www.wikidata.de-de.nina.az
Die Herren von Wachenheim auch genannt Ritter von Wachenheim waren ein Geschlecht des Pfalzer Uradels das seine Heimat im spater rheinhessischen Dorf Wachenheim an der Pfrimm hatte und dort eine Burg besass Wappen derer von Wachenheim im Ingeram Codex um 1459 Grosses Familienwappen 1635 Epitaph Nikolauskirche Neuleiningen Inhaltsverzeichnis 1 Familiengeschichte 1 1 Uberblick 1 2 Einzelne Vertreter und Ereignisse 2 Wappen 3 Galerie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamiliengeschichte BearbeitenUberblick Bearbeiten Das Geschlecht hat seine Anfange im fruhen 13 Jahrhundert und leitet seinen Namen offenbar von dem Ort Wachenheim an der Pfrimm ab dessen Ortswappen dem der Adelsfamilie ahnelt Es fuhrte als Erkennungszeichen drei schwarze Vogel im Wappen bei denen es sich um Schwarzdrosseln Amseln handeln soll Hierauf beziehe sich auch der Leitname Druschel Drossel den viele Angehorige fuhrten Ofter werden die Vogel ohne Grundlage als Wachteln missgedeutet bzw dargestellt da man glaubte daraus die Sprachwurzel des Namens Wachenheim Wachtelheim ableiten zu konnen So wird es auch in der Beschreibung des Wachenheimer Ortswappens kolportiert Ungeklart ist der zuweilen benutzte Namenszusatz Beteler von Wachenheim Ein laut Urkunde von 1392 verwandtes und gleichfalls einen Vogel im Wappen fuhrendes Geschlecht sind die auch in Wachenheim ansassigen Schott von Wachenheim die jedoch bereits 1445 ausstarben Verwandt waren ebenfalls die Ritter von Einselthum die zuweilen auch den Beinamen von Wachenheim fuhrten Die Familie besass in Wachenheim die Unterburg und spater die Oberburg Lehensherren der Wachenheimer Besitztumer waren zunachst die Kurfursten von Trier und die Grafen von Leiningen spater auch die Kurpfalz Im 14 Jahrhundert erscheint Dietz von Wachenheim als Mit Erbauer der Burg Treuenfels bei Altenbamberg Der Homburger Hof in Guntersblum gehorte im 16 und 17 Jahrhundert zum Besitz des Geschlechtes und hiess in dieser Zeit Wachenheimer Hof Einen Wachenheimer Hof gab es auch als Burgverwalterhaus in Neuleiningen Es ist heute umgebaut zum katholischen Pfarrhaus des Dorfes Nicht verwandt ist die Wormser Adelsfamilie Bonne von Wachenheim die den Ortszusatz erst annahm seit eines ihrer Mitglieder Burgmann auf der Wachtenburg in Wachenheim an der Weinstrasse geworden war Einzelne Vertreter und Ereignisse Bearbeiten nbsp Familienwappen 1373 Epitaph Andreasstift WormsEine vollstandige Genealogie der Wachenheimer ist nicht uberliefert In dem heimatgeschichtlichen Werk Heimatbuch fur Wachenheim an der Pfrimm unter Berucksichtigung seiner Umgebung Johannes Wurth Verlag Emil Sommer Grunstadt 1930 Neuausgabe durch Gemeinde Wachenheim 1982 wurde eine Fulle von Informationen zur Familie und zu den sich auf sie beziehenden Urkunden zusammengetragen Erster urkundlich erwahnter Spross ist Gerhard Beteler von Wachenheim der 1240 vom Leininger Grafen den halben Ort und das Gericht von Monsheim zu Lehen erhalt 1269 uberliess Gerhard von Wachenheim dem Dierolf von Hochheim und seiner Frau Gude 28 Morgen Ackerland hinter der Hochheimer Kirche das beide 1279 zur Ausstattung des von ihnen gestifteten Klosters Maria