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Wabrzezno vɔmˈbʒɛʑnɔ deutsch Briesen ist eine Stadt im Powiat Wabrzeski der polnischen Woiwodschaft Kujawien Pommern Die Stadt ist Sitz der eigenstandigen Landgemeinde Rynsk WabrzeznoWabrzezno Polen WabrzeznoBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft Kujawien PommernPowiat WabrzeznoFlache 8 53 km Geographische Lage 53 17 N 18 57 O 53 283333333333 18 95 Koordinaten 53 17 0 N 18 57 0 OHohe 99 m n p m Einwohner 13 400 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 87 200Telefonvorwahl 48 56Kfz Kennzeichen CWAWirtschaft und VerkehrStrasse Brodnica ChelmnoEisenbahn Torun OlsztynNachster int Flughafen BydgoszczGminaGminatyp StadtgemeindeFlache 8 53 km Einwohner 13 400 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 1571 Einw km Gemeindenummer GUS 0417011Verwaltung Stand 2022 Burgermeister Tomasz ZygnarowskiAdresse ul Wolnosci 18 87 200 WabrzeznoWebprasenz www wabrzezno com Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 3 Gmina 3 1 Landgemeinde Rynsk 4 Stadtepartnerschaften 5 Sohne und Tochter der Stadt 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Stadt liegt im ehemaligen Westpreussen etwa 40 Kilometer nordostlich von Torun Thorn Geschichte Bearbeiten nbsp Briesen sudlich der Danziger Bucht und nordostlich von Thorn auf einer Landkarte von 1908 nbsp Marktplatz im Stadtzentrum nbsp Hauser am Marktplatz nbsp Evangelische Kirche 14 Jahrhundert nbsp Katholische Kirche nbsp Geburtshaus des deutschen Chemie Nobelpreistragers Walther Nernst Archaologische Funde zeigen dass slawische Stamme bereits im 8 Jahrhundert auf der Landbrucke zwischen dem Friedecksee und dem Schlosssee uber die ein alter Handelsweg fuhrte eine befestigte Wallanlage und frei stehende Behausungen errichteten In einer Urkunde von 1251 wird diese Ansiedlung Vambresia germ Wredeck oder Frydeck Briesen genannt 2 Die slawische Ortsbezeichnung soll Wambrez gelautet haben was auf altslawisch so viel wie zwischen den Birken bedeutet 3 Im 10 Jahrhundert wurde das Kulmer Land das damals zum Herzogtum Pommern gehorte und in dem die Ortschaft lag von dem polnischen Herzog Mieszko I mit Feldzugen bedrangt Zu Anfang des 13 Jahrhunderts fielen prussische Stamme in das Kulmer Land ein und plunderten die dortigen Siedlungen Da auch das Gebiet des damaligen polnischen Herzogs Konrad von Masowien nicht von prussischen Uberfalle verschont blieb holte er den Deutschen Ritterorden zu Hilfe Der Orden erhielt 1231 das Kulmer Land von wo aus er begann die Prussen abzuwehren und zu unterwerfen In einem Dokument vom 28 Juli 1243 legte der papstliche Legat Wilhelm von Modena fest dass zwei Drittel der durch den Deutschen Ritterorden eroberten prussischen Gebiete dem Deutschen Ritterorden ein Drittel den Kulmer Bischofen gehoren sollten Gemass diesem Dokument legte Papst Innozenz IV in einer Urkunde vom 19 April 1246 die Kulmer Bischofe als Besitzer unter anderem von Wredeck fest 4 5 1251 wurde in Wambresin die Stiftskirche St Simon und Juda errichtet in diesem Zusammenhang ist vermutlich auch die Stadtgrundung von Frydeck oder Friedeck erfolgt wie der Name der Stadt zur Zeit des Deutschen Ordens lautete 2 Zu Beginn des 14 Jahrhunderts wurde die Stiftskirche als massiver Steinbau neu errichtet und der Kulmer Bischof Herman von Prizna liess um die Stadt herum eine Stadtmauer und im Nordwesten der Stadt ein Schloss errichten Im Dreizehnjahrigen Krieg 1454 1466 zwischen dem mit Polen verbundeten Preussischen Bund und dem Deutschen Ritterorden wurden die Stadt Friedeck das Schloss und die umliegenden Dorfer vollstandig verwustet Nach dem Wiederaufbau des Schlosses war dieses bis 1773 Wohnsitz der Kulmer Bischofe Mit dem Zweiten Thorner Frieden