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Merrihueit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung K Na 2 Fe2 Mg 5 Si12O30 3 Die Kationen Kalium und Natrium bzw Eisen und Magnesium konnen sich im Kristallgitter jeweils gegenseitig vertreten Substitution Diadochie stehen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zum Silikat Komplex Strukturell gehort Merrihueit zu den Ringsilikaten MerrihueitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1965 020 1 IMA Symbol Mhu 2 Chemische Formel K Na 2 Fe2 Mg 5 Si12O30 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und Germanate RingsilikateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII C 10 VIII E 22 060 9 CM 05 63 02 01a 05Ahnliche Minerale OsumilithKristallographische DatenKristallsystem hexagonalKristallklasse Symbol dihexagonal dipyramidal 6 m2 m2 m 4 Raumgruppe P6 mcc Nr 192 Vorlage Raumgruppe 192 5 Gitterparameter a 10 14 A c 14 22 A 5 Formeleinheiten Z 2 5 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 bis 7 3 Dichte g cm3 berechnet 2 87 6 Spaltbarkeit fehlt 3 Bruch Tenazitat nicht definiertFarbe grunlichblauStrichfarbe weissTransparenz durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes nw 1 570ne 1 559 bis 1 592 7 Doppelbrechung d 0 011 7 Optischer Charakter einachsig negativAchsenwinkel 2V gemessen 5 bis 10 6 Pleochroismus farblos bis grunlichblauMerrihueit konnte bisher nur in Form mikrokristalliner Aggregate bis etwa 150 Mikrometer Grosse und als Einschlusse in Enstatit gefunden werden Das Mineral ist durchscheinend und von grunlichblauer Farbe mit glasahnlichem Glanz auf den Oberflachen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Merrihueit in Mineralproben des Mezo Madaras Meteoriten der 1852 im Kreis Harghita in der rumanischen Region Siebenburgen niedergegangen war Beschrieben wurde das Mineral 1965 durch Robert T Dodd Jr W Randall van Schmus und Ursula B Marvin die es nach dem damals kurzlich verstorbenen US amerikanischen Geologen Craig M Merrihue benannten Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Merrihueit zur Abteilung der Ringsilikate Cyclosilikate wo er zusammen mit Almarudit Armenit Berezanskit Brannockit Chayesit Darapiosit Dusmatovit Eifelit Emeleusit Faizievit Milarit Oftedalit Osumilith Osumilith Mg Poudretteit Roedderit Shibkovit Sogdianit Sugilith Trattnerit Yagiit und Yakovenchukit Y die Milarit Osumilith Gruppe mit der System Nr VIII C 10 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Merrihueit ebenfalls in die Abteilung der Ringsilikate ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Struktur der Ringe so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung Si6O18 12 Sechser Doppelringe zu finden ist wo es zusammen mit Almarudit Armenit Berezanskit Brannockit Chayesit Darapiosit Dusmatovit Eifelit Friedrichbeckeit Klochit Milarit Oftedalit Osumilith Osumilith Mg Poudretteit Roedderit Shibkovit Sogdianit Sugilith Trattnerit und Yagiit die Milaritgruppe mit der System Nr 9 CM 05 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Merrihueit in die Klasse der Silikate und dort in die Abteilung der Ringsilikate Kondensierte Ringe ein Hier ist er in der Milarit Osumilith Gruppe Milarit Osumilith Untergruppe mit der System Nr 63 02 01a innerhalb der Unterabteilung Ringsilikate Kondensierte 6 gliedrige Ringe zu finden Kristallstruktur BearbeitenMerrihueit kristallisiert hexagonal in der Raumgruppe P6 mcc Raumgruppen Nr 192 Vorlage Raumgruppe 192 mit den Gitterparametern a 10 14 A und c 14 22 A sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 5 Eigenschaften BearbeitenMerrihueit ist pleochroitisch das heisst je nachdem aus welcher Richtung das Licht durch einen Kristall fallt erscheint er in einer anderen Farbe Bei Merrihueit schwankt die Farbe zwischen farblos und grunlichblau Der anhand des Meso Maradas Materials ermittelte Brechungsindex betragt 1 559 bis 1 592 Die Doppelbrechung ist mit d 0 011 niedrig bis moderat was sich im Dunnschliff durch anomal blaue und violette Interferenzfarben aussert Bildung und Fundorte BearbeitenIm Meso Maradas Chondrit ist Merrihueit ein Bestandteil der Chondren und dort im Wesentlichen mit Klinoenstatit fayalitischem Olivin und Nickeleisen vergesellschaftet Er tritt dort speziell in Form von Einschlussen in verzwillingtem Klinoenstatit bzw Klinobronzit auf jedoch ist sein Anteil sehr gering Funf Dunnschliffe und 10 Gramm gemahlener Gesteinsprobe enthielten eine Gesamtmenge von nur wenigen Mikrogramm des Minerals 8 Merrihueit irdischen Ursprunges ist weltweit bisher nur aus drei Fundorten bekannt Stand 2014 9 Der bisher einzige bekannte Fundort in Deutschland ist der Steinbruch Caspar am Ettringer Bellerberg bei Ettringen in der rheinland pfalzischen Vulkaneifel Des Weiteren ist Merrihueit in Proben von Vulkangestein basaltischer Zusammensetzung nachgewiesen worden In einem miozanen Nephelin Basanit aus Kloch in der Steiermark traten zonierte Kristalle der Merrihueit Roedderit Subgruppe auf wobei der Randbereich eines dieser Kristalle die chemische Zusammensetzung eines Merrihueits aufwies 10 Die Minerale der Osumilith Gruppe entstehen offenbar generell bei hohen Temperaturen wobei sich die Mg reichen Minerale zudem bei hohem Druck die Fe reichen Minerale zu denen auch Merrihueit gehort bei eher geringem Druck bilden Daher wird angenommen dass der Merrihueit Saum des Mineralkorns aus Kloch wahrend des Aufstiegs des Magmas auskristallisiert ist 10 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenRobert T Dodd Jr W Randall van Schmus Ursula B Marvin Merrihueite A New Alkali Ferromagnesian Silicate from the Mezo Madaras Chondrite In Science Band 149 1965 S 972 974 doi 10 1126 science 149 3687 972 Karl Hans Wedepohl Geochemie Sammlung Goschen Walter de Gruyter Berlin 1967 S 35 dort mit der Schreibweise Merrilmeit Lapsus calami Weblinks BearbeitenMineralienatlas Merrihueit Wiki American Mineralogist Crystal Structure Database MerrihueiteEinzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 5 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2008 ISBN 978 3 921656 70 9 Webmineral Merrihueite a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 613 a b Merrihueite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF kB a b Mindat Merrihueite Robert T Dodd Jr W Randall van Schmus Ursula B Marvin Merrihueite A New Alkali Ferromagnesian Silicate from the Mezo Madaras Chondrite In Science Band 149 1965 S 972 974 doi 10 1126 science 149 3687 972 Fundortliste fur Merrihueit beim Mineralienatlas und bei Mindat a b Karl Ettinger Walter Postl Josef Taucher Franz Walter Minerale der Osumilith Gruppe Roedderit Merrihueit Chayesit und Osumilith aus dem steirisch burgenlandischen Vulkangebiet Osterreich In Mitteilungen der Abteilung fur Mineralogie am Landesmuseum Joanneum Heft 60 61 1996 S 77 86 zobodat at PDF 2 9 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Merrihueit amp oldid 237501143