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Gelnhaar ist ein Stadtteil von Ortenberg im sudhessischen Wetteraukreis GelnhaarStadt Ortenbergoffizielles Dorfwappen seit 2002Koordinaten 50 22 N 9 9 O 50 3634572 9 1473588 296 Koordinaten 50 21 48 N 9 8 50 OHohe 296 m u NHNFlache 6 km 1 Einwohner 1044 31 Dez 2019 2 Bevolkerungsdichte 174 Einwohner km Eingemeindung 1 April 1972Postleitzahl 63683Vorwahl 06049 Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Teilung 2 3 Neuzeit 2 4 Gebietsreform 2 5 Einwohnerentwicklung 3 Kulturdenkmaler 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Offentliche Einrichtungen 4 2 Verkehr 5 Mit dem Ort verbundene Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenGelnhaar liegt auf einer Hohe von 295 m uber NN 11 5 km sudostlich von Nidda und 6 5 km ostlich des Zentrums von Ortenberg im Tal des Bleichenbachs am Fusse des Vogelsbergs Nachbarorte sind Hirzenhain Wenings Bindsachsen Bergheim und Usenborn Die Gemarkung hat eine Flache von etwa 4 km 3 Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Die alteste erhaltene Erwahnung von Gelnhaar befindet sich in einer Urkunde aus dem Jahre 1187 als Geldenhore die Graf Berthold II von Nidda zugunsten der Johanniterkommende ausgestellt hat 4 Eine Besiedlung lasst sich aber schon 500 Jahre vorher nachweisen Gelnhaar gehorte im Mittelalter und in der fruhen Neuzeit zum Amt Ortenberg einem Kondominat das von drei Landesherren aus dem Kreis der Mitglieder des Wetterauer Grafenvereins gebildet wurde Zu den Einzelheiten siehe hier Teilung Bearbeiten 1601 kam es zu einer Realteilung des Kondominats Dabei wurde das Dorf Gelnhaar geteilt der Bleichenbach der das Dorf durchfliesst wurde zur Grenze Die Halfte des Dorfes auf der rechten Bachseite gehorte nun zum Amt Ortenberg und der Grafschaft Hanau Munzenberg ab 1642 Grafschaft Hanau Die Halfte auf der linken Bachseite gehorte zum Gericht Flossbach Wenings und der Grafschaft Isenburg Diese Teilung spiegelt sich heute im Ortswappen wider das 2002 geschaffen wurde Im Dreissigjahrigen Krieg fiel das Dorf vorubergehend wust Das ausgestorbene Dorf wurde erst langsam wieder besiedelt 1662 kam es im Hanauer Amt Ortenberg zu einer massiven Hexenverfolgung Eine zentrale Rolle bei der Verfolgung der Hexen spielte wahrscheinlich der Hanauer Amtmann Ludwig Geis 5 Auch zwei Frauen aus Gelnhaar wurden als Hexen hingerichtet und mit dem Schwert gekopft 6 Die evangelische Pfarrkirche St Michaelis stammt aus der Regierungszeit des letzten Hanauer Grafen Johann Reinhard III 1728 29 Sie wurde wie eine Reihe anderer Kirchen in der Grafschaft in dieser Zeit als lutherische Kirche errichtet Baumeister war vermutlich Christian Ludwig Hermann 7 Die Hanauer Halfte des Dorfes fiel zusammen mit der Grafschaft Hanau beim Tod des letzten Hanauer Grafen 1736 aufgrund eines Erbvertrages an die Landgrafschaft Hessen Kassel Der in Offenbach residierende Furst Wolfgang Ernst II von Isenburg Birstein dem die Halfte auf der linken Bachseite gehorte wollte diesen Teil gegen das zu Hanau gehorende Dorf und Gebiet von Fechenheim in sein Furstentum einverleiben 1801 reiste deshalb der spatere Isenburger Chef Minister Wolfgang Christian von Goldner mit Erbprinz Carl Friedrich nach Paris zu Verhandlungen mit Napoleon uber den beabsichtigten Gebietstausch Isenburg wollte seinen