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Das Schloss Hofhegnenberg liegt am Rand des Steindorfer Gemeindeteiles Hofhegnenberg auf einer Anhohe im Suden des Landkreises Aichach Friedberg Schwaben Der gut erhaltene Adelssitz geht auf eine hochmittelalterliche Burganlage zuruck von der noch der Stumpf des Bergfriedes zu erkennen ist Gesamtansicht Schloss HofhegnenbergSchloss Hofhegnenberg um 1700 Stich von Michael Wening Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Hochmittelalter 1 2 Spatmittelalter 1 3 Fruhe Neuzeit 1 4 19 Jahrhundert bis zur Gegenwart 2 Baubeschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Das Rotmarmor Epitaph Georgs von Hegnenberg Dux in der SchlosskapelleHochmittelalter Bearbeiten Die Herren von Hegnenberg stammten ursprunglich wahrscheinlich aus Oberschwaben Ende des 12 Jahrhunderts erscheinen Engelschalk und Hermann von Hegnenberg als welfische Dienstmannen in den Schriftquellen Der namengebende Ansitz dieser Ministerialenfamilie war die kleine Turmhugelburg Burgstall Althegnenberg am sudlichen Ortsrand des nahen Althegnenberg im heutigen Landkreis Furstenfeldbruck Um 1300 verliessen die Hegnenberger ihren Stammsitz im Ort und errichteten sich eine grossere Burg auf dem etwa vier Kilometer entfernten weithin sichtbaren Hugelrucken Im spaten Hochmittelalter lasst sich eine solche Verlagerung eines Ministerialensitzes auf die Hohe oft nachweisen Die ursprunglich meist unfreien Dienstmannenfamilien hatten sich mittlerweile im Niederadel etabliert und wollten dies auch durch eine reprasentative Hohenburg dokumentieren Moglicherweise wurde der Burgneubau auch auf herzogliche Anordnung begonnen 1296 hatte der Augsburger Bischof die Burg Kaltenberg bei Geltendorf zerstoren lassen um den Expansionsbestrebungen der Wittelsbacher Einhalt zu gebieten Die Hegnenberger gehorten damals zum Gefolge des neuen Herzogs Rudolf Die Burg durfte also auch als Machtsymbol und Grenzbefestigung gegen das Hochstift Augsburg zu deuten sein Der erste schriftliche Nachweis der Hohenburg datiert aus dem Jahr 1354 Der Ritter Winhart von Rohrbach vermachte in dieser Urkunde vom 24 Oktober dem Hochstift Augsburg u a Zehnteinkunfte aus neun Juchert Acker gelegen hinter der Burg zu Haegniberg Die Nennung der noch heute gebrauchlichen Flurbezeichnung Rossberg in dieser Urkunde belegt dass die genannte Burg mit der Vorgangeranlage des heutigen Schlosses gleichzusetzen ist Spatmittelalter Bearbeiten 1399 verkaufte Arnold d A von Hegnenberg das herzogliche Lehen mit der Burg an den Friedberger Pfleger Hans den Pflaumdorfer Als Kaufpreis wurden 1800 neue ungarische Gulden vereinbart In der Kaufurkunde wird erstmals der Gesamtumfang der Hofmark festgehalten der bis ins 19 Jahrhundert unverandert blieb 1405 gab der Pflaumdorfer die Herrschaft an Jorg von Ersingen und Paul den Aersinger d J weiter Bereits 1411 verausserte Paul Aeresinger den Besitz wieder an Herzog Wilhelm III 1462 bestellten die Herzoge Johann und Sigismund Heinrich Adelzhauser zum Pfleger zu Hegnenberg Die Herzoge befanden sich damals in standiger Geldnot und schuldeten auch dem Adelzhauser 1 000 Gulden Bis zur vollstandigen Ruckzahlung des Darlehens wurde dem Pfleger die Herrschaft Hegnenberg zur Nutzung uberlassen Fruhe Neuzeit Bearbeiten 1515 wird Raphael Sattelin im Salbuech des Schloss Hagnenberg als Pfleger genannt Um 1540 scheint die mittelalterliche Burg sehr baufallig gewesen zu sein 