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Die Veitskirche in Flein im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg ist eine evangelische Pfarrkirche Die 1233 erstmals erwahnte Kirche ist vor allem wegen ihres spatgotischen Schnitzaltars auch uberregional bekannt Veitskirche in Flein Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 1 1 Ursprunge als Kirchenburg 1 2 Die Ersterwahnung am 4 Juni 1233 1 3 Die gotische Kirche ab 1434 1 4 Zeit der Reformation 1 5 Kriegszeiten im 17 und 18 Jahrhundert 1 6 Neoromanischer Kirchenneubau 1841 1 7 Sanierungen und Umbauten seit 1945 2 Ausstattung 2 1 Altare 2 1 1 Der Marienaltar 1480 2 1 2 Der Veitsaltar 1514 2 1 3 Der neue Altar 1958 2 2 Kruzifix 2 3 Taufstein Abendmahlsgerat und Orgel 2 4 Glocken 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksBaugeschichte BearbeitenUrsprunge als Kirchenburg Bearbeiten Die Fleiner Kirche befindet sich in ortsbeherrschender Lage auf dem Kirchberg fruher Weiherberg auf einer steilen Anhohe am sudlichen Ufer des Deinenbachs erbaut Der Kirchberg besteht aus Nagelfluhfelsen die wohl auch Namensgeber des Ortes waren Man nimmt an dass der heilige Veit jeher Namenspatron der Kirche war und die Grundung der Kirche mit der Ausbreitung des Veitskults in Wurttemberg im fruhen 11 Jahrhundert zusammenfallt Die Kirche lasst noch heute ihre Ursprunge als Kirchenburg erkennen in der sich die Fleiner bei Kriegsgefahr fluchten konnten Starke Stutzmauern grenzen noch heute den Kirchhofbereich ab in dem sich einst Gaden befanden Bis in das 19 Jahrhundert waren in den Kirchenhofmauern auch noch Schiessscharten zu erkennen Das Turmuntergeschoss der Kirche stammt noch aus der Zeit der Romanik und war einst als Turmchor ausgestaltet Auch das mittlere Turmgeschoss ist noch im Kern romanisch Die Schiessscharten wurden innen zugemauert sind aber aussen teilweise noch sichtbar Das heute als Sakristei genutzte Gewolbe im Turmchor war nach Westen hin zum Kirchenschiff geoffnet und schloss nach oben mit einem Kreuzgratgewolbe ab und war mit romanischen Fresken bemalt Die Kirche zahlte wie das ganze Dorf Flein zum Reichsgut kirchlich gehorte sie zum Bistum Wurzburg Die Grundherrschaft uber Flein kam als kaiserliches Lehen an die Stadt Heilbronn die Kirche hingegen mit einer Schenkung 1233 an das Wimpfener Heiliggeistspital Anlasslich dieser Schenkung wurde die Kirche erstmals urkundlich erwahnt Die Ersterwahnung am 4 Juni 1233 Bearbeiten Konig Heinrich VII schenkte die Veitskirche mit einer Urkunde vom 4 Juni 1233 samt Kirchensatz Zehnten und Patronatsrecht dem Heiliggeistspital in Wimpfen Heinricus septimus divina favente clementia Romanorum rex et semper augustus Qua da re noverit tam presens etas quam successura posteritas quod nos ob divine remunerationis meritum hospitali in Wimpina noviter constructo ius patronatus ecclesie de Fline et ipsam ecclesiam cum omni dote et decimis ad ipsam pertinentibus et omnibus iuribus eius que hactenus detinuit et possedit liberaliter contulimus et contradidimus plenu iure volentes ut ipsum hospitale prelibatium habeat cum omnibus suis attinenciis ecclesiam perpetuo suis usibus deputatam et de eiusdem proventibus et redditibus disponat magister hospitalis prout pauperum expedit utilati et id fuerit divinitus inspiratum Ad huius etiam donationis nostre robur perpetuo valiturum presens privilegium conscribi et sigillo nostro iussium insigniri Datum anno dominice incarnationis millesimo ducentismo trigesimo tercio pridie nonas Iunii indictione sexta 1 Heinrich VII durch die Gunst gottlicher