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Unternehmensziele sind in der Betriebswirtschaftslehre Ziele die eine Unternehmensleitung fur sich und alle Mitarbeiter setzt um einen genau definierten kunftigen Soll Zustand im Hinblick auf den Erfolg eines Unternehmens wahrend des Geschaftsprozesses im Markt zu ermoglichen Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Zielhintergrund 3 Inhalt 4 Arten 5 Zielprozesse 5 1 Zielsetzung und Zielformulierung 5 2 Zielbeziehungen 5 3 Zielhierarchie 5 4 Zielerreichungsgrad 6 Zielvereinbarungen 7 Zielfunktionen 8 Einschrankungen und Grenzen 9 Literatur 10 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenAlle Wirtschaftssubjekte setzen sich Ziele so dass neben Unternehmen auch der Staat Staatsziele und Privathaushalte personliche Ziele an der Zielfindung und Zielerfullung beteiligt sind Die zu setzenden Ziele werden von der Unternehmensleitung durch konstitutive Entscheidungen vorgegeben und sollen das Handeln und Unterlassen aller Mitarbeiter im Sinne der Zielorientierung beeinflussen Unternehmensziele sind Ausdruck des Selbstverstandnisses und des Anspruchs eines Unternehmens 1 Legt man den institutionellen Organisationsbegriff zugrunde wird auch manchmal von Organisationszielen gesprochen Unternehmensziele dienen zur Forderung des Betriebszwecks in der Zukunft Der angestrebte Soll Zustand soll durch operative Entscheidungen erreicht werden Zielhintergrund BearbeitenBei einem Unternehmensziel handelt es sich um einen zukunftigen gegenuber dem gegenwartigen im Allgemeinen veranderten erstrebenswerten bzw angestrebten Zustand der sich von einem Ziel im weiteren Sinn darin unterscheidet dass er das Ergebnis von okonomischen Entscheidungen ist Die diesen Entscheidungen zu Grunde liegenden Prinzipien konnen unterschiedlich sein etwa die Gemeinwirtschaft nach Eugen Schmalenbach oder die Erwerbswirtschaft nach Erich Gutenberg 2 Um ihre Aktivitaten auf die Unternehmensziele ausrichten zu konnen benotigen die Unternehmen eine festgelegte innere Ordnung Die konstitutive Rahmenordnung hierfur wird durch eine Unternehmensverfassung vorgegeben Eine solche liegt meist nicht schriftlich vor und dient dennoch als eine Art Grundgesetz der Unternehmung sie kommt dann in der Unternehmenskultur zum Ausdruck Vor dem Hintergrund eines in Privateigentum befindlichen nach dem erwerbswirtschaftlichen Prinzip zum Zweck der Gewinnerzielung tatigen Unternehmens ist Gewinn oder Rentabilitatsstreben nach der neueren Theorie der Unternehmung zwar nicht als die einzige aber als die bedeutendste Zielsetzung anzusehen Ziele von Non Profit Organisationen oder Offentliche Betriebe und Verwaltungen bedurfen einer gesonderten Untersuchung z B wenn es um die Gewichtung des Gewinnziels geht Die Vielschichtigkeit des Themas erlaubt es nicht pauschale Aussagen uber die Bedeutung bestimmter Ziele in einzelnen Unternehmungen zu treffen 3 Es ist festzuhalten dass in der Unternehmenspraxis ein breites Spektrum von Zielen vorhanden ist abhangig z B von der jeweiligen Rechtsform privatrechtlich oder offentlich rechtlich oder der Betriebsgrosse Familienunternehmen oder Grossunternehmen siehe Typisierung von Unternehmen Allgemein lasst sich feststellen dass mit zunehmender Betriebsgrosse und damit einhergehend