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Die Wiesenotter Vipera ursinii ist eine eurasische Giftschlange andere Namen fur diese Schlangenart sind Spitzkopfotter und Karstotter WiesenotterWiesenotter Vipera ursinii macrops Systematikohne Rang ToxicoferaUnterordnung Schlangen Serpentes Familie Vipern Viperidae Unterfamilie Echte Vipern Viperinae Gattung Echte Ottern Vipera Art WiesenotterWissenschaftlicher NameVipera ursinii Bonaparte 1835 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Taxonomie 5 Gift 6 Artenschutz und Gefahrdung 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksMerkmale BearbeitenErwachsene Wiesenottern sind mit einer Korperlange von rund einem halben Meter die kleinsten europaischen Giftschlangen Ihr Korperbau ist im Vergleich zu anderen Vipern relativ schlank ihre Korperfarbe ist in der Regel braun oder grau beziehungsweise dunkelgrun oder gelb der Rucken ist meist ahnlich der Kreuzotter mit einem schwarzen Zickzackband gemustert das von einem hellen Band umgeben ist Durch ihre gekielten Schuppen fuhlt sich die Wiesenotter beim Beruhren rau an Verbreitung BearbeitenDie Wiesenotter ist in Europa eine der am meisten gefahrdeten Arten momentan kommt sie noch in Mittelitalien dem sudlichen Balkan Ungarn und Westfrankreich vor 1 Doch die Populationen in Ungarn Bulgarien und Frankreich stehen kurz vor dem Aussterben Die Gefahrdungsursache ist die Trockenlegung von Feuchtwiesen durch die Menschen dadurch gilt sie auch in Osterreich als ausgestorben Der letzte gesicherte Nachweis stammte von 1973 mehrere methodische Suchen in den theoretisch geeigneten Lebensraumen in Niederosterreich und im Burgenland blieben erfolglos 2 3 Wahrend sich die Verbreitung der ungarischen Wiesenotter V u rakosiensis fruher von Osterreich uber Ungarn bis Siebenburgen und dem Norden Bulgariens erstreckte kommt sie heute nur noch in kleinen Populationen in der ungarischen Tiefebene zwischen Donau und Theiss sowie im Nationalpark Ferto Hansag vor 4 Lebensweise BearbeitenDie Wiesenotter ernahrt sich vorwiegend von Heuschrecken und Grillen gelegentlich stehen auch Eidechsen Frosche und junge Mause auf ihrem Speiseplan Die Wiesenotter ist ovovivipar also lebendgebarend Je nach Lebensraum lassen sich die Unterarten in zwei Gruppen einteilen was sich auch in den deutschen Namen widerspiegelt Die Wiesenottern Vipera u rakonsiensis und Vipera u moldavica bevorzugen warm feuchte Wiesen und Schwemmland als Lebensraum Die Wiesenotter kommt fast ausschliesslich im Flachland vor Die Karstottern Vipera u ursinii Vipera u graeca und Vipera u macrops leben im subalpinen Bereich in 1000 bis 2400 Hohenmetern und erreichen selten mehr als 45 cm Korperlange 5 Taxonomie Bearbeiten nbsp Wiesenotter Vipera ursinii Innerhalb der Familie der Vipern Viperidae gehort die Wiesenotter zur Gattung der Echten Ottern Vipera Erstmals wurde sie von Bonaparte 1835 als Pelias ursinii beschrieben 1893 reiht Boulenger sie als Vipera ursinii bei den Echten Ottern ein 6 nbsp Karstotter Vipera ursinii macrops Kroatien Nachdem Nilson und Andren die Systematik 2001 uberarbeiteten 7 unterscheidet man folgende Unterarten 8 Vipera u ursinii Mittelitalien Vipera u macrops Balkan Vipera u rakosiensis Ungarische Wiesenotter Ungarn bis Rumanien Vipera u moldavica Rumanien Bulgarien MoldawienDie vormals unterschiedene Unterart Vipera u wettsteini Mittelfrankreich wird meist der Nominatform Vipera u ursinii zugeordnet 9 Die Unterart Vipera u anatolica Sudturkei wird inzwischen als eigenstandige Art Vipera anatolica deklariert 10 Gleiches gilt fur die Unterarten Vipera u graeca heute Griechische Wiesenotter Vipera graeca 11 Vipera u eriwanensis heute Armenische Wiesenotter Vipera eriwanensis 12 und Vipera u renardi heute Steppenotter Vipera renardi 13 14 Die 1955 von Knopfner und Sochurek eingefuhrte Unterart Vipera u ebneri gilt heute meist als Synonym zu Vipera eriwanensis 15 Gift BearbeitenAufgrund ihrer geringen Grosse hat die Wiesenotter von allen europaischen Vipern die kleinsten Giftdrusen Das Gift selbst ist als uberaus wirksam erprobt worden Es ist deutlich starker als das verwandter Arten aus dem Europaischen Verbreitungsgebiet Dennoch kommt es bei Bissen von Menschen alleine aufgrund der geringen Giftmenge zu verhaltnismassig schwachen Vergiftungserscheinungen Der Biss der kleinen Viper wird mit dem Stich einer Wespe verglichen Allerdings ist wie bei diesem eine folgenschwere Erkrankung zu erwarten wenn der Organismus des Betroffenen allergisch reagiert oder es zu Sekundarinfektionen kommt Artenschutz und Gefahrdung BearbeitenDie Wiesenotter steht in vielen