Barmherzigkeit romischer Konig und ewig erhaben Deshalb wisse sowohl die Gegenwart als auch die nachfolgende Zukunft dass wir wegen des Verdienstes gottlichen Lohnes dem neue errichteten Spital in Wimpfen das Patronatsrecht uber die Kirche von Flein und die Kirche selber mit all ihrer Habe und dem zu ihr gehorigen Zehnten samt dem Wittum Kirchenausstattung u Guter und all den dazugehorigen Rechten die sie bisher hatte und besass freigebig ubertragen und ubergeben haben mit vollem Recht Zur ewigen Bekraftigung dieser unserer Schenkung habe ich dieses vorliegende Privileg verfasst und mit unserem Siegel versehen Gegeben im Jahr der Menschwerdung des Herrn 1233 am neunten Tag vor dem Idus in der sechsten Indiktion am 4 Juni 1 Spater wurde die Schenkung von Kaiser Friedrich II in einer 1238 in Verona ausgestellten Urkunde bestatigt 1267 erfolgte eine erneute Bestatigung von Papst Clemens IV Die gotische Kirche ab 1434 Bearbeiten Im 15 Jahrhundert wurde der Sakralbau im Stil der Gotik erneuert In einem Schreiben des Pfarrers Weisert wird beschrieben dass uber der alten Kirchentur die Jahreszahl 1434 eingemeisselt war Das Schreiben von Weisert er wirkte in der Kirche von 1832 bis 1866 wurde 1981 im Kirchturmknopf gefunden Das gotische Kirchenschiff schloss im Westen des Turms an Die Kirche war 54 Schuh lang 27 Schuh breit und 21 Schuh hoch 1 Schuh 28 6 cm In gotischer Zeit wurde aus dem romanischen Mauerwerk aus dem Untergeschoss des Turmes Fenster herausgebrochen Das Kreuzgratgewolbe wurden mit gotischen Fresken ausgestattet die noch den Adler des Evangelisten Johannes erkennen lassen Vermutlich waren in den Ecken die vier Evangelistensymbole dargestellt worden In einem gotischen Triumphbogen war ursprunglich ein gotisches Kruzifix aufgehangt So sind im ehemaligen Chor Locher in den Profilsteinen des Triumphbogens zu erkennen woran das Kruzifix mit der gotischen Figur des Gekreuzigten angebracht war Im fruheren Turmchor der heutigen Sakristei befindet sich an der Nordwand ein gotisches Sakramentshauschen mit 152 70 cm Eine eiserne Gittertur von 72 40 cm verschliesst diese Im fruheren Turmchor befand sich wohl auch schon ein St Veits Altar der im 14 Jahrhundert schon mehrfach erwahnt wurde Im Jahre 1450 wurde der Ort Flein und die Kirche im Wurttembergischen Stadtekrieg von Ulrich V schwer in Mitleidenschaft gezogen So ist damals zu lesen ecclesia in Flyn desolata Kirche in Flein verodet 2 Vermutlich ging dabei auch ein Grossteil der alten Ausstattung der Kirche verloren Man hat sie jedoch bald wieder hergerichtet 1480 wird ein Marienaltar in der Kirche genannt vermutlich bestanden damals auch noch weitere Altare 1519 stiftete der Heilbronner Burgermeister und Fleiner Vogt Conrad Erer den heute noch erhaltenen Veitsaltar Im Bauernkrieg war die Kirche Kulisse als am 2 April 1525 Jacklein Rohrbach im Ort seinen Fleiner Tag abhielt viele Fleiner als Anhanger gewinnen konnte Schultheiss Lorenz Ulmer liess anderntags die mit Gewehren bewaffnete Gemeinde sich hinter den Schiessscharten auf der Kirchenburg versammeln 3 Zeit der Reformation Bearbeiten Die Reformation vollzog sich von Heilbronn ausgehend in Flein uber mehrere Jahrzehnte 1528 wurde der altglaubige Fleiner Vogt und Stifter des Hochaltars Conrad Erer als Burgermeister von Heilbronn durch den reformatorisch gesinnten Hans Riesser abgelost 1529 schloss sich die Reichsstadt der Speyerer Protestation an Die Veitskirche gehorte jedoch zum weiterhin altglaubigen Wimpfener Heilig Geist Spital das sich der Bestellung eines protestantischen Pfarrers in Flein