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Das Schloss Blumenthal im Weiler Blumenthal liegt am Fluss Ecknach zwischen dem Aichacher Ortsteil Klingen und der Gemeinde Sielenbach bzw dem bayerischen Wallfahrtsort Maria Birnbaum Landkreis Aichach Friedberg Die Geschichte des Schlosses reicht zuruck bis ins 13 Jahrhundert 1 Ostlicher Torturm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schlossanlage 3 Eigentumer 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schloss Blumenthal um 1700Vermutlich um 1254 erwarb der Deutschherrenorden die Hofmark Blumenthal und bewirtschaftete diese durch ein Ordenshaus Erstmals urkundlich erwahnt wird es im Jahr 1296 unter dem Namen Blumenthal Bereits zu diesem Zeitpunkt erhielt Blumenthal vom Bayerischen Herzog die niedere Gerichtsbarkeit Es diente zuerst als eine Kommende Leitendes Ordenshaus des Ordens in der Deutschordensballei Franken und nach Aufgabe des Deutschordenshauses Aichach ab 1396 wurde es der Hauptsitz der Komture Leiter der Ordenshauser Im Jahr 1405 erhielt das Schloss das Schankrecht durch Herzog Stephan III von Bayern Ingolstadt Das ursprunglich vierflugelige Wasserschloss im Stil der Renaissance mit seinem vorgelagerten umfangreichen Wirtschaftshof wurde zwischen 1568 und 1622 erbaut In dieser Zeit entstand um 1582 die eigene Schlossbrauerei und um 1608 wurde der Georgiturm in der Nahe des Schlosses errichtet Die beiden Turme des Schlosses selbst wurden um 1650 erbaut Der Ostturm diente vor allem als Gefangnis Zwischen 1719 und 1721 wurde die Schlosskirche durch den Komtur Johann Franz Ernst Freiherr von Weichs erweitert und barockisiert Dazu wurde Bandelwerkstuck mit musizierenden Engelen angebracht und der Munchner Maler Melchior Steidl erstellte die Deckenfresken In denselben Jahren wurden zudem das Verwalterhaus die Brauerei und die Gastwirtschaft neu gebaut Das Fischerhausl sudlich des Ostturms wurde etwa 1750 errichtet und beherbergte die Schmiede Auf der anderen Seite des Turms wurde zeitgleich das Jagerhaus erbaut Im Jahr 1805 wurde die Anlage vom bayerischen Staat beschlagnahmt und 1806 an den Grafen Maria Joseph Fugger von Dietenheim ubergeben Zwischen 1822 und 1836 wurde das vierseitige Wasserschloss durch den Grafen Karl Rasso grosstenteils abgebrochen und die Wassergraben wurden aufgefullt Lediglich der Sudtrakt mit der Schlosskirche blieb erhalten Der Altarraum der Kirche wurde dabei wahrscheinlich beschadigt und deswegen in der Mitte des 19 Jahrhunderts neu erstellt Das Schloss diente den Fuggern zuerst als Wohnsitz 1871 wurde das Gut mangels Erben an die Furstliche und Graflich Fuggersche Stiftungsadministration in Augsburg ubergeben und diente ab dieser Zeit der Landwirtschaft Insgesamt wurden 800 Hektar bewirtschaftet und dazu an die umliegenden Bauern in Andersbach Matzenberg und Wilpersberg verpachtet sowie die Forstbetriebe aufgebaut Der landwirtschaftliche Betrieb wurde vor allem in dem auf der Westseite liegenden Okonomiegebaude gefuhrt Im Schloss wohnten zudem die Verwalter sowie das Gesinde Melker und der Pfarrer Ab 1950 wurde das Schloss als fuggerisches Altersheim mit 27 Pflegeplatzen umgebaut und genutzt Ordensschwestern des Deutschen Ordens betreuten das Heim und seine vor allem adligen Bewohner Bereits ab 1986 versuchten die Fuggerschen Stiftungen Blumenthal zu verkaufen Das Altersheim genugte den modernen Anforderungen nicht mehr und war nur noch mit Verlusten zu betreiben 2006 wurde Schloss Blumenthal von acht Familien ubernommen mit dem Ziel ein okologisches und gemeinschaftliches Wohn und Lebensprojekt zu etablieren 2 Ab 2007 wurde die Gaststatte von der Gemeinschaft bewirtschaftet Das alte Brauereigebaude wurde 2010 zum Freiraum fur Kunst amp Kultur umgebaut 2011 wurde das Schlossensemble um ein biologisches Holzstanderhaus mit 10 Wohnungen erweitert 2012 