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Der Kreis Briesen war ein von 1887 bis 1920 bestehender preussischer Landkreis im Regierungsbezirk Marienwerder Seine Kreisstadt war Briesen Er lag in dem Teil der Provinz Westpreussen der nach dem Ersten Weltkrieg 1920 durch den Versailler Vertrag an Polen fiel Von 1939 bis 1945 bestand im besetzten Polen nochmals ein Landkreis Briesen als Teil des neu eingerichteten Reichsgaus Danzig Westpreussen Heute liegt das ehemalige Kreisgebiet in der polnischen Woiwodschaft Kujawien Pommern Der Kreis Briesen in den Grenzen von 1887 bis 1920Die Provinz Westpreussen 1919 Regierungsbezirk Danzig Regierungsbezirk MarienwerderInhaltsverzeichnis 1 Verwaltungsgeschichte 2 Bevolkerung 3 Landrate 4 Stadte und Gemeinden 5 Kreisbahn 6 Personlichkeiten 7 Landkreis Briesen im besetzten Polen 1939 1945 7 1 Verwaltungsgeschichte 7 2 Landrate der Besatzungsmacht 7 3 Ortsnamen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseVerwaltungsgeschichte BearbeitenDas Gebiet des Kreises Briesen kam durch die erste polnische Teilung 1772 mit der die Wiedervereinigung Preussens einherging zum Konigreich Preussen 1815 wurde das Gebiet dem Regierungsbezirk Marienwerder der neuen Provinz Westpreussen zugeteilt Durch das kontinuierliche Anwachsen der Bevolkerung im 19 Jahrhundert erwiesen sich die Flachen der Kreise in Westpreussen meist als zu gross Vor diesem Hintergrund wurde am 1 Oktober 1887 aus Teilen der Kreise Graudenz Kulm Strasburg und Thorn der neue Kreis Briesen gebildet Das Landratsamt befand sich in der Stadt Briesen Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags musste das Kreisgebiet am 10 Januar 1920 an Polen abgetreten werden Das Kreisgebiet bestand als Powiat Wabrzeski Briesener Kreis fort Nach dem Uberfall auf Polen und der volkerrechtswidrigen Annexion des Territoriums durch das Deutsche Reich wurde das Kreisgebiet zum 26 November 1939 als Landkreis Kulm dem Regierungsbezirk Marienwerder im neugebildeten Reichsgau Danzig Westpreussen zugeordnet der bis zur Eroberung durch die Rote Armee Ende Januar 1945 existierte Danach ging das Kreisgebiet in der Woiwodschaft Pommern Wojewodztwo pomorskie 1945 1950 des wiederhergestellten Polen auf wobei seine deutschen Einwohner vertrieben wurden Bevolkerung BearbeitenIm Folgenden eine Ubersicht 1 mit offiziellen Angaben zu Einwohnerzahl Konfessionen und Sprachgruppen Jahr 1890 1900 1910Einwohner 39 863 43 153 49 506EvangelischeKatholikenJuden 14 71123 8571 025 15 97926 044848 21 78326 550638deutschsprachigzweisprachigpolnischsprachig 16 90238422 567 17 98938824 769 24 00741725 070Landrate BearbeitenLandrate 18870000000 Gustav von Stumpfeldt 1838 1893 1887 190200 Friedrich Alexander Petersen 1858 1909 1902 191300 Hans Max Ludwig Volckart 1913 191900 Wilhelm Barkhausen 1875 1933 Stadte und Gemeinden BearbeitenIm Jahr 1912 umfasste der Kreis Briesen drei Stadte und 70 Landgemeinden 2 Nach dem Gedankenstrich dahinter die heutigen Namen Arnoldsdorf Jarantowice Bahrendorf Niedzwiedz Bergwalde Bielsk Bielskerbuden Birkenhain Borowno Briesen Wabrzezno Stadt Colmansfeld Cymberg Czymbark Deutsch Lopatken Deutschwalde Druckenhof Elgischewo Friedrichsdorf Galsdorf Gollub Golub Dobrzyn Stadt Gross Budzek Gross Orsichau Gross Pulkowo Gross Radowisk Gross Reichenau Gruneberg Heinrichsberg Hochdorf Hohenkirch Ksiazki Kamenzdorf Kelpin Kieslingswalde Lopatki Klein Brudzaw Klein Czappeln Koniglich Neudorf Nowy Dwor Krolewski Kronzno Labenz Labedz Lebendorf Leutsdorf Lindhof Lipnitza Lissewo Lobedau Michalken Michalki Mischlewitz Mysliwiec Mittwalde Jaworze Mlewitz Neusasserei Nowy Mlewiec Mlewo Mlewo Mokrylass Mokry Las Neu Schonsee Neubruch Neuhof Nussdorf Osterbitz oder Ostrowitt Ostrowite Pfeilsdorf Piwnitz Piwnice Plywaczewo Polkau Rehfelde Rinsk oder Rheinsberg Rynsk 3 Richnau