widersetzte Ab der Mitte des 16 Jahrhunderts waren dann nacheinander Pfarrer unterschiedlicher Konfessionen in Flein ab 1549 ein Katholik 1562 ein Protestant 1563 und 1568 wieder jeweils ein Katholik und ab 1569 schliesslich mit Kaspar Sartor ein zunachst noch katholisch gesinnter Pfarrer der spater das evangelische Bekenntnis im Ort durchzusetzen vermochte Kriegszeiten im 17 und 18 Jahrhundert Bearbeiten Die Reichsstadt Heilbronn versuchte ihren Einfluss auf die Fleiner Kirche zu festigen und erwarb 1573 vom wirtschaftlich angeschlagenen Wimpfener Spital das Vorkaufsrecht Nachdem die Verwaltung des Spitals an das Ordenshaus in Stephansfeld im Bistum Strassburg ubergegangen war stellte die Reichsstadt dem Ordenshaus umfangreiche Kredite zur Verfugung und erhielt im Gegenzug als Pfand den Kirchensatz und das Pfarrlehen in Flein sowie den Hipfelhof bei Frankenbach Als der Heilig Geist Orden keine Moglichkeit zur Ruckzahlung der angehauften Schulden mehr sah verkauften die Stephansfelder 1601 das Pfand an die Reichsstadt Heilbronn widerriefen den Verkauf jedoch bereits im Folgejahr Langwierige Rechtsstreite schlossen sich an die sich auch uber den Dreissigjahrigen Krieg hinaus fortsetzten Im Krieg diente die Kirche erneut mehrmals als Fliehburg nach der Schlacht bei Nordlingen floh die gesamte Einwohnerschaft dann in die schutzenden Mauern der Stadt Heilbronn und kehrte erst mit dem Westfalischen Frieden 1648 wieder zuruck Wahrend des Krieges musste die Reichsstadt Heilbronn den Hipfelhof 1628 an das Stephansfelder Ordenshaus zuruckgeben doch blieben ihr die Fleiner Kirchenrechte bis zur Ruckzahlung der Ordensschulden im Jahr 1728 Die Besetzung der Pfarrstelle wurde so geregelt dass der Heilbronner Rat zwei Kandidaten vorschlug von denen der Heilig Geist Orden ab 1695 dessen Oberspital in Memmingen einen einzusetzen hatte Die langen Streitigkeiten um die Kirche bezogen die Baulasten fur Kirche und Pfarrhaus mit ein so dass notige Instandsetzungen oft unterblieben oder sich uber Jahre hinzogen 1751 kam es zum Streit uber den Inschriftenstein am neu erbauten Fleiner Pfarrhaus der das Doppelkreuz des Heilig Geist Ordens und die Initialen eines Paterpflegers zeigt Der Heilbronner Rat verlangte erfolglos die Entfernung des Steins den man als Anspruch auf das Kirchenpatronat verstand Mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 ging das Patronatsrecht der Kirche mit weiteren Rechten vom Heilig Geist Orden auf das bayerische Konigshaus und von diesem auf einen General von Beckers uber von dessen Erben sich die Gemeinde Flein 1837 freikaufte und damit auch die Pfarrbesoldung sowie die Kirchen und Pfarrhausbaulast ubernahm Neoromanischer Kirchenneubau 1841 Bearbeiten nbsp Portal der Veitskirche im Langhaus von 1841Anfang des 19 Jahrhunderts war die Kirche auf dem Weiherberg stark baufallig und zu klein geworden Auch der Friedhof war zu klein Um die Kirche befand sich der ursprungliche Fleiner Friedhof der spater mehrfach nach Osten erweitert wurde wahrend der Bereich westlich der Kirche im 19 Jahrhundert zum Vorplatz umgenutzt wurde So ist im Kirchenkonventsbuch zu lesen dass 1835 der Beschluss erging wonach 3 4 der Kirchhofsmauer abzureissen sei Damit verschwand der Rest der alten Wehranlage aus dem fruhen Mittelalter Die Gemeinde wehrte sich im Jahre 1839 jedoch gegen den Neubau der Kirche und verlangte einen Aufschub von funf Jahren Die Kreisregierung des Neckarkreises und das Oberamt Heilbronn forderten Anfang 1840 die Fleiner Gemeinde dazu auf sich bis zum 15 August 1840 fur einen Neubau oder eine