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Das Zentrale Schwarzerde Naturreservat russisch Centralno Chernozyomnyj Zapovednik Zentralno Tschernosjomny Sapowednik ist ein Naturschutzgebiet im europaischen Teil Russlands Es wurde im Jahr 1935 gegrundet und ist benannt zu Ehren des russischen Botanikers Wassili Wassiljewitsch Alechin der die botanische Besonderheit des Gebietes als erster entdeckt und sich fur dessen Schutz eingesetzt hat Das Reservat dient vor allen Dingen dem Schutz und der Erforschung von Steppen auf der fruchtbaren Schwarzerde russisch chernozyom Tschernosem die durch verstarkten Ackerbau in Russland seit dem 19 und 20 Jahrhundert selten geworden sind Das Schutzgebiet hat sowohl des Status eines Sapowedniks als auch eines Biospharenreservates Zentrales Schwarzerde NaturreservatZentrales Schwarzerde Naturreservat Russland 51 5763 36 0875 Koordinaten 51 34 35 N 36 5 15 OLage Kursk RusslandNachste Stadt KurskFlache 52 9 km Grundung 1935Steinfigur Streleckaja Baba im Teilgebiet des Streleckij ucastokSteinfigur Streleckaja Baba im Teilgebiet des Streleckij ucastokKazackaja stepKazackaja stepWiesensteppe in dem Areal der Bukreevy barmyWiesensteppe in dem Areal der Bukreevy barmySteppe im Teilareal BarkalovkaSteppe im Teilareal Barkalovkai3i6 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Geologie 4 Boden 5 Klima 6 Flora und Vegetation 7 Fauna 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Naturreservat liegt im sudwestlichen Teil der mittelrussischen Hochebene Administrativ befindet es sich auf den Territorien der Oblast Kursk Es besteht aus sechs Teilarealen 1 Streleckij ucastok 2046 ha 2 Kazackij ucastok 1638 ha 3 Barkalowka 368 ha 4 Bukreevy Barmy 259 ha 5 Zorinskij ucastok 495 ha und 6 Pojma Psla 481 3 ha Die Landschaft des Schutzgebietes besteht aus sanften Hugeln und Plateaus die durch vergangene Erosion stark eingeschnitten sind Geschichte BearbeitenDas Gebiet war in den letzten zwei Jahrtausenden zunachst Heimat fur verschiedene Nomadenvolker wie Skythen und Kyptschaken Vom letzteren Volk zeugt eine Steinfigur im Streleckij ucastok die Poloveckaja Baba Im 16 Jahrhundert siedelten hier Strelizen und Kosaken die die umliegenden Steppen vor allen Dingen als Weide und zur Mahd benutzten 1 Im 19 und 20 Jahrhundert wurde die Steppe in der Region mehr und mehr fur den Ackerbau umgepflugt Der aus der Kursker Gegend geburtige russische Botaniker Alechin hat zunachst als Student und spater als Professor der Universitat die Steppen dieser Region beschrieben 1 Beeindruckt von der floristischen Vielfalt dieser Region setzte er sich dafur ein dass das Gebiet unter Schutz gestellt wird Auch das regionale Museum in Kursk hat einen grossen Anteil daran dass diese Steppen nicht in Ackerland umgewandelt werden Nach 1932 fand eine Reihe von naturkundlichen Expeditionen im Gebiet statt Bei der Grundung des Naturreservates wurden zunachst die Teilareale Streleckij ucastok Kazackij ucastok und zwei die Fragmente Chrenovskaja und Jamskaja Step unter Schutz gestellt Die Chrenovskaja Step wurde aber bereits nach einem Jahr aus den Reservat ausgeschlossen und die Jamskaja Step ab 1999 in das Naturreservat Belogorje uberfuhrt Barkalowka und Bukreevy Barmy wurden ab 1969 dem Schutzgebiet angegliedert 1 Geologie BearbeitenDas Naturreservat liegt auf dem kristallinen Voronezskij Schild Im Gebiet treten sowohl Kreide Mergel als auch Sandsedimente an die Oberflache Die Kreideablagerungen kann man in den Teilarealen der Bukreevy Barmy und Barkalowka sehen die ihnen den Namen Belogor ja russ Weisse Berge eingebracht haben Im Streleckij ucastok kommen ferner tertiare Sande vor auf denen eiszeitliche Lossablagerungen gebettet sind Im Gebiet treten Karstformen auf Boden BearbeitenIm Gebiet kommen machtige Schwarzerden vor die sich uber Lossablagerungen