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Selters ist ein Stadtteil von Ortenberg im sudhessischen Wetteraukreis SeltersStadt OrtenbergKoordinaten 50 20 N 9 2 O 50 340833333333 9 0363888888889 134 Koordinaten 50 20 27 N 9 2 11 OHohe 134 132 175 m u NHNFlache 4 24 km 1 Einwohner 839 31 Dez 2019 2 Bevolkerungsdichte 198 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1971Postleitzahl 63683Vorwahl 06046 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Fruhe Neuzeit 2 3 Neuzeit 2 4 Gebietsreform 2 5 Einwohnerentwicklung 3 Kulturdenkmaler 4 Bildung 5 Verkehr 6 Sohne und Tochter des Ortes 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenSelters liegt am Rande des westlichen Vogelsbergs auf einer Hohe von 147 m u NN 2 km sudwestlich des Zentrums von Ortenberg und 7 5 km nordwestlich von Budingen Zu Selters zahlt das auf einem Hang uber der Nidder auf den Resten der kleinen Burg Konradsdorf errichtete ehemalige Kloster Konradsdorf heute Teil der hessischen Staatsdomane Konradsdorf Geschichte Bearbeiten nbsp Kirche in SeltersMittelalter Bearbeiten Die alteste bekannte Erwahnung des Ortes stammen aus den Jahren 750 802 als Seltrese 3 in der Zeit der beiden ersten Abte des Klosters Fulda namlich Sturmius und Baugulf von Fulda Letzterer starb 802 Selters gehorte im Mittelalter und in der fruhen Neuzeit zum Amt Ortenberg einem Kondominat das von drei Landesherren aus dem Kreis der Mitglieder des Wetterauer Grafenvereins gebildet wurde Fruhe Neuzeit Bearbeiten Da alle drei Herren des Kondominats sich der Reformation zuwandten wurde auch Selters zunachst lutherisch 1601 kam es zu einer Realteilung des Kondominats wobei das Dorf Selters an die Grafschaft Hanau Munzenberg ab 1642 Grafschaft Hanau fiel Graf Philipp Ludwig II von Hanau Munzenberg verfolgte aber ab 1597 eine entschieden reformierte Kirchenpolitik Er machte vom Jus reformandi seinem Recht als Landesherr Gebrauch die Konfession seiner Untertanen zu bestimmen und setzte dies fur die Grafschaft Hanau Munzenberg weitgehend als verbindlich durch 1662 kam es im Hanauer Amt Ortenberg zu einer massiven Hexenverfolgung Eine zentrale Rolle bei der Verfolgung der Hexen spielte wahrscheinlich der Hanauer Amtmann Ludwig Geis 4 Auch vier Frauen aus Selters wurden als Hexen hingerichtet und mit dem Schwert gekopft 5 Die Grafschaft Hanau fiel 1736 beim Tod des letzten Hanauer Grafen Johann Reinhard III aufgrund eines Erbvertrages an die Landgrafschaft Hessen Kassel und damit auch Selters Neuzeit Bearbeiten Das Hanauer spater hessische Amt Ortenberg gehorte ab 1810 zum Grossherzogtum Hessen und war hier dem Dominialamt Ortenberg zugeordnet 1821 bildete das Grossherzogtum den Landratsbezirk Nidda in den auch alle Teile des ehemaligen Amtes Ortenberg verschmolzen und der ab 1832 Kreis Nidda hiess Mit der Revolution von 1848 wurde kurzzeitig der Regierungsbezirk Nidda gebildet 1852 aber der Kreis Nidda wiederbelebt 1874 kamen die Gebiete des ehemaligen Amtes Ortenberg zum Landkreis Budingen der mit der Gebietsreform in Hessen 1972 im Wetteraukreis aufging Gebietsreform Bearbeiten Die bis dahin selbstandige Gemeinde Selters wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 31 Dezember 1971 auf freiwilliger Basis als Stadtteil in die im gleichen Jahr erweiterte Stadt Ortenberg eingemeindet 6 Fur Selters wurde wie fur die ubrigen Stadtteile von Ortenberg ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet 7 Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen Einwohnerentwicklung