Erweiterung des Sakralbaus zu entscheiden Am 8 November 1840 beschloss die Gemeinde eine neue Kirche an die nordliche Turmseite anzubauen Im Fruhjahr 1841 erfolgte der Abbruch des gotischen Kirchenschiffs Am 20 April 1841 wurde der Grundstein fur den neuen Sakralbau gelegt 1841 wurde nach einem Entwurf des Ludwigsburger Kreisbaurates Abel ein neues Schiff im neuromanischen Stil erbaut das gegenuber dem alten Schiff um 90 nach Norden gedreht ist Das einschiffige Langhaus wurde von Norden nach Suden zum damals aufgestockten Turm hin ausgerichtet Da zum alteren Turmchor kein Durchbruch gemacht wurde wurde der Chor mit dem Zelebrationsaltar an der sudlichen Giebelseite des Langhauses angelegt Der romanische Turmchor wurde zur Sakristei Eine ursprunglich schmalere und auf drei Seiten umlaufende holzerne Empore wurde eingezogen Der Turm wurde um ein Glockengeschoss erhoht 1891 92 wurden die Kirchenfenster an der Westseite mit Kathedralglas ausgestattet Die getunchte Kirchendecke wurde bemalt Es entstand eine Gipsdecke mit zum Teil ausgemalten 15 Feldern Auch die Altarwand erhielt eine Bemalung Der Kirchturm wurde verputzt Sanierungen und Umbauten seit 1945 Bearbeiten 1957 58 wurde das Gebaude im Innern restauriert Als die alten riesigen Sandsteinplatten entfernt wurden die den Fussboden bildeten entdeckte man drei Reihen von Grabern So musste der neue Kirchenfussboden nach statischen und hygienischen Aspekten betoniert werden Die alten oft unbequemen Banke wurden durch neue Banke ersetzt Eine elektrische Heizung wurde unter Sitzen und Fussbanken eingerichtet Der Fussboden wurde mit Mosaikplatten verlegt Wahrend die Empore der mannlichen Jugend an der Friedhofsseite vollstandig beseitigt wurde vergrosserte man die die bis dahin schmale Orgelempore So verlief die Empore nur noch im Westen und im Norden Die Turmwand die ursprunglich mit dem Veitsaltar geschmuckt war wurde freigelegt Ein neuer Altar wurde errichtet Der historische Veitsaltar wurde an der Ostwand des Chorbereichs aufgestellt Die Kirchenfenster wurden mit Buntglas versehen Die alte Kirchendecke wurde durch eine Kassettendecke aus Holz mit 20 Feldern ersetzt Die Kosten beliefen sich auf 144 516 65 DM Von 1965 bis 1966 wurde der Kirchturm neu verputzt In den holzernen Glockenstuhl wurde einer aus Stahl eingebaut Dadurch konnte eine vierte Glocke aufgehangt werden Eine neu eingezogene Stahlbetondecke sicherte den Turm Die Kosten beliefen sich auf 52 000 DM Im Jahre 1975 wurde der Sakristeianbau erweitert Die sanitaren Baumassnahmen erfolgten So wurde Wasser und Kanalisation bis zur Sakristei gelegt und eine Toilette fur die Kirche gebaut Die Kosten beliefen sich dabei auf 20 000 DM 1981 musste das Kircheninnere erneut restauriert werden Wegen des salpeternden Sandsteins des Kirchenschiffsockels zerfiel der Verputz im Langhaus Der brockelnde Putz muss vollstandig entfernt werden Die Beleuchtung unter der Empore wurde verbessert Der Kirchturm erhielt ein viertes Zifferblatt an der Ostseite und wurde neu gestrichen Der Turmhelm erhielt eine neue Abdeckung mit Schiefern Die Renovierungskosten beliefen sich auf 308 000 DM Ausstattung BearbeitenAltare Bearbeiten Der Marienaltar 1480 Bearbeiten Im Spatmittelalter nahm die Marienverehrung stark zu und so war auch in der Fleiner Kirche 1480 ein eigener Marienaltar zu finden 4 Der Veitsaltar 1514 Bearbeiten nbsp VeitsaltarDer dem Heiligen Veit geweihte spatgotische Flugelaltar der auf einem der Flugel mit 1514 oder 1517 datiert ist wurde von dem Fleiner Vogt und Heilbronner Burgermeister Conrad Erer gestiftet