www.wikidata.de-de.nina.az
Das Mineral Almarudit ist ein sehr selten vorkommendes Ringsilikat aus der Milaritgruppe und hat die chemische Zusammensetzung K 2 Mn2 Fe2 Mg2 2 Be2Al Si12O30 Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem und entwickelt gelbe bis orange dicktafelige sechsseitige Kristalle 3 AlmaruditAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 2002 048 1 IMA Symbol Alr 2 Chemische Formel K Na 2 Mn Fe Mg 2 Be Al 3Si12 O30 1 K 2 Mn Fe Mg 2 Be2AlSi12O30 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und Germanate RingsilikateSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII E 22 022 9 CM 05 63 02 01a 18Kristallographische DatenKristallsystem hexagonal 3 Kristallklasse Symbol dihexagonal dipyramidal 6 m2 m2 m 4 Raumgruppe P6 mcc Nr 192 Vorlage Raumgruppe 192 3 Gitterparameter a 9 997 A c 14 090 A 3 Formeleinheiten Z 2 3 Haufige Kristallflachen 001 100 102 110 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte Bitte erganzen Dichte g cm3 2 720 berechnet 3 Spaltbarkeit nicht beobachtet 3 Bruch Tenazitat unregelmassig 3 Farbe gelb orange 3 Strichfarbe blass orange 3 Transparenz durchsichtig 3 Glanz Glasglanz 3 KristalloptikBrechungsindizes nw 1 559 3 ne 1 560 3 Doppelbrechung d 0 001 3 Optischer Charakter einachsig negativ 3 Pleochroismus stark 3 nw orangene farblos Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenEntdeckt wurde Almarudit durch Alice und Eugen Rondorf 1982 in silikatreichen Xenolithen vom Ettringer Bellerberg in der Eifel Deutschland Eine genaue Charakterisierung im Jahr 2002 durch Tamara Mihajlovic Christian L Lengauer Theodoros Ntaflos Uwe Kolitsch und Ekkehart Tillmanns ergab dass es sich um ein neues Mineral aus der Milaritgruppe handelt Sie benannten es zu Ehren ihrer Forschungseinrichtung der Universitat Wien nach deren lateinischen Namen Alma Mater Rudolphina Vindobonensis Almarudit 3 Klassifikation BearbeitenDa der Almarudit erst 2002 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VIII E 22 022 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Silikate und Germanate und dort der Abteilung Ringsilikate wo Almarudit zusammen mit Agakhanovit Y Armenit Berezanskit Brannockit Chayesit Darapiosit Dusmatovit Eifelit Emeleusit Faizievit Friedrichbeckeit Klochit Lipuit Merrihueit Milarit Oftedalit Osumilith Osumilith Mg Poudretteit Roedderit Shibkovit Sogdianit Sugilith Trattnerit Yagiit und Yakovenchukit Y die Gruppe Doppelte Sechserringe Si12O30 12 Milarit Osumilith Gruppe mit der System Nr VIII E 22 bildet 5 Die von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 6 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Almarudit ebenfalls in die Abteilung der Ringsilikate ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Struktur der Ringe so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung Si6O18 12 Sechser Doppelringe zu finden ist Darin gehort es mit Armenit Berezanskit Brannockit Chayesit Darapiosit Dusmatovit Eifelit Friedrichbeckeit Klochit Merrihueit Milarit Oftedalit Osumilith Osumilith Mg Poudretteit Roedderit Shibkovit Sogdianit Sugilith Trattnerit und Yagiit zur Milaritgruppe mit der System Nr 9 CM 05 Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Almarudit in die Klasse der Silikate und Germanate dort allerdings in die bereits feiner unterteilte Abteilung der Ringsilikate Kondensierte Ringe ein Hier ist er zusammen mit Berezanskit Brannockit Chayesit Darapiosit Dusmatovit Eifelit Friedrichbeckeit Klochit Merrihueit Milarit Oftedalit Osumilith Osumilith Mg Poudretteit Roedderit Shibkovit Sogdianit Sugilith Trattnerit und Yagiit in der Milarit Osumilith Gruppe Milarit Osumilith Untergruppe mit der System