erfolgte der Umbau des Okonomiegebaudes zum Buro und Werkstattgebaude Danach begann die Renovierung und der Umbau des Heims zu einem Hotel welches 2014 eroffnet wurde Die 40 Zimmer wurden von den Bewohnern individuell gestaltet 3 Schlossanlage BearbeitenNeben Gasthaus und Hotel gibt es auf Schloss Blumenthal mittlerweile Buro und Seminarraume verschiedene Handwerksstatten eine solidarische Landwirtschaft einen Kunst und Kultur Verein sowie einen Verein fur Nachhaltige Entwicklung In der weitlaufigen Schlossanlage sind das alte Brauereigebaude der Biergarten und die barocke Schlosskapelle St Maria sehenswert Ostlich von Blumenthal steht die 1608 errichtete St Georgs Kapelle von der nach der Sakularisation nur der Turm erhalten blieb 4 Eigentumer BearbeitenBei den Inhabern des Schlossgelandes handelt es sich um eine Genossenschaft mit uber 40 Genossen die Schloss Blumenthal und die ansassigen Betriebe gemeinschaftlich verwalten Mitglieder der Gemeinschaft Blumenthal leben in privaten Mietwohnungen auf dem Gelande und arbeiten entweder in den eigenen Betrieben als Selbstandige und Freiberufler genauso wie auch ausserhalb des Schlossgelandes in anderen Unternehmen Man versteht sich selbst als ein Lebenslernort und Mehrgenerationenprojekt mit starkem Fokus auf die Themen Gemeinschaft amp Soziales Gemeinwohl Okonomie Okologie Kunst amp Kultur sowie Gesundheit amp Bewusstsein Literatur BearbeitenHelmut Rischert Der Deutsche Orden im Wittelsbacher Land Die Kommende Blumenthal Stadt Aichach Aichach 2010 ISBN 3 00 030864 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Blumenthal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Schlosses Blumenthal in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 17 Oktober 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Helmut Rischer Der Deutsche Orden im Wittelsbacher Land Die Kommende Blumenthal Stadt Aichach Aichach 2010 ISBN 3 00 030864 4 S 176 Mehrgenerationenprojekt Alle sind Chef Acht Unternehmerfamilien aus Munchen haben vor funf Jahren Schloss Blumenthal bei Aichach gekauft Mit viel Einsatz und viel Geld bringen sie die malerische Anlage zum Bluhen Die Geschichte eines Lebenstraums Memento vom 7 Januar 2018 im Internet Archive Augsburger Allgemeine vom 26 Oktober 2011 Cynthia Matuszewski Nachhaltig zusammen leben und wirtschaften Schloss Blumenthal abgerufen im Dezember 2021 In Nachhaltigkeitsatlas a3 de Wenn Blatter fallen wird Ruine sichtbar Turm von St Georg bei Schloss Blumenthal Aichacher Nachrichten vom 10 November 2015 Burgen und Schlosser im Landkreis Aichach Friedberg Schlosser Schloss Affing Schloss Blumenthal Schloss Friedberg Schloss Griesbeckerzell abgegangen Schloss Haslangkreit Schloss Hofhegnenberg Schloss Mergenthau Schloss Kuhbach Schloss Obergriesbach abgegangen Schloss Pichl Schloss Pottmes Schloss Gumppenberg Schloss Rapperzell Schloss Schmiechen Schloss Schorn Schloss Unterbaar Wasserschloss UnterwittelsbachBurgen und Ruinen alle abgegangen Burg Bach Burg Dasing Burg Schiltberg Burg Muhlhausen Burg WittelsbachTurmhugelburgen alle abgegangen Burgstall Adelzhausen Burg Bachern Burgstall Backerberg Burgstall Eurasburg Burgstall Fuchsberg Burg Kissing Burgstall Klingenberg Burg Rehling Burgstall WagesenbergBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Appertshausen Burgstall Burgadelzhausen Ringwall im Eurasburger Forst Ringwall im Kirchholz Haberskirch Hinterer Schlossberg Mering Ringwall im Ottmaringer Holz Pfarrerschanze Abschnittsbefestigung Rederzhausen Burgstall Sand Todtenweis Vorderer Schlossberg Mering Abschnittsbefestigung Schorn Schwedenschanze Nisselsbach Abschnittsbefestigung im Taitinger Holz Schanze Wagesenberg Wallanlage Zahling 48 420881 11 147583 Koordinaten 48 25 15 2 N 11 8 51 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Blumenthal Aichach amp oldid 233705777