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Der Homburger Hof im rheinhessischen Guntersblum war ein Gutshof mit einer bedeutenden Geschichte Heute befindet sich auf dem Gelande des ehemaligen Homburger Hofs ein gleichnamiges Weingut Das Anwesen gilt heute als Kulturdenkmal 1 Homburger Hof Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage 3 Anlage 4 Heutige Nutzung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Geschichte des Homburger Hofs geht bis in das 14 Jahrhundert zuruck Hier soll laut einer Urkunde Thilemann Schrass Acker in Guntersblum besessen haben Nachdem 1350 ein Ritter namens Ring von Sauwelnheim Schrass Tochter Catharina heiratete vererbte er spater seinen Besitz an seinen Sohn den Gerichtsschoffen Anthis Ring Dieser gab seinen Besitz wiederum an die Adelsfamilie Iring ab So wird der Ehemann von Anna Iring Hans von Zwingenberg 1462 in einer Urkunde als Besitzer eines Feldes uff den Merssackern genannt Etwa 20 Jahre spater im Jahre 1483 wird schliesslich ihre Tochter Eva in einer Urkunde als Grundstucksbesitzerin aufgefuhrt Nachdem sie 1484 starb ging ihr Besitz an ihren Mann Simon Leifried von Heppenheim uber Nachdem dieser wiederum am 16 Februar 1553 starb vererbte er seinen Besitz an den Ehemann Philipp von Molsberg seiner verstorbenen Schwester Anna Nachdem dieser 1569 in Bodenheim starb wurde das Grundstuck an seine Enkelin Maria von Molsberg und ihren Ehemann Johann Friedrich von Wachenheim vererbt Ab sofort nannte man das Gut Wachenheimisches Gut Nachdem Maria von Molsberg am 14 Marz 1659 starb ging der Besitz des Grundstuckes an ihren Neffen den hochfurstlich hessen darmstadtischen Kammerrat Haus Hof und Oberjagermeister Heinrich Ludwig von Bobenhausen Nachdem Ende des 17 Jahrhunderts unter der Verantwortung des franzosischen Konigs Ludwig XIV grosse Teile des linksrheinischen Gebietes infolge der Reunionspolitik annektiert wurden verkauften Heinrich Ludwig von Bobenhausen und der hochfurstliche Hofjunker und Capitaine Lieutenant Johann Wilhelm von Burckhausen ihren adligen Besitz in Guntersblum fur 3 000 Gulden an Anna von Wages Laut einer Urkunde vom Dezember 1685 soll ihr Anwesen nun eine Scheune Stallungen ein Kelterhaus und einen Garten umfassen Des Weiteren soll das Anwesen in der Holdergasse liegen und im Suden begrenzt von dem Grundstuck des Oberschultheiss Jost Wilhelm Walter im Norden begrenzt von dem Anwesen des Dalberger Hofs und im Westen begrenzt von dem Grundstuck von Johann Paul Kolter sein Ausserdem soll das Anna von Wages Grundstuck 66 Morgen Acker 71 Morgen Wiesen 16 Morgen Waldungen 10 Morgen Weingarten und 9 Morgen Garten umfasst haben Zudem kaufte von Wages 1686 zusatzlich 47 Morgen Acker und Wiesen in Guntersblum von Weiprecht von Gemmingen Als schliesslich die Franzosen wahrend ihrer Herrschaft immer mehr in Guntersblum wuteten war im Februar 1695 der Schaden an dem Anwesen von Anna von Wages so gross dass sie es fur 4 200 Gulden an den Baron Johann Wilhelm Moser von Vilseck verkaufen musste Dieser verkaufte es wiederum im Marz 1704 fur 6 000 Gulden an den Grafen Carl Ludwig von Leiningen Dagsburg Falkenburg Er kaufte das Anwesen zwecks seiner Hochzeitsfeier mit Anna Sabina Freifrau von Nostitz Kurz darauf veranlasste er auf dem Grundstuck ein Schloss von Steinen auffgefuhrt zu bauen Doch nachdem Carl Ludwig von Leiningen Dagsburg Falkenburg bereits funf Jahre spater im Alter von 29 Jahren starb konnte man nur den Rohbau des Gebaudes fertigstellen Infolge des Todes ihres Mannes und ihre damit verbundene Zahlungsunfahigkeit war sie schliesslich 1717 dazu gezwungen das Anwesen fur 16 500 Gulden an Carl von Venningen zu verkaufen Doch auch er verstarb kurze Zeit spater nachdem er den ersten Anteil von 1 500 Gulden bezahlt hatte Nachdem seine Erben sich vom Kauf des Grundstuckes zuruckziehen wollten klagte Anna Sabina von Leiningen gegen die Entscheidung der Erben Als sie schliesslich 1722 Recht bekam ubernahmen die Nachkommen von Carl von Venningen seine verwitwete Frau und seine Tochter den Besitz des Anwesens Nachdem seine Tochter Helena Elisabetha Juliana von Venningen den Innenausbau vornehmen liess verkaufte sie 1733 das Grundstuck an den neuen Ortsherrn in Guntersblum an den 23 jahrigen Grafen Emich Ludwig von Leiningen Dagsburg Falkenburg Als ein Gericht 1746 ein Gutachten wegen einer Rechtsstreitigkeit zwischen Emich Ludwig von Leiningen Dagsburg Falkenburg und der fruheren Besitzerin Helena Elisabetha Juliana von Venningen vornehmen liess wurde das Anwesen schliesslich mit einem Nebenhaus drei Scheunen mit einem Kuhstall einem Schweinestall einem Pferdestall einer Kelter einem Kutschenhaus einer