1542 belehnte Herzog Wilhelm IV seinen unehelichen Sohn Georg von Hegnenberg mit der Hofmark Hegnenberg Der um 1511 geborene Georg wurde zum Stammvater der Familie von Hof Hegnenberg Dux deren letzter mannlicher Spross aus einer Seitenlinie 1902 verstarb Die Hauptlinie erlosch bereits 1786 mit dem Freiherrn Georg Ignaz Peter Georg Ritter vom guldenen Sporn und Ritter vom burgundischen Kreuz musste grosse Teile des Ansitzes erneuern lassen 1557 war der Um und Neubau vollendet Der hochmittelalterliche Sudwestturm uberragte allerdings weiterhin den Gebaudekomplex Er wurde erst um 1790 gekappt als auch der westliche Schlosseingang verandert wurde Der alte Zustand ist auf einem Kupferstich Michael Wenings 1701 uberliefert Der hohe Sudwestturm wohl der ehemalige Bergfried trug danach ein hohes Zeltdach die beiden Rundturmchen am Torbau besassen Zwiebelhauben 19 Jahrhundert bis zur Gegenwart Bearbeiten Die Dolllingische Branche der Herren von Hegnenberg wurde 1790 in den Reichsgrafenstand erhoben Uber die Tochter des letzten Grafen kam die Herrschaft schliesslich 1902 an die Familie ihres Ehemannes Otto Wilhelm Freiherr von Gebsattel Die Familie von Gebsattel bewohnte den grossen Schlossbau bis in die Gegenwart Das Anwesen wird von einer grossen englischen Parkanlage umgeben und ist nicht offentlich zuganglich Das Schloss diente mehrfach als Fernsehkulisse so von 1988 bis 2006 fur die Fernsehserie Forsthaus Falkenau Ende 2008 verkaufte der letzte adlige Schlossherr die Anlage an den Unternehmer Peter Low Nach dem Erwerb sanierte und restaurierte Low das Gebaude 1 2 3 4 5 nbsp Schloss Hofhegnenberg 2007 vor der SanierungAnfang Dezember findet jedes Jahr ein Weihnachtsmarkt im Schlosshof statt 6 7 Baubeschreibung BearbeitenDas Schloss liegt innerhalb eines von alten Baumbestanden abgeschlossenen Parks auf dem Rossberg uber Steindorf Nordostlich ist ein grosser rechteckiger Wirtschaftshof vorgelagert dessen Gebaude in ihrer heutigen Form weitgehend aus dem 19 Jahrhundert stammen nbsp Nordostansicht des SchlossesHauptschlossDie umfangreiche Vierflugelanlage des Hauptschlosses ist um einen rechteckigen Innenhof angeordnet Die zwei bis dreigeschossigen Flugel werden von Satteldachern abgeschlossen Im Nordwesten und Sudosten uberragen zwei quadratische Eckturme die Anlage Der nordostliche Turm tragt ein Oktogon mit einer Zwiebelhaube der sudostliche neugotische Zinnen Auch der westliche Torbau wurde um 1790 neugotisch verandert Eine lange Durchfahrt fuhrt in den Innenhof Uber dem Tor ist ein Wappenstein 1557 eingelassen Der reprasentative Torbau der Ostseite stammt aus dem 18 Jahrhundert und zeigt schlichte barocke Stilformen Die Aussenwande werden nur durch die einfachen rechteckigen Fensteroffnungen mit Fensterladen gegliedert Die Rundbogenarkaden der ostlichen und westlichen Hoffassaden sind vermauert An die hochmittelalterliche Burganlage erinnern noch die Buckelquader des mutmasslichen Bergfriedstumpfes an der Sudwestecke Der Turm ist das bedeutendste Zeugnis hochmittelalterlicher Adelskultur im Landkreis Der Stich Michael Wenings von 1701 dokumentiert eine weitlaufige barocke Bastionarbefestigung um den Schlossbezirk Im Gelande erkennt man noch einige Erdwerke dieser Schanzen und ein gemauertes Gewolbe nbsp Schlosskapelle Schloss HofhegnenbergSchlosskapelleDie ehemalige Wallfahrtskapelle St Maria liegt im Erdgeschoss in der Sudostecke des Schlossgeviertes Der quadratische