Anteil die linke Bachseite des Dorfes Gelnhaar gegen das auf der rechten Mainseite Offenbach direkt gegenuberliegende Fechenheim tauschen Die diplomatische Mission hatte jedoch keinen Erfolg Das Hanauer spater hessische Amt Ortenberg bildete ab 1810 einen Teil des grossherzoglich hessischen Amtes Ortenberg 1816 fiel auch der Isenburger Anteil auf Grund eines Territorial Ausgleichsvertrags 8 mit dem Kurfurstentum Hessen an das Grossherzogtum Neuzeit Bearbeiten Die wirtschaftliche Not in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts liess viele Bewohner an die Wolga nach Ungarn Brasilien und Nordamerika auswandern Viele gingen auch in die aufstrebenden Industriemetropolen im Ruhrgebiet und in das Rhein Main Gebiet 1821 bildete das Grossherzogtum den Landratsbezirk Nidda in den auch alle Teile des ehemaligen Amtes Ortenberg verschmolzen wurden und der ab 1832 Kreis Nidda hiess Mit der Revolution von 1848 wurde kurzzeitig der Regierungsbezirk Nidda gebildet 1852 aber der Kreis Nidda wiederbelebt Erst 1868 wurde Gelnhaar auch formal wieder vereinigt nachdem in den Vorjahren schon die schulische und kirchliche Zusammenlegung erfolgt war 1874 kamen die Gebiete des ehemaligen Amtes Ortenberg zum Landkreis Budingen der mit der Gebietsreform in Hessen 1972 im Wetteraukreis aufging Gebietsreform Bearbeiten Die bis dahin selbstandige Gemeinde Gelnhaar wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 1 April 1972 auf freiwilliger Basis als Stadtteil in die 1971 erweiterte Stadt Ortenberg eingemeindet 9 Fur Gelnhaar wurde wie fur die ubrigen Stadtteile von Ortenberg ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet 10 Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen Einwohnerentwicklung Bearbeiten Gelnhaar Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019Jahr Einwohner1834 7911840 8151846 8541852 8471858 8561864 5931871 5571875 5591885 5481895 5811905 5131910 5861925 6661939 7031946 9411950 9041956 8491961 8621967 9381970 9721980 1990 2000 2008 1 0402010 1 0362011 9782014 1 0452019 1 044Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 1 Stadt Ortenberg 11 2 Zensus 2011 12 Kulturdenkmaler BearbeitenSiehe Liste der Kulturdenkmaler in GelnhaarWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenOffentliche Einrichtungen Bearbeiten Im Ort gibt es ein Burgerhaus Der Kindergarten Purzelbaum bietet Platz fur 60 Kinder Am Rand der Gemeinde befindet sich eine Einrichtung fur Erwachsene mit geistigen Behinderungen Rauher Berg e V 13 Verkehr Bearbeiten Im Ort treffen sich die Landesstrassen 3183 und 3184 Die Buslinie FB 20 des Rhein Main Verkehrsverbundes verbindet den Bahnhof Glauburg Stockheim uber Gelnhaar mit Wenings Mit dem Ort verbundene Personlichkeiten BearbeitenKatharina genannt Craingen Gumpel die Tochter eines Schaferehepaares in Gelnhaar heiratete am 16 November 1554 Graf Anton von Isenburg Budingen zu Ronneburg Er hatte sie zuvor mit einer uppigen Morgengabe in Wachtersbach ausgestattet 14 Aus dieser Verbindung gingen vier Kinder hervor Drei von ihnen erreichten das Erwachsenenalter 15 Sandra Minnert 1973 Fussballerin und Nationalspielerin Karlhans Frank 1937 2007 SchriftstellerLiteratur BearbeitenJurgen Ackermann Graf Anton zu Ysenburg Kelsterbach Missheurath hat seiner Graflichen Familie vilen Unlust verursachet Samml Gesch Wachtersbach 41 