wachsender Anzahl von Akteuren und Interessengruppen die Quantitat und Qualitat der Ziele der Organisation zunehmen Man spricht dann oft vom Ziel Pluralismus Es entstehen Zielsysteme und Zielhierarchien 4 Zunehmend komplexe Systeme verlangen nach differenzierterer Untersuchung es mussen sehr viel mehr Faktoren berucksichtigt werden Hier konnen sich einfache Unternehmensziele zu hoheren Zielen weiterentwickeln Das strategische Management erweitert den Untersuchungsbereich um Begriffe wie etwa den so genannten Betriebszweck die Vision oder Mission die Unternehmensphilosophie bzw das Unternehmensleitbild und Bereiche wie Unternehmenspolitik Unternehmensverfassung und Unternehmenskultur In Kleinstunternehmen von geringer Komplexitat und Unternehmensstruktur wenigen Akteuren Stakeholdern und entsprechend wenigen Interdependenzen mit der Gesellschaft kleinem Unternehmensumfeld findet eine Untersuchung und wissenschaftliche Betrachtung von Zielsystemen im Sinne der klassischen Betriebswirtschaftslehre in der Regel nicht statt Zu beachten sind die vor okonomischen Ziele also jene Ziele die erfullt sein mussen um uberhaupt die Unternehmensziele erreichen zu konnen Dazu gehoren beispielsweise Ziele wie neue Kunden gewinnen verlorene Kunden zuruckgewinnen usw 5 6 Inhalt BearbeitenUnternehmensziele mussen aus Zielinhalt Zielausmass Zeitbezug und Zieltrager besstehen 7 Zum Zielinhalt gehoren Wertziele Umsatzerlose Rentabilitat Jahresuberschuss oder Kosten Sachziele Aktivitaten die der Erreichung der Wertziele dienen sowie Humanziele soziale Beziehungen zu Mitarbeitern Lieferanten oder Kunden Das Zielausmass beschreibt die Auspragung der Zielerreichung und bestimmt wann ein Ziel als erreicht gilt Beim Zeitbezug gibt es Zeitraumziele Gewinnvorgabe Budget fur das folgende Geschaftsjahr oder Zeitpunktziele Abschluss eines Projektes zu einem bestimmten Zeitpunkt Zieltrager sind die von Unternehmenszielen betroffenen Kreise des Personals Individualziele betreffen eine einzelne Arbeitskraft etwa deren Fuhrungskrafteentwicklung Kollektivziele betreffen beispielsweise eine ganze Abteilung etwa deren Kostensenkungsziele 8 Arten BearbeitenGunter Wohe unterscheidet die Unternehmensziele wie folgt 9 Kapitalgeber okonomische Ziele Arbeitnehmer soziale Ziele Offentlichkeit okologische ZieleGewinnmaximierung Shareholder Value Rentabilitat Unternehmenswachstum Existenzsicherung gerechte Entlohnung gute Arbeitsbedingungen betriebliche Sozialleistungen Arbeitsplatzsicherheit Mitbestimmung Ressourceenschonung Begrenzung von Emissionen Abfallvermeidung RecyclingDie drei Interessengruppen Unternehmer Arbeitnehmer und Offentlichkeit verfolgen im Unternehmen unterschiedliche Ziele Diese und weitere Interessengruppen haben Einfluss auf die Zielsetzung namlich Marktteilnehmer Kunden Lieferanten offentliche Hand und gesellschaftliche Gruppen Wie diese oft gegensatzlichen Interessen optimal zu berucksichtigen sind ist ein Hauptthema der Business Analyse 10 Da etwa zwei Drittel aller Unternehmen Einzelunternehmen sind durfen individuelle Antriebskrafte nicht vernachlassigt werden Unternehmensziele kleinerer Unternehmen in denen der Unternehmer gleichzeitig die Chef Position innehat werden also massgeblich durch seine privaten Interessen gepragt Weitere wichtige