www.wikidata.de-de.nina.az
Der Kreis Dirschau war ein preussischer Landkreis der in unterschiedlichen Abgrenzungen von 1772 bis 1818 sowie von 1887 bis 1920 bestand Er lag in dem Teil von Westpreussen der nach dem Ersten Weltkrieg durch den Versailler Vertrag 1920 vom Deutschen Reich teils an Polen und teils an die Freie Stadt Danzig abgetreten werden musste Von 1939 bis 1945 war der Kreis im besetzten Polen als Teil des neu eingerichteten Reichsgaus Danzig Westpreussen nochmals errichtet Heute liegt das ehemalige Kreisgebiet in der polnischen Woiwodschaft Pommern Inhaltsverzeichnis 1 Der Kreis Dirschau von 1772 bis 1818 2 Der Kreis Dirschau von 1887 bis 1920 2 1 Geschichte 2 2 Bevolkerung 2 2 1 Einwohnerentwicklung 2 2 2 Konfessionen 2 3 Landrate 2 4 Stadte und Gemeinden 3 Der Landkreis Dirschau im besetzten Polen 1939 1945 3 1 Geschichte 3 2 Landrate 3 3 Ortsnamen 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDer Kreis Dirschau von 1772 bis 1818 Bearbeiten nbsp Der Kreis Dirschau von 1772 bis 1818 nbsp Der Kreis Dirschau von 1887 bis 1920 nbsp Die Provinz Westpreussen 1919 Regierungsbezirk Danzig Regierungsbezirk MarienwerderWestpreussen kam durch die erste Teilung Polens 1772 an das Konigreich Preussen und wurde zunachst in sechs grosse Kreise darunter den Kreis Dirschau eingeteilt 1 Zum Kreis Dirschau gehorte der nordliche Teil von Pommerellen mit den Stadten Dirschau Neustadt Putzig und Stolzenberg sowie den koniglichen Domanenamtern Bruck Carthaus Mirchau Oliva Putzig Sobbowitz Starsin und Subkau 2 Die Landrate des Kreises waren von 1772 bis 1794 Caspar Ludwig von Below und von 1794 bis 1818 Franz von Weiher 3 Durch die preussische Provinzialbehorden Verordnung vom 30 April 1815 und ihre Ausfuhrungsbestimmungen kam das Gebiet zum Regierungsbezirk Danzig der Provinz Westpreussen Bei einer umfassenden Kreisreform im Regierungsbezirk Danzig wurden zum 1 April 1818 neue kleinere Kreise gebildet Das Gebiet des alten Kreises Dirschau ging in den neuen Kreisen Carthaus Danzig Neustadt und Stargard auf 4 Der Kreis Dirschau von 1887 bis 1920 BearbeitenGeschichte Bearbeiten Das kontinuierliche Anwachsen der Bevolkerung im 19 Jahrhundert erforderte eine Kreisreform in Westpreussen So entstand am 1 Oktober 1887 im Regierungsbezirk Danzig der neue Kreis Dirschau aus Teilen des Landkreises Danzig und des Kreises Preussisch Stargard Sitz des Landratsamts und einzige Stadt des Kreises war Dirschau Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags musste der Kreis Dirschau am 10 Januar 1920 vom Deutschen Reich abgetreten werden Der grosste Teil des Kreises mit der Stadt Dirschau kam zu Polen und bestand als Powiat Tczewski fort Aus dem Norden des Kreises kamen mehrere Gemeinden zur Freien Stadt Danzig und wurden in den Kreis Danziger Hohe eingegliedert Die Gemeinden des Kreises Marienwerder die 1920 an Polen fielen wurden zum 1 April 1932 grosstenteils in den Powiat Tczew eingegliedert Sie hatten zuvor ab 1924 den polnischen Powiat Gniewski mit Sitz in Gniew Mewe gebildet Bevolkerung Bearbeiten Einwohnerentwicklung Bearbeiten 189000 36 451 190000 38 693 191000 42 723Konfessionen Bearbeiten Jahr evangelisch katholisch judischabsolut absolut absolut 1890 12 388 34 0 23 225 63 7 407 1 11910 15 984 37 4 26 375 61 7 212 0 5Landrate Bearbeiten 1887 190900 Axel Dohn 1909 191800 Erich Adolf von Kries 5 1918 192000 von DungernStadte und Gemeinden Bearbeiten Im Jahr 1910 umfasste der Kreis Dirschau die Stadt Dirschau sowie 30 Landgemeinden 6 Baldau Brust Czattkau Damerau Dirschau Gardschau Gerdin Gross Golmkau DZ Gross Schlanz Guttland DZ Hohenstein DZ Klempin DZ Kohling DZ Kriefkohl DZ Lamenstein DZ Liebschau Lunau Mahlin Mestin Muhlbanz Pelplin Pommey Postelau DZ Raikau Rambeltsch DZ Rokittken Rukoschin Schiwialken Stublau DZ Subkau WiesenauDie mit DZ gekennzeichneten Gemeinden kamen 1920 zur Freien Stadt Danzig Alle ubrigen Gemeinden fielen 1920 an Polen Zum Kreis gehorten ausserdem zahlreiche Gutsbezirke wie u a Gr und Klein Watzmi e rs Die Gemeinde Zeisgendorf wurde 1908 in die Stadt Dirschau eingemeindet Der Landkreis Dirschau im besetzten Polen 1939 1945 Bearbeiten nbsp Reichsgau Danzig Westpreussen August 1943 Geschichte Bearbeiten Nach dem Uberfall auf Polen und der anschliessenden volkerrechtswidrigen Annexion des Kreisgebiets durch das Deutsche Reich war der Kreis unter dem Namen Landkreis