeiten Die barocke Kanzel durfte in etwa gleich alt wie die Seitenaltare sein Der polygonale Korpus mit gewundenen Ecksaulchen zeigt Holzfiguren der vier Evangelisten und ist ebenfalls mit Akanthusschnitzwerk verziert Die Kanzelstiege wurde laut Bezeichnung im Jahr 1766 neu erbaut und ist mit Rokokomuschelwerk verziert Der Schalldeckel zeigt an der Unterseite ein Heilig Geist Taube im Relief und ist als eine Art Krone ausgebildet 4 Ubrige Ausstattung Bearbeiten Der Taufstein besteht aus einer viereckigen romanischer Fussplatte mit krallenartigen Eckknollen einem runden Schaft und einem Renaissance Muschelbecken welches in der Zeit um 1600 geschaffen wurde Am Chorbogen befindet sich ein Kruzifix aus dem fruhen 15 Jahrhundert an der Nordwand des Kirchenschiffs gegenuber der Kanzel eine barocke Rosenkranzmadonna Ausserdem sind eine spatgotische Schnitzfigur des Auferstehungschristus aus der Zeit um 1520 und eine Figurengruppe der Taufe Jesu aus dem Jahr 1778 von Christian Jorhan d A vorhanden 4 5 Orgel Bearbeiten nbsp Empore mit OrgelDie Orgel der Pfarrkirche St Georg wurde im Jahr 1904 von Ludwig Edenhofer junior aus Deggendorf als Ersatz fur ein Instrument aus dem fruhen 18 Jahrhundert Die Orgelpfeifen stehen auf mechanischen Kegelladen Die Orgel umfasst insgesamt neun Register auf zwei Manualen und Pedal Die Disposition lautet folgendermassen 8 I Manual1 Prinzipal 8 2 Gamba 8 3 Gedeckt 8 4 Octav 4 5 Mixtur III 2 II Manual6 Salicional 8 7 Flote 4 Pedal8 Subbass 16 9 Violon 8 Koppeln II I II P I P Spielhilfen Forte Fortissimo AusloserWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Georg Eugenbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Kath Pfarrgemeinde Eugenbach MunchnerauEinzelnachweise Bearbeiten Verein fur Archaologie Stadt und Landkreis Landshut e V Eugenbach Dorf Burgberg und Kirche Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Online auf www arlan de abgerufen am 1 Marz 2016 Markt Altdorf Geschichte Memento vom 25 Dezember 2011 im Internet Archive Online auf www markt altdorf de abgerufen am 1 Marz 2016 Josef Sehofer 1200 Jahriges der Urpfarrei Eugenbach In Pfarrei Altdorf Pfarrbrief November 2022 S 23 Online auf pfarrei altdorf de abgerufen am 1 November 2022 a b c d e f g h i Anton Eckardt Hrsg Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Bezirksamt Landshut Oldenbourg Munchen 1914 S 88 91 Digitalisat a b c d e Kath Pfarrgemeinde Eugenbach Munchnerau Pfarrkirche St Georg in Eugenbach Online auf www pfarrei eu mue de abgerufen am 25 April 2020 Kath Pfarrgemeinde Eugenbach Munchnerau Pfarrheim mit Werktagskapelle Online auf www pfarrei eu mue de abgerufen am 25 April 2020 Landshuter Zeitung vom 10 Marz 2017 Orgelbaumeister uber die Schulter geschaut Kirchenvertreter inspizierten den Fortschritt bei der Sanierung ihrer Orgel Orgeldatenbank Bayern online48 54879 12 08346 Koordinaten 48 32 55 6 N 12 5 0 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Georg Eugenbach amp oldid 236769137