Himmelskron verwandten 1 Gerhard von Wachenheim starb am 29 August 1308 und seine Wappen Grabplatte aus Maria Himmelskron befindet sich heute im Dom und Diozesanmuseum Mainz 2 Offenbar bestand generell ein enger Bezug der Herren von Wachenheim zu diesem Konvent da ofter Mitglieder dort bestattet wurden In diesem Zusammenhang ist u a auch die Wappen Grabplatte der Margareta von Wachenheim 1373 zu nennen die als historisches Relikt aus dem Kloster Himmelskron in das heute als Stadtmuseum dienende Andreasstift Worms kam Am 6 Mai 1325 gewahrte Papst Johannes XXII einen Ablass fur die offenbar von dem Geschlecht gestiftete Kirche in Wachenheim Pfrimm welcher Dietz und Gerhardus Beteler von Wachenheim einen Reliquienschrein uber das Meer mitgebracht und geschenkt hatten 3 1338 machten Dietz von Wachenheim und seine Frau Else von Hahnheim Schenkungen an die Kloster Enkenbach Klein Frankenthal 4 Schonfeld Bad Durkheim und Hasenpfuhl Speyer in denen sich ihre vier Tochter als Ordensfrauen befanden 1347 dotierte Dietz von Wachenheim fur sich ein Jahrgedachtnis im Philippsstift Zell 1366 erwarb Dietz von Wachenheim das Dorf Hochstatten als Pfand von den Brudern von Hohenfels Herren zu Reipoltskirchen 1383 bis 1404 ist Peter von Wachenheim als Abt des Klosters Limburg durch Beurkundungen nachgewiesen 5 1398 erscheint Gerhard Beteler von Wachenheim als kurpfalzischer Burgmann zu Alzey Dietz von Wachenheim wird als verstorbener Burgmann von Oppenheim genannt 1400 wird Druschel von Wachenheim als Prior des Stiftes Zell erwahnt 1407 stiftete Hans von Wachenheim Magister spater Dekan am Cyriakusstift Worms die Zeller Philippsbruderschaft Sein Verwandter der Zeller Prior Druschel von Wachenheim erwirkte die Bestatigung durch Erzbischof Johannes II von Mainz Das kostbare Mitgliedsbuch mit zahlreichen Miniaturen befindet sich heute im Staatsarchiv Munchen Es waren unter anderem als Mitglieder eingetragen Ruprecht I deutscher Konig und Kurfurst von der Pfalz sowie die Pfalzer Kurfursten Ludwig III Ludwig IV und Friedrich I Druschel von Wachenheim und sein Bruder Dietz von Wachenheim Kanoniker an der St Johanniskirche zu Mainz spendeten im gleichen Jahr auch Geld fur Bauarbeiten an der Zeller Stiftskirche Hans von Wachenheim erhielt 1429 von Johann V von Sponheim dessen Anteil an der Burg Altleiningen als Burglehen 1438 starb Sifried von Wachenheim als Kanoniker des Domstiftes Worms 1446 wurde Gerhard von Wachenheim von Graf Hesso von Leiningen Dagsburg mit den halben Dorfern Monsheim und Einselthum belehnt Mehrfache Erneuerungen des Lehens fanden noch bis 1589 statt Am 24 August 1505 wurde Johannes von Wachenheim zum Abt des Pramonstratenserklosters Rothenkirchen Kirchheimbolanden gewahlt verweigerte aus Gewissensgrunden lange die Annahme der Wurde amtierte aber dann bis 1515 1517 Ursula von Wachenheim geborene von Sternenfels verkauft an Philipps vom Nuwenhuse und seine Ehefrau Catharine Walsspornin ihren halben Teil an Schloss Wiesen und Garten zu Barckhusen Berghausen um 430 fl 6 1518 Quittung der Frau Ursula von Wachenheim uber 100 fl welche von dem Kaufschilling fur das Schloss zu Barckhusen Berghausen noch stehen geblieben waren geben uf Dienstag