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Victoria Spatz ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Fur die amerikanische Politikerin siehe Victoria Spartz Der Spatz und das aus ihm weiterentwickelte Modell Victoria 250 sind Kleinstwagen der Bayerischen Autowerke GmbH in Traunreut bzw der Victoria Werke AG in Nurnberg 1588 der kleinen Roadster mit Kunststoffkarosserie wurden von 1956 bis 1958 gebaut 859 Spatz 729 Victoria 250 Victoria Spatz Spatz Spatz Victoria 250Produktionszeitraum 1956 1958Klasse KleinstwagenKarosserieversionen RoadsterMotoren Ottomotoren 0 2 0 25 Liter 10 14 PS 7 5 10 kW Lange 3300 3360 mmBreite 1400 1450 mmHohe 1240 mmRadstand 1950 mmLeergewicht 290 425 kgVictoria 250 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung des Spatz 2 Konstruktionsmerkmale 3 Technische Daten 4 Produktionszahlen 5 Geringer Verkaufserfolg 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntwicklung des Spatz BearbeitenDer Rennfahrer und Konstrukteur Egon Brutsch 1988 war ein Pionier im Bau von Kunststoffkarosserien Sein Bestreben war es ohne kostspielige Blechpressen zu arbeiten und Fahrzeuge herzustellen die leichter sind als solche mit herkommlichen Aufbauten 1954 entwickelte Brutsch den Spatz ein dreiradriges Mobil mit selbsttragender Kunststoffkarosserie Die Aufhangungen der Vorderrader und des Hinterrades waren unmittelbar an der Karosserieschale befestigt Harald Friedrich geschaftsfuhrender Gesellschafter der Alzmetall P Meier amp Friedrich GmbH in Altenmarkt an der Alz erwarb die Lizenz zum Bau des Spatz und grundete im Juli 1956 mit den Victoria Werken als Partner die Bayerischen Autowerke GmbH BAG Zuvor hatte Friedrich den Spatz erprobt Versuchsfahrten auf unebener Strasse zeigten dass die Krafte die uber die Radaufhangungen direkt auf die Karosserie wirkten zu Rissen fuhrten Friedrich beauftragte deshalb den damals 77 jahrigen Hans Ledwinka ehemals Tatra Konstrukteur ein stabiles Chassis fur den Spatz zu konstruieren Das Ergebnis war ein Zentralrohrrahmen und vier Rader im Gegensatz zu Brutschs dreiradrigem Original Friedrich sah sich daraufhin nicht mehr verpflichtet Lizenzgebuhren an Brutsch zu zahlen was zu einem Rechtsstreit fuhrte den Friedrich gewann Die Richter sahen es als erwiesen an dass Brutschs Konstruktion verkehrsuntauglich war Konstruktionsmerkmale BearbeitenDie aus mit Glasfasern verstarktem Polyesterharz geformte offene Karosserie ist mit dem Rahmen verschraubt Sie hat keine Turen und bietet auf einer Sitzbank drei Personen nebeneinander Platz die laut der damaligen Werbung ganz bequem sitzen Als Wetterschutz gab es wahlweise ein Faltverdeck aus Stoff oder ein Hardtop mit Flugelturen Unter der Fronthaube befindet sich ein kleiner Kofferraum Motor und Getriebe sind quer hinter dem Fahrersitz und vor der Hinterachse eingebaut Mittelmotor dahinter ist beim Spatz in etwas hoherer Position der Tank angebracht Die ersten Fahrzeuge hatten einen Einzylinder Zweitaktmotor von Fichtel amp Sachs mit einem Hubraum von 191 cm und 10 PS 7 4 kW der sich trotz des geringen Leergewichts als zu schwach erwies Deshalb entwickelte Victoria Konstrukteur Richard Loukota einen 250 cm Einzylinder Zweitakter mit 14 PS 10 kW und in Zusammenarbeit mit einem Getriebehersteller ein zu dem Motor passendes elektromagnetisch geschaltetes Funfganggetriebe anstelle des ursprunglichen Vierganggetriebes Der uberarbeitete Spatz mit der neuen Motor Getriebe Einheit war auch ausserlich leicht verandert unter anderem seitliche