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Die Echten Ottern Vipera bilden eine Gattung in der Unterfamilie Echte Vipern Viperinae der Familie der Vipern Viperidae Sie sind mit 21 Arten vor allem in Europa Nordafrika und dem mittleren Osten verbreitet wobei die Taxonomie derzeit sehr stark diskutiert wird Alle Vipera Arten sind Bodenschlangen nur einige erklettern niedriges Buschwerk Die nordlichste Art ist die Kreuzotter Vipera berus deren Verbreitungsgebiet in Skandinavien bis uber den Nordlichen Polarkreis reicht Alle Arten dieses Taxons sind giftig Echte OtternKreuzotter Vipera berus SystematikOrdnung Schuppenkriechtiere Squamata ohne Rang ToxicoferaUnterordnung Schlangen Serpentes Familie Vipern Viperidae Unterfamilie Echte Vipern Viperinae Gattung Echte OtternWissenschaftlicher NameViperaLaurenti 1768 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Verbreitung und Lebensraum 4 Systematik 5 Schlangengift 6 Weblinks 7 Einzelnachweise 8 LiteraturMerkmale BearbeitenDie Echten Ottern umfassen Schlangenarten mit Korperlangen von etwa 35 Zentimetern wie der Atlas Zwergotter Vipera monticola bis hin zu etwa 1 5 Metern wie bei der Kleinasiatischen Bergotter Vipera xanthina Der Korper ist meist gedrungen und besitzt einen deutlich vom Korper abgesetzten dreieckigen Kopf Die Kopfoberseite ist bei allen Arten von kleinen Schuppen besetzt Die Farbungen entsprechen im Regelfall dem Untergrund auf dem die Tiere leben und reichen von Grau uber Rotbraun und verschiedene Brauntone bis hin zu Schwarz grune und bunt gefarbte Arten gibt es dagegen nicht Die Zeichnung besteht haufig aus dorsalen Fleckenmustern die in Zickzackstreifen ubergehen konnen einige Arten oder Unterarten sind jedoch auch vollstandig schwarz oder braun beziehungsweise rotbraun gefarbt Eine Kopfzeichnung kann ebenfalls vorhanden sein typische Muster sind hier Augenbinden oder V formige Flecken auf dem Hinterkopf Echte Ottern sind wie alle Vipern Giftschlangen Sie verfugen uber einen entsprechenden Giftapparat mit grossen Giftdrusen hinter den Augen die uber einen Giftkanal mit den meistens grossen Giftzahnen im vorderen Oberkiefer verbunden sind Lebensweise Bearbeiten nbsp Aspisviper Vipera aspis im VersteckAlle Arten der Echten Ottern sind an das Leben am Boden angepasst Sie sind auf allen Formen des Untergrunds zu finden und meistens farblich an diesen angepasst Die meisten Arten leben in Wald Wiesen Heide und Steppengebieten Vor allem die europaischen Arten der gemassigten bis gemassigt warmen Zone sind fast ausschliesslich tagsuber anzutreffen wahrend Arten in warmeren Gebieten haufiger in der Dammerung oder nachts aktiv sind Durch die klimatischen Verhaltnisse kommt es zudem bei mittel bis nordeuropaischen Arten zu Ruhephasen wahrend des Winters wohingegen eine solche bei Arten aus Afrika und dem sudlichen Asien nicht stattfindet Die Aktivitatsphasen auch bei vielen europaischen Arten konnen allerdings zwischen verschiedenen Populationen je nach Lebensraumtyp variieren Die meisten Vipern ernahren sich von Kleinsaugern denen sie aktiv nachstellen und die sie mit einem Biss toten Alle Arten der Echten Ottern sind lebendgebarend Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Vertreter der Echten Ottern sind in Europa Teilen Nordafrikas und dem mittleren Osten verbreitet Die nordlichste Art ist die Kreuzotter Vipera berus deren Verbreitungsgebiet in Skandinavien bis uber den Nordlichen Polarkreis reicht Unter ihnen gibt es einige Arten mit einem sehr grossen Verbreitungsgebiet darunter vor allem die Kreuzotter Andere Arten sind nur auf begrenzte Gebiete wie Gebirgszuge konzentriert wie etwa die Taurische Bergotter Vipera bulgardaghica oder die Atlas Zwergotter Von Barans Viper Vipera barani ist sogar nur ein einziges Belegexemplar von der turkischen Schwarzmeerkuste bekannt Systematik Bearbeiten nbsp Europaische Hornotter Vipera ammodytes nbsp Kaukasusotter Vipera kaznakovi In der nahen Vergangenheit wurden innerhalb dieser Gattung mehrere Revisionen vorgenommen aus denen neue Gattungen wie die Grossvipern Macrovipera die Bergottern Montivipera und die Orientalischen Ottern Daboia hervorgingen eine Reihe weiterer Revisionen wurden vorgeschlagen 1 2 3 Andere Gattungen N N Echte Ottern Vipera N N N N Montivipera Macrovipera DaboiaVorlage Klade Wartung StyleMomentan sind 21 Arten der Gattung Vipera bekannt Stand Dezember 2022 4 Vipera altaica Tuniyev Nilson amp Andren 2010 