gebildet haben Die fur die Waldsteppenzone typischen Schwarzerden bedecken ca 50 55 der Flache 2 Der Rest besteht aus anderen Schwarzerdetypen unter anderen podsolierten Schwarzerden und Wiesen Tschernosemen Da Schwarzerdeboden bestens geeignet sind fur den Ackerbau wurden sie weltweit flachenhaft umgepflugt auch im Umkreis des Schutzgebietes Im Zentralen Schwarzerde Naturreservat sind aber noch intakte Tschernoseme erhalten geblieben die vermutlich nie umgepflugt worden sind 1 Klima BearbeitenDas Naturschutzgebiet befindet sich in der gemassigten kalten Klimazone 1 Im Jahr fallen durchschnittlich 408 mm Niederschlag wobei 70 des Niederschlags in den Monaten April Oktober fallt Die jahrliche Durchschnittstemperatur betragt 5 3 C Die Winter sind kuhl Januar 9 0 C mit haufigen Frosten einer permanenten Schneedecke und zunehmenden Winden 5 6 m s Die Sommer sind warm Juli 18 7 C und sonnenreich Flora und Vegetation BearbeitenDie Flora umfasst 855 Gefasspflanzenarten 1 Der russische Botaniker W W Alechin hat als erster den besonderen Artenreichtum der Region erkannt Er hat im Jahr 1934 77 Arten auf 1 m in der Streleckaja Step gezahlt 1 Im Gebiet wachsen zahlreiche Arten die in das Rote Buch Russlands als geschutzt eingetragen sind Orchis militaris Androsace koso poljanskii Paeonia tenuifolia drei Federgrasarten Stipa pennata Stipa pulcherrima und Stipa dasyphylla Grosse Flachen des Schutzgebietes werden von Wiesensteppenvegetation bedeckt fur die neben der genannten Federgrasern auch Stipa tirsa und Stipa capillata kennzeichnend sind Im Fruhjahr bluhen in den Steppen das Adonisroschen Adonis vernalis die Finger Kuhschelle Pulsatilla patens Schachblumen Fritillaria meleagris und Fritillaria ruthenica und die schmalblattrige Paeonie Paeonia tenuifolia 3 Der Sommeraspekt ist gepragt von Salvia nutans Phlomis tuberosa Centaurea jacea und Tanacetum vulgare An manchen Stellen kommen Strauchformationen mit Prunus tenella Prunus chamaecerasus oder Prunus spinosa vor 3 Auf den Kreideaustritten kommt Arten wie Thymus cretaceus Linum flavum Centaurea ruthenica und Schivereckia podolica wobei Letztere als seltener Tertiar Relikt gilt Die Halfte der geschutzten Flache wird von Waldern bedeckt die sich vor allen Dingen aus Stieleichen zusammensetzen Bei diesen Bestanden handelt es sich um junge Walder denn wahrend der Zeit des Burgerkrieges und des Zweiten Weltkrieges wurde aus diesem Gebiet viel Holz entnommen 3 Fauna BearbeitenZu den 38 Saugetieren im Gebiet zahlen zahlreiche Nagetiere wie die Rotelmaus die Feldmaus die Ostblindmaus und der Perlziesel Der Rotfuchs ist das am haufigsten vorkommende Raubtier im Reservat Wolfe wurden im letzten Jahrhundert nicht mehr im Gebiet beobachtet doch seit den letzten Jahren erholte sich ihr Bestand auf 25 30 Individuen und sie werden vom Personal des Schutzgebietes gejagt 1 Huftiere wie Wildschwein Elch Reh kommen sehr zahlreich im Gebiet vor Im Gebiet kommen 5 Reptilienarten vor die Wiesenotter Zauneidechse Ringelnatter Blindschleiche und Waldeidechse 3 Zehn Arten von Amphibien sind fur das Reservat bekannt Die haufigste von ihnen ist die Wechselkrote Weitaus seltener sind der Teichmolch der Seefrosch und Knoblauchkrote Die Liste der Vogel umfasst 177 Arten Der haufigste Greifvogel ist der Mausebussard Daneben kommen im Gebiet Habichte Raufussbussarde Wiesenweihe und Fischadler vor In den Feuchtgebieten des Reservates leben Graureiher In der Nahe der Siedlungsgebiete kommt der Weissstorch vor Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h 1 Homepage des russischen Zentrums fur Naturschutz 2 Homepage des Zentrums fur Naturschutz a b c d Wlasow A A 2006 Central no Cernozemnyj Zapovednik im W W Alechina Kursk Slavjanka Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zentrales Schwarzerde Naturreservat amp oldid 204811399