www.wikidata.de-de.nina.az
Das Naturschutzgebiet Zerweliner Koppel liegt auf dem Gebiet der amtsfreien Gemeinden Boitzenburger Land und Nordwestuckermark im Landkreis Uckermark in Brandenburg Seine Schutzgebietsflache ist deckungsgleich mit dem gleichnamigen FFH Gebiet und ist Teil des Europaischen Vogelschutzgebietes Uckermarkische Seenlandschaft Zerweliner Koppel IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaNaturschutzgebiet Zerweliner Koppel Juni 2014 Naturschutzgebiet Zerweliner Koppel Juni 2014 Lage Deutschland Brandenburg Landkreis Uckermark Boitzenburg NordwestuckermarkFlache 193 haKennung 1001WDPA ID 344837FFH Gebiet 193 haGeographische Lage 53 18 N 13 37 O 53 2957 13 6174 Koordinaten 53 17 45 N 13 37 3 OZerweliner Koppel Brandenburg Einrichtungsdatum 8 August 2005Rahmenplan Managementplanung Natura 2000 im Land BrandenburgVerwaltung Landesamt fur Umwelt Abt N Naturparkverwaltung Uckermarkische SeenRechtsgrundlage Richtlinie 92 43 EWG Fauna Flora Habitat Richtlinie Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG Bundesartenschutzverordnung BArtSchV Besonderheiten Ehemalige militarische Sperrzone ohne militarische Nutzung Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 2 1 Klima 2 2 Schutzziele 2 3 Nutzung 2 4 Naturschutzmassnahmen 3 Flora und Fauna 3 1 Flora 3 1 1 Pflanzen 3 2 Fauna 3 2 1 Saugetiere 3 2 2 Amphibien und Reptilien 3 2 3 Insekten 3 2 4 Schnecken 3 2 5 Avifauna 4 Lebensraumtypen 5 Besonderheit 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Naturschutzgebiet erstreckt sich nordlich von Zerwelin einem Wohnplatz im Ortsteil Berkholz der zur Gemeinde Boitzenburger Land gehort Sudwestlich des Gebietes verlauft die Landesstrasse L 243 und ostlich die L 151 Es ist Teil der Zerweliner Heide eines grossen Waldgebietes zwischen Weggun im Norden und Boitzenburg im Suden inklusive der Zerweliner Allee im Westen sowie der Ortschaft Naugarten im Osten Beschreibung BearbeitenDie Zerweliner Koppel mit der Kenn Nummer 1001 NSG wurde mit Verordnung vom 8 August 2005 unter Naturschutz gestellt Das rund 193 ha grosse Naturschutzgebiet bestand im Jahr 2004 ursprunglich aus dem ehemaligen FFH Gebiet Stromgewasser DE 2747 302 welches in die vier Gebiete Boitzenburger Tiergarten und Strom Mellensee Marienfliess Suckowseen sowie das hier beschriebene Gebiet Zerweliner Koppel neu aufgeteilt wurde Es besteht zu ca 63 aus Waldgebieten mit einem geringen Anteil an Waldwegen In der naheren Umgebung wurden die FFH Gebiete Zerweliner Allee und Carolinenhain FFH Gebiet DE 2747 305 sowie das Fledermausquartier Bunker Zerweliner Heide FFH Gebiet DE 2647 304 eingerichtet Als Wasserflachen waren beziehungsweise sind im Gebiet der trockengefallene Schessbachgraben als grosseres Fliessgewasser und die drei Seen Kleiner Petznicksee Grosser Petznicksee und Zerwelinsee vorhanden 1 Gemeinde Flachenanteil in Naturschutzflache in haBoitzenburger Land 95 184Nordwestuckermark 5 9Klima Bearbeiten Das Klima im Naturschutzgebiet wird gepragt vom kontinentalem und maritimem Klima wobei der Einfluss des maritimem Klimas von Nordwesten nach Sudosten abnimmt Der kontinentale Einfluss ist anhand der Menge der Niederschlage besonders in den hoher gelegenen Lagen feststellbar Die mittlere Jahrestemperatur im Gebiet betragt im Durchschnitt 8 9 C wobei