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Braunit auch Hartbraunstein Heteroklas Heteroklin oder Pesillit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate mit der chemischen Zusammensetzung Mn2 Mn3 6 O8 SiO4 2 und ist damit chemische gesehen ein Mangan Silikat mit zusatzlichen Sauerstoff Ionen BraunitBraunit Kristallstufe aus der Wessels Mine Hotazel Kalahari Manganfeld Nordkap Sudafrika Grosse 2 9 cm 2 1 cm 1 8 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Bnt 1 Chemische Formel Mn2 Mn3 6 O8 SiO4 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und GermanateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII B 09 VIII B 09 003 9 AG 05 07 05 01 01 Braunite I Ahnliche Minerale Hausmannit Magnetit 3 Kristallographische DatenKristallsystem tetragonalKristallklasse Symbol ditetragonal dipyramidal 4 m2 m2 m 4 Raumgruppe I41 acd Nr 142 Vorlage Raumgruppe 142 2 Gitterparameter a 9 41 A c 18 67 A 2 Formeleinheiten Z 8 2 Zwillingsbildung nach 111 5 oder 112 6 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 bis 6 5 7 6 Dichte g cm3 gemessen 4 72 bis 4 83 berechnet 4 86 6 Spaltbarkeit vollkommen nach 112 6 Bruch Tenazitat uneben bis schwach muschelig 6 Farbe eisen bis braunlichschwarz 8 Strichfarbe braunlichschwarz bis schwarz 8 Transparenz undurchsichtig opak Glanz MetallglanzMagnetismus schwach magnetisch 6 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten schwer loslich in HCl wird durch HNO3 zersetzt 3 Braunit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem entwickelt aber nur kleine pyramidale und oktaedrische nach 001 und 201 gestreifte Kristalle bis etwa 5 cm Grosse Meist findet er sich in Form krustenformiger Kristallrasen oder kornige bis massige Mineral Aggregate Das Mineral ist undurchsichtig aber nicht vollig opak 9 und zeigt auf den Oberflachen der eisen bis braunlichschwarzen Kristalle einen schwachen 6 bis fettigen 8 Metallglanz Auf der Strichtafel hinterlasst Braunit einen schwarzen fein ausgerieben etwas braunlichen Strich 9 Mit Abswurmbachit bildet Braunit eine vollstandige Mischreihe Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Modifikationen und Varietaten 5 Bildung und Fundorte 6 Verwendung 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals gefunden wurde Braunit im Steinbruch Oehrenstock bei Langewiesen im Thuringer Wald und beschrieben 1826 durch Wilhelm Ritter von Haidinger der das Mineral zu Ehren des Kammerraths Wilhelm von Braun zu Gotha nach diesem benannte Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Braunit zur Mineralklasse der Silikate und Germanate und dort zur Abteilung der Inselsilikate mit tetraederfremden Anionen Neso Subsilikate wo er als Namensgeber zusammen mit Langbanit die Braunit Langbanit Gruppe mit der System Nr VIII B 09 und den weiteren Mitgliedern Abswurmbachit Franciscanit Katoptrit Neltnerit Orebroit Welinit Yeatmanit und Zoltaiit bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Braunit ebenfalls in die Abteilung der Inselsilikate Nesosilikate ein Diese ist weiter unterteilt nach der moglichen Anwesenheit zusatzlicher Anionen und der Koordination der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Inselsilikate mit zusatzlichen Anionen Kationen in meist 6 er und gt 6 er Koordination zu finden ist wo es als alleiniger Namensgeber die Braunitgruppe mit der System Nr 9 AG 05 und den weiteren Mitgliedern Abswurmbachit Braunit II N und Neltnerit bildet Die im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Braunit hier Braunit I 4 nicht bei den Silikaten sondern bei den Oxiden ein Er bildet dort zusammen mit Neltnerit Braunit II und Abswurmbachit die Humitgruppe Tetragonal I41 acd mit Si innerhalb der Unterabteilung der Mehrfachen Oxide mit der allgemeinen Formel ABX2 Kristallstruktur BearbeitenBraunit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe I41 acd Raumgruppen Nr 142 Vorlage Raumgruppe 142 mit den Gitterparametern a 9 41 A und c 18 67 A sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Modifikationen und Varietaten BearbeitenBraunit II ist eine calciumhaltige Varietat Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Braunit mit Andradit orange aus den N Chwaning Minen Kuruman Kalahari Manganfeld Nordkap Sudafrika Grosse 4 4 cm 4 3 cm 2 cm Braunit bildet sich durch Metamorphose oder Verwitterung aus Mangan Silicaten und Oxiden Begleitminerale sind unter anderem Pyrolusit Jakobsit Hausmannit Bixbyit Mn Rhodonit Spessartin und Hamatit Bisher konnte Braunit an uber 300 Fundorten Stand 2009 nachgewiesen werden so unter anderem in Australien Belgien Chile China Deutschland Frankreich Griechenland Grossbritannien Indien Indonesien Irland Italien Japan Kanada Kasachstan Madagaskar Marokko Mazedonien Mexiko Neuseeland Norwegen Oman Osterreich Pakistan Polen Portugal Russland Schweden Schweiz Slowakei Spanien Sudafrika Sudkorea Tschechien Turkei Ukraine sowie den USA 10 Verwendung BearbeitenBraunit wird bei lokaler Anreicherung als Manganerz genutzt Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenW Haidinger On the crystalline forms and properties of the manganese ores In The Edinburgh Journal of Science Band 4 1826 S 41 50 rruff info PDF 799 kB abgerufen am 10 Marz 2018 W Haidinger Mineralogische Beschreibung der Manganerze IV Brachytypes Manganerz Braunit In Annalen der Physik und Chemie Band 14 1828 S 197 211 rruff info PDF 629 kB abgerufen am 10 Marz 2018 Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Dorfler Natur Nebel Verlag Eggolsheim 2002 ISBN 978 3 89555 076 8 S 206 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Braunite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Braunit Wiki RRUFF Database of Raman spectroscopy Braunite englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Braunite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 553 a b Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 490 491 a b Webmineral Braunite I englisch Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 703 704 a b c d e f g Braunite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 66 kB Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 6 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2014 ISBN 978 3 921656 80 8 a b c Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 510 511 Erstausgabe 1891 a b Paul Ramdohr Die Erzmineralien und ihre Verwachsungen 4 bearbeitete und erweiterte Auflage Akademie Verlag Berlin 1975 S 1017 1022 Fundortliste fur Braunit beim Mineralienatlas und bei Mindat Localities for Braunite englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braunit amp oldid 230422051