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Der Ringwall im Ottmaringer Holz ist eine kleinere Ungarnschutzburg bei Kissing im Landkreis Aichach Friedberg in Schwaben Die Wallanlage liegt etwa 150 Meter nordlich des heutigen Schlossgutes Mergenthau auf dem Lechrain 3D Ansicht des digitalen Gelandemodells Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Beschadigung 2013 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWie bei den meisten fruhmittelalterlichen oder alteren Wallanlagen fehlen auch hier jegliche schriftliche und mundliche Uberlieferungen zur Geschichte des Burgplatzes Die heute sichtbaren Graben und Erdwalle werden von der Bodendenkmalpflege als ungarnzeitlich interpretiert Eine ungarnzeitliche Zeitstellung der Erdwerke wurde bereits 1955 von Barthel Eberl in seiner Abhandlung uber die Lechfeldschlacht angenommen Als Reaktion auf die Ungarneinfalle des 10 Jahrhunderts entstanden auch im Bistum Augsburg einige grosse Schutzburgen etwa die Haldenburg bei Schwabmunchen oder der Buschelberg bei Fischach Neben diesen auf hochste Anordnung entstandenen Grossburgen legten die Grundherren und Dorfgemeinschaften zahlreiche kleinere Wallanlagen zum Eigenschutz an Oft geschah dies durch den Ausbau alterer prahistorischer oder fruhgeschichtlicher Befestigungen oder Siedlungsplatze Bereits Widukind von Corvey spricht in seiner Chronik von kleineren Wallburgen auf dem Lechrain von denen aus die fluchtenden Ungarn nach der Schlacht auf dem Lechfeld 955 aufgerieben wurden Diese Befestigungsanlagen sollen besonders mit bohmischen Truppenkontingenten belegt gewesen sein Siehe auch Abschnittsbefestigung Rederzhausen Vorderer Schlossberg Mering Hinterer Schlossberg Mering Beschreibung BearbeitenDie Wallburg wird im Westen durch den Steilabfall des Lechraines und im Suden durch einen Gelandeeinschnitt geschutzt die sicherlich noch zusatzlich abgesteilt wurden Unterhalb der etwa drei Meter hohen Wallkrone verlauft ein Absatz wohl eine Berme oder ein verfullter Hanggraben In der Sudwestecke liegt das ehemalige Haupttor Ein naturlicher Einschnitt bildet eine v formige Torgasse der Wall springt beidseitig bastionsartig aus Die Wallhohe betragt hier bis zu sieben Meter Im Norden und Osten ist der Wallgraben nur noch eineinhalb Meter hoch erhalten und wird durch einen neuzeitlichen Holzabfuhrweg zwei Mal durchschnitten An der inneren sudlichen Torwange setzt ein halbmondformiger verflachter Innenwall mit vorgelegtem Graben an Der etwa 30 Meter lange noch ungefahr einen halben Meter hohe Wall durfte auf eine Vorgangeranlage unbekannter Zeitstellung zuruckgehen Auf einer von Barthel Eberl publizierten ungenauen Planaufnahme 1951 sind weitere Reste dieses Wallgrabens dokumentiert die heute im Gelande nicht mehr eindeutig auszumachen sind Dem Plan zufolge lief der altere Befestigungsabschnitt bogenformig nach Nordwesten Allerdings ist hier bereits der Verlauf des erhaltenen Teiles nicht korrekt wiedergegeben Der Grundriss der Burg verlauft polygonal mit abgerundeten Ecken ca 170 165 Meter Die geknickte Wallfuhrung im Sudosten deutet auf ein weiteres Tor hin Der moderne Holzabfuhrweg konnte hier durchaus eine altere Walloffnung markieren Wilhelm Schneider wies jedoch bereits 1989 in seiner Abhandlung uber die sudwestdeutschen Ungarnwalle auf den bastionsartigen Wallverlauf einiger ungarnzeitlicher Befestigungsanlagen hin der gelegentlich an neuzeitliche Festungswerke erinnert Den relativ niedrigen Erdwerken im Osten der Anlage waren wahrscheinlich zusatzlich Dornenhecken oder Baumverhaue als Annaherungshindernisse vorgelagert Archaologisch lassen sich derartige Wehranlagen nur schwer nachweisen Durch den Gelandeeinschnitt wird der Ringwall vom nahen Burgstall Mergenthau getrennt Die Erdwerke dieser grossen ursprunglich welfischen Burg haben sich um das heutige Schlossgut grosstenteils erhalten und bilden zusammen mit dem Ringwall ein eindrucksvolles Ensemble Der Ringwall wurde zusammen mit dem Burgstall 1975 durch das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege vermessen und topographisch aufgenommen Das Landesamt fur Denkmalpflege verzeichnet das Bodendenkmal als fruhmittelalterlichen Ringwall unter der Denkmalnummer D 7 7631 0061 1 Beschadigung 2013 BearbeitenIm Zuge von Forstarbeiten Wegebau wurde Anfang 2013 der Wallfuss der Westseite bis zu einer Hohe von einem Meter abgeschoben Besonders stark betroffen sind der ehemalige Tor und der Sudwestbereich der Wallanlage Literatur BearbeitenBarthel Eberl Die Ungarnschlacht auf dem Lechfeld Gunzenle im Jahre 955 Abhandlungen zur Geschichte der Stadt Augsburg Heft 7 Augsburg 1955 Gemeinde Kissing Kissing Geschichte und Gegenwart Kissing 1983 Wilhelm Schneider Die sudwestdeutschen Ungarnwalle und ihre Erbauer Arbeiten zur alamannischen Fruhgeschichte Heft XVI Tubingen 1989 Einzelnachweise Bearbeiten Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Eintragung Memento des Originals vom 20 Januar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot geodaten bayern deBurgen und Schlosser im Landkreis Aichach Friedberg Schlosser Schloss Affing Schloss Blumenthal Schloss Friedberg Schloss Griesbeckerzell abgegangen Schloss Haslangkreit Schloss Hofhegnenberg Schloss Mergenthau Schloss Kuhbach Schloss Obergriesbach abgegangen Schloss Pichl Schloss Pottmes Schloss Gumppenberg Schloss Rapperzell Schloss Schmiechen Schloss Schorn Schloss Unterbaar Wasserschloss UnterwittelsbachBurgen und Ruinen alle abgegangen Burg Bach Burg Dasing Burg Schiltberg Burg Muhlhausen Burg WittelsbachTurmhugelburgen alle abgegangen Burgstall Adelzhausen Burg Bachern Burgstall Backerberg Burgstall Eurasburg Burgstall Fuchsberg Burg Kissing Burgstall Klingenberg Burg Rehling Burgstall WagesenbergBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Appertshausen Burgstall Burgadelzhausen Ringwall im Eurasburger Forst Ringwall im Kirchholz Haberskirch Hinterer Schlossberg Mering Ringwall im Ottmaringer Holz Pfarrerschanze Abschnittsbefestigung Rederzhausen Burgstall Sand Todtenweis Vorderer Schlossberg Mering Abschnittsbefestigung Schorn Schwedenschanze Nisselsbach Abschnittsbefestigung im Taitinger Holz Schanze Wagesenberg Wallanlage Zahling 48 3167 10 9945 Koordinaten 48 19 0 1 N 10 59 40 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ringwall im Ottmaringer Holz amp oldid 230622049