L Januar 2003 Nr 265 ISSN 0931 2641 Siegfried R C T Enders Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Abteilung Baudenkmale in Hessen Wetteraukreis I Hrsg vom Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Vieweg Braunschweig Wiesbaden 1982 ISBN 3 528 06231 2 S 401 Hans Georg Ruppel Bearb Historisches Ortsverzeichnis fur das Gebiet des ehemaligen Grossherzogtums und Volksstaats Hessen mit Nachweis der Kreis und Gerichtszugehorigkeit von 1820 bis zu den Veranderungen im Zuge der kommunalen Gebietsreform Darmstadter Archivschriften 2 1976 S 95 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gelnhaar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webauftritt der Stadt Ortenberg Gelnhaar Nicht mehr online verfugbar In Webauftritt Stadt Ortenberg archiviert vom Original am 23 April 2016 abgerufen im Dezember 2020 Gelnhaar Wetteraukreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b Gelnhaar Wetteraukreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b Einwohnerzahlen In Webauftritt der Stadt Ortenberg abgerufen im Dezember 2020 Homepage der Gemeinde Ortenberg Allgemeine Angaben uber Ortenberg Karl Christian Eigenbrodt Urkunden in AHG 2 Darmstadt 1841 S 117 139 Nr 32 Gbiorczyk Zauberglaube S 286f Gbiorczyk Zauberglaube S 288 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Hessen II Regierungsbezirk Darmstadt Bearb Folkhard Cremer u a 3 Aufl Munchen 2008 S 349 Caroline Grottker Lutherische Kirchen in der Grafschaft Hanau Munzenberg unter Graf Johann Reinhard III 1712 1736 unveroffentlichte Magisterarbeit am Fachbereich Philologie und Kunstwissenschaften der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Frankfurt 1984 S 52 56 Convention Territorial entre le Grand Duc de Hesse et Electeur de Hesse Signee a Francfort sur Mein le 29 Juin 1816 British and Foreign State Papers 1815 1816 Band 3 Compiled by the Librarian and Keeper of the Papers Foreign Office James Ridgway and Sons Piccadilly London 1838 S 812 819 grosstenteils in deutscher Sprache books google de auch abgedruckt in Grindaha 26 Geschichtsverein Grundau e V Grundau 2016 ISSN 2194 8631 S 4 12 mit Anmerkung von Norbert Breunig Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 353 Hauptsatzung PDF 119 kB 5 In Webauftritt GGG abgerufen im Dezember 2020 Einwohnerzahlen Nicht mehr online verfugbar In Webauftritt Stadt Ortenberg archiviert vom Original am 30 Dezember 2019 abgerufen im Dezember 2020 Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt archiviert vom Original am 11 Juli 2021 abgerufen im April 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot statistik hessen de Webseite der Heim und Werkstatten Rauher Berg e V Jurgen Ackermann Graf Anton zu Ysenburg Kelsterbach Missheurath hat seiner Graflichen Familie vilen Unlust verursachet Samml Gesch Wachtersbach 41 L Januar 2003 Nr 265 ISSN 0931 2641 S 6 Jurgen Ackermann Graf Anton zu Ysenburg Kelsterbach Missheurath hat seiner Graflichen Familie vilen Unlust verursachet Samml Gesch Wachtersbach 41 L Januar 2003 Nr 265 ISSN 0931 2641 S 7 11Stadtteile von Ortenberg Bergheim Bleichenbach Eckartsborn Effolderbach Gelnhaar Lissberg Stadt Ortenberg Selters Usenborn Wippenbach Normdaten Geografikum GND 4251245 1 lobid OGND AKS VIAF 237346032 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gelnhaar amp oldid 227723660