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Stopfenheim ist ein Gemeindeteil der Stadt Ellingen im Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Mittelfranken Bayern StopfenheimStadt EllingenKoordinaten 49 4 N 10 54 O 49 071666666667 10 892222222222 455 Koordinaten 49 4 18 N 10 53 32 OHohe 455 450 477 m u NHNEinwohner 844Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 91792Vorwahl 09141Stopfenheim Luftaufnahme 2020 Stopfenheim Luftaufnahme 2020 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Wirtschaft 4 Baudenkmaler 4 1 Katholische Pfarrkirche St Augustin 4 2 Deutschordensschloss 5 Bodendenkmaler 6 Vereine 7 Sonstiges 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Pfarrdorf Stopfenheim liegt innerhalb einer weiten Offenlandschaft an der Bundesstrasse 13 zwischen Ellingen im Sudosten und Gunzenhausen im Nordwesten Im Ort kreuzt die B 13 die Kreisstrasse WUG 3 von Alesheim im Sudwesten nach Dorsbrunn im Nordosten Durch den Ort fliesst der Storzelbach ein Zufluss der Altmuhl Im Ort befindet sich der Kesselweiher 1 Geschichte BearbeitenBei Stopfenheim wurde eine bandkeramische Siedlungsstelle gefunden Der Ort durfte wahrend der frankischen Landnahme 5 bis 8 Jahrhundert als Dorf des Stopfo im Sualafeld entstanden sein Die erste namentliche Erwahnung findet man in den Miracula S Waldburgis Monheimensia von 894 95 Zwischen 1057 und 1075 weihte der Eichstatter Bischof Gundekar II eine Kirche 1182 1196 wurde ein Nachfolgebau durch Bischof Otto konsekriert Fruhe Grundherren waren hier das Benediktinerkloster Wulzburg der Deutsche Orden die Kirche von Eichstatt die Reichsmarschalle von Pappenheim und andere Adelige 1274 ist ein Ortsadeliger namens Marquard von Stopfenheim urkundlich erwahnt 1281 erscheint ein Ritter Sifrid Pezzaer de Stoppenheim das Geschlecht der Peysser Peizer tritt noch mehrmals urkundlich in Erscheinung 1289 erfahrt man von einer Burg am Ort 1291 und 1296 wird ein miles Conradus dictus Peizer Ritter Konrad genannt Peizer im Gefolge des letzten Grafen von Hirschberg Gebhard VII genannt Zu Beginn des 14 Jahrhunderts scheinen die Seckendorffer in den Besitz des Dorfes gekommen zu sein 1369 sitzt ein Walther von Seckendorff zu Stopfenheim 1337 ist ein Eberhard von Stopfenheim Domherr in Eichstatt Das 1349 neben anderen Privilegien von Konig Karl IV verliehene Stadtrecht kam nicht zum Tragen 1422 verkauften die Seckendorffer ihren Stopfenheimer Besitz mit allen Rechten an die Nurnberger Patrizier Rieter 1427 kommt es allerdings zu einem Prozess um das Schloss Stopfenheim zwischen Jorg von Seckendorff und den Nurnberger Patriziern Haller und Rieter Wolf hard von Seckendorff lasst sich von 1430 bis 1442 als Eigenherr des Schlosses nachweisen 1442 verkaufte dieser an den Deutschen Orden 1484 entstand die dritte Kirche Stopfenheims Das Giltbuch des Klosters Ahusen Auhausen von 1491 weist Besitz in Stopfenheim aus 1566 kam der Ort zur Ganze grundherrlich in den Besitz des Deutschen Ordens dieser ubte seit dem 14 Jahrhundert das Patronatsrecht der Pfarrei aus und errichtete im 18 Jahrhundert die vierte und damit heutige katholische Pfarrkirche 1716 baute der Orden im Ort ein Vogteigebaude heute genannt Deutschordensschloss Stopfenheim In Stopfenheim wurden 1590 bis 1629 Hexenverfolgungen durchgefuhrt 13 Personen gerieten in Hexenprozesse zwei wurden freigelassen alle anderen wurden in Ellingen hingerichtet 2 1789 endete die Zugehorigkeit des Ortes zur deutschordisch frankischen Ballei die ihre starke eigenstandige Stellung verlor Stopfenheim war nunmehr kein eigenes Amt mehr sondern nur noch Sitz eines Amtsdieners des Obervogteiamtes Ellingen des Hoch und Deutschmeisters zu Mergentheim Am Ende des Alten Reiches gehorte Stopfenheim fast zur Ganze dem Deutschen Orden kleineren Besitz hatten nur das Klosterverwalteramt Auhausen das Hospital Ansbach die Pfarrei Oberhochstatt die Pfarrei Stopfenheim und die Fruhmesse Eschenbach