der Januar der kalteste Monat mit einer mittleren Temperatur von 0 4 C und im Juli die warmste mittlere Temperatur mit 18 C vom Potsdamer Institut fur Klimaforschung PIK ausgewiesen wurde 1 Schutzziele Bearbeiten Fur das Naturschutzgebiet wurden den unterschiedlichen Lebensraumtypen unterschiedliche Schutzziele zugewiesen die im Sinne einer Naturraumvernetzung erfolgen sollen Die Schutzziele sind Erhalt und der Entwicklung als Lebensraum wild lebender Pflanzengesellschaften Erhalt und der Entwicklung von nahrstoffarmen Seen als Lebensraum stark gefahrdeter Lebensgemeinschaften Erhalt und der Entwicklung der Lebensraume wild lebender Pflanzenarten Erhalt und der Entwicklung des Gebietes als Lebens beziehungsweise Ruckzugsraum und potenzielles Wiederausbreitungszentrum wild lebender Tierarten Erhalt und der Entwicklung vielfaltiger naturnaher Waldgesellschaften Bewahrung des reichhaltigen Mosaikes unterschiedlicher Standorte mit enger Verzahnung trockener und feuchter Lebensraume sowie der hieran gebundenen seltenen und gefahrdeten Tier und Pflanzenarten 1 Nutzung Bearbeiten Die landwirtschaftliche Nutzung beschrankt sich auf eine ostlich vom Zerwelinsee gelegene 1 70 ha grosse artenreiche Frischwiese die einmal im Jahr gemaht wird und das Mahdgut aus der Wiesenflache abtransportiert wird Weitere Landwirtschaft wird nicht betrieben da keine Felder eingerichtet wurden Eine forstwirtschaftliche Nutzung durch die Oberforsterei Boitzenburg im Forstrevier Grosse Heide ist auf den Flachen der Waldgebiete vorhanden wobei sich 37 des Waldes im Eigentum des WWF Deutschland befinden der fur diesen Bereich keine forstwirtschaftliche Nutzung mehr vorsieht und die Waldbereiche als Prozessschutzflachen ausgewiesen hat Fur die Waldbereiche im sudostlichen Teil ist der Forderverein Feldberg Uckermarkische Seenlandschaft e V als Eigentumer eingetragen Diese Waldflachen werden nach einem Waldentwicklungsprogramm weiterentwickelt und sollen zu einer Erhohung des Naturschutzwertes einer Erhaltung und Wiederherstellung naturnaher Walder fuhren 1 Aufteilung der Walder und Forsten Kartiereinheit Anteil in Flache in haMoor und Bruchwald 26 31 3Rotbuchenwalder lt 1 0 7Eichenmischwalder 4 5 0Naturnahe Laubwalder 2 5 8Vorwald lt 1 0 5Laubholzforst lt 1 0 8Nadelholzforst mit Laubholz 22 27 1Nadelholzforst 43 52 5Aufforstung 1 1 1Naturschutzmassnahmen Bearbeiten Um das Oberflachenwasser im Gebiet der Zerweliner Koppel zuruckzuhalten wurde in den Jahren 2005 und 2006 beschlossen eine Wasserstandsanhebung am Zerwelinsee und dessen Verlandungsmoor zu erreichen eine Wasserzuruckhaltung in der Niederung am Zerwelinsee und verschiedene Entbuschungsmassnahmen im Heidewalder Bruch durchzufuhren Fur den Grossen Petznicksee wurde in den Jahren 2017 und 2018 nach einer Untersuchung der Gewasserqualitat und der Nahrstoffsituation im See beschlossen ein gezieltes Abfischen des Fischbestandes mit einer Reduzierung des Welsbestandes durchzufuhren 1 Flora und Fauna BearbeitenIm Naturschutzgebiet kommen fur das Bundesland Brandenburg und fur die Bundesrepublik Deutschland bedeutsame Pflanzen und Tierarten vor die unter besonderem nationalem und internationalem Schutz stehen und teilweise wurden die Arten in der Kategorie 1 und 2 der Roten Listen fur Brandenburg eingestuft 1 Flora Bearbeiten