von 1466 wurde die Stadt Friedeck als Teil von Koniglich Preussen in die Polnisch Litauische Union eingegliedert 1655 wurde sie im Zweiten Polnisch Schwedischen Krieg von den Schweden verwustet 1700 fand ein verheerender Stadtbrand statt der einen Grossteil der Stadt zerstorte Durch die Erste Teilung Polen Litauens 1772 wurde das konigliche Preussen mit Briesen von Preussen annektiert 1788 wurde Friedeck in Briesen umbenannt Spater folgte der Zusatz Westpreussen 1792 kam es erneut zu einem verheerenden Brand wonach das Schloss als Steinbruch fur den Wiederaufbau verwendet wurde Zur Zeit von Napoleon Bonaparte wurde Briesen von 1807 bis 1815 dem Grossherzogtums Warschau zugeordnet Durch den Wiener Kongress wurde die Stadt an Preussen zuruckerstattet Die Einwohner von Briesen lebten vornehmlich vom Ackerbau und der Brauerei Mitte des 19 Jahrhunderts erreichte die Industrialisierung auch Briesen Voraussetzung dafur war seine gunstige Lage durch seinen seit 1848 bestehenden Kunststrassenanschluss und die Eisenbahn Den Anschluss zur Hauptbahn stellte die Kreisbahn Briesen her Im Jahre 1900 bestanden in Briesen unter anderem mehrere Fabriken fur Zement Kunstsandstein Maschinenbau Fahrzeugbau Hinzu kamen eine moderne Brauerei Molkerei Mahlmuhle sowie mehrere Ziegeleien Seit 1887 war Briesen Kreisstadt des Landkreises Briesen Westpr im Regierungsbezirk Marienwerder der Provinz Westpreussen Nach Ende des Ersten Weltkriegs musste Briesen aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags zum Zweck der Einrichtung des Polnischen Korridors an Polen abgetreten werden mit Wirkung vom 20 Januar 1920 und ohne Volksabstimmung Briesen wurde in Wabrzezno umbenannt Durch den Uberfall auf Polen 1939 kam das entnommene Territorium des Polnischen Korridors volkerrechtswidrig zum Reichsgebiet und Briesen mit dem Kreisgebiet wurde dem Regierungsbezirk Marienwerder im Reichsgau Danzig Westpreussen angegliedert zu dem die Stadt bis 1945 gehorte In dieser Zeit wurden aus dem Landkreis Briesen 3 500 Polen in das Lager Lebrechtsdorf Potulitz und 300 in das Lager in Thorn verbracht An ihrer Stelle wurden sog Volksdeutsche aus Galizien und Bessarabien angesiedelt Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges besetzte am 24 Januar 1945 die 65 Armee der Roten Armee unter der Fuhrung von General Pawel Batow die Stadt Hierbei kam es zu keinen grosseren Gefechten so dass es keine nennenswerten Zerstorungen gab Bei Kampfen im Landkreis fielen etwa 121 Rotarmisten die auf einem Soldatenfriedhof in der Stadt beigesetzt wurden Einige Tage nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen begannen NKWD Einheiten wie in allen anderen besetzten Gebieten auch mit der Sauberung der Bevolkerung Im Zuge dieser bis Mitte Februar andauernden Kampagne wurden insgesamt 776 Personen aus dem Landkreis Briesen davon 261 aus der Stadt selbst in Arbeitslager in die Sowjetunion verschleppt Von diesen Personen starben die meisten wahrend des oft Wochen dauernden Transports in die Arbeitslager oder in den Arbeitslagern selbst Bei den Deportierten handelte es sich meist um ethnische Polen die nach 1939 in die Gruppe III der Deutschen Volksliste aufgenommen worden waren Das Alter der Deportierten lag zwischen 14 und 75 Jahren und der Frauenanteil betrug 32 8 6 Soweit die deutschen Umsiedler nicht geflohen waren wurden sie grosstenteils vertrieben Im Jahr 1975 verlor die Ortschaft den Status einer Kreisstadt 1999 erhielt sie ihn zuruck Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner Anmerkungen1772 502 7 1783 665 in 84 Haushalten Feuerstellen meist katholische Polen 8 1831 1100 teils deutsche teils polnische Bevolkerung 9 1875 3964 10 1880 4498 10 1900 6071 meist Katholiken 11 1921 8200 