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Das Schloss Kirchenthumbach ist ein abgegangenes Schloss in der oberpfalzischen Gemeinde Kirchenthumbach im Landkreis Neustadt an der Waldnaab in Bayern Die Anlage wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 3 6236 0008 im Bayernatlas als archaologische Befunde des abgegangenen fruhneuzeitlichen Schlosses von Kirchenthumbach gefuhrt Ehemals kolorierte Ansicht von Kirchenthumbach von 1910 Mitte rechts die sog Pruschenk Villa Lageplan von Schloss Kirchenthumbach auf dem Urkataster von Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schlossbau oder Schlossl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErstmals wird Thumbach 1141 bei einer Schenkung auch von Weltechesberg Grub Mosbach Wichstein Gruntanne Drogenesreuth der Edlen Adelheid von Wartberg durch ihren Mann den Grafen Kunrath Kuno von Hornberg Lechsgmund in Anwesenheit des Bischof Egilbert an das Kloster auf dem Michelsberg der Erzdiozese Bamberg genannt Adelheid von Wartberg war die Tochter des Heinrich von Limburg und seiner Ehefrau Adelheid von Pottenstein Schwester des Pfalzgrafen Boto von Pottenstein Thumbach war eine Morgengabe praedium von ihrem ersten Mann In zweiter Ehe heiratete sie Graf Konrad II von Dachau Aus beiden Ehen gingen vermutlich keine Kinder hervor was die vielen Schenkungen der Adelheit comitessa de Wartperch 1146 an die Kirche erklart Zeuge bei diesem Vermachtnis war Heinrich von Bibra der die ubertragenen Guter zum Lehen hatte 1174 verkaufte oder vertauschte das Kloster Michelsberg Thumbach an den Grafen Adelfolk von Reifenberg er fuhrte in seinem Wappen einen weissen Turm der zum Stadtwappen von Kirchenthumbach wurde Adelfolk und seine Gattin Richenza sowie seine Neffen die Bruder Reinhold und Eberhard von Reifenberg grundeten 1145 auch das Kloster Speinshart Diese beiden sind aus dem Dritten Kreuzzug 1189 90 nicht mehr zuruckgekommen und auch ihr Besitz z B Haselbrunn Tremmersdorf ging an das Kloster Adelfolk von Reiffenberg gehorte zu der Dynastenfamilie Otelingen Reifenberg Walpot die um Vohburg das unteren Wiesenttal Zwernitz und Speinshart begutert war Der Bruder des Adelfolk von Reiffenberg war der Bamberger Bischof Eberhard II 1 1181 bestatigte Konig Heinrich VI dem Kloster Speinshart seine Besitzungen drei Hofe und eine Muhle in Tumpac und Niedertumpac Am 13 November 1268 ging der Speinshartsche Klosterbesitz in Tumpach von den beiden Brudern Eberhard und Ulrich die Burgel uber an Chunrad von Frankenberg 1326 wird Thumbach im herzoglichen Salbuch des Amtes Thurndorf als bebautes Dorf bezeichnet 1341 verkaufte Heinrich Frankenberger seine Guter zu Thumbach an das Kloster Speinshart nbsp Wappen der Klotz nach Siebmachers WappenbuchIn der folgenden Zeit scheint der Ort geteilt worden zu sein 1441 besass Michael Oberndorffer aus der Linie der Oberndorffer von Mockersdorf die eine Halfte welche sein Vater der bambergische Burgmann und Richter zu Vilseck Hans Oberndorffer 1416 von Konrad Frankenberger ererbt hatte Die andere Halfte gehorte Wilhelm und Hans Nequer von Metzenhof Diese Bruder verkauften ihren Anteil 1460 an Lorenz Rasch bis 1468 Landschreiber zu Eschenbach Unter den Rasch wird erstmals von einem Sitz zu Thumbach gesprochen Lorenz Rasch hatte bei seinem Tod 1485 die Kinder Hans 1490 Richter zu Thumbach