Ausstellfenster wurde in Victoria 250 umbenannt und in Nurnberg gebaut Nur die Kunststoffschale der Karosserie kam noch aus Traunreut Die Lenkradschaltung des Spatz ersetzte Loukota durch eine Vorwahlschaltung Es wird mit drei Tasten rechts neben der Lenksaule geschaltet mittlere Taste Leerlauf rechte Taste erster Gang linke Taste Ruckwartsgang Mit einem kleinen Hebel uber den Tasten werden die weiteren Gange vorgewahlt und mit Treten der Kupplung geschaltet Technische Daten BearbeitenFahrzeugtyp Spatz Victoria 250Motor Einzylinder Zweitaktmotor vor der Hinterachse Hubraum 191 cm 248 cm Bohrung Hub 65 58 mm 67 70 mmLeistung 10 2 PS 7 5 kW bei 5250 min 14 PS 10 kW bei 5200 minMax Drehmoment 15 Nm bei 4000 min 20 Nm bei 4650 minVerdichtung 6 6 1 7 5 1Kuhlung GeblaseGetriebe Vierganggetriebe Lenkradschaltung Ruckwartsgang elektrisch geschaltet Funfganggetriebe mit Drucktasten und Vorwahlhebel elektromechanisch zu schaltenRadaufhangung vorn Einzelradaufhangung mit KurbellenkernRadaufhangung hinten Pendelachse mit QuerlenkernFederung Schraubenfedern und Teleskopstossdampfer Federbeine Karosserie Kunststoffkarosserie mit Zentralrohrrahmen verschraubtSpurweite vorn hinten 1160 1160 mm 1160 1200 mmRadstand 1950 mmReifengrosse 4 40 12 Masse L B H 3300 1400 1240 mm 3360 1450 1240 mmLeergewicht ohne Fahrer 290 kg 425 kgZulassiges Gesamtgewicht 410 kg 690 kgTankinhalt 15 l 23 lVerbrauch ca 4 l 100 km ca 5 3 l 100 kmHochstgeschwindigkeit ca 75 km h 97 km hPreis 2 975 00 DMBauzeit Februar 1956 bis Mai 1957 Juni 1957 bis Februar 1958Stuckzahlen 859 729 Wahrscheinlich gelten die Gewichtsangaben noch fur den Prototyp ohne Stahlrahmen Produktionszahlen BearbeitenJahr 1956 1957 1958 SUMMEBayerische Autowerke GmbH 499 259 0 758Victoria Werke AG 0 666 63 729Summe 499 925 63 1487Die Angaben sind aus Werner Oswald Deutsche Autos 1945 1975 von 1979 entnommen Geringer Verkaufserfolg BearbeitenTrotz interessanter Konstruktionsmerkmale war der Verkaufserfolg des Spatz und auch des Victoria 250 gering sodass die Produktion im Februar 1958 eingestellt wurde Grund fur die unzureichende Nachfrage durfte insbesondere der beschwerliche und bei geschlossenem Faltdach fast unmogliche Einstieg in das Auto gewesen sein Hinzu kam der Ruf grosser Feuergefahrlichkeit nachdem einige Fahrzeuge bei Tests in Flammen aufgegangen waren Nach dem Ende der Produktion wollte das Oberpfalzer Unternehmen Burgfalke in Obermurnthal den Victoria Wagen ab 1959 unter der Bezeichnung Burgfalke 250 Export weiterbauen stellte aber nur einige Einzelexemplare her und ubernahm ansonsten nur die Ersatzteilversorgung fur die von 1956 bis 1958 produzierten Fahrzeuge Zwei dieser Burgfalke 250 wurden in die USA geliefert einer war in Bruce Weiner s Microcar Museum ausgestellt 1 Im Zuge der Auflosung des Museums wurde er fur 20 700 US Dollar versteigert und blieb in den USA 2 Literatur BearbeitenHanns Peter Rosellen Deutsche Kleinwagen Weltbild Verlag GmbH Augsburg 1991 ISBN 3 89350 040 5 Reinhard Lintelmann Die Motorroller und Kleinwagen der funfziger Jahre 3 Auflage Verlag Walter Podszun Brilon 1995 ISBN 3 86133 136 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spatz 200 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Victoria 250 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Webseite uber den Burgfalke FB250 Export beim Microcarmuseum Abgerufen am 19 November 2020 Mittelbayerische Abgerufen am 16 August 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spatz Auto amp oldid 223733853