meist Polen 12 1943 10 051 7 1988 12 3961998 14 2832003 14 5232007 13 830 13 Gmina BearbeitenDie Stadt Wabrzezno bildet eine Stadtgemeinde Die eigenstandige Landgemeinde Wabrzezno trug bis 2016 den Namen dieser Stadt die ihr selbst nicht angehorte Die Landgemeinde wurde zur Landgemeinde Rynsk umbenannt Landgemeinde Rynsk Bearbeiten Die eigenstandige Landgemeinde Rynsk hat ihren Sitz weiterhin in Wabrzezno 2017 wurde sie nach dem Dorf Rynsk deutsch Rynsk 1902 1945 Rheinsberg benannt Bis 2016 trug sie den Namen der Stadt Wabrzezno die ihr selbst nicht angehort Die Landgemeinde hat eine Flache von 200 8 km auf der 8574 Menschen leben 31 Dezember 2020 Hauptartikel Rynsk Landgemeinde Stadtepartnerschaften BearbeitenSeit 2006 besteht eine Stadtepartnerschaft mit der deutschen Stadt Syke im Landkreis Diepholz in Niedersachsen 14 Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenWalther Nernst 1864 1941 deutscher Physiker und Chemiker Nobelpreistrager Paul Zech 1881 1946 deutscher Schriftsteller Hans Toepper 1885 1956 deutscher Maler Bruno Siegel 1889 1945 romisch katholischer Geistlicher und Martyrer Roy Hinkel 1905 1981 kanadischer Eishockeyspieler Weltmeister und Olympiasieger Gisela Hahn burgerlich Gisela Drenkhan 1943 deutsche Schauspielerin Jaroslaw Zarebski 1979 Radsportler Karolina Kudlacz Gloc 1985 HandballspielerinLiteratur BearbeitenJohann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil II Topographie von West Preussen Marienwerder 1789 S 26 Nr 4 August Eduard Preuss Preussische Landes und Volkskunde Konigsberg 1835 S 438 Nr 49 Agathon Harnoch Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost und Westpreussen Neidenburg 1890 S 474 475 Google Books Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wabrzezno Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Stadt Wabrzezno Aktuelle Bilder und Kurzgeschichte von Wabrzezno BriesenEinzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 a b Johannes Voigt Geschichte Preussens von den altesten Zeiten bis zum Untergange der Herrschaft des Deutschen Ordens Band 2 Die Zeit von der Ankunft des Ordens bis zum Frieden 1249 Konigsberg 1827 S 479 Historia Wabrzezna Tom 1 dt Geschichte der Stadt Wabrzezno Band 1 herausgegeben vom Gemeindeamt in Wabrzezno 2005 ISBN 83 87605 85 9 S 66ff Johannes Voigt Geschichte Preussens von den altesten Zeiten bis zum Untergange der Herrschaft des Deutschen Ordens Band 2 Die Zeit von der Ankunft des Ordens bis zum Frieden 1249 Konigsberg 1827 S 475 ff Historia Wabrzezna Tom 1 dt Geschichte der Stadt Wabrzezno Band 1 herausgegeben vom Gemeindeamt in Wabrzezno 2005 ISBN 83 87605 85 9 S 77 ff Historia Wabrzezna Tom 2 dt Geschichte der Stadt Wabrzezno Band 2 herausgegeben vom Gemeindeamt in Wabrzezno 2005 ISBN 83 87605 95 6 S 9 20 a b Handbuch der historischen Statten Ost und Westpreussen Kroner Stuttgart 1981 ISBN 3 520 31701 X S 26 Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Part II Topographie von West Preussen Marienwerder 1789 S 36 Nr 4 August Eduard Preuss Preussische Landes und Volkskunde Konigsberg 1835 S 438 Nr 49 a b Michael Rademacher Provinz Westpreussen Kreis Briesen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 3 Leipzig und Wien 1906 S 418 Der Grosse Brockhaus 15 Auflage Band 3 Leipzig 1929 S 331 Glowny Urzad Statystyczny LUDNOSC STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM Stand vom 30 Juni 2007 Memento vom 16 Februar 2008 im Internet Archive Partnerstadt Wabrzezno Polen Gemeinden im Powiat Wabrzeski Stadtgemeinde WabrzeznoLandgemeinden Debowa Laka Ksiazki Pluznica Rynsk Wabrzezno Normdaten Geografikum GND 10032593 2 lobid OGND AKS VIAF 135415077 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wabrzezno amp oldid 233829351