verheiratet mit der Tochter von Jakob Klotz zu Metzenhof gestorben 1524 als Unterrichter zu Amberg Peter dieser erbte Thumbach Anton Student zu Leipzig und ab 30 Juni 1472 Professor der Theologie sowie Anna Amalie verheiratet mit Heinrich Gries von Zettlitz 1485 stellte Hans Rasch dem Abt Andreas von Michelsberg einen Lehensrevers uber den Sitz und halben Hof zu Kirchenthumbach aus die andere Halfte hatte Erasmus Oberndorffer zum Lehen 1524 belehnte der Abt Johann die Bruder Peter und Anton Rasch mit dem Sitz und den halben Hof von Kirchenthumbach und 1534 belehnte der Abt Martin den Peter Rasch allein 1536 verkaufte Peter Rasch seinen Anteil an Heinrich Giech zu Witpfar Richter zu Michelfeld Zeugen waren der Burgsasse von Thurndorf und Jakob Kotz von Metzenhof 1540 wurde Heinrich von Giech mit dem halben Hof zu Thumbach belehnt Besitzer der Burghut wurden Christoph Brand und seine Gemahlin Salome von Gleissenthal Mit der anderen Halfte und vier Soldengutern von Kirchenthumbach wurde 1478 Michael Oberdoffer Sohn des Erasmus Oberndorffer belehnt 1505 Zwar wollte er seinen Anteil dem Hans Rasch Sohn des Lorenz Rasch verkaufen dazu kam es aber wegen seines Ablebens nicht In der Folge kam es zu einem Erbstreit zwischen Ulrich von Oberndorff zu Flossenburg und dessen Sohn Hans Richter zu Barnau auf der einen und Contz Oberndoffer Landschreiber zu Eschenbach und Auerbach auf der anderen Seite Letzterem sprach 1510 das Hofgericht zu Amberg die ganze Verlassenschaft des Erasmus Oberndorffer zu 1511 erfolgte die Belehnung an Konrad Oberndorffer Landschreiber zu Eschenbach und Auerbach 1522 Sein Sohn Georg Oberndorffer Richter zu Thumbach verkaufte 1534 seinen Anteil an Conz Albersdorfer zu Pfaffenfeld Dessen Sohn Hans verkaufte seinen Besitz am 8 Juli 1569 an Lorenz von Guttenberg bischoflich bambergischer Hofmarschall dieser hatte bereits 1567 von Christoph und Veit Giech die andere Halfte des Thumbacher Besitzes gekauft Im Besitz der Burghut folgte 1568 Jobst Brand Sohn des Christoph Band Pfleger zu Grafenwohr 1601 taucht ein Christoph Heinrich von Brand auf der sich zu Kirchenthumbach Menzlas und Ernstfeld nannte 1615 loste ihn Christoph Peter von Brand ab Am 5 August 1616 verkauften die Witwe des Lorenz von Guttenberg und Christoph Peter von Brand das adelige Gut und sechs Mannschaften an Hans Ernst von Mengersreuth auf Riglasreuth Burggrub und Tagmanns somit war Kirchenthumbach wieder in einer Hand Dieser widersetzte sich als Protestant nach dem Beginn der Gegenreformation den Versuchen der Rekatholisierung und wurde des Landes verwiesen Er wurde aufgefordert seine Guter zu verkaufen dazu kam es aber nicht mehr da er kinderlos 1630 verstarb Die Guter wurden daraufhin von Kloster Michelfeld eingezogen welches damaliger Lehensherr von Kirchenthumbach war Der Abt schenkte daraufhin das Gut dem Julischen Kanzler Dietrich Alkoven 1645 war das Schloss im Besitz des Thumbacher Burgers Hans Merz Von ihm kaufte es Kotz von Metzenhof und bei dieser Familie blieb es 1770 Dann folgten der Forstmeister Elb ein Guttenbergischer Vogt der Offizier von Wenkheim ein Offizier aus der Familie Sauerzapf dessen hinterlassene Witwe protestantisch war und schliesslich die Witwe Josepha Freiin von Fronau auf Offenstetten zu Metzenhof Schlossbau oder Schlossl BearbeitenDer uber die Zeitlaufte