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Wolfgang Schutzbar genannt Milchling um 1530 in Treis an der Lumda 30 November 1567 in Fulda war von 1558 bis zu seinem Tod 1567 Furstabt der Reichsabtei Fulda Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Fussnoten 4 Literatur 5 WeblinksFamilie BearbeitenWolfgang war ein Spross des zum hessischen Uradel zahlenden Geschlechts der Schutzbar genannt Milchling und wurde um 1530 in der Burg Treis geboren Sein Vater war Hartmann Schutzbar genannt Milchling 1560 der als sechster und jungster Sohn des Crafft Schutzbar genannt Milchling die Burg Treis geerbt hatte 1 Leben BearbeitenDer junge Wolfgang dritter Sohn seiner Eltern und damit ohne Aussicht auf ein bedeutendes Erbe immatrikulierte sich im Jahre 1544 an der 1527 als evangelische Landesuniversitat gegrundeten Universitat Marburg ging aber 1547 an die zum katholischen Kurmainz gehorige Universitat Erfurt wechselte in dieser Zeit zum katholischen Bekenntnis 2 und trat um 1550 in den Deutschen Orden ein dessen Hochmeister seit 1544 sein Onkel und wohl auch Taufpate Wolfgang Schutzbar genannt Milchling war Er wurde wohl schon sehr bald Komtur einer Kommende in der Ballei Franken Als der Fuldaer Furstabt Wolfgang Dietrich von Eusigheim im Verlauf des Furstenaufstands von 1552 gegen Kaiser Karl V und des darauf folgenden Zweiten Markgrafenkriegs das Hochstift Fulda schweren Drangsalien Erpressungen und Raubereien ausgesetzt sah und er sogar seine Gefangennahme zwecks Losegelderpressung befurchten musste floh er nach Frankfurt am Main Von dort bat er Kaiser Karl V um die Erlaubnis zum Einsetzen eines Koadjutors in Fulda 1557 erhielt er die Erlaubnis und bestellte mit einstimmiger Zustimmung des funfkopfigen Stiftskapitels Wolfgang Schutzbar genannt Milchling zu seinem Koadjutor mit dem Recht der Nachfolge 3 Um in Fulda einer Benediktinerabtei Koadjutor werden zu konnen musste Wolfgang aus dem Deutschen Orden aus und in den Benediktinerorden eintreten Dieser Wechsel erfolgte am 13 Oktober 1557 nach dem Erhalt der notwendigen Genehmigung von Papst Paul IV Am 9 April 1558 empfing der neue Koadjutor in Wurzburg die Priesterweihe alle ubrigen Weihen hatte er wenige Wochen zuvor erhalten Bereits knapp drei Wochen spater am 29 April 1558 starb Abt Wolfgang Dietrich von Eusigheim in Frankfurt 4 und Wolfgang Schutzbar genannt Milchling wurde am 3 Mai 1558 zum neuen Abt gewahlt Daraufhin reiste er nach Rom um die papstliche Bestatigung seiner Wahl zu erlangen was am 23 Januar 1559 erfolgte Wolfgang kehrte nach Fulda zuruck wurde am 4 Juli 1559 von Kaiser Ferdinand I mit den Regalien als weltlicher Herrscher des Hochstifts Fulda belehnt und erhielt schliesslich am 15 November 1558 in Fulda die Abtsweihe Als Fuldaer Furstabt war er gleichzeitig Inhaber der drei nahegelegenen Propsteien Johannesberg Petersberg und Frauenberg Diese Amterhaufung widersprach zwar der Fuldaer Stiftsverfassung war aber aufgrund des durch die Reformation verursachten Personalmangels unvermeidlich Im Jahre 1561 gelang ihm der Ruckgewinn des Besitzes des 1552 im Zuge der Reformation von Graf Michael III von Wertheim 1555 aufgehobenen Fuldaer Tochterklosters Holzkirchen bei Wurzburg das dortige Klosterleben als solches wurde allerdings noch nicht wiederbelebt Die Propstpfrunde ging an den Fuldaer Dekan Philipp Georg Schenk zu Schweinsberg der 1567 als Nachfolger Wolfgangs zum Abt gewahlt wurde Abt Wolfgang von dem man sich mancherorts wirksamen Widerstand gegen das Vordringen des Protestantismus erhofft hatte zeigte sich in dieser Sache wenig erfolgreich und wohl auch wenig engagiert und die Reformation machte wahrend seiner Amtszeit grosse Fortschritte im Fuldaer Land Bei seiner Haltung spielten sicherlich seine Herkunft aus einer 1526 protestantisch gewordenen