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Der fruhmittelalterliche Ringwall im Kirchholz Schlossberg liegt etwa 1000 Meter ostlich des Friedberger Stadtteiles Haberskirch Landkreis Aichach Friedberg Schwaben auf einer bewaldeten Anhohe uber der Autobahn 8 Das gut erhaltene Bodendenkmal wird in der neueren Literatur als befestigte Hofstelle gedeutet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Vorburg von Nordosten nbsp Die Infotafel und der Ostwall der Vorburg nbsp Der Sudwall des Hauptwerkes nbsp Der Nordostteil des Hauptwerkes nbsp Topographischer Gelandeplan auf der InfotafelDie erhaltenen Erdwerke der mittelgrossen zweiteiligen Ringwallanlage deuten auf eine fruhmittelalterliche Zeitstellung In der naheren Umgebung finden sich zahlreiche ahnliche Befestigungsanlagen die meist als Ungarnschutzburgen des 10 Jahrhunderts interpretiert werden Auch nach Beseitigung der Ungarngefahr Schlacht auf dem Lechfeld 955 entstanden noch einige Wehranlagen dieses Typs H Oswald interpretierte das von ihm als fruhmittelalterlich angesehene Bodendenkmal als Ansitz des Ortsadelgeschlechtes de Hadeprehteschirchun Friedberger Heimatblatter 1950 1 Ein Eppo mit diesem Beinamen ist im 12 Jahrhundert urkundlich als Zeuge belegbar Der Kreisarchivpfleger Helmut Rischert 2006 deutet den Wall im Kirchholz als jenen befestigten Hof Baitilinberch den der Edle Degenhard I von Seefeld um 1135 zusammen mit anderen Besitzungen dem Kloster St Ulrich und Afra zu Augsburg ubertrug Im Klosterurbar von 1175 erscheint diese Hufe als Bagetunbergen Um 1280 bezog Herzog Ludwig II Vogteiabgaben aus Patenberch das 1406 Praitenberg genannt wurde Der Hof wurde nach Rischert noch vor 1420 in Tal nach Unterzell verlegt und blieb zusammen mit dem Kirchholz bis zur Sakularisation im Besitz des Reichsstiftes St Ulrich und Afra Bei einer heutigen Begehung lassen sich jedoch keine eindeutigen Spuren einer hoch und spatmittelalterlichen Weiternutzung der mutmasslichen Hofstelle erkennen Eine mogliche Innenbebauung scheint nur aus Holz oder Lehmfachwerk bestanden zu haben Grossere Eingriffe in die Substanz der fruhmittelalterlichen Anlage durften erst in der Neuzeit erfolgt sein Bis zu einer fachkundigen archaologischen Untersuchung des Bodendenkmales konnen keine seriosen Aussagen uber die ursprungliche Zweckbestimmung der Wallanlage gemacht werden Die aufwandigen Erdwerke und Graben zeugen von einem erhohten Sicherheitsbedurfnis der Erbauer der machtige Frontwall des Kernwerkes erinnert gar an die Hauptwalle der grossen Ungarnschutzburgen im Augsburger Umland Haldenburg Buschelberg bei Fischach Auch der Graben vor diesem Wall wurde spater nicht planiert das abfallende Gelande der Vorburg durfte zudem eine landwirtschaftliche Nutzung erschwert haben Ob sich die Hofstelle Baitilinberch tatsachlich innerhalb der Umwallungen befand kann deshalb wohl noch nicht mit Sicherheit entschieden werden Insbesondere ware zu prufen ob der Sedlhof befestigter Hof in Unterzell tatsachlich erst im fruhen 15 Jahrhundert von der Hohe ins Tal verlegt wurde oder sich bereits vorher an dieser Stelle befand Das Bodendenkmal im Kirchholz bietet eher das Bild einer relativ unberuhrten fruhmittelalterlichen Schutzburg Eine ungarnzeitliche Zeitstellung der Befestigungsanlage vermutete bereits Barthel Eberl in seiner Abhandlung uber die Lechfeldschlacht 1955 Er wies der Anlage eine Funktion als Wegsperre zu und