Europaische Hornotter Vipera ammodytes Linnaeus 1758 Anatolische Wiesenotter Vipera anatolica Eiselt amp Baran 1970 Aspisviper Vipera aspis Linnaeus 1758 Kreuzotter Vipera berus Linnaeus 1758 Darevskis Kreuzotter Vipera darevskii Vedmederja Orlov amp Tuniyev 1986 Westliche Kaukasusotter Vipera dinniki Nikolsky 1913 Armenische Wiesenotter Vipera eriwanensis Reuss 1933 Griechische Wiesenotter Vipera graeca Nilson amp Andren 1988 5 6 Kaukasusotter Vipera kaznakovi Nikolsky 1909 Stulpnasenotter Vipera latastei Bosca 1878 Lotievs Viper Vipera lotievi Nilson Tuniyev Orlov Hoggren amp Andren 1995 Atlas Zwergotter Vipera monticola Saint Girons 1953 Waldsteppenotter Vipera nikolski Vedmederya Grubant amp Rudajewa 1986 Orlovs Viper Vipera orlovi Tuniyev amp Ostrovskikh 2001 Steppenotter Vipera renardi Christoph 1861 Vipera sakoi Tuniyev Avci Ilgaz Olgun Petrova Bodrov Geniez amp Teynie 2018 Nordiberische Kreuzotter Vipera seoanei Lataste 1879 Vipera transcaucasiana Boulenger 1913 Wiesenotter Vipera ursinii Bonaparte 1835 Vipera walser Ghielmi Menegon Marsden Laddaga amp Ursenbacher 2016 7 Fossil ist Vipera antiqua aus dem fruhen Miozan bekannt Schlangengift BearbeitenDie meisten Viperngifte sind vor allem hamotoxisch und zerstoren also in erster Linie Zellen des Blutes und die sie umgebenden Gewebe durch verschiedene Proteasen Hamotoxine fuhren zu umfassenden Gewebezerstorungen inneren Blutungen und Schwellungen sowie Nekrosen und sind sehr schmerzhaft Zu den wirksamsten Bestandteilen des Giftes gehoren zudem Proteine die die Blutgerinnung unterdrucken und damit gemeinsam mit den gewebezerstorenden Anteilen innere Blutungen verursachen Blutungen treten dabei unter der Haut in Nasen und Mundhohle und vor allem auch in Darm und Gehirn der Beutetiere auf Neben diesen gibt es bei einigen Arten zudem neurotoxische Bestandteile die auf das Nervensystem des Opfers wirken und Lahmungen hervorrufen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vipera Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vipera In The Reptile Database Vipera Arten bei der IUCNEinzelnachweise BearbeitenDie Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil den unter Literatur angegebenen Quellen daruber hinaus werden folgende Quellen zitiert H W Herrmann U Joger G Nilson Phylogeny and systematics of viperine snakes III resurrection of the genus Macrovipera Reuss 1927 as suggested by biochemical evidence In Amphibia Reptilia Band 13 1992 S 375 392 P Lenk S Kalayabina M Wink U Joger Evolutionary relationships among the true vipers Reptilia Viperidae inferred from mitochondrial DNA sequences In Molecular Phylogenetics and Evolution Band 19 2001 S 94 104 PDF 139 kB Thomas Garrigues Catherine Dauga Elisabeth Ferquel Valerie Choumet Anna Bella Failloux Molecular phylogeny of Vipera Laurenti 1768 and the related genera Macrovipera Reuss 1927 and Daboia Gray 1842 with comments about neurotoxic Vipera aspis aspis populations In Molecular Phylogenetics and Evolution 35 1 2005 S 35 47 Vipera In The Reptile Database Mizsei Edvard Jablonski Daniel Roussos Stephanos A Dimaki Maria Ioannidis Yannis Nilson Goran amp Nagy Zoltan T 2017 Nuclear markers support the mitochondrial phylogeny of Vipera ursinii renardi complex Squamata Viperidae and species status for the Greek meadow viper Zootaxa 4227 1 DOI 10 11646 zootaxa 4227 1 4 pp 75 88 Nilson G amp Andren C 1988 A new subspecies of the subalpine meadow viper Vipera ursinii Bonaparte Reptilia Viperidae from Greece Zoologica Scripta 17 3 311 314 doi 10 1111 j 1463 6409 1988 tb00106 x Samuele Ghielmi Michele Menegon Stuart J Marsden Lorenzo Laddaga and Sylvain Ursenbacher 2016 A New Vertebrate for Europe The Discovery of A Range restricted Relict Viper in the western Italian Alps Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research 54 3 161 173 DOI 10 1111 jzs 12138Literatur BearbeitenDavid Mallow David Ludwig Goran Nilson True Vipers Natural History and Toxicology of Old World Vipers Krieger Publishing Company Malabar Florida 2003 ISBN 0 89464 877 2 Ulrich Gruber Die Schlangen Europas und rund ums Mittelmeer Franckh sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1989 ISBN 3 440 05753 4 Ulrich Joger Nikolai Stumpel Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas Band 3 IIB Schlangen Serpentes III Viperidae Aula Verlag Wiebelsheim 2005 ISBN 3 89104 617 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Echte Ottern amp oldid 231109536