nach St Johannis Baptistentag 1518 7 1524 erscheint Ambrosius von Wachenheim als leiningischer Amtmann in Altleiningen nbsp General Otto Ludwig von Wachenheim 1660 in Monsheim gestochen von Elias Widemann 1649Am 4 Oktober 1552 starb Anna von Wachenheim geb von Irmtraut zweite Gemahlin des Hans Jakob von Wachenheim Sie wurde in der graflichen Gruft zu Honingen neben ihrer Freundin Grafin Eva von Neu Leiningen 1481 1543 beigesetzt 1633 erwarb Philipp Heinrich von Wachenheim nassauischer Oberamtmann zu Usingen den Ort Niederhofheim als Erblehen Zu seinem Andenken nahm die Gemeinde Niederhofheim 1967 drei Vogel in ihr Wappen auf welche auch hier falschlich als Wachteln erscheinen 8 Die Grabplatte von Philipp Heinrichs Ehefrau Agatha Rosina von Wachenheim geb von Thungen 1623 befindet sich eingemauert an der Laurentiuskirche Usingen 9 1635 den 29 Oktober starb Friedrich Philipp von Wachenheim und wurde in der Nikolauskirche Neuleiningen bestattet wo man ihm ein prachtvolles Wappenepitaph widmete Im Dreissigjahrigen Krieg wird mehrfach der kaiserliche Generalwachtmeister Otto Ludwig von Wachenheim genannt u a 1642 als Kommandant von Neisse in Schlesien das er am 6 Juni des Jahres vor den ubermachtigen Schweden unter General Lennart Torstensson weichend ehrenvoll ubergab 1651 liess er einen Sandsteinerker am Schloss Monsheim erbauen 10 den sein Wappen ziert Er war der Sohn des vorgenannten Friedrich Philipp von Wachenheim 11 und starb 1660 in Monsheim Von ihm und seiner Gattin Anna Margareta geb Vogt von Hunolstein befinden sich Inschriftkartuschen am Monsheimer Schloss der Grabstein der Frau mit Allianzwappen an der ev Kirche Monsheim Aussenbereich Ein Zweig der Wachenheimer war im 17 bzw 18 Jahrhundert in Gemunden am Main ansassig dessen Begrunder Christoph Friedrich von Wachenheim 1709 ein Sohn des vorgenannten Generals Otto Ludwig von Wachenheim dort ab 1676 als Oberamtmann des Hochstiftes Wurzburg fungierte 12 Die letzte urkundliche Nachricht uber das Geschlecht der Herren von Wachenheim datiert vom 13 Februar 1790 Damals liess der koniglich ungarische Oberstleutnant im 8 Husarenregiment von Wurmser Franz von Wachenheim fur sich und seine Leibeserben seinen uralt hergebrachten und ruhig besessenen Freiherrenstand vom pfalz bayerischen Kurfursten Karl Theodor neu bestatigen 13 Er war als Oberst seit 1793 auch Regimentskommandeur des 8 K k Husarenregiments und starb am 8 September 1795 zu Freiburg im Breisgau 14 15 16 nbsp Familienwappen 1751Ein Offizier gleichen Namens vermutlich sein Sohn fungierte 1821 im italienischen Feldzug als Flugeladjutant des K k Generals Johann Maria Philipp Frimont von Palota 17 18 1833 wurde er Kommandant des K k Husaren Regiments Kaiser Nr 1 1840 Generalmajor 19 Franz von Wachenheim starb im Range eines Feldmarschallleutnants am 16 Januar 1848 zu Wien 20 21 Wappen BearbeitenDas Familienwappen ist dreimal quergeteilt in den Farben Gold Rot und Silber Im oberen goldenen Feld laufen in einer Reihe hintereinander drei schwarze Vogel nach rechts Die Helmzier tragt Flugel auf denen beidseitig die drei Vogel erneut erscheinen Galerie Bearbeiten nbsp Grabplatte der Margareta von Wachenheim 1373 im Stadtmuseum