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Das Kloster Auhausen ist eine ehemalige Benediktinerabtei in Auhausen in Bayern in der Diozese Eichstatt Das Kloster vor dem Abriss im Jahr 1818ehem Abteikirche AuhausenGeorg Truchsess von Wetzhausen letzter Abt des Klosters Auhausen Portrat eines unbekannten Malers H R von 1531 Chorgestuhl von 1420 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Kloster lag in Auhausen einem Ort zwischen Oettingen und Wassertrudingen an der heutigen Klosterstrasse Die Klosterkirche St Maria ist das Wahrzeichen und wird auf dem Wappen des Ortes dargestellt Schon seit dem Mittelalter wird dieses Kloster mit dem fast gleichnamigen und gleichaltrigen Kloster Anhausen an der Brenz verwechselt Geschichte BearbeitenNach der Grundungslegende ist das Benediktinerkloster Auhausen am Fluss Wornitz im 10 Jahrhundert als eine Suhnestiftung des Grafen Ernst von Truhendingen anzusehen Mitstifter soll Hartmann von Lobdeburg 958 gewesen sein Wahrscheinlich geht diese Legende auf eine im Kloster verwahrte Urkunde von 959 zuruck in der ein Graf Ernst und ein gewisser Hartmann genannt sind wie bis zum 12 13 Jahrhundert ublich noch ohne Zweinamigkeit 1 Jacobi hingegen sieht Hartmann von Lobdeburg als Alleinstifter und begrundet dies durch das fehlen einer Abbildung eines Truhendinger in der heute nicht mehr vorhandenen Ritterkapelle wo die Stifter in Lebensgrosse kniend dargestellt waren und dem Umstand das keiner der Truhendinger in Auhausen begraben liegt 2 Eine Dritte Variante besagt dass die Schwester des Grafen Ernst von Truhendingen mit Hartmann von Lobdeburg verheiratet war 3 Somit ware die Grundung beider Adelshauser verstandlich erklart Tatsachlich wurde das der heiligen Maria und den Heiligen Godehard und Georg geweihte Kloster erst im ersten Drittel des 12 Jahrhunderts vom Auhauser Ortsadel als Hirsauer Reformkloster gegrundet Eine Grundungsurkunde ist nicht uberliefert ebenso wenig weiss man uber das Mutterkloster das die ersten Monche stellte es kann vermutet werden dass sie aus dem Kloster Neresheim kamen 4 Grunderfamilie waren die Edelfreien von Auhausen deren Stammvater der 959 genannte Hartmann war Nachdem 1133 ein Hartmann von Auhausen in Naumburg urkundet wird sich das Adelsgeschlecht im thuringischen Lobdeburg niedergelassen haben Ein Zweig der Familie sass ausserdem auf der Burg Alerheim im Nordlinger Ries 5 Wahrscheinlich wurde bei der Klostergrundung eine bereits vorhandene Marienkirche als Klosterkirche ubernommen Erstmals ist das Kloster in einer Privilegurkunde des Papstes Innozenz II von 1136 erwahnt Zu diesem Zeitpunkt lag die Klostergrundung sicherlich schon einige Jahre zuruck 6 1157 bestatigte eine Privilegurkunde des Papstes Hadrian IV den Klosterbesitz im Einzelnen Ecclesiam Kirche in Ahusen Auhausen villas Ekgebuinth heute nur als Flurname Heckpoint bekannt Prucgi wohl in Klosternahe abgegangen Wachivelth Wachfeld Gemeinde Auhausen Cirindorif Zirndorf Gemeinde Auhausen Mariprucki wohl Pfeifhof Gemeinde Auhausen Ratheristhal nicht identifizierbar Staininbuhil vielleicht Steinbuhl im Landkreis Donau Ries predium in Herlaibingen Herblingen Landkreis Donau Ries mitsamt Rechten an der dortigen Kapelle predium in Wiblishaim Wiebelsheim Landkreis Neustadt an der Aisch Bad Windsheim 7 Spater kamen weitere Besitzungen hinzu teils durch Stiftungen teils durch Kauf und Tausch Es handelte sich nicht nur um Nahbesitz sondern auch um Fernbesitz Berthold von Thannbrunn vermachte dem Kloster vor 1181 einen Hof zu Frickenhausen am Main und schliesslich seinen Stammsitz Thannbrunn in der spateren Oberpfalz Um 1160 nach neuesten Erkenntnissen 1228 8 unterwarfen sich Marcward und dessen Bruder Adilbert von Craginhei Cronheim einem Schiedsurteil des Grafen Ludwig von Oettingen zu Gunsten des Klosters 9 Im 13 Jahrhundert bedachte Adelheid von Absberg die aus dem Edelgeschlecht derer von Hurnheim stammte das Armenspital des Klosters mit einer reichen Schenkung von Gutern um Gunzenhausen 10 Die alljahrliche Grosse Spend eine am 4 Fastensonntag an Arme verabreichte Brot und Geldspende zog viele Bedurftige an und wurde auch nach der Klosteraufhebung vom Klosterverwalteramt fortgefuhrt Unter Abt Sifrid inkorporierte Papst Gregor IX 1232 die Pfarrkirche Auhausen in das Kloster Drei Jahre spater anerkannte Bischof Heinrich III von Eichstatt feierlich die Inkorporation unter der Bedingung dass der Abt ihm und seinen Nachfolgern in geistigen Angelegenheiten verantwortlich sei 1273 stellten die inzwischen im Thuringer Raum in drei Linien aufgespaltenen Lobdeburger drei gleich lautende Urkunden aus mit denen sie die Rechte und Freiheiten des Klosters die von ihren Vorfahren gewahrt worden waren bestatigten 10 Die inzwischen reichsunmittelbar gewordene Benediktinerabtei erhielt zwischen 1334 und 1337 mehrere Ablasse fur ihr Gnadenbild der Verkundigung Mariens in der Klosterkirche 1334 entstand auch der sudliche Turm der Abteikirche 1354 erwirkte das Kloster von Kaiser Karl IV Privilegien der Abt und seine Nachfolger wurden mit dieser Urkunde zu Reichskaplanen ernannt 11 Gegen Ende des 14 Jahrhunderts geriet die Abtei aus unbekannten Grunden in wirtschaftliche Not und musste Guter verkaufen Im 15 Jahrhundert kam es zu rechtlichen Auseinandersetzungen mit den Grafen von Oettingen die das Kloster bedrangten Auch die Burggrafen von Nurnberg und die spateren Markgrafen von Brandenburg Ansbach zielten in ihrer Territorialpolitik auf den Klosterbesitz ab Der entwicklungsgeschichtlich lange Bedrangungsvorgang und der Verlust der koniglichen Freiheiten wurden schliesslich im 16 Jahrhundert durch die Reformation und die Bauernkriege vollendet So wurde das Kloster im Mai 1525 Opfer marodierender Bauern 1530 floh der letzte und bedeutendste Abt Georg Truchsess von Wetzhausen 12 im Zuge der Reformation die sein Landesherr Markgraf Georg der Fromme von Ansbach angenommen hatte als Fuhrer der katholischen Opposition in der Markgrafenschaft nach Eichstatt ins dortige Dominikanerkloster er hatte sein Kloster fast vollig neu aufgebaut und es mit Kunstschatzen reich ausgestattet 1534 wurde Auhausen faktisch markgrafliches Klosterverwalteramt die verbliebenen Monche konnten noch drei Jahre lang ihr Klosterleben fortsetzen 1537 fuhrte der Markgraf eine neue Klosterordnung ein mit der das Klosterleben sein Ende fand 13 Der letzte Prior von Auhausen Johann Fabri folgte seinem Abt Georg ins Exil nach Eichstatt wo er 1556 starb Die romanische Abteikirche wurde nunmehr evangelische Pfarrkirche St Maria Die Klostergebaude und die Ritterkapelle die Grablege niederer Adelsfamilien der Umgebung wurden im 19 Jahrhundert grossenteils abgerissen 1608 schlossen sich die protestantischen Fursten des Reiches im Kloster Auhausen zum Schutzbundnis der Union zusammen Sehenswurdigkeiten BearbeitenHochaltar von 1513 von Hans Schaufelin Chorgestuhl von 1420Siehe auch BearbeitenEvangelische Pfarrkirche St MariaLiteratur BearbeitenMartin Winter Zur Geschichte des Klosters Auhausen an der Wornitz In Alt Gunzenhausen Beitrage zur Geschichte der Stadt und Umgebung Heft 52 1997 S 4 38 Text siehe auch artefax de J B Kurz Das Kloster Auhausen a W In Derselbe Die Eigenkloster in der Diozese Eichstatt Bronner amp Daentler Eichstatt 1923 S 44f Klaus Sturm Geschichte des Klosters Auhausen an der Wornitz Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 63 Eichstatt 1970 OCLC 468986171 zugleich phil Diss an der Universitat Erlangen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Auhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Auhausen Basisdaten und Geschichte Christine Riedl Valder Auhausen ein vielbesuchter Marien Wallfahrtsort im Mittelalter in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Die Geschichte des Klosters Auhausen insbes der Klosterkirche Geschichte des Klosters Auhausen von Martin Winter Fundstuck AuhausenEinzelnachweise Bearbeiten Winter S 7 Friedrich Jacobi Urgeschichte der Stadt und des ehemaligen Furstenthums Ansbach Ansbach 1868 S 116 Corpus historiae Brandenburgicae diplomaticum oder vollstandige und mit Urkunden bestarkte Geschichte des Allerdurchlauchtigsten und Grossmachtigsten Konigl Chur und Hochfurstl Hauses Brandenburg Winter S 13 Winter S 9 Winter S 12 Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 63 1969 70 S 18 f Markus Schafer Wer waren Marquart und Adilbert von Cronheim 2018 Weblink Memento des Originals vom 25 Dezember 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cronheim org Mikrokosmos Cronheim ein Dorf drei Religionen S 22 a b Winter S 17 Winter S 21 Winter S 32 Winter S 34 49 0081 10 6192 Koordinaten 49 0 29 2 N 10 37 9 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Auhausen amp oldid 223194696