Nr 63 02 01a innerhalb der Unterabteilung Ringsilikate Kondensierte 6 gliedrige Ringe zu finden Chemismus BearbeitenAlmarudit ist das Mn2 Analog von Milarit Die gemessene Zusammensetzung aus der Typlokalitat ist 12 K0 86 9 1 79Na0 21 6 Mn1 03 Fe0 62 Mg0 37 Zn0 03 Ca0 02 4 Be2 09Al0 79 Si12O30 wobei in den eckigen Klammern die Koordinationszahl der jeweiligen Position in der Kristallstruktur angegeben ist 3 Die Almaruditkristalle sind zoniert und variieren vor allem in ihren Mn Fe und Mg Gehalten also der Besetzung der 6 fach oktaedrisch koordinierten A Position 3 Kristallstruktur BearbeitenAlmarudit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P6 mcc Raumgruppen Nr 192 Vorlage Raumgruppe 192 mit den Gitterparametern a 9 997 A und c 14 090 A sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Almarudit ist isotyp zu Milarit d h es kristallisiert mit der gleichen Struktur wie Milarit Die 12 fach koordinierte C Position ist fast voll besetzt mit Kalium K Die 9 fach koordinierten B Position kann geringe Mengen Natrium Na enthalten ist aber weitgehend unbesetzt und enthalt im Gegensatz zu Milarit kein Wasser H2O Mangan Mn2 wird zusammen mit variablen Mengen an Eisen Fe2 Magnesium Mg2 und Kalzium Ca2 auf der 6 fach koordinierten A Position eingebaut Beryllium Be2 und Aluminium Al3 auf der tetraedrisch koordinierten T2 Position Die T1 Position die die 6er Doppelringe aufbaut enthalt nur Silizium Si4 3 Bildung und Fundorte BearbeitenAlmarudit ist bislang nur von seiner Typlokalitat bekannt einem Steinbruch der Firma A Casper an Ettringer Bellerberg 2 km nordlich von Mayen in der Laacher See Region der Eifel Rheinland Pfalz Deutschland Es ist der erste Fund eines Beryllium reichen Minerals in der Eifelregion 3 Dort wurde das Mineral in einem silikatreichen Gesteinseinschluss Xenolith in Leuzit Tephrit Lava gefunden Er tritt zusammen mit Tridymit Sanidin Clinopyroxen Amphibol Sillimanit Quarz Hamatit und Braunit auf Dieses Vorkommen entspricht denen der anderen Minerale aus der Milaritgruppe die in der Vulkaneifel zuvor gefunden wurden Eifelit Roedderit Osumilith und Osumilith Mg 3 Almarutit bildet sich kontaktmetamorph bei hohen Temperaturen um 900 C und niedrigen Druck bei der Umwandlung von silikatreichen Gesteinseinschlussen in alkalireichen Schmelzen Siehe auch BearbeitenSystematik der Minerale Liste der MineraleLiteratur BearbeitenFriedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 714 Erstausgabe 1891 Weblinks BearbeitenAlmarudit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 25 August 2022 Almarudite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 25 August 2022 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Almarudite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 25 August 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 20 Februar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 351 kB abgerufen am 20 Februar 2023 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y Tamara Mihajlovic Christian L Lengauer Theodoros Ntaflos Uwe Kolitsch Ekkehart Tillmanns Two new minerals rondorfite Ca8Mg SiO4 4Cl2 and almarudite K Na 2 Mn Fe Mg 2 Be Al 3 Si12O30 and a study of iron rich wadalite Ca12 Al8Si4Fe2 O32 Cl6 from the Bellerberg Bellberg volcano Eifel Germany In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Abhandlungen Band 149 2004 S 265 294 englisch researchgate net PDF 4 8 MB abgerufen am 20 Februar 2023 David Barthelmy Almarudite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 25 August 2022 englisch Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 25 August 2022 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Almarudit amp oldid 239216281