Worms aus dem Kloster Maria Himmelskron stammend nbsp Epitaph des Ritters Philipp Friedrich von Wachenheim 1635 Nikolauskirche Neuleiningen nbsp Schloss Monsheim Allianzwappen Wachenheim und Hunolstein 1651 nbsp Schloss Monsheim Inschriftkartusche des Generals Otto Ludwig von Wachenheim 1660 nbsp Grabstein Anna Margareta von Wachenheim geb Vogt von Hunolstein ev Kirche MonsheimLiteratur BearbeitenFriedrich Toepfer Beilagen V Die adeligen Geschlechter von Wachenheim Reipolzkirchen Rudesheim und Hilchin von Lorch In ders Bearb Urkundenbuch fur die Geschichte des graeflichen und freiherrlichen Hauses der Voegte von Hunolstein Bd III Fr Campe Nurnberg 1872 S 249 264 Google Books Johannes Wurth Heimatbuch fur Wachenheim an der Pfrimm unter Berucksichtigung seiner Umgebung Verlag Emil Sommer Grunstadt 1930 Neuauflage durch Gemeinde Wachenheim Pfrimm 1982 S 52 124 Johann Friedrich Gauhe Des Heil Rom Reichs genealogisch historisches Adels Lexicon Leipzig 1719 Spalten 1809 u 1810 Digitalscan Neue Beytrage von alten und neuen theologischen Sachen Leipzig Jahrgang 1756 S 148 151 Digitalscan Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wachenheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biografische Webseite zu General Otto Ludwig von Wachenheim Webseite mit biografischen Angaben zu Mitgliedern der Familie Dokument zu Schloss Monsheim mit genauer Beschreibung von dortigen Wappen und Inschriften der Wachenheimer PDF Einzelnachweise Bearbeiten Webseite zum Wormser Kloster Maria Himmelskron Webseite zur Grabplatte des Gerhard von Wachenheim Webseite zur Geschichte der Wachenheimer Kirche Webseite zur Grundung von Kloster Klein Frankenthal Wilhelm Manchot Kloster Limburg Eine bauwissenschaftliche und geschichtliche Abhandlung Hrsg Mannheimer Altertumsverein Berlin 1892 S 20f Detailseite LEO BW Abgerufen am 30 August 2018 deutsch Detailseite LEO BW Abgerufen am 30 August 2018 deutsch Webseite zur Ortsherrschaft Niederhofheim Foto der Grabplatte Unterpunkt Grabdenkmaler der Ev Laurentiuskirche aufrufen Webseite zu Schloss Monsheim Damian Hartard von Hattstein Die Hoheit des Teutschen Reichs Adels Bamberg 1751 Band 1 S 610 Digitalscan Georg Hofling Historisch topographisch statistische Notizen uber das Stadtchen Gemunden in Unterfranken und Aschaffenburg Wurzburg 1838 S 112 Digitalscan Leopold von Ledebur Archiv fur deutsche Adelsgeschichte Genealogie Heraldik und Sphragistik Band 2 S 145 Berlin 1865 Digitalscan Historische Webseite mit Todesdatum Webseite mit Nennung als Regimentskommandeur Gustav Amon von Treuenfest Geschichte des k k Husaren Regimentes Alexander Freiherr v Koller Nr 8 1880 S 347 Ausschnittscan zu den Todesdaten Osterreichischer Beobachter Nr 49 Wien 18 Februar 1822 S 208 des Jahrgangs Digitalscan Militar Schematismus des osterreichischen Kaiserthumes Wien 1822 S 62 Digitalscan Zeitung fur den Deutschen Adel Nr 40 Leipzig 16 Mai 1840 S 160 des Jahrgangs Digitalscan Augsburger Allgemeine Zeitung Nr 24 vom 24 Januar 1848 S 376 des Jahrgangs Digitalscan Illustrierte Chronik 1848 Band 1 S 36 Leipzig 1848 Digitalscan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wachenheim Adelsgeschlecht amp oldid 231890447