Unternehmensziele sind insbesondere 11 Neben Jahresuberschuss Gewinn und Rentabilitat auch die Liquiditat das auf die Umsatzerlose oder Betriebsgrosse bezogene Unternehmenswachstum die relevanten Markte auf denen die Marktanteile und Marktmacht durch Marktbearbeitung verbessert werden sollen Erhaltung und Verbesserung des Know how zur Verringerung des Produktrisikos und Verbesserung von Produkt oder Dienstleistungsqualitat Einbeziehung der in der Tabelle enthaltenen Anspruchsgruppen Durch die Einbeziehung der Anspruchsgruppen in die Zielfindung entstehen beispielsweise zwischen Aktionaren und Arbeitnehmern gegensatzliche Ziele die im Zielprozess berucksichtigt werden mussen Zielprozesse BearbeitenDie einzelnen Prozessschritte sind Zielsetzung Zielformulierung Zielbeziehungen etwaige Zielhierarchien und Zielerreichungsgrad Zielsetzung und Zielformulierung Bearbeiten Erst das Aufkommen des entscheidungstheoretischen Ansatzes 12 und des systemtheoretischen Ansatzes 13 machten eine Thematisierung der Zielbildung in Unternehmen in der deutschsprachigen Betriebswirtschaftslehre moglich 14 Die Zielsetzung erfolgt durch konstitutive Entscheidungen Ziele sollen dabei nach Moglichkeit quantifizierbar und klar als Zielwerte formuliert sein Die Ziele mussen eindeutig losungsneutral inhaltlich und zeitlich operabel und frei von Interpretationsspielraumen sein 15 Bei der Zielformulierung wird zwischen mengenmassigen Absatzmenge und geldmassigen Umsatzerlose Unternehmenszielen unterschieden 16 Eine haufige Zielformulierung ware Steigerung der Umsatzerlose um 2 in diesem Geschaftsjahr Hierdurch wird sowohl die Zielverfolgung als auch die Messung der Zielabweichung erleichtert Aber auch nicht quantifizierbare Ziele wie Image Reputation Lieferzuverlassigkeit werden als zunehmend wichtig erachtet 17 Die Zielwerte durfen nicht nur unter den gunstigsten Rahmenbedingungen erreichbar sein Formalziele sind beispielsweise Gewinnmaximierung oder Kostensenkung Sachziele dienen der Erfullung der Formalziele etwa Verkurzung der Durchlaufzeiten oder Verbesserung der Produkt oder Dienstleistungsqualitat 18 Zielbeziehungen Bearbeiten nbsp Abstrakte Darstellung der ZielbeziehungenSollen zwei oder mehr Ziele gleichzeitig und gleichrangig verfolgt werden so stehen diese Ziele in einer Zielbeziehung zueinander Als Beispiel dienen Ziel Z 1 displaystyle Z 1 nbsp und Ziel Z 2 displaystyle Z 2 nbsp Diese konnen in einer Zielidentitat Zielharmonie Zielkomplementaritat einem Zielkonflikt oder in Zielneutralitat zueinander stehen 19 Um Zielidentitat handelt es sich wenn mindestens zwei Ziele identisch sind Ziele sind identisch wenn eine Ergebnisveranderung D Z 1 displaystyle Delta Z 1 nbsp des ersten Ziels zu einer identischen Ergebnisveranderung des zweiten Ziels D Z 2 displaystyle Delta Z 2 nbsp fuhrt 20 D Z 1 D Z 2 displaystyle Delta Z 1 Delta Z 2 nbsp Sind diese Ziele nicht substituierbar weil sie im Regelfall unterschiedliche Organisationseinheiten im Unternehmen betreffen so mussen sie in jedem Bereich verfolgt werden Ist dies nicht der Fall kann auf eines der beiden Ziele verzichtet werden Zielkomplementaritat liegt vor wenn jedes Ziel unabhangig vom anderen erfullt werden kann und eine Ergebnisveranderung D Z 1 displaystyle Delta Z 1 nbsp des ersten Ziels zu einer