zahlte den Ringwall zu den kleineren Schutzanlagen munitiones dieser Epoche die das System der grossen Landesburgen firmitates erganzten Beschreibung BearbeitenDas Bodendenkmal liegt auf der Grenze zwischen der Stadt Friedberg Gemarkung Haberskirch und der Gemeinde Dasing Gemarkung Unterzell Das Hauptwerk A befindet sich vollstandig auf Dasinger Gebiet Der Burgplatz liegt etwa 15 20 Meter uber dem Arasbachtal auf einem Hohenrucken Nach Westen und Norden fallen die Hange massig steil ins Tal ab sudlich und ostlich ist eine kleine Hochflache vorgelagert Der Ringwall wurde fortifikatorisch geschickt auf der Hochflache angelegt Das ovale Hauptwerk 120 70 Meter wird durch einen umlaufenden bis zu zwei Meter tiefen Graben gesichert der im Osten teilweise zu einer Berme verebnet ist Zusatzlich wurde hier offenbar der Hang kunstlich abgesteilt Die Innenflache ist nahezu eben und wird vom Aussenwall um bis zu 1 5 Meter uberhoht Im Osten deutet eine Grube 3 auf einen Brunnen oder eine Zisterne hin Nach Suden schliesst sich das halbkreisformige Vorwerk B an Das Gelande fallt etwa sieben Meter nach Nordosten ab und wird durch einen bis zu funf Meter hoch erhaltenen Wall mit vorgelegtem Graben gesichert Zum Innenraum ist dieser Wall noch bis zu zweieinhalb Meter hoch Der ursprungliche Zugang 1 erfolgte von Nordosten aus dem Arasbachtal durch das heute die Autobahn Stuttgart Munchen fuhrt Eine Einsenkung 2 auf dem Sudwall des Hauptwerkes bezeichnet wohl den ursprunglichen Zugang zum Kernwerk Die Wallhohe steigt hier von ca vier Osten bis auf etwa sieben Meter an Zusatzlich ist auch hier ein ungefahr 1 5 Meter tiefer Spitzgraben vorgelegt Ein potentieller Angreifer musste so etwa 40 Meter am Hauptwall entlang vordringen um das Haupttor zu erreichen Die sonstigen Walldurchbruche sind wahrscheinlich modernen Ursprungs Holzabfuhr In der naheren Umgebung haben sich ahnliche zweiteilige Anlagen in Burgadelzhausen Welden Schneeburg und Walleshausen erhalten Auch diese Befestigungsanlagen sind ins Fruhmittelalter zu datieren Zum Tag des offenen Denkmals wurde 2005 eine Infotafel vor dem Ringwall aufgestellt auf der H Rischert seine Forschungen zusammenfasste Das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege verzeichnet das Bodendenkmal als Erdwerk des Mittelalters unter der Denkmalnummer D 7 7632 0025 1 Literatur BearbeitenHelmut Rischert Die Burgen von Dasing Dasing 2006 Barthel Eberl Die Ungarnschlacht auf dem Lechfeld Gunzenle im Jahre 955 Abhandlungen zur Geschichte der Stadt Augsburg Heft 7 Augsburg 1955 H Oswald Die Bodendenkmale im Landkreis Friedberg aus vorromischer romischer und mittelalterlicher Zeit 1 Der Burgstall von Heberskirch In Friedberger Heimatblatter Nr 1 1950 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ringwall im Kirchholz Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Eintragung Memento des Originals vom 28 Januar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot geodaten bayern deBurgen und Schlosser im Landkreis Aichach Friedberg Schlosser Schloss Affing Schloss Blumenthal Schloss Friedberg Schloss Griesbeckerzell abgegangen Schloss Haslangkreit Schloss Hofhegnenberg Schloss Mergenthau Schloss Kuhbach Schloss Obergriesbach abgegangen Schloss Pichl Schloss Pottmes Schloss Gumppenberg Schloss Rapperzell Schloss Schmiechen Schloss Schorn Schloss Unterbaar Wasserschloss 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