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Ludolf Hermann Muller 8 Oktober 1882 in Kalbe Milde 14 Februar 1959 in Magdeburg war Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMuller wuchs als Sohn des konservativ eingestellten Superintendenten Julius Muller 1 im altmarkischen Kalbe auf und besuchte dort auch bis 1893 die Volksschule Von 1893 bis 1901 war er Schuler des Padagogiums des Klosters Unser Lieben Frauen in Magdeburg und legte dort das Abitur ab Von 1901 bis 1905 studierte Muller Evangelische Theologie in Tubingen Leipzig und Halle Wahrend seines Studiums wurde er Mitglied beim Verein Deutscher Studenten Halle 2 Im Sommer 1905 schloss er sein Studium mit dem 1 theologischen Examen ab Nach einem einjahrigen Lehrvikariat in Gollma bei Delitzsch und einer Tatigkeit als Hauslehrer im schlesischen Lauban wurde er nach bestandenem 2 theologischen Examen und Ordination 1909 fur die Evangelische Kirche der altpreussischen Union Pfarrer an der Dorfkirche Dambeck in Dambeck in der Altmark Dort engagierte er sich besonders im Kampf gegen den liberalen Deutschen Bauernbund Wahrend des Ersten Weltkriegs war er von 1915 bis 1916 freiwilliger Feldgeistlicher im deutsch besetzten Polen und ab 1917 Pfarrer in Schonsee in Westpreussen Auch dort betatigte er sich wieder auf politischem Feld als er sich im Deutschen Volksrat Westpreussens fur die Belange der deutschstammigen Bevolkerung einsetzte Nach Angliederung Schonsees an die Woiwodschaft Pommerellen wurde er im August 1920 als angeblicher Aufruhrer verhaftet und schliesslich im November 1921 aus Polen ausgewiesen Anschliessend war er fur das evangelische Hilfswerk Gustav Adolf Verein tatig und war Mitglied der verfassungsgebenden Kirchenversammlung der Altpreussischen Union Im Marz 1922 wurde Muller Pfarrer in Dingelstedt am Huy bei Halberstadt am 1 April 1927 wurde ihm die Pfarrstelle in Heiligenstadt ubertragen und er wurde zum Superintendenten des Kirchenkreises Eichsfeld berufen Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 wurde er Mitglied der Bekennenden Kirche und hatte eine fuhrende Stellung in ihrem Leitungsgremium dem Provinzialbruderrat Wegen seiner Tatigkeit im regimekritischen Pfarrernotbund wurde er zeitweise zwangsbeurlaubt 1937 wurde er wegen seiner Mitgliedschaft in der Bekennenden Kirche kurzzeitig inhaftiert 1938 leistete Muller unter Hinzufugung einer personlichen Zusatzerklarung nachtraglich den Eid auf Adolf Hitler Seine Einberufung zum Militardienst am 1 September 1939 wurde bereits nach funf Tagen wieder ruckgangig gemacht Nach dem Zweiten Weltkrieg betatigte er sich im Auftrag des Provinzialbruderrates der Bekennenden Kirche massgeblich beim Aufbau einer selbststandigen Kirchenprovinz Sachsen Nachdem er zunachst in die vorlaufige Kirchenleitung berufen worden war und kurz darauf deren Vorsitz und das Amt des Synodal Prases ubernommen hatte wahlte ihn die Kirchenleitung am 20 Mai 1947 einstimmig zum Bischof der neuen Kirchenprovinz Am 16 Juli 1947 wurde er im Merseburger Dom in sein Amt eingefuhrt Seine Amtszeit fiel in die Periode der sich bis 1952 steigernden kirchenfeindlichen Politik in der DDR In Gesprachen mit den DDR Politikern setzte er sich insbesondere fur eine eigenstandige kirchliche Verkundigung fur demokratische Wahlen und gegen die Drangsalierungen der Bauern ein Es gelang ihm jedoch nicht auf dem Hohepunkt der Kirchenverfolgung die Gewaltmassnahmen gegen die kirchliche Jugend und Studentenarbeit und gegen die diakonischen Einrichtungen zu verhindern Wahrend seiner Tatigkeit als Bischof wurde ihm die Ehrendoktorwurde der Theologischen Fakultat der Universitat Halle verliehen Am 1 Oktober 1955 ging Muller in den Ruhestand Am 25 April 1911 hatten Muller und Irmgard Boy Tochter des Superintendenten in Ziesar geheiratet Aus der Ehe gingen funf Kinder hervor Zu ihnen zahlen der spatere Bildungspolitiker Konrad Muller 1912 1979 und der Slawist Ludolf Muller 1917 2009 Werke BearbeitenBriefe aus den Jahren 1638 1648 von Elias v Alvensleben zu Isernschnibbe an Valentin Joachim v Alvensleben auf Erxleben In Dreissigster Jahresbericht des Altmarkischen Vereins fur vaterlandische Geschichte und Industrie zu Salzwedel Abteilung fur Geschichte Magdeburg 1903 S 46 99 Die unierte evangelische Kirche in Posen Westpreussen unter der polnischen Gewaltherrschaft Leipzig 1925 Literatur BearbeitenMartin Kramer Muller Ludolf Hermann In Guido Heinrich Gunter Schandera Hrsg Magdeburger Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Biographisches Lexikon fur die Landeshauptstadt Magdeburg und die Landkreise Bordekreis Jerichower Land Ohrekreis und Schonebeck Scriptum Magdeburg 2002 ISBN 3 933046 49 1 Marc Zirlewagen Ludolf Hermann Muller In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 23 Bautz Nordhausen 2004 ISBN 3 88309 155 3 Sp 984 990 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ludolf Hermann Muller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ludolf Hermann Muller im Magdeburger Biographischen LexikonEinzelnachweise Bearbeiten Martin Wiehle Altmark Personlichkeiten Biographisches Lexikon der Altmark des Elbe Havel Landes und des Jerichower Landes Beitrage zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete Bd 5 Dr ziethen verlag Oschersleben 1999 ISBN 3 932090 61 6 S 119 Louis Lange Hrsg Kyffhauser Verband der Vereine Deutscher Studenten Anschriftenbuch 1931 Berlin 1931 S 154 Normdaten Person GND 12946564X lobid OGND AKS VIAF 1092277 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller Ludolf HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher TheologeGEBURTSDATUM 8 Oktober 1882GEBURTSORT Kalbe a d MildeSTERBEDATUM 14 Februar 1959STERBEORT Magdeburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludolf Hermann Muller amp oldid 226808034