Infolge der Sakularisation wurde Stopfenheim 1806 bayerisch Im bayerischen Landgericht und Rentamt Weissenburg bildete Stopfenheim 1808 mit Tiefenbach einen Steuerdistrikt ab 1811 Gemeinde der 1815 mit neun anderen Steuerdistrikten Gemeinden als Herrschaftsgericht Ellingen durch konigliche Dotation an den Feldmarschall Fursten Wrede kam 1835 hatte Stopfenheim bei 120 Hausern 60 Einwohner Ab 1852 gehorte Stopfenheim dem Landgericht Ellingen an Am 1 Juli 1972 wurde Stopfenheim bei der bayerischen Gebietsreform ein Ortsteil der Stadt Ellingen 3 nbsp Pfarrkirche St Augustin Ostfassade nbsp Hochaltar mit AltarbildWirtschaft BearbeitenDie Darlehenskassenverein Stopfenheim mit Dorsbrunn und Tiefenbach wurde im Februar 1897 gegrundet Bei der Grundungsversammlung waren 15 Landwirte und Handwerker anwesend Die Genossenschaft uberstand die Zeit der beiden Weltkriege 1923 wurde die Bilanz in Billionen ausgewiesen wurde und nach der Wahrungsumstellung 1948 standen Verluste in den Jahresabschlussen Von 1946 bis 1982 war Theresia Bittner Rechnerin und anfangs Joseph Wachter Vorstandsvorsitzender dem von 1950 bis 1973 Michael Krach folgte 1952 anderte sich die Firmenbezeichnung in Raiffeisenkasse Stopfenheim 1970 wurde ein neues Bankgebaude mit angeschlossenem Lagerhaus eingeweiht Bei der Umrustung der Bank auf elektronische Datenverarbeitung 1984 betrug die Bilanzsumme 16 Millionen Mark 1999 erfolgte die Fusion mit der Raiffeisenbank Weissenburg und seit 2007 gehort Stopfenheim zu den 40 Geschaftsstellen der Raiffeisenbank Weissenburg Gunzenhausen 4 Baudenkmaler BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmaler in Stopfenheim Katholische Pfarrkirche St Augustin Bearbeiten Hauptartikel St Augustinus Stopfenheim Die Kirche wurde 1773 bis 1775 im Stil des Spatbarock und des fruhen Klassizismus von der Deutschordensballei Franken mit Sitz im nahen Ellingen errichtet Der Deutsche Orden hatte seit 1320 das Patronatsrecht inne Geplant und gebaut wurde sie vom Ordensbaumeister Matthias Binder Pinther aus Ellingen der die hohe lichtdurchflutete Saalkirche an der Stelle der 1484 errichteten Kirche hochzog Der dreigeschossige Turm mit Kuppeldach und Laterne springt nur massig aus der Ostfassade hervor Uber dem Portal steht in einer Nische eine uberlebensgrosse Steinfigur der Maria Immaculata 1776 von Leonhard Meyer geschaffen Daruber befindet sich das Wappen des Erbauers Landkomtur Franz Sigmund Albert Freiherr von Lehrbach und daruber das Wappen des damaligen Deutschordenshochmeisters Karl Alexander von Lothringen In den beiden Nischen seitlich des Turmes stehen die Meyer schen Steinfiguren des heiligen Georg und der heiligen Elisabeth von Thuringen Seine auf der Dachschrage der Ostfassade stehenden Figuren stellen wahrscheinlich die Apostelfursten Petrus und Paulus dar Der klassizistische Hochaltar um 1782 zeigt ein Altarbild des Kirchenpatrons in Betrachtung der hl Dreifaltigkeit vom Munchner Hofmaler Christian Wink von 1782 Die Seitenaltare von 1720 aus der Vorgangerkirche sind Rokokoschopfungen das rechte barocke Seitenaltarbild stellt die Huldigung der Magier das linke die Muttergottes mit dem Jesuskind eine Nazarenerarbeit die als Geschenk des Pfarrers Dr Philipp Aurnhammer 1981 in die Kirche kam Die Kanzel um 1780 mit rechteckigem Korpus ist klassizistisch Gegenuber hangt ein grosses Kruzifix mit Maria als Mater dolorosa um 1780 Das formenreich flachgeschnitzte barocke Chorgestuhl stammt samt geschnitzter Kommunionbank von 1720 das Orgelgehause von 1730 Auf dem Deckel des spatbarocken Taufsteins steht eine Figur des hl Johannes des Taufers von Leonhard Meyer Das Deckengemalde wurde erst 1863 64 von dem Historienmaler Wilhelm Asselborn eingebracht Es zeigt die Himmelfahrt Christi und ist von weiteren Gemalden umgeben Im Chor malte er die Geburt Christi Der auf Blech gemalte Kreuzweg ist ein Werk von Karl von Waibl von 1843 Ab 1714 wirkte Franz Xaver Bovius Hersteller von