Pflanzen Bearbeiten Die stark gefahrdeten Pflanzenarten Knotiges Mastkraut Sagina nodosa wurde ostlich vom Zerwelinsee und das Spiess Torfmoos Sphagnum cuspidatum wurde in einem Bruchwald mit kleinflachigen mesotrophen Moorbereichen sudlich vom Kleinen Petznicksee im Jahr 2016 als Einzelexemplare gefunden 1 Fauna Bearbeiten Saugetiere Bearbeiten Als besonders geschutzte Art bei den Saugetieren wurde der Fischotter Lutra lutra durch regelmassige Losungsfunde nachgewiesen Bei den Fledermausen wurden die Mopsfledermaus Barbastella barbastellus und das Grosse Mausohr Myotis myotis aufgezeichnet Weitere Fledermausarten sind Breitflugelfledermaus Eptesicus serotinus Fransenfledermaus Myotis nattereri Grosser Abendsegler Nyctalus noctula Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus Muckenfledermaus Pipistrellus pygmaeus und Braunes Langohr Plecotus auritus 1 Amphibien und Reptilien Bearbeiten In der Klasse der Amphibien und der Reptilien wurde der Kammmolch Triturus cristatus in zwei wasserfuhrenden Senken im westlichen Bereich vom Zerwelinsee im Jahr 2018 gefunden Die Rotbauchunke Bombina bombina wurde bei einer Kartierung im Jahr 2018 nicht an den Fundorten aus dem Jahr 2005 bestatigt Sie wurde im Jahr 2005 am Zerwelinsee und nordwestlich des Heidewalder Bruches in einem mittlerweile trockengefallenen Graben gefunden Im Bereich des Kleinen und Grossen Petznicksee sowie auf einer Biotopflache ID 1632 wurde im Jahr 2018 der Moorfrosch Rana arvalis entdeckt Weitere vorkommende Amphibienarten sind Erdkrote Bufo bufo Grasfrosch Rana temporaria Teichfrosch Pelophylax esculentus Teichmolch Lissotriton vulgaris verschiedene Braunfrosch Arten und der Europaische Laubfrosch Hyla arborea Folgende Reptilienarten mit geeigneten Habitaten wurden fur das Gebiet aufgezeichnet Blindschleiche Anguis fragilis Ringelnatter Natrix natrix Zauneidechse Lacerta agilis und die Waldeidechse Zootoca vivipara 1 Insekten Bearbeiten Als besonders schutzenswerte Arten wurden bei den Insekten die Grosse Moosjungfer Leucorrhinia pectoralis der Grosse Feuerfalter Lycaena dispar der Eremit Osmoderma eremita sowie die Wasserkaferart Breitrand Dytiscus latissimus nachgewiesen Bei den Libellen wurden weiter die beiden Arten Ostliche Moosjungfer Leucorrhinia albifrons und Zierliche Moosjungfer Leucorrhinia caudalis bei einer Kartierung vorgefunden 1 Schnecken Bearbeiten Bei den Schnecken wurden die stark gefahrdete Zierliche Tellerschnecke Anisus vorticulus im Flachwasserbereich vom Kleinen Petznicksee die Schmale Windelschnecke Vertigo angustior und die Bauchige Windelschnecke Vertigo moulinsiana im Naturschutzgebiet nachgewiesen 1 Avifauna Bearbeiten Bei Vogelbeobachtungen aus dem Fruhjahr 2019 vermutete man dass die Zerwelinseeniederung dem Kranich Grus grus als Brutplatz dient Die Beobachtungen fur das Naturschutzgebiet liegen jedoch nur in einem begrenzten Umfang vor Als Brutvogel wurde im Jahr 2018 die Bekassine Gallinago gallinago im Zerwelinmoor nachgewiesen Weitere Arten wurden in den angrenzenden Flachen oder das Gebiet uberfliegend fur die Jahre 2017 2018 beobachtet Rotmilan Milvus milvus Schwarzmilan Milvus migrans Wespenbussard Pernis apivorus und die Rohrweihe Circus aeruginosus 1 Lebensraumtypen BearbeitenLebensraumtyp LRT Kartierung im Jahr 2016 Code Bezeichnung