Die Ausfuhrung des spatgotischen Altars wird teilweise dem Heilbronner Meister Jerg Kugler zugeschrieben der vermutlich auch am Hochaltar in der St Ulrichs Kirche in Stockheim mitgewirkt hat der einige Parallelen zum Altar der Veitskirche aufweist Der Altar ist als Triptychon aus Mittelschrein und zwei Flugelturen ausgebildet Der 140 cm breite und 183 cm hohe Schrein zeigt den Heiligen Veit der von den Heiligen Barbara links und Papst Gregor I rechts flankiert wird Die Figuren sind aus Holz geschnitzt und farbig bemalt Die Heiligen tragen charakteristische Attribute Die Nischen in denen sie stehen sind kunstvoll ausgestaltet und von reichem Gesprenge uberkront Die Flugel des Altars sind bemalt Die Innenseite des linken Aussenflugels zeigt Die Prugelstrafe Der Heilige Veit ist 12 Jahre alt vor seinem Richter Valerianus und erhalt die Prugelstrafe Die Innenseite des rechten Seitenflugels zeigt Das Martyrium des Hl Veit Der Hl Veit in einem Kessel mit siedendem Ol Eine Burg im Bildhintergrund ist auf 1514 oder 1517 datiert Die Aussenseite des linken Flugels zeigt die Heilige Barbara und die Heilige Katharina die rechte zeigt die Heilige Agathe und die Heilige Odilia Diese im Vergleich zum restlichen Bildschmuck alter wirkenden Heiligendarstellungen lassen die Uberarbeitung eines alteren Altares bei der Herstellung des Veitsaltars in seiner heutigen Gestalt vermuten nbsp Linker Seitenflugel innen nbsp Rechter Seitenflugel Innen nbsp Linker Seitenflugel aussen nbsp Rechter Seitenflugel aussenDie Predella der Fuss des Altars ist 140 cm breit und 60 cm hoch und zeigt zwei Szenen Links ist der Stifter Conrad Erer mit seiner zweiten Ehefrau Ursula Nenninger und ihrem jungsten Kind vor dem sitzenden Veit dargestellt der auch bei Kinderlosigkeit angerufen wurde Die rechte Szene zeigt erneut den Hl Veit im Kessel mit siedendem Ol flankiert von seinem Lehrer Modestus und rechts seiner Amme Kreszentia die sein Martyrium der Sage nach teilten nbsp Die Predella des VeitsaltarsDer neue Altar 1958 Bearbeiten Der 1957 58 neu errichtete Altar besteht aus 12 Teilen entsprechen den 12 Stammen Israels 6 Sandsteinplatten bilden das Podest 3 massive Sandsteine bilden als Pfeiler den Stipes Unterbau des Altares Darauf wurden 3 Platten als Mensa Tischplatte errichtet Daruber wurde ein grosses schlichtes Holzkreuz errichtet Kruzifix Bearbeiten Eine Figur des gekreuzigten Christus hangt an einem Kreuz an der Westwand der Kirche Ursprunglich hing das Werk im Triumphbogen des Turmchors was an den Lochern in den Profilsteinen des Bogens zu erkennen ist In den Lochern waren die Ankerosen zur Befestigung des Kruzifixes befestigt Die Figur ist 100 cm gross die Spannweite der Arme betragt 85 cm Die Figur befand sich bis 1910 auf dem Dachboden des Kirchenschiffes und wurde von Pfarrer Mohrer gefunden Der Kirchengemeinderat wies den Wunsch des koniglichen Landeskonservatoriums ab die Figur dem Museum zu ubergeben Stattdessen beschlossen sie den Corpus restaurieren und im Kirchenschiff anbringen zu lassen Der Kopf der Figur tragt eine Dornenkrone und ist nach vorne gesunken und auf die rechte Seite geneigt Leicht geoffnet sind die gebrochenen Augen 5 und ebenso der Mund Betont wird der schmerzvolle Ausdruck der Figur Der Leib lastet schwer an den gespannten Armen der Brustkorb wolbt sich nach vorn uber den eingezogenen Bauch Die Beine sind gestreckt die Fusse gekreuzt und wie die im Schmerz geballten Hande von einem Nagel durchbohrt 5 Ein vergoldetes Lendentuch vorne uberkreuzt umgibt die Hufte Das Tuch hat eine blaufarbene Unterseite