ahnlichen Ergebnisveranderung des zweiten Ziels D Z 2 displaystyle Delta Z 2 nbsp fuhrt 21 D Z 1 f D Z 2 displaystyle Delta Z 1 f Delta Z 2 nbsp Diese Ziele konnen beibehalten und gleichzeitig verfolgt werden Ein Zielkonflikt Zielkonkurrenz ist vorhanden wenn mindestens zwei Ziele verfolgt werden sollen und nicht gleichzeitig und im selben Umfang erfullt werden konnen weil sie miteinander unvereinbar sind Massnahmen zur Steigerung der Zielerreichung beim Ziel Z 1 displaystyle Z 1 nbsp beeintrachtigen dadurch die Zielerreichung des Ziels Z 2 displaystyle Z 2 nbsp so dass gilt D Z 1 displaystyle Delta Z 1 nbsp D Z 2 displaystyle Delta Z 2 nbsp Soll beispielsweise wegen des Ziels der Gewinnmaximierung der Produktpreis angehoben werden kann die Nachfrage und die Kundenzufriedenheit sinken was dem Vertriebsziel Steigerung der Absatzmenge widerspricht Es muss entschieden werden welches Ziel vorrangig verfolgt werden soll Um Zielneutralitat handelt es sich wenn eine Ergebnisveranderung beim ersten Ziel keinerlei Auswirkungen auf das Ergebnis des zweiten Ziels hat Da samtliche Ziele zueinander in Zielbeziehungen stehen sind bei der Zielsetzung alle Ziele auf ihre Kompatibilitat zu untersuchen Zu diesem Zweck gibt es eine Zielbeziehungsmatrix Die Zielbeziehungen konnen wie folgt gegenubergestellt werden Unternehmensziel Zielharmonie ZielkonfliktGewinnmaximierung Kostensenkung ArbeitszufriedenheitLiquiditatsicherung Zahlungsfahigkeit RentabilitatDie Kostensenkung steht im Einklang mit der Gewinnmaximierung da jedoch hierdurch das Arbeitsleid der Arbeitnehmer etwa wegen Steigerung der Arbeitsproduktivitat zunimmt kann die Arbeitszufriedenheit sinken Offentliche Unternehmen Staatsunternehmen und Kommunalunternehmen verfolgen das Kostendeckungsprinzip beispielsweise bei kommunalen Wasserwerken oder Abfallwirtschaft oder das Zuschussprinzip etwa kommunale Museen oder Theater 22 Wahrend beim Kostendeckungsprinzip die entstandenen Gesamtkosten durch die Erlose moglichst gedeckt werden sollen ist das Zuschussprinzip dadurch gekennzeichnet dass die administrierten Preise keine Kostendeckung und keine Gewinnmargen enthalten und deshalb auf Zuschusse der offentlichen Hand angewiesen sind 23 Zielhierarchie Bearbeiten nbsp Zielpyramide aufsteigend nach Fristigkeit und Abstraktheit sortiert Hauptartikel Hierarchie Entscheidungstheorie und Managementlehre Sollen mindestens zwei Ziele gleichzeitig und im selben Umfang erfullt werden konnen potenzielle Zielkonkurrenzen nur durch eine Zielhierarchie vermieden werden Hierzu wird eine Rangordnung aufgestellt 24 Ein Beispiel ist das betriebliche Kennzahlensystem 25 bei dem es gilt zunachst die als Prioritaten identifizierten Ziele zuerst zu erfullen Beim Magischen Viereck haben sich die Deutsche Bundesbank und die Europaische Zentralbank dazu entschieden dem Ziel der Preisniveaustabilitat Vorrang einzuraumen Art 127 Abs 1 AEUV 26 Insbesondere bei Grossunternehmen z B Weltkonzerne steigt die systemische Komplexitat stark an Das fuhrt meist dazu dass nicht vernachlassigbare Zielkonflikte entstehen so dass bestimmte Ziele gar nicht oder nicht im optimalen Ausmass verfolgt werden konnen In diesen Fallen kann die Aufstellung einer Zielhierarchie notwendig und sinnvoll sein 27 Andererseits lassen sich auch Ziel