Dirschau im neu errichteten Reichsgau Danzig Westpreussen von 1939 bis 1945 nochmals eingerichtet Die Stadte Dirschau Mewe und Pelplin wurden der im Altreich gultigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 unterstellt welche die Durchsetzung des Fuhrerprinzips auf Gemeindeebene vorsah Die ubrigen Gemeinden waren in Amtsbezirken zusammengefasst Gutsbezirke gab es nicht mehr Am 2 Dezember 1940 wurden ruckwirkend die bereits seit dem 26 Oktober 1939 mitverwalteten vorherigen Korridor Gemeinden Aussendeich Bursztych Johannisdorf Janowo Kramersdorf Kramrowo Kleinfelde Polko Male und Neuliebenau Nowe Lignowy des Landkreises Dirschau in den Landkreis Marienwerder eingegliedert Im Fruhjahr 1945 besetzte die Rote Armee den Kreis In der Folgezeit wurden die allermeisten deutschen Bewohner aus dem Kreisgebiet vertrieben Landrate Bearbeiten 1939 194000 Sommer kommissarisch 1940 194500 Reinhold IsendickOrtsnamen Bearbeiten Durch unveroffentlichten Erlass vom 29 Dezember 1939 galten vorlaufig hinsichtlich der bisher polnischen Ortsnamen die bis 1918 gultigen deutschen Ortsnamen Mittels der Anordnung betreffend Anderung von Ortsnamen des Reichstatthalters in Danzig Westpreussen vom 25 Juni 1942 wurden mit Zustimmung des Reichsministers des Innern alle Ortsnamen eingedeutscht Dabei wurde entweder der Name von 1918 beibehalten oder falls nicht deutsch genug lautlich angeglichen oder ubersetzt zum Beispiel Czattkau Schattkau Gogolewo Gogeln Jellen Hirschenfeld Morroschin Leutmannsdorf Kr Dirschau Rakowitz Krebs Kr Dirschau Resenschin Resen Rukoschin Hornwalde Schiwialken Schwabenheim Swaroschin PaleskenhofPersonlichkeiten BearbeitenJohann Reinhold Forster 1729 1798 Naturwissenschaftler Teilnehmer an James Cooks Weltumsegelung wurde in Dirschau geboren Literatur BearbeitenJohann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil II Topographie von West Preussen Kantersche Hofbuchdruckerei Marienwerder 1789 S 49 62 eingeschrankte Vorschau auf Google Bucher Pauk Niekammer Hrsg Westpreussisches Guter Adressbuch Stettin 1903 S 15 20 Kreis Dirschau eingeschrankte Vorschau auf Google Bucher Franz Schultz Geschichte des Kreises Dirschau Dirschau 1907 Digitalisat auf mbp tczew pl Koniglich Preussisches Statistisches Landesamt HRsg Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein Danzig Marienwerder Posen Bromberg und Oppeln Auf Grund der Volkszahlung vom 1 Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen Heft 2 Provinz Westpreussen Regierungsbezirk Danzig Berlin 1912 S 16 19 Kreis Dirschau eingeschrankte Vorschau bei Google Books Michael Rademacher Westpreussen Landkreis Dirschau Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 14 Mai 2023 Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871 1990 Weblinks BearbeitenLandkreis Dirschau Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf der Website territorial de Rolf Jehke Stand 13 Juli 2013 Einzelnachweise Bearbeiten August Franz von Haxthausen Die landliche Verfassung in den einzelnen Provinzen der preussischen Monarchie Gebruder Borntrager Konigsberg 1839 S 153 Digitalisat Johann Friedrich Goldbeck Hrsg Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Band 2 Marienwerder 1789 S 49 ff Digitalisat Rolf Straubel Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 In Historische Kommission zu Berlin Hrsg Einzelveroffentlichungen 85 K G Saur Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 598 23229 9 Max Toeppen Historisch comparative Geographie von Preussen Justus Perthes Gotha 1858 S 352 Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1941 B B Briefadel Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft In GGT Der Gotha 33 Auflage Kries Stammreihe Justus Perthes Gotha 1940 DNB 010781056 S 314 Gemeindeverzeichnis 1910 mit Einwohnerzahlen Regierungsbezirke Stadtkreise und Landkreise in der Provinz Westpreussen Regierungsbezirke Danzig Marienwerder Stadtkreise Danzig Elbing Graudenz Thorn Landkreise Berent Briesen Danzig Danziger Hohe Danziger Niederung Deutsch Krone Dirschau Elbing Flatow Graudenz Karthaus Konitz Kulm Lobau Marienburg Marienwerder Neustadt i Westpr Preussisch Stargard Putzig Rosenberg i Westpr Schlochau Schwetz Strasburg i Westpr Stuhm Thorn Tuchel Normdaten Geografikum GND 4091047 7 lobid OGND AKS VIAF 243004863 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreis Dirschau amp oldid 234972680