wie an dessen Enden uber dem linken Knie und an der rechten Hufte zu sehen ist Haare und Bart sind in dunkelbrauner Farbe gehalten die dreifache Dornenkrone ist in hellbraun gehalten die Nagelkopfe sind rostbraun die Stichwunde auf der Brust braunrot Einerseits wird die Figur der Heilbronner Schule um 1500 6 zugeschrieben Fur eine Datierung in das fruhe 14 Jahrhundert spricht jedoch die gestreckte Haltung die strenge Symmetrie und die archaisierende Darstellung 5 Taufstein Abendmahlsgerat und Orgel Bearbeiten Weiter hat sich ein Taufstein im Stil der Gotik erhalten Er ist kelchformig und zeigt in den 20 umlaufenden Feldern eine einfache Masswerkverzierung eine Fischblase zwischen zwei Nasen im Spitzbogenfeld Der Taufstein ist 90 cm hoch hat oben eine Kreisflache von 94 cm im Durchmesser Die Vertiefung des Steins betragt 63 cm Das Abendmahlsgerat entstand im 18 Jahrhundert und besteht aus Zinn Es zeigt die typischen Heilbronner Formen Die Weinkanne ist ein Schwesterstuck der Heilbronner Kannen die sich im Historischen Museum Heilbronns befinden Ein Orgelgeld von 30 Kreuzern wurde von den Neuburgern verlangt 1714 erhielt der Schulmeister 10 Gulden fur das Schlagen der Orgel 1842 baute der Orgelbauer Schafer aus Heilbronn eine neue Orgel um 1500 Gulden ein 1930 war die Orgel derart erneuerungsbedurftig dass im darauffolgenden Jahr beschlossen wurde die Firmen Link in Giengen Walker in Ludwigsburg und Weigle in Echterdingen um Angebote fur eine neue Orgel zu bitten Weigle bekam den Zuschlag die Orgelweihe fand am 2 August 1931 statt Glocken Bearbeiten Uber 400 Jahre hingen in der Kirche drei Glocken wobei der Form nach die kleine Glocke die alteste war Sie trug keine Jahreszahl hatte einen Durchmesser von 75 7 cm und wog 170 kg Die grosse Glocke war 1498 bei Bernhart Lachaman d A in Heilbronn gegossen worden hatte einen Durchmesser von 100 cm und wog 587 kg Die Inschrift lautete Jhesus Naserenus rex Judaeorum Jesus der Nazarener der Konig der Juden und Bernhard Lachmann goss mich 1498 Die mittlere Glocke von 1501 stammte aus derselben Giesserei hatte einen Durchmesser von 91 cm und wog 451 kg Ihre Inschrift lautete Jhesus Naserenus rex Judaeorum und Bernhard Lachmann goss mich 1501 Am 27 Juni 1917 wurde die kleine Glocke fur den Ersten Weltkrieg eingezogen eine weitere am 14 August 1918 Eine bei der Abnahme der kleinen Glocke entstandene Zeichnung des Werkmeisters Eckert aus Sontheim zeigt wie die alteste Fleiner Glocke ausgesehen hat Am 26 Dezember 1918 erging der Beschluss des Kirchengemeinderates die im August 1918 abgelieferte Glocke zuruckzukaufen Im Februar 1919 wurde diese wieder im Turm aufgehangt ein am 15 Juli 1919 erfolgter Eintrag beschreibt die zuruckgekaufte Glocke Als am 31 Marz die Reichsregierung den Befehl gab die Glocken eine Stunde lang zu lauten war die mittlere Glocke gegossen 1501 gesprungen Danach erschien der Glockengiesser Kurtz aus Stuttgart und erstellte ein Gutachten Dabei machte er drei Vorschlage Die gesprungene Glocke sollte nach dem ersten Vorschlag fur 571 85 RM umgegossen werden Der zweite Vorschlag sah vor sowohl die gesprungene als auch die kleine Glocke fur 1166 80 RM umzugiessen Der letzte ging von der Schaffung eines ganz neuen Gelautes aus indem alle drei bestehenden Glocken zum Preis von 1723 10 RM umgegossen wurden Pfarrer Eitle wollte alle drei Glocken erhalten wahrend das Wurttembergische Landesamt fur Denkmalpflege sich fur den Erhalt der beiden Lachmannglocken aussprach Eitle wollte die beiden Lachmannglocken neben dem Altar in der Kirche aufstellen lassen