des LRT LRT Flache in ha3140 Oligo bis mesotrophe kalkhaltige Gewasser mit benthischen Armleuchteralgen 15 83150 Naturliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions 5 76410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden torfigen und tonig schluffigen Boden Molinion caeruleae 0 66510 Magere Flachlandmahwiesen 1 77140 Ubergangs und Schwingrasenmoor 3 57210 Kalkreiche Sumpfe mit Cladium mariscus und Arten des Caricion davallianae 1 19130 Waldmeister Buchenwald Asperulo Fagetum 2 19160 Subatlantischer oder mitteleuropaischer Stieleichenwald oder Eichen Hainbuchenwald Carpinion betuli 0 79190 Alte bodensaure Eichenwalder auf Sandebenen mit Quercus robur 7 491D0 Moorwalder 5 9 1 Besonderheit BearbeitenDer Nationalen Volksarmee NVA diente das Gebiet als Ubungsstandort fur Fliegerabwehrraketen jedoch wurden keine militarischen Ubungen beziehungsweise Manover durchgefuhrt Da die Offentlichkeit kaum Zugang zu diesem Sperrgebiet hatte konnte sich die Natur ohne nennenswerte Eingriffe entfalten und dieser naturnahe Zustand ist erhalten geblieben An einigen Stellen sind altere Betonreste aus der Zeit der ehemaligen militarischen Nutzung nachweisbar 1 Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete im Landkreis UckermarkWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Zerweliner Koppel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zerweliner Koppel in der World Database on Protected Areas englisch Verordnung uber das Naturschutzgebiet Zerweliner Koppel vom 8 Marz 2005 auf bravors brandenburg de abgerufen am 28 Marz 2020 744 Zerweliner Koppel auf natur brandenburg de abgerufen am 28 Marz 2020 Ministerium fur Landliche Entwicklung Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg FFH Managementplan Zerweliner Koppel Landesamt fur Umwelt Abt N September 2019 abgerufen am 4 Marz 2022 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n Zerweliner Koppel NSG In Internetseite zum Naturschutzgebiet Landesamt fur Umwelt Brandenburg September 2019 abgerufen am 4 Marz 2022 Naturschutzgebiete im Landkreis Uckermark Arnimswalde Beesenberg Blumberger Wald Boitzenburger Tiergarten und Strom Bollwinwiesen Grosser Gollinsee Breitenteichische Muhle Brusenwalde Buchheide Charlottenhohe Damerower Wald Damerower Wald Schlepkower Wald und Jagenbruch Dolgenseen Ragollinsee Eiskellerberge Os bei Malchow Endmoranenlandschaft bei Ringenwalde Eulenberge Felchowseegebiet Fischteiche Blumberger Muhle Geesower Hugel Grosse Holle bei Luckow Petershagen Grosser Briesensee Grosser Plotzsee Grumsiner Forst Redernswalde Hintenteiche bei Biesenbrow Hutung Sahle Jungfernheide Kiecker Klapperberge Kleine Schorfheide Knehden Moor Kohntoptal Krinertseen Kustrinchen Labuskewiesen Landiner Haussee Mellensee bei Lychen Melzower Forst Mewenbruch Mullerberge Nationalpark Unteres Odertal Netzowsee Metzelthiner Feldmark Piepergrund Platkowsee Poratzer Moranenlandschaft Randowhange bei Schmolln Reiersdorf Salveytal Schwarzer Tanger Schwemmpfuhl Silberberge Gartz Stromtal Suckower Haussee Suckowseen Tiefer See Tiergarten Boitzenburg Torfbruch bei Polssen Trockenrasen Geesow Trockenrasen Gross Pinnow Trockenrasen Jamikow Winkel Zerweliner Koppel Zichower Wald Weinberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zerweliner Koppel amp oldid 223814099