Familie und die Rucksichtnahme auf die Ansichten und Interessen seiner Verwandtschaft eine Rolle So ernannte er z B im Jahre 1562 nachdem seine Schwester Agnes den streitbaren Protestanten Melchior Arnak von der Tann geheiratet hatte diesen zum Amtmann des fuldischen Amts Rockenstuhl 5 noch im selben Jahr setzte dieser den katholischen Pfarrer von Geismar dessen Pfarrei allerdings auch Gebiete der Herrschaft Tann umfasste ab und eignete sich die Altarpfrunde auf dem Schloss Rockenstuhl an In Buttlar liess der Abt die Herren von Buttlar einen protestantischen Pfarrer einsetzen obwohl er selbst das Patronat der Pfarrkirche besass Der Bruder des Abts der in hessischen Diensten stehende und protestantische Caspar 1525 1588 6 erwarb 1565 zwei Drittel und spater auch das letzte Drittel des fuldischen Amts Herbstein im Vogelsberg und fuhrte dort die Reformation ein Als Furstabt von Fulda trug Wolfgang ex officio den Ehrentitel Erzkanzler der Kaiserin und am 26 November 1562 nahm er in Frankfurt am Main an der Kronung des zwei Tage zuvor gewahlten Maximilian II zum romisch deutschen Konig teil Als der inzwischen seinem Vater Ferdinand I als Kaiser gefolgte Maximilian 1566 von den Reichsstanden eine erneute Turkensteuer zugesichert bekam erhob der Fuldaer Abt sie im Folgejahr von den Untertanen seines Hochstifts Furstabt Wolfgang Schutzbar genannt Milchling starb am 30 November 1567 Er wurde in der Stiftskirche zu Fulda bestattet 1964 bei Umbauten im ehemaligen Dompfarrhaus im Nordflugel des alten Klosters wurden die Reste seines Grabmals entdeckt In Fulda erinnert noch heute ein Gedenkstein an der Langebrucke aus dem Jahre 1562 an den Abt der in der Zeit von 1559 bis 1562 mit Hilfe von Steinmetzen aus Kassel umfangreiche Instandsetzungsarbeiten an der Brucke vornehmen liess Fussnoten Bearbeiten Der alteste der sechs Bruder Caspar 1578 war 1560 1578 Abt des Augustiner Chorherrenstiftes Springiersbach Der zweite Wolfgang 1566 wurde Hochmeister des Deutschen Ordens Der dritte Adolf 1547 trat ebenfalls in den Deutschen Orden ein und war von 1538 bis 1547 Komtur zu Griefstedt Der vierte Philipp starb sehr fruh Der funfte Wilhelm 1528 wurde Burgmann in Friedberg und Gelnhausen Die Landgrafschaft Hessen und damit auch Wolfgangs Elternhaus war 1526 evangelisch geworden Das Stiftskapitel bestand aus Christoph Brendel von Hornburg Wilhelm Hartmann von Klauer zu Wohra Philipp Georg Schenk zu Schweinsberg Philipp von Trubenbach und Hermann von Windhausen Stephan Hilpisch Der Fuldaer Furstabt Wolfgang II von Schutzpar gen Milchling in Fuldaer Geschichtsblatter 1969 S 102 Sein Leichnam wurde nach Fulda uberfuhrt und in der Abteikirche bestattet Sein Epitaph aus dem Jahre 1606 befindet sich in der Nikolauskirche in Tann St Nikolaus Kirche Tann Rhon Caspar war von 1567 bis zu seinem Tode landgraflich hessischer Amtmann und Hauptmann in Giessen Literatur BearbeitenPaul Gorlich Wolfgang Schutzbar gen Milchling ein Fuldaer Abt der Reformationszeit Der Neffe des Hoch und Deutschmeisters wird Abt von Fulda In Buchenblatter On line Ausgabe Nummer 8 2010 Josef Leinweber Die Fuldaer Abte und Bischofe Knecht Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 7820 0585 6Weblinks BearbeitenSchutzbar Milchling Wolfgang Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS VorgangerAmtNachfolgerWolfgang Dietrich von EusigheimFurstabt von Fulda 1558 1567Philipp Georg Schenk zu SchweinsbergNormdaten Person GND 142648981 lobid OGND AKS VIAF 122767167 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schutzbar Milchling WolfgangKURZBESCHREIBUNG Furstabt von FuldaGEBURTSDATUM um 1530GEBURTSORT Treis an der LumdaSTERBEDATUM 30 November 1567STERBEORT Fulda Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Schutzbar genannt Milchling Furstabt amp oldid 229588318