Raum Seitenlange ca 10 Meter mit seinen vier Kreuzgratgewolben uber einer Mittelsaule entstand im 16 Jahrhundert im Zuge des Schlossumbaues 1751 wurde der sudliche Anbau hinzugefugt Wilgefortis Seitenkapelle Die Gewolbefresken um 1740 illustrieren Darstellungen aus der Wallfahrtsgeschichte Man erkennt u a einen schwedischen Soldaten der das Gnadenbild der hl Maria wahrend des Dreissigjahrigen Krieges ins Feuer werfen will Bemerkenswert ist die Schlossansicht im Hintergrund die wie der Wening Stich von 1701 die Westseite des Herrensitzes zeigt Das Gnadenbild im Zentrum des Hochaltares wird in die zweite Halfte des 15 Jahrhunderts datiert Die sitzende Madonna ist von einem barocken Strahlenkranz umgeben Acht Putten sitzen auf Cumuluswolken im Arkadenbogen Der Altaraufbau stammt von 1739 Die beiden Seitenfiguren der hll Georg und Nikolaus sind Werke Bartholomaus Kriechbaums Im dreiseitig geschlossenen Anbau ist seit dem 19 Jahrhundert das grosse Rotmarmor Epitaph Georgs von Hegnenberg Dux aus der ehemaligen Franziskanerkirche zu Munchen aufgestellt Der 1589 verstorbene Stammvater der Grafen von Hegnenberg steht in selbstbewusster Haltung im Harnisch in einer Renaissance Adikula Literatur BearbeitenFranz Etzler Heimat an Steinbach und Paar Ortschronik der Gemeinde Steindorf Steindorf 2002 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Bearbeiter Bruno Bushart Georg Paula Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1989 S 456 457 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Hofhegnenberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Neue Schlossherren in Hofhegnenberg In Augsburger Allgemeine 2 Marz 2009 Ein Zaun muss reichen fur Schlosshegnenberg In Augsburger Allgemeine 30 Marz 2010 Augsburger Allgemeine Augsburger Allgemeine 30 Marz 2010 Turm weitgehend aufgebaut Augsburger Allgemeine 14 Februar 2012 Schloss Hofhegnenberg Vergangenheit und Gegenwart myheimat de abgerufen am 30 November 2016 Wie der Schlossherr zum Kipferlmarkt kam Augsburger Allgemeine 29 November 2016 Kipferlmarkt meldet schnell ausverkauft In Augsburger Allgemeine 6 Dezember 2015 Burgen und Schlosser im Landkreis Aichach Friedberg Schlosser Schloss Affing Schloss Blumenthal Schloss Friedberg Schloss Griesbeckerzell abgegangen Schloss Haslangkreit Schloss Hofhegnenberg Schloss Mergenthau Schloss Kuhbach Schloss Obergriesbach abgegangen Schloss Pichl Schloss Pottmes Schloss Gumppenberg Schloss Rapperzell Schloss Schmiechen Schloss Schorn Schloss Unterbaar Wasserschloss UnterwittelsbachBurgen und Ruinen alle abgegangen Burg Bach Burg Dasing Burg Schiltberg Burg Muhlhausen Burg WittelsbachTurmhugelburgen alle abgegangen Burgstall Adelzhausen Burg Bachern Burgstall Backerberg Burgstall Eurasburg Burgstall Fuchsberg Burg Kissing Burgstall Klingenberg Burg Rehling Burgstall WagesenbergBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Appertshausen Burgstall Burgadelzhausen Ringwall im Eurasburger Forst Ringwall im Kirchholz Haberskirch Hinterer Schlossberg Mering Ringwall im Ottmaringer Holz Pfarrerschanze Abschnittsbefestigung Rederzhausen Burgstall Sand Todtenweis Vorderer Schlossberg Mering Abschnittsbefestigung Schorn Schwedenschanze Nisselsbach Abschnittsbefestigung im Taitinger Holz Schanze Wagesenberg Wallanlage Zahling 48 217680555556 11 021455555556 Koordinaten 48 13 3 65 N 11 1 17 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Hofhegnenberg amp oldid 238626207