Schein Schonbrod Schonsee Kowalewo Pomorskie Stadt Seeheim Osieczek Siegfriedsdorf Silbersdorf Skemsk Sokoligora Trzianno Trzcianek Wangerin Wimsdorf Wittenburg i Wpr Debowa Laka Za Radowisk Zazielen Zielen Der Kreis umfasste ausserdem eine grossere Zahl von Gutsbezirken 2 Kreisbahn BearbeitenDie Kreisbahn Briesen stellte ab 1898 die Verbindung zwischen der Kreisstadt und der Hauptstrecke Allenstein Thorn her Personlichkeiten BearbeitenLudolf Hermann Muller Bischof von 1917 bis 1922 Pfarrer in Schonsee Kowalewo Pomorskie Bruno Satori Neumann Theaterwissenschaftler und Publizist geboren 1886 in Briesen Walther Nernst Chemie Nobelpreistrager 1920 geboren 1864 in BriesenLandkreis Briesen im besetzten Polen 1939 1945 Bearbeiten nbsp Reichsgau Danzig Westpreussen August 1943 Verwaltungsgeschichte Bearbeiten Nach der Annexion durch das Deutsche Reich wurden die drei Stadte Briesen Gollub und Schonsee der im Altreich gultigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 unterstellt welche die Durchsetzung des Fuhrerprinzips auf Gemeindeebene vorsah Der Burgermeister der Stadt Gollub verwaltete den Amtsbezirk Dobrzyn Stadt Dobrzyn des benachbarten Landkreises Rippin mit Die ubrigen Gemeinden waren in Amtsbezirken zusammengefasst Gutsbezirke gab es nicht mehr Seit dem 25 Juni 1942 trug der Kreis den Namen Briesen Westpr Landrate der Besatzungsmacht Bearbeiten 1940 1943 Kerlen 1942 1945 Dieter KummellOrtsnamen Bearbeiten Durch unveroffentlichten Erlass vom 29 Dezember 1939 galten vorlaufig hinsichtlich der bisher polnischen Ortsnamen die bis 1918 gultigen deutschen Ortsnamen Diese globale Ruckbenennung war moglich da noch das gesamte deutsche Kartenwerk fur die 1920 an Polen abgetretenen Gebiete auch die fruheren deutschen Ortsnamen weitergefuhrt hatte Durch die Anordnung betreffend Anderung von Ortsnamen des Reichstatthalters in Danzig Westpreussen vom 25 Juni 1942 wurden mit Zustimmung des Reichsministers des Innern alle Ortsnamen eingedeutscht entweder in der Form von 1918 oder als lautliche Angleichung oder Ubersetzung zum Beispiel Klein Brudzaw Kleinbrusau Labenz Labens Kr Briesen Westpr Mgowo Logendorf Mlewo Leben Wielkalonke Altlanke Zaskotsch Gutsassen Literatur BearbeitenKoniglich Preussisches Statistisches Landesamt Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein Danzig Marienwerder Posen Bromberg und Oppeln Auf Grund der Volkszahlung vom 1 Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen Berlin 1912 Heft III Regierungsbezirk Marienwerder S 2 7 Kreis Briesen Michael Rademacher Westpreussen Landkreis Briesen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Bericht uber das Schuljahr Konigliches Realprogymnasium Briesen Briesen Westpr 1905 1915 Digitalisat Weblinks BearbeitenLandkreis Briesen Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial de Rolf Jehke Stand 16 Juli 2013 Hinweise zur Familienforschung in Westpreussen Westpreussisches Ortsverzeichnis zeigt ausser dem letzten deutschen und dem aktuellen polnischen Namen auch historische Namensvarianten Einzelnachweise Bearbeiten Leszek Belzyt Sprachliche Minderheiten im preussischen Staat 1815 1914 Marburg 1998 S 113 a b Gemeinden und Gutsbezirke 1910 mit Einwohnerzahlen Andrees Handatlas 1880 Karte Provinzen Ost und WestpreussenRegierungsbezirke Stadtkreise und Landkreise in der Provinz Westpreussen Regierungsbezirke Danzig Marienwerder Stadtkreise Danzig Elbing Graudenz Thorn Landkreise Berent Briesen Danzig Danziger Hohe Danziger Niederung Deutsch Krone Dirschau Elbing Flatow Graudenz Karthaus Konitz Kulm Lobau Marienburg Marienwerder Neustadt i Westpr Preussisch Stargard Putzig Rosenberg i Westpr Schlochau Schwetz Strasburg i Westpr Stuhm Thorn Tuchel Normdaten Geografikum GND 7738436 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreis Briesen amp oldid 235843714