gewechselte Ort des Schlosses in Kirchenthumbach ist nicht genau bekannt Es wird aber vermutet dass das erste Schloss im Areal des Pfarrkirche Maria Himmelfahrt gelegen hat da diese mit einer starken Mauer umschlossen und mit vier Turmen bewehrt war Diese Anlage muss einmal sehr umkampft gewesen sein denn beim Umbau des daneben stehenden Schulhauses fand man zahlreiche Skelette und es hiess Man grub ganze Leiber alter Ritter in ihren altertumlichen Merkmalen heraus Die Gebeine eines Leichnams sind fast unverletzt gefunden worden An der Hirnschale sah man deutliche Spuren eines Sabelhiebes Wann das Areal der Kirche uberlassen und ein neues Schloss gebaut wurde ist nicht bekannt Dieses stand dann ausserhalb des Ortes bei Thumbach und nicht in Thumbach heute Auerbachstrasse 2 Aus der Zeit um 1800 heisst es Bis zum 19 Jahrhundert war das Schlossl ringsum mit einem tiefen mit Wasser gefullten Graben umgeben in welchem besonders solche Fische gutes Fortkommen fanden die sonst gern in kaltem Wasser leben Auch die Zugbrucke am vorderen Eingang war noch so lange erhalten Und uberhaupt bietet das Ganze noch ziemliche Spuren von wesentlichen Merkmalen des ritterlichen Altertums man mag die Bauart der Wohnung oder die Ringmauer in Betracht ziehen deutlich noch zu sehen sind die altertumlichen Schiessscharten Es wird als dreigeschossiges hohes Gebaude mit einem Walmdach und mit Gaupen abgebildet Eine Zeit lang hatte der Ort den Besitz des Schlossls an sich gebracht dieses dann an den Landgerichtsschreiber Prechtl veraussert Dessen Witwe Anna Prechtl verausserte 1806 das Gut an Michael Brunnhuber von Eschenbach und Franz Grafberger von Pressath Diese beiden zertrummerten 1806 den Besitz das Schlossgebaude wurde an einen Glaser aus Thumbach verkauft Das Schloss kam immer weiter herunter und besteht seit 1845 nur mehr als burgerliches Wohnhaus Literatur BearbeitenPaulinus Frohlich Kirchenthumbach Beitrage zur Geschichte und Kulturgeschichte des Markts Kirchenthumbach S 8 15 Lassleben Kallmunz 1951 Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Josef Kugler Hrsg Kloster Speinshart ein verborgenes Juwel in der Oberpfalz Schnell amp Steiner Regensburg 2017 ISBN 978 3 7954 3294 2 S 9 Fritz Furk Auszuge aus der Geschichte des Marktes Kirchenthumbach In Bilder aus alten Zeiten Markt Kirchenthumbach 1996 S 3 Burgen und Schlosser im Landkreis Neustadt an der Waldnaab Burgen und Burgruinen Flossenburg Leuchtenberg Neuhaus Oberbibrach Parkstein Schellenberg Treswitz WaldauSchlosser und Schlossruinen Altenhammer Schlossl Burggrub Burgtreswitz Diessfurth Dietersdorf Enzenrieth Ernstfeld Eschenbach Feilershammer Filchendorf Floss Altes Schloss Floss Neues Schloss Frankenreuth Friedrichsburg Hammergmund Illsenbach Kaimling Kalmreuth Mantel Altes Jagdschlossell Neuenhammer Neustadt an der Waldnaab Altes Schloss Neustadt an der Waldnaab Neues Schloss Pirk Puchersreuth Roggenstein Rothenbach Rupprechtsreuth Schlammersdorf Schlossfrankenohe Steinfels Tagmanns Trippach Troschelhammer Untermantel Waldau Waldthurn Waltenrieth Weihersberg ZintlhammerWeitere auch abgegangene Burgen und Schlosser Liste von Burgen und Schlossern im Landkreis Neustadt an der Waldnaab 49 746495 11 72434 489 Koordinaten 49 44 47 4 N 11 43 27 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Kirchenthumbach amp oldid 226402043