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Das Abswurmbachit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate mit der chemischen Zusammensetzung Cu2 Mn63 O8 SiO4 4 und ist damit chemisch gesehen ein Kupfer Mangan Silikat mit zusatzlichen Sauerstoffionen Strukturell gehort Abswurmbachit zu den Inselsilikaten Es ist nach Irmgard Abs Wurmbach benannt 8 AbswurmbachitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1990 007 1 IMA Symbol Abs 2 Chemische Formel Cu2 Mn3 6O8 SiO4 3 Cu2 Mn3 63 O8 SiO4 4 Cu2 Mn2 Mn3 6 O8 SiO4 5 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und GermanateSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII B 09 005 9 AG 05 07 05 01 04Kristallographische DatenKristallsystem tetragonalKristallklasse Symbol ditetragonal dipyramidal 4 m2 m2 m 6 Raumgruppe I41 acd Nr 142 Vorlage Raumgruppe 142 4 Gitterparameter a 9 41 A c 18 55 A 4 Formeleinheiten Z 8 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 5 5 VHN25 870 950 durchschnittlich 920 7 Dichte g cm3 berechnet 4 96 synthetisch 7 Spaltbarkeit fehlt 5 Farbe schwarz 5 Strichfarbe braunlichschwarz 5 Transparenz undurchsichtigGlanz Metallglanz 5 Abswurmbachit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem und konnte bisher nur in Form mikrokristalliner schwarzer Korner von etwa 50 mm Grosse gefunden werden Mit Braunit Mn2 Mn3 6 O8 SiO4 4 bildet Abswurmbachit eine luckenlose Mischkristallreihe Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Modifikationen und Varietaten 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals gefunden wurde Abswurmbachit bei Myli auch Mili am Berg Ochi auf der Insel Euboa und bei Apikia auch Apoikia am Berg Vasilikon auf der Insel Andros in Griechenland Analysiert und beschrieben wurde das Mineral durch Thomas Reinecke Ekkehart Tillmanns und Heinz Jurgen Bernhardt die es in Anerkennung ihrer Beitrage zur Kristallchemie den Stabilitatsrelationen und den physikalischen Eigenschaften von Braunit nach der deutschen Mineralogin Irmgard Abs Wurmbach 1938 2020 Tochter des Zoologen Hermann Wurmbach 9 benannten Da zur Analyse Material aus beiden griechischen Fundorten verwendet wurde gelten beide auch als Typlokalitat Als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde Abswurmbachit 1990 von der International Mineralogical Association IMA unter der Nummer IMA 1990 007 Veroffentlicht wurden die Untersuchungsergebnisse und der anerkannte Name ein Jahr spater im Wissenschaftsmagazin Neues Jahrbuch fur Mineralogie Abh 163 Typmaterial des Minerals wird im Smithsonian Institution in Washington DC sowie im Institut fur Mineralogie Geologie und Geophysik der Ruhr Universitat Bochum aufbewahrt Klassifikation BearbeitenDa der Abswurmbachit erst 1990 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Einzig im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VIII B 09 05 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Silikate und Germanate und dort der Abteilung Inselsilikate mit tetraederfremden Anionen wo Abswurmbachit zusammen mit Braunit Franciscanit Gatedalit Katoptrit Langbanit Neltnerit Orebroit Welinit Yeatmanit eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet Stand 2018 5 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Abswurmbachit ebenfalls in die Abteilung der Inselsilikate Nesosilikate ein Diese ist weiter unterteilt nach der moglichen Anwesenheit zusatzlicher Anionen und der Koordination der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung der Inselsilikate mit zusatzlichen Anionen Kationen in meist 6 er und gt 6 er Koordination zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Braunit Braunit II und Neltnerit die Braunitgruppe mit der System Nr 9 AG 05 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Abswurmbachit dagegen in die Klasse der Oxide und Hydroxide ein Hier ist er zusammen mit Braunit I Braunit II und Neltnerit in der Humitgruppe Tetragonal I41 acdVorlage Raumgruppe 142 mit Si mit der System Nr 07 05 01 innerhalb der Unterabteilung der Mehrfachen Oxide mit der Formel ABX2 zu finden Kristallstruktur BearbeitenAbswurmbachit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe I41 acd Raumgruppen Nr 142 Vorlage Raumgruppe 142 mit den Gitterparametern a 9 41 A und c 18 55 A sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Modifikationen und Varietaten BearbeitenZwischen Abswurmbachit und Braunit besteht eine luckenlose Mischkristallreihe bei der Kupfer nach und nach durch Mangan ersetzt wird Ein weiteres ahnliches Mineral ist der Neltnerit der anstatt Kupfer Calcium enthalt Zwischen Abswurmbachit und Neltnerit besteht jedoch wahrscheinlich eine Mischungslucke so dass keine Mischkristallreihe moglich ist 11 Bildung und Fundorte BearbeitenAbswurmbachit bildet sich zusammen mit Braunit in mangan und aluminiumhaltigen Piemontit Sursassit Quarziten bei Drucken von 7 bis 11 kbar und Temperaturen von 300 bis 420 C Weitere Begleitminerale sind unter anderem Ardennit Hollandit Klinochlor Quarz Rutil und Shattuckit 11 Das Mineral ist so selten dass es bisher 2018 nur in wenigen Proben aus weniger als 10 Fundorten bekannt ist Seine Typlokalitaten Myli Mili und Apikia Apoikia sind dabei bisher einzigen bekannten Fundorte in Griechenland Der bisher einzige bekannte Fundort in Deutschland liegt bei Ramsbeck in der sauerlandischen Gemeinde Bestwig in Nordrhein Westfalen Daneben kennt man Abswurmbachit noch aus Papachacra im argentinischen Departamento Belen von der Solfatara di Pozzuoli in der italienischen Region Kampanien und aus Iyomishima heute Shikokuchuō auf der japanischen Insel Shikoku 12 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenThomas Reinecke Heinz Jurgen Bernhardt Ekkehart Tillmanns Abswurmbachite Cu2 Mn63 O8 SiO4 a new mineral of the braunite group natural occurrence synthesis and crystal structure In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Abhandlungen Band 163 1991 S 117 143 hinterlegt im OTRS John Leslie Jambor New Mineral Names In American Mineralogist Band 77 1992 S 670 675 minsocam org PDF 732 kB abgerufen am 15 Oktober 2019 Weblinks BearbeitenMineralienatlas Abswurmbachit Wiki Abswurmbachite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 15 Oktober 2019 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Abswurmbachite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 15 Oktober 2019 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated September 2019 PDF 2672 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero September 2019 abgerufen am 15 Oktober 2019 englisch a b c d e f Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 553 a b c d e f g Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 David Barthelmy Abswurmbachite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 15 Oktober 2019 englisch a b Abswurmbachite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 67 kB abgerufen am 15 Oktober 2019 Abswurmbachite Mineral Data Abgerufen am 24 September 2020 Hermann Wurmbach Vorwort zur zweiten Auflage In Lehrbuch der Zoologie 2 vollig neu bearbeitete Auflage Band 1 Allgemeine Zoologie und Okologie G Fischer Stuttgart 1970 S VIII Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1703 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 15 Oktober 2019 englisch a b Thomas Reinecke Heinz Jurgen Bernhardt Ekkehart Tillmanns Abswurmbachite Cu2 Mn63 O8 SiO4 a new mineral of the braunite group natural occurrence synthesis and crystal structure In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Abhandlungen Band 163 1991 S 117 143 hinterlegt im OTRS Fundortliste fur Abswurmbachit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 15 Oktober 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abswurmbachit amp oldid 238999888