Sonnenuhren in Stopfenheim als Kooperator Die katholische Pfarrei St Augustinus umfasste 2007 insgesamt 1 147 Katholiken Zu ihr gehort seit 1928 die Expositur St Nikolaus in Dorsbrunn mit 705 Einwohnern Stand 2007 davon 320 Katholiken Die Pfarrei ist gleichzeitig Sitz des Regional Jugendseelsorgers fur die katholischen Dekanate Weissenburg und Herrieden Deutschordensschloss Bearbeiten Hauptartikel Schloss Stopfenheim nbsp Deutschordensvogtei StopfenheimIn Stopfenheim ist das Gebaude einer Deutschordensvogtei von aussen zu besichtigen ein Barockbau von 1716 des Deutschordensbaumeisters Franz Keller eine Vierflugelanlage um einen rechteckigen Hof umgeben von einem ehemaligen Wassergraben Bodendenkmaler BearbeitenSiehe Liste der Bodendenkmaler in EllingenVereine BearbeitenIm ortlichen Vereinsleben sind die Freiwillige Feuerwehr die Soldaten Krieger Reservisten Kameradschaft der Sportverein DJK mit einer Schutzenabteilung der Katholische Deutsche Frauenbund die Katholischen Landjugendbewegung der Krankenpflegeverein und eine Trachtengruppe aktiv Sonstiges BearbeitenDas Heimatfest findet alljahrlich am dritten Juliwochenende statt Es gibt einen dreigruppigen Kindergarten das Wurzelhaus Die Frankische Kleinwagensammlung Bittner steht in Stopfenheim Die Familie Bittner stellt dort etwa 20 Kleinwagen deutscher Hersteller der Nachkriegszeit aus Genannt werden Fend Flitzer Brutsch Mopetta Goggomobil als Limousine und Transporter BMW Isetta Fuldamobil Heinkel Kabine Champion Lloyd und Victoria Spatz 5 Personlichkeiten BearbeitenGeorg Joseph Gruber 1773 1819 Kaufmann Gastwirt und Politiker in EichstattLiteratur BearbeitenFranz Buchner Stopfenheim In Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 39 1924 S 41f Johann Kaspar Bundschuh Stopfenheim In Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Franken Band 5 S U Verlag der Stettinischen Buchhandlung Ulm 1802 DNB 790364328 OCLC 833753112 Sp 459 Digitalisat Hanns Hubert Hofmann Gunzenhausen Weissenburg In Historischer Atlas von Bayern Teil Franken Reihe I Heft 8 Komm fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1960 DNB 452071089 Digitalisat Georg Paul Honn Stopfenheim In Lexicon Topographicum des Frankischen Craises Johann Georg Lochner Frankfurt und Leipzig 1747 OCLC 257558613 S 219 Digitalisat Felix Mader Karl Grober Stadt und Bezirksamt Weissenburg i B Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken 5 R Oldenburg Munchen 1932 DNB 366496190 S 440 443 Johann Schiele 1100 Jahre Stopfenheim Die erste Erwahnung 894 95 In Villa nostra Heft 1 1995 S 5 12 Ada Stutzel Auf den Spuren des Deutschen Ordens in Franken Sutton Verlag 2006 ISBN 3 89702 990 1 Pleikard Joseph Stumpf Stopfenheim In Bayern Ein geographisch statistisch historisches Handbuch des Konigreiches Zweiter Theil Munchen 1853 OCLC 643829991 S 708 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stopfenheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stopfenheim in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 4 November 2022 Website von StopfenheimEinzelnachweise Bearbeiten Stopfenheim im BayernAtlas Hermann Seis Sagt der Teufel Sagt auch ihre Tochter Die Hexenverfolgungen in der Kommende Ellingen des Deutschen Ordens von 1575 bis 1630 Ellingen 2004 S 129 und 203 210 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 592 Festvortrag des Vorstandsvorsitzenden der Raiffeisenbank Weissenburg Gunzenhausen Wilfried Wiedemann aus Anlass der Einweihung des neuen Bankgebaudes am 23 Mai 2014 Norbert Bauer Automuseen und Sammlungen in Europa Ein Fuhrer durch Historie Kultur Design und Technik des Automobils Munchen 2004 Eintrag D31 Gemeindeteile der Stadt Ellingen Braumuhle Ellingen Horlbach Karlshof Lauterbrunnmuhle Massenbach Sommerkeller Stopfenheim Tiefenbach Walkershofe ZollmuhleSonstiger Wohnplatz Kammhof Normdaten Geografikum GND 4447042 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stopfenheim amp oldid 228559602