Mittel Hierarchien aufstellen Zum Beispiel Gewinn Oberziel Kostensenkung Zwischenziel Umsatzmaximierung Zwischenziel Produktivitat steigern Unterziel Wirtschaftlichkeit steigern Unterziel In dieser Hierarchieart wird nicht nur die Prioritat der einzelnen Ziele abgebildet sondern Oberziele werden durch Zwischenziele und Unterziele weiter konkretisiert und somit werden erste Handlungsanleitungen gegeben Zielerreichungsgrad Bearbeiten Der Zielerreichungsgrad oder Zielerfullungsgrad gibt an inwieweit ein gesetztes Ziel durch den Ist Zustand erreicht worden ist 28 Der Zielerreichungsgrad Z G displaystyle ZG nbsp ergibt sich aus der Gegenuberstellung des tatsachlich erreichten Ist Zustands Z i displaystyle Z i nbsp und dem geplanten Soll Zustand Z s displaystyle Z s nbsp Z G Z i Z s displaystyle mathrm ZG frac Z mathrm i Z mathrm s nbsp Wurde beim Ziel Steigerung der Absatzmenge auf 5000 Stuck im Geschaftsjahr eine tatsachliche Absatzmenge von 4000 Stuck verkauft liegt der Zielerreichungsgrad bei 80 Es gibt Key Performance Indicators KPI die das Zielniveau bestimmen Die EBIT Marge hat sich beispielsweise zu einem erganzenden Rentabilitats KPI entwickelt der Cashflow zum Finanzierungs KPI 29 Zielvereinbarungen BearbeitenIm Rahmen der Fuhrungstechnik der Fuhrung durch Zielvereinbarung englisch Management by Objectives konnen auf der Grundlage betriebswirtschaftlicher Kennzahlen unter anderem folgende Zielvereinbarungen getroffen werden 30 betriebliche Funktion ZielvereinbarungPersonalwesen Verminderung des Krankenstandes von 6 auf 4 Produktion Verminderung der Ausschussquote von 3 auf 1 Finanzierung Erhohung der Eigenkapitalquote von 28 auf 33 Vertrieb Erhohung der Exportquote von 8 auf 10 Zur Erreichung dieser Ziele stehen meist mehrere Handlungsalternativen zur Verfugung Ein hoher Krankenstand beispielsweise kann viele Ursachen haben die bekampft werden mussen Hierzu gehoren Arbeitsbelastung Arbeitsleid Arbeitsmotivation Arbeitsschutz Arbeitsschwere Arbeitssicherheit Betriebsklima als mittelbare Ursachen und betrieblicher Gesundheitsschutz als unmittelbare Ursache Zielfunktionen BearbeitenEs gibt drei Funktionen von Zielen 31 Ohne Ziele konnen Probleme nicht erkannt werden In diesem Sinne ist ein Problem die negative Abweichung des Ist Zustands vom angestrebten Soll Zustand Diese Schwachstellen gilt es zu beseitigen Rationale Entscheidungen konnen nur getroffen werden wenn die Entscheidungstrager ihre Handlungsalternativen am Ziel orientieren und diejenige Alternative auswahlen die am ehesten zielkonform ist siehe Nutzwert Ein Kontrollprozess ist nur moglich wenn ein Soll Ist Abgleich stattfindet der die Kenntnis des Ziels voraussetzt Eine Abweichungsanalyse kann dann die Probleme aufdecken die es zu beseitigen gilt Das Performance Management hat unter anderem die Aufgabe die aus der unvollkommenen Erfullung der Zielfunktionen resultierenden Mangel abzustellen Unternehmensphilosophie und Betriebszweck beispielsweise definieren das Selbstverstandnis des Unternehmens und bieten so den Mitarbeitern die Moglichkeit zur Identifikation mit den Leitbildern der Unternehmung sowie anderen Interessengruppen einen Anhaltspunkt wohin die Reise geht Orientierungs Identifikations und Motivationsfunktion Werden Ziele auf untere Hierarchie Ebenen heruntergebrochen also konkretisiert dann sind es Handlungsziele oder Handlungsanleitungen Steuerungs Kontroll Bewertungs oder Kommunikationsfunktion Die strategische Planung ist die gemeinsame und gleichzeitige Bestimmung der Zielinhalte und Massnahmen Massgrossen um die Ziele zu erreichen Die strategischen Entscheidungen beeinflussen den Unternehmenserfolg nachhaltig und langfristig Strategie wird definiert als die grundsatzliche langfristige Verhaltensweise Massnahmenkombination der Unternehmen gegenuber ihrer Umwelt zur Verwirklichung der langfristigen Ziele Die operative Planung ist die Ebene der kurzfristigen Unternehmensplanung in der die Umsetzung und Kontrolle der strategischen Planung erfolgt Dazu bedarf es einer Aufgliederung der strategischen Plane auf die Teil Perioden der kurzfristigen Planung sowie einer Zuordnung auf die Funktionsbereiche der operativen Organisation Das Kennzahlensystem entspricht dem Informationsbedarf der Unternehmensfunktionsbereiche Jeder Abteilungsleiter wird in Zusammenarbeit mit seiner Abteilung spezifische Kennzahlen herausarbeiten Auf der Grundlage der motivierenden Wirkung von Zielen wird die Fuhrung durch Zielvereinbarung englisch Management by Objectives vielfach als Fuhrungsinstrument eingesetzt Einschrankungen und Grenzen BearbeitenDie hier zu Grunde liegende Theorie der Unternehmung geht davon aus dass die Akteure des Unternehmens rational handeln z B in der Art eines homo oeconomicus theoretisches Modell eines Nutzenmaximierers Solche Modellannahmen ermoglichen zwar elementare wirtschaftliche Zusammenhange abzubilden sind aber fur eine Detailanalyse eher ungeeignet So werden etwa in der Neuen Institutionenokonomik Faktoren wie asymmetrische Information begrenzte Rationalitat und Opportunismus berucksichtigt um zu realitatsnaheren Annahmen zu gelangen Auch das Mulleimer Modell der Organisation 32 gibt zu bedenken dass keine eindeutigen Informationen Ziele oder Messkriterien sondern eher falsche fehlende Informationen und logisch nicht vereinbare Ziele in einer komplexen undurchschaubaren Umwelt vorliegen konnen 33 Ferner ist von Bedeutung inwieweit die von der formalen Organisation beschriebenen Ziele von den Mitgliedern getragen werden Je nachdem ob es das organisationale Commitment zulasst entstehen neben offiziellen Organisationszielen der formalen Organisation von der Fuhrungshierarchie getragen auch Abteilungs oder Gruppenziele sowie Ziele der einzelnen Organisationsmitglieder Individualziele Literatur BearbeitenEdmund Heinen Das Zielsystem der Unternehmung Grundlagen betriebswirtschaftlicher Entscheidungen Gabler Wiesbaden 1966 Gunther Ortmann Unternehmungsziele als Ideologie 1976 ISBN 3 462 01138 3 Peter Kupsch Unternehmungsziele UTB Buch 861 ISBN 3 437 40069 X Uwe Eisenbeis Ziele Zielsysteme und Zielkonfigurationen von Medienunternehmen Ein Beitrag zur Realtheorie der Medienunternehmen 1 Auflage Hampp Mering 2007 ISBN 978 3 86618 186 1 Einzelnachweise Bearbeiten Harald Hungenberg Torsten Wulf Grundlagen der Unternehmensfuhrung 2 Auflage Springer 2006 S 49 ISBN 3 540 28776 0 Klaus Brockhoff Betriebswirtschaftslehre in Wissenschaft und Geschichte Eine Skizze 1 Auflage Gabler 2008 S 197 ISBN 978 3 8349 1276 3 Wolfgang Weber Rudiger Kabst Einfuhrung in die Betriebswirtschaftslehre Gabler 2006 S 154 ISBN 3 409 63011 2 Wolfgang Domschke Armin Scholl Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre 3 Auflage Springer 2005 S 8 ISBN 3 540 25047 6 Jorn Axel Meyer Strategien von kleinen und mittleren Unternehmen in Jahrbuch der KMU Forschung und Praxis 2010 Josef Eul Verlag 2010 Heribert Meffert Manfred Bruhn Dienstleistungsmarketing Grundlagen Konzepte Methoden 6 Auflage Wiesbaden 2009 ISBN 978 3658191757 Thomas Hutzschenreuter Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 2009 S 49 Thomas Hutzschenreuter Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 2009 S 50 Gunter Wohe Ulrich Doring Einfuhrung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 25 Auflage 2013 S 67 ISBN 978 3800646876 Ingrid und Peter Gerstbach Basiswissen Business Analyse Verlag Redline Munchen 2015 Kapitel 4 3 Unternehmensziele und 5 6 Den Uberblick behalten Jean Paul Thommen Lexikon der Betriebswirtschaft 2008 S 674 Edmund Heinen Zum Wissenschaftsprogramm der entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre in Zeitschrift fur Betriebswirtschaft 1969 S 207 ff Hans Ulrich Walter Krieg Das St Galler Management Modell 1972 S 1 ff Armin Topfer Betriebswirtschaftslehre Anwendungs und prozessorientierte Grundlagen 2 Auflage 2007 Springer S 426 ISBN 3 540 49394 8 Dieter Specht Martin G Mohrle Gabler Lexikon Technologie Management 2002 S 398 Gunter Wohe Ulrich Doring Einfuhrung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 25 Auflage 2013 S 69 Dieter Specht Martin G Mohrle Gabler Lexikon Technologie Management 2002 S 398 Gunter Wohe Ulrich Doring Einfuhrung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 25 Auflage 2013 S 69 Gunter Wohe Ulrich Doring Einfuhrung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 25 Auflage 2013 S 70 Gerhard Wascher Innerbetriebliche Standortplanung bei einfacher und mehrfacher Zielsetzung 1982 S 38 Gerhard Wascher Innerbetriebliche Standortplanung bei einfacher und mehrfacher Zielsetzung 1982 S 38 Gunter Wohe Ulrich Doring Einfuhrung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 25 Auflage 2013 S 30 Thomas Dreiskamper Grundfragen der Medienbetriebslehre 2018 S 12 Verlag Th Gabler Hrsg Gablers Wirtschafts Lexikon Band 6 1984 Sp 2409 ISBN 3 409303839 Hans Christian Pfohl Zielerreichungsgrad in Wolfgang Luck Hrsg Lexikon der Betriebswirtschaft 2004 S 768 Tilmann Schweisfurth Werner Gatzer Offentliche Finanzwirtschaft in der Staatspraxis 2015 S 136 Gabler Wirtschaftslexikon Stichwort Zielhierarchie Hans Christian Pfohl Zielerreichungsgrad in Wolfgang Luck Hrsg Lexikon der Betriebswirtschaft 2004 S 768 Mirko Waniczek Raoul Ruthner Andreas Feichter Unternehmensplanung und steuerung 2016 S 14 Gunter Wohe Ulrich Doring Einfuhrung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 25 Auflage 2013 S 202 Klaus Watzka Ziele formulieren 2016 S 1 ff Michael D Cohen James D March Johan P Olsen A Garbage Can Model of Organizational Choice in Administrative Science Quaterly 17 1 1972 S 1 ff Joachim Paul Einfuhrung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Mit Beispielen und Fallstudien 1 Auflage Gabler 2006 S 93 ISBN 3 8349 0336 1Normdaten Sachbegriff GND 4139180 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unternehmensziel amp oldid 239449971