Der Pfarrer hatte die Glocken auch dem Historischen Verein Heilbronn der Stadt Heilbronn fur die Friedhofskapelle und der Evangelischen Kirchenpflege Heilbronn zum Kauf angeboten Als das Kaufangebot von keiner Seite angenommen wurden entschied sich der Fleiner Kirchengemeinderat dazu alle drei Glocken fur einen Umguss einzuschmelzen So goss am 17 Juni 1937 der Glockengiesser Kurtz die drei verbliebenen Glocken in neue um Am 18 Juli 1937 wurden die neuen Glocken eingeweiht Die kleine Glocke hatte den Ton C und die Inschrift Erhalt uns Herr bei deinem Wort Die mittlere trug die Inschrift O Land Land hore des Herrn Wort Jeremia 22 29 und klang auf den Ton B Bei der grossen lautete die Inschrift Selig sind die Toten die in dem Herrn sterben und hatte den Ton G Am 2 Marz 1942 wurden die mittlere und die grosse Glocke fur den Zweiten Weltkrieg eingezogen Im Turm verblieb lediglich die kleine Glocke 1949 goss der Glockengiesser Kurtz zwei neue Glocken fur die evangelische Fleiner Kirche am 23 Oktober 1949 erfolgte die Einweihung Die beiden neuen tragen die gleichen Inschriften wie die Vorgangerinnen und klingen auf die Tone A und G 1965 wurde eine e Glocke hinzugefugt die bei der Glockengiesserei Bachert gegossen wurde Sie hat einen Durchmesser von 127 cm und wiegt 1170 kg 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b Evangel Kirchengemeinde Flein und Heimatverein Flein Hrsg 750 Jahre Kirche in Flein 1233 1983 Festschrift zum 750jahrigen Jubilaum der ersten urkundlichen Nennung der Kirche in Flein Flein 1983 S 6f Evangel Kirchengemeinde Flein und Heimatverein Flein Hrsg 750 Jahre Kirche in Flein 1233 1983 Festschrift zum 750jahrigen Jubilaum der ersten urkundlichen Nennung der Kirche in Flein Flein 1983 S 9 Hartmut Graf Die Fleiner Veitkirche mit dem Altar Jorg Kuglers Evangel Kirchengemeinde Flein Hrsg 1980 S 6 Hartmut Graf Die Fleiner Veitkirche mit dem Altar Jorg Kuglers Evangel Kirchengemeinde Flein Hrsg 1980 S 5 a b c Hartmut Graf Die Fleiner Veitkirche mit dem Altar Jorg Kuglers Evangel Kirchengemeinde Flein Hrsg 1980 S 28 Evangel Kirchengemeinde Flein und Heimatverein Flein Hrsg 750 Jahre Kirche in Flein 1233 1983 Festschrift zum 750jahrigen Jubilaum der ersten urkundlichen Nennung der Kirche in Flein Flein 1983 S 16 Evangel Kirchengemeinde Flein und Heimatverein Flein Hrsg 750 Jahre Kirche in Flein 1233 1983 Festschrift zum 750jahrigen Jubilaum der ersten urkundlichen Nennung der Kirche in Flein Flein 1983 S 20f Literatur BearbeitenPeter Wanner Hrsg Flein Flein du edler Fleck Gemeinde Flein Flein 1988 Julius Fekete Kunst und Kulturdenkmale in Stadt und Landkreis Heilbronn 2 Auflage Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1662 2 Hartmut Graf Unterlander Altare 1350 1540 Eine Bestandsaufnahme Stadtische Museen Heilbronn Heilbronn 1983 Heilbronner Museumsheft Nr 9 S 48 51 750 Jahre Kirche in Flein 1233 1983 Festschrift zum 750jahrigen Jubilaum der ersten urkundlichen Nennung der Kirche in Flein Evangel Kirchengemeinde Flein und Heimatverein Flein Flein 1983 Emil Scheerle und Martin Ziegler Kirchenfuhrer der St Veit Kirche in Flein Evangel Kirchengemeinde Flein Flein 2006 Hartmut Graf Die Fleiner Veitkirche mit dem Altar Jorg Kuglers Evangel Kirchengemeinde Flein Flein 1980 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Veitskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Veit Kirche auf der Website der Evangelischen Kirchengemeinde Flein49 10042 9 21513 Koordinaten 49 6 2 N 9 12 54 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Veitskirche Flein amp oldid 231125445