Waschkuche einem drei Morgen umfassenden Garten und einem Baum und Genussgarten beschrieben Ausserdem sei das Anwesen alt und nicht gar zu wohl conditioniert Nachdem sich schliesslich auch Emich Ludwig von Leiningen Dagsburg Falkenburg verschuldet hatte musste er das Grundstuck 1749 an den Justizrat und Resident Franz Jacob von Sachs verkaufen Der reiche Besitzer Franz Jacob von Sachs liess in den folgenden Jahren zahlreiche Sanierungsarbeiten und Neubauten auf dem Grundstuck des heutigen Homburger Hofs vornehmen So liess er ab 1750 das marode Wohnhaus renovieren und errichtete zudem weitere Gebaude auf dem mittlerweile 200 Morgen grossen Grundstuck Als schliesslich 1768 Franz Jacob von Sachs im Alter von 58 Jahren starb hinterliess er seiner Witwe einen Schuldenberg Nachdem sie die Schulden nicht zuruckzahlen konnte musste sie 1771 Konkurs anmelden Anschliessend wurde das Sachsische sog Homburger Hofguth durch das graflich leiningische Amt mit 18 605 Gulden und die Gebaude mit 4 570 Gulden taxiert Nachdem Anfang 1772 eine Auktion durchgefuhrt wurde wurde die Familie Lincker neuer Eigentumer des Anwesens das fur ihren Erwerb 27 000 Gulden bezahlte Als im Folgenden Graf Wilhelm Carl von Leiningen Guntersblum die Guntersblumer Ortsherrschaft ubernahm kaufte er den Homburger Hof von Franz von Lincker fur 27 000 Gulden Nachdem Wilhelm Carl von Leiningen Guntersblum zuerst die Renovierung des zum Homburger Hof gehorenden Schloss in Angriff nahm entschied er sich 1788 fur den Bau eines neuen Schlosses Das alte Schloss auf dem Grundstuck des Homburger Hofs wurde im Folgenden als Gastehaus benutzt 1828 wurde der Homburger Hof schliesslich in viele Teile aufgeteilt und ohne das alte Schloss mit dem Garten verkauft Die folgenden Besitzer des stark verkleinerten Homburger Hofs bestehend aus einem einstockigt en Haus mit Hofreit Zugehor und Garten waren ab jetzt Moses und Joseph Salm Nachdem sie 1831 das Anwesen an Georg Wilhelm Kustner verkauften ubernahm zwei Jahre spater sein Sohn den Besitz des Homburger Hofs Im Folgenden wurden der Gutshof des Homburger Hofs zur Betreibung einer Malzerei genutzt bevor Anfang des 20 Jahrhunderts die Gebaude zum Betrieb eines Weingutes in Anspruch genommen wurden Lage BearbeitenDer Homburger Hof befindet sich im Guntersblumer Ortskern Wenige Meter sudlich des Homburger Hofs befindet sich die Guntersblumer katholische Kirche und das Leininger Schloss Zudem befindet sich nur einige hundert Meter nordwestlich die evangelische Kirche und nur wenige hundert Meter nordlich befinden sich das zweite Guntersblumer Schloss das heutige Schlossgut Schmitt und der ehemalige Deutschherrenhof Des Weiteren sind der Guntersblumer Kellerweg und der Julianenbrunnen nur wenige hundert Meter in westlicher Richtung entfernt Anlage Bearbeiten nbsp Der Hof des heutigen Weingutes Homburger Hof in GuntersblumDer heutige Homburger Hof besitzt die Grundflache von 87 mal 26 Metern Auf ihr befindet sich das alte Schloss ein Hof ein Garten und einige Gebaude zur Betreibung des heute gleichnamigen Weinguts Heute wird das alte Schloss als Wohngebaude fur die Grundstucksbesitzer verwendet Der Homburger Hof wird dabei in nordlicher Richtung durch zahlreiche Wohnhauser unterschiedlicher Besitzerschaft in ostlicher Richtung durch die Alsheimer Strasse eine der Hauptstrassen Guntersblums in sudlicher Richtung durch ein ehemaliges Weingut und in westlicher Richtung durch die Guntersblumer Kleine Neustrasse begrenzt Heutige Nutzung BearbeitenNachdem 1936 die Familie Bluem das Anwesen kaufte wurden die Gebaude auf dem ehemaligen Homburger Hof fur den Betrieb eines Weingutes verwendet Nach den Gebaudeschaden des Zweiten Weltkriegs wurde das Anwesen mit der heutigen Adresse Alsheimer Strasse Nr 19 in der Nachkriegszeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland erheblich renoviert und im Weiteren mehr den Bedurfnissen eines Weingutes angepasst 1976 ubernahm schliesslich Rudolf Hill das heutige Weingut Homburger Hof Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmaler in GuntersblumLiteratur BearbeitenKarin Holl Guntersblum vom leiningischen Dorf zur Residenz Dieter Scholles GmbH Hessheim 2008 S 113 121 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Homburger Hof Guntersblum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt des Weinguts Homburger Hof auf dem Homburger HofEinzelnachweise Bearbeiten Quelle Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Rheinland Pfalz fur den Landkreis Mainz Bingen als PDF Datei S 22 f 49 796032 8 345881 Koordinaten 49 47 45 7 N 8 20 45 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Homburger Hof amp oldid 232859790