Landern unter Naturschutz der Handel mit dieser Schlange ist unter dem Washingtoner Artenschutzubereinkommen praktisch verboten Samtliche europaischen Populationen sind unter Anhang 1 gelistet und entsprechend besonders geschutzt 16 Die FFH Richtlinie listet die die Wiesenotter in Anhang II und IV also als streng zu schutzende Art fur die besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden mussen V u rakosiensis ist auf Grund ihrer akuten Bedrohung als prioritar eingestuft In Deutschland ist sie durch das Bundesnaturschutzgesetz streng geschutzt 17 Mehrere LIFE Projekte der EU bemuhen sich derzeit um ihren Schutz 18 wie zum Beispiel in Ungarn 19 Die Art ist in der Roten Liste Osterreichs als vom Aussterben bedroht CR eingestuft 20 Literatur BearbeitenBenny Trapp Amphibien und Reptilien des Griechischen Festlandes Natur und Tier Verlag Munster 2007 ISBN 978 3 86659 022 9 S 18 21 und 254 257 Einzelnachweise Bearbeiten Vipera ursinii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2010 Eingestellt von Ulrich Joger Jelka Crnobrnja Isailovic Milan Vogrin Claudia Corti Bogoljub Sterijovski Alexander Westerstrom Laszlo Krecsak Valentin Perez Mellado Paulo Sa Sousa Marc Cheylan Juan M Pleguezuelos Roberto Sindaco 2008 Werner Kammel Zur Situation der Wiesenotter Vipera ursinii rakosiensis Mehely 1894 Squamata Serpentes Viperidae in Niederosterreich In Herpetozoa Band 5 Wien August 1992 S 3 11 Werner Kammel Zur Situation der Wiesenotter Vipera ursinii rakosiensis MEHELY 1894 und der Pannonischen Bergeidechse Lacerta vivipara pannonica LAC amp KLUCH 1968 im Burgenland Osterreich In Herpetozoa Band 5 Wien Dezember 1992 S 109 118 Beata Ujvari Thomas Madsen und Mats Olsson Discrepancy in mitochondrial and nuclear polymorphism in meadow vipers Vipera ursinii questions the unambiguous use of mtDNA in conservation studies In Amphibia Reptilia Nr 26 2005 S 287 292 edu au PDF 100 kB Kreiner The Snakes of Europe 2007 S 269 272ff Paul Edgar David R Bird Action Plan for the Conservation of the Meadow Viper Vipera ursinii in Europe In T PVS Inf Nr 21 November 2006 S 9 G Nilson C Andren The meadow and steppe vipers of Europe and Asia the Vipera Acridophaga ursinii complex In Acta Zoologica Academiae Scientiarum Hungaricae Nr 47 2001 S 87 267 Guido Kreiner The Snakes of Europe All Species from West of the Caucasus Mountains Chimaira Buchhandelsgesellschaft Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 89973 475 1 S 268 284 Kreiner The Snakes of Europe 2007 S 272 Kreiner The Snakes of Europe 2007 S 280 Mizsei Edvard Jablonski Daniel Roussos Stephanos A Dimaki Maria Ioannidis Yannis Nilson Goran amp Nagy Zoltan T 2017 Nuclear markers support the mitochondrial phylogeny of Vipera ursinii renardi complex Squamata Viperidae and species status for the Greek meadow viper Zootaxa 4227 1 doi 10 11646 zootaxa 4227 1 4 pp 75 88 Bilal Kutrup Ufuk Bulbul Nurhayat Yilmaz On the Distribution and Morphology of the Steppe Viper Vipera eriwanensis REUSS 1933 from Gavur Mountain Gumuflhane Memento des Originals vom 19 Februar 2006 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot journals tubitak gov tr PDF 196 kB In Turk J Zool 2005 Dieter Glandt Taschenlexikon der Amphibien und Reptilien Europas Alle Arten von den Kanarischen Inseln bis zum Ural Quelle und Meyer Wiebelsheim 2010 ISBN 978 3 494 01470 8 S 588 589 The Reptile Database Vipera renardi 1 2 Vorlage Toter Link jcvi org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis The Reptile Database Vipera ursinii Memento vom 3 Juli 2010 im Internet Archive Washingtoner Artenschutzubereinkommen Anhang I II und III Stand vom 22 Mai 2009 Wissenschaftliches Informationssystem zum Internationalen Artenschutz Taxon Information Stand vom Juli 2009 Best LIFE Nature Projects 2007 2008 PDF 2 3 MB S 18 Ungarisches Wiesenotter LIFE Programm Bundesministerium fur Land und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft Hrsg Rote Listen gefahrdeter Tiere Osterreichs Checklisten Gefahrdungsanalysen Handlungsbedarf Teil 2 Kriechtiere Lurche Fische Nachtfalter Weichtiere Bohlau Verlag Wien 2007 ISBN 978 3 205 77478 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vipera ursinii Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Uni Bonn Informationszentrale gegen Vergiftungen mit Bildern Die Wiesenotter der Unterart rakosiensis in Osterreich auf www herpetofauna at Artbeschreibung Verbreitung und Bilder Fotos der Wiesenotter auf www herp it Vipera ursinii In The Reptile DatabaseNormdaten Sachbegriff GND 1137862254 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiesenotter amp oldid 235067277