Bearbeiten Selters Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019Jahr Einwohner1834 3731840 4121846 4031852 3581858 3791864 4041871 3621875 3311885 3491895 3691905 3911910 4281925 4621939 4001946 7541950 6841956 5991961 5931967 5661970 5621980 1990 2000 2008 8212010 8542011 8492014 8372019 839Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 1 Stadt Ortenberg 8 2 Zensus 2011 9 Kulturdenkmaler BearbeitenSiehe Liste der Kulturdenkmaler in SeltersBildung BearbeitenOberhalb der Domane Konradsdorf liegt die 1974 eroffnete Gesamtschule Konradsdorf eine additive Gesamtschule mit Forderstufe und Gymnasialer Oberstufe Verkehr BearbeitenDurch den Ort fuhren die Bundesstrasse 275 die Bundesstrasse 457 und die Landesstrasse 3191 Die Oberwaldbahn ist stillgelegt Hier gab es den Haltepunkt Selters Hess Der Vulkanradweg lauft uber die ehemaligen Oberwaldbahn von Stockheim nach Lauterbach Hess Heute ist der Vulkanradweg Teil des BahnRadweg Hessen der auf ehemaligen Bahntrassen ca 250 km durch den Vogelsberg und die Rhon fuhrt Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenFriedrich Karl Blum 1748 1826 Geheimer Steuerrat in Hanau Georg Ludwig Geis hanauischer Amtmann des Amtes Ortenberg der 1662 als Oberschultheiss zur Ganerbschaft Lindheim wechselte wo er 1663 64 Hexenprozesse durchfuhrte die 19 Opfer forderten 10 Heinz Holzhauer 1935 deutscher Jurist und Rechtshistoriker Literatur BearbeitenPeter Gbiorczyk Zauberglaube und Hexenprozesse in der Grafschaft Hanau Munzenberg im 16 und 17 Jahrhundert Shaker Duren 2021 ISBN 978 3 8440 7902 9 Hans Georg Ruppel Bearb Historisches Ortsverzeichnis fur das Gebiet des ehem Grossherzogtums und Volksstaats Hessen mit Nachweis der Kreis und Gerichtszugehorigkeit von 1820 bis zu den Veranderungen im Zuge der kommunalen Gebietsreform Darmstadter Archivschriften 2 1976 S 191 Heinz Wionski Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Wetteraukreis I Stuttgart 1999 S 410 414 Weblinks BearbeitenWebauftritt der Stadt Ortenberg Selters Nicht mehr online verfugbar In Webauftritt Stadt Ortenberg archiviert vom Original am 23 April 2016 abgerufen im Dezember 2020 Selters Wetteraukreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Literatur uber Selters nach Register nach GND In Hessische BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten a b Selters Wetteraukreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b Einwohnerzahlen In Webauftritt der Stadt Ortenberg abgerufen im Dezember 2020 Edmund Ernst Stengel Urkundenbuch des Klosters Fulda 1 Die Zeit der Abte Sturmi und Baugulf Marburg 1958 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen und Waldeck 10 1 S 439 u 447 Nr 341 u 367 Gbiorczyk Zauberglaube S 286f Gbiorczyk Zauberglaube S 287f Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 352 Hauptsatzung PDF 119 kB 5 In Webauftritt GGG abgerufen im Dezember 2020 Einwohnerzahlen Nicht mehr online verfugbar In Webauftritt Stadt Ortenberg archiviert vom Original am 30 Dezember 2019 abgerufen im Dezember 2020 Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt archiviert vom Original am 30 August 2021 abgerufen im April 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot statistik hessen de Gbiorczyk Zauberglaube S 286 Stadtteile von Ortenberg Bergheim Bleichenbach Eckartsborn Effolderbach Gelnhaar Lissberg Stadt Ortenberg Selters Usenborn Wippenbach Normdaten Geografikum GND 2070173 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Selters Ortenberg amp oldid 234199148