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Die Schlacht am Monongahela englisch Battle of the Monongahela auch Battle of the Wilderness nicht zu verwechseln mit der ebenso benannten Schlacht in der Wilderness wahrend des Burgerkriegs zwischen Briten und Franzosen fand am 9 Juli 1755 als Vorspiel zum Siebenjahrigen Krieg 1756 1763 statt der in Amerika als Franzosen und Indianerkrieg French and Indian war bezeichnet wird Sie spielte sich am Monongahela River auf dem Gebiet der heutigen Stadt Pittsburgh Pennsylvania ab und endete mit einer schweren Niederlage der Briten 1 Schlacht am MonongahelaTeil von Siebenjahriger Krieg Siebenjahriger Krieg in Nordamerika Braddocks Tod bei der Schlacht am Monongahela am 9 Juli 1755Datum 9 Juli 1755Ort am Monongahela River bei Fort DuquesneAusgang franzosischer SiegKonfliktparteienGrossbritannien Konigreich Grossbritannien Frankreich Konigreich 1791 Frankreichverschiedene IndianerstammeBefehlshaberGrossbritannien Konigreich Edward Braddock Frankreich Konigreich 1791 Daniel Beaujeu Truppenstarke1460 Mann 891 MannVerluste877 Gefallene unbekannt etwa 50 bis 60 GefalleneSiebenjahriger Krieg 1756 1763 Europaischer Kriegsschauplatz Pirna Lobositz Prag Kolin Hastenbeck Gross Jagersdorf Moys Hastenbeck Rossbach Breslau Leuthen Rheinberg Krefeld Domstadtl Olmutz Mehr Zorndorf Saint Cast Hochkirch Bergen Kay Minden Kunersdorf Lagos Hoyerswerda Bucht von Quiberon Maxen Kossdorf Landeshut Emsdorf Warburg Liegnitz Berlin Kloster Kampen Torgau Dobeln Vellinghausen Olper Burkersdorf Reichenbach Freiberg Dritter Schlesischer Krieg westlicher Kriegsschauplatz Grossbritannien Kur Hannover u a Alliierte gegen Frankreich Seeschlacht Amerikanischer Kriegsschauplatz Siebenjahriger Krieg in Nordamerika und der KaribikMonongahela Lake George Carillon La Belle Famille Quebec Beauport Abraham Ebene Sainte Foy Restigouche Tacky s Rebellion Belagerung von Havanna Pontiac AufstandAsiatischer Kriegsschauplatz Dritter Karnatischer KriegCuddalore Negapatam Pondicherry Wandiwash Manila Palaris Aufstand Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrunde und Vorgeschichte 2 Der Anmarsch der Briten 3 Verlauf der Schlacht 4 Bewertung und Folgen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHintergrunde und Vorgeschichte BearbeitenBereits im April 1754 zwei Jahre vor dem offiziellen Beginn des Kriegs in Europa hatten die Franzosen das im Bau befindliche britische Fort Prince George besetzt das an der Stelle lag an der die Flusse Monongahela River und Allegheny River zusammenfliessen und den Ohio River bilden Sie bauten die britische Anlage zu Ende und nannten sie Fort Duquesne Nachdem eine kleine Truppe von britisch amerikanischen Milizionaren aus Virginia unter dem Kommando von Major George Washington bei einem Vorstoss auf Fort Duquesne von den Franzosen zur Kapitulation gezwungen worden war wurde auf Betreiben des Generalgouverneurs Robert Dinwiddie im Sommer 1755 eine grossere Expedition unter dem Kommando von Generalmajor Edward Braddock gegen das Fort geschickt Die Expedition litt unter zahlreichen Mangeln Braddock selbst war zwar ein Soldat von grossem personlichen Mut aber ohne militarische Erfahrung in den Kolonien in denen sich die Kriegfuhrung erheblich von der in Europa unterschied und ohne die notwendige Flexibilitat sich darauf einzustellen Er hatte zwar in Europa mