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Sugilith auch Sugilit 6 8 ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate Er kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung K 12 Na2 9 Fe3 Mn3 Al 2 6 Li3 4 Si12O30 3 ist also chemisch gesehen in der idealisierten Form ein Kalium Natrium Eisen Lithium Silikat Strukturell gehort er zu den Ringsilikaten Die in den runden Klammern angegebenen Elemente Eisen Mangan und Aluminium konnen sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten Substitution Diadochie stehen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals Die hochgestellten und von eckigen Klammern umgebenen Zahlen geben die Koordinationszahl fur das jeweilige Element an SugilithSugilith aus der Woods Mine Tamworth New South Wales Australien Grosse des Sugilithklumpens 1 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1974 060 1 IMA Symbol Sug 2 Andere Namen SugilitChemische Formel K 12 Na2 9 Fe3 Mn3 Al 2 6 Li3 4 Si12O30 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und Germanate Ringsilikate Cyclosilikate System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII E 22 VIII E 22 110 9 CM 05 63 02 01a 09Kristallographische DatenKristallsystem hexagonalKristallklasse Symbol dihexagonal dipyramidal 6 m 2 m 2 m 4 Raumgruppe Nr P6 mcc 3 Nr 192 Gitterparameter a 10 01 A c 14 01 A 3 Formeleinheiten Z 2 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 5 bis 6 5 5 Dichte g cm3 gemessen 2 74 bis 2 79 berechnet 2 80 5 Spaltbarkeit undeutlich nach 0001 5 Bruch Tenazitat uneben bis muschelig 6 Farbe violett braunlichgelbStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis undurchsichtigGlanz Glasglanz mattKristalloptikBrechungsindizes nw 1 610ne 1 607 7 Doppelbrechung d 0 003 7 Optischer Charakter einachsig negativPleochroismus schwach rosa hellrosa 4 Sugilith entwickelt nur selten grossere Kristalle die dann allerdings bis etwa zwei Zentimeter gross werden konnen 5 und deren Oberflachen einen glasahnlichen Glanz aufweisen Meist findet sich Sugilith aber in Form korniger bis massiger Mineral Aggregate von uberwiegend kraftig violetter bis magentaahnlichen Farbe Bekannt sind auch braunlichgelbe Farbvarietaten Auf der Strichtafel hinterlasst Sugilith jedoch einen weissen Strich Sugilith findet ausschliesslich Verwendung als Schmuckstein Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Bildung und Fundorte 4 Kristallstruktur 5 Verwendung 6 Esoterik 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenSugilith wurde erstmals 1944 von Professor Ken ichi Sugi auf der kleinen Insel Iwagi in der Seto Inlandsee die zur Prafektur Ehime Japans gehort entdeckt Analysiert und beschrieben wurde das Mineral 1976 durch Nobuhide Murakami Toshio Kato Yasunori Miura Fumitoshi Hirowatari die es nach seinem Entdecker benannten 7 Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Sugilith zur Abteilung der Ringsilikate Cyclosilikate wo er zusammen mit Almarudit Armenit Berezanskit Brannockit Chayesit Darapiosit Dusmatovit Eifelit Emeleusit Faizievit Poudretteit Merrihueit Milarit Oftedalit Osumilith Osumilith Mg Roedderit Shibkovit Sogdianit Trattnerit Yagiit und Yakovenchukit Y die Milarit Osumilith Gruppe mit der System Nr VIII E 22 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Sugilith ebenfalls in die Abteilung der Ringsilikate Cyclosilikate ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Struktur der Ringe so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung Si6O18 12 Sechser Doppelringe zu finden ist wo es zusammen mit Almarudit Armenit Berezanskit Brannockit Chayesit Darapiosit Dusmatovit Eifelit Friedrichbeckeit Klochit Merrihueit Milarit Oftedalit Osumilith Osumilith Mg Poudretteit Roedderit Shibkovit Sogdianit Trattnerit und Yagiit die unbenannte Gruppe 9 CM 05 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Sugilith in die Klasse der Silikate und Germanate dort allerdings in die bereits feiner unterteilte Abteilung der Ringsilikate Kondensierte Ringe ein Hier ist er in der Milarit Osumilith Gruppe Milarit Osumilith Untergruppe mit der System Nr 63 02 01a innerhalb der Unterabteilung Ringsilikate Kondensierte 6 gliedrige Ringe zu finden Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Etwa 2 mm grosse dunkelviolette Sugilithkristalle eingewachsen in einer Matrix aus massigem Sugilith aus der Wessels Mine Grosse 6 5 3 7 2 9 cm nbsp Sugilith Kristallrasen auf blattrigem Baryt aus dem gleichen Fundort Grosse 2 4 2 1 1 2 cm Sugilith bildet sich hydrothermal als Bestandteil alkalischer aegirinhaltiger Syenite Als Begleitminerale Paragenesen konnen neben Aegirin unter anderem noch Albit Allandit Andradit Apatit Pektolith Quarz Titanit und Zirkon auftreten Als seltene Mineralbildung konnte Sugilith nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher Stand 2013 rund 10 Fundorte als bekannt gelten 9 Neben seiner Typlokalitat Iwagi ist das Mineral in Japan nur aus der Manganerzgrube Furumiya auf der Insel Shikoku bekannt Bekannt aufgrund reichhaltiger auch kristalliner Sugilithfunde ist vor allem die Wessels Mine nahe Hotazel in den Manganerzfeldern der Kalahari in Sudafrika 10 Weitere bisher bekannte Fundorte sind unter anderem die Woods Mine bei Tamworth und die Hoskins Mine bei Grenfell im australischen Bundesstaat New South Wales die Cerchiara Mine bei Borghetto di Vara Ligurien und Castagnola in der Gemeinde Vagli di Sotto Toskana in Italien der Steinbruch Poudrette am Mont Saint Hilaire in Kanada die N Chwaning Minen bei Kuruman und das Bohrloch AKH49 bei Sishen in Sudafrika sowie der Gletscher Dara i Pioz Darai Pioz im Alai Gebirge in Tadschikistan 11 Kristallstruktur BearbeitenSugilith kristallisiert hexagonal in der Raumgruppe P6 mcc Raumgruppen Nr 192 Vorlage Raumgruppe 192 mit den Gitterparametern a 10 01 A und c 14 01 A sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Verwendung Bearbeiten nbsp Sugilith im Muttergestein als TrommelsteinSugilith wird je nach Qualitat und Farbenspiel zu verschiedenen Schmucksteinformen verschliffen und entweder im Tafelschliff als Cabochon oder als Trommelstein angeboten 12 13 Qualitativ hochwertiger Sugilith hat leuchtende violette bis rotliche Farben und ist stets etwas transparent Aufgrund der Knappheit der aktuellen Vorkommen wird oft das Nebengestein grau braun rot schwarz ebenfalls als Sugilith verkauft Gute Sugilithe erkennt man an ihren kraftigen leuchtenden Farben Bei Lampenlicht sind Sugilithe fur gewohnlich stark rotlich und leuchten weniger als bei Sonnenlicht Bei Beleuchtung mit weissen LEDs leuchten bzw strahlen die Farben guter Sugilithe besonders intensiv Schlechtes Material ist leicht zu erkennen Es zeigt oft nur wenig und schlecht gefarbte Anteile an Sugilith im Muttergestein wobei diese Sugilithanteile vor allem eher rotlich sind Das Strahlen bzw Leuchten der Farben fehlt meist vollig oder ist nur ausserst schwach ausgepragt Bei einigen guten Sugilithen ist es allerdings oft auch nicht zu umgehen dass viel Muttergestein erhalten bleibt Esoterik BearbeitenIn Esoterikerkreisen ist Sugilith auch unter den Handelsnamen Luvulith und Royal Azel 14 bekannt und wird entweder als Siderisches Pendel oder als Amulett bzw Heilstein mit angeblich harmonisierender Wirkung auf Nerven und Gehirn verwendet 12 Letzteres ist wissenschaftlich jedoch nicht erwiesen Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenNobuhide Murakami Toshio Kato Yasunori Miura Fumitoshi Hirowatari Sugilite a new silicate mineral from Iwagi Islet Southwest Japan In Mineralogical Journal Band 8 1976 S 110 121 rruff info PDF 757 5 kB T Armbruster R Oberansli Crystal chemistry of double ring silicates Structures of sugilite and brannockite In American Mineralogist Band 73 1988 S 595 600 rruff info PDF 1 0 MB Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Dorfler Natur Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 231 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sugilith Sugilite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Sugilith Wiki Database of Raman spectroscopy Sugilite American Mineralogist Crystal Structure Database Sugilite Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X a b Webmineral Sugilite a b c d Sugilite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 74 2 kB a b Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Dorfler Natur Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 231 a b c Mindat Sugilite Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 714 Erstausgabe 1891 Mindat Anzahl der Fundorte fur Sugilite Mindat Fundort Wessels Mine Wessel s Mine Hotazel Kalahari manganese fields Northern Cape Province South Africa und Bildbeispiele der Fundstucke Fundortliste fur Sugilith beim Mineralienatlas und bei Mindat a b Walter Schumann Edelsteine und Schmucksteine Alle Arten und Varietaten der Welt 1600 Einzelstucke 13 uberarbeitete und erweiterte Auflage BLV Verlags GmbH Munchen u a 2002 ISBN 3 405 16332 3 S 266 281 283 realgems org Sugilith mit Bildbeispielen geschliffener Steine Institut fur Edelsteinprufung EPI Handelsnamen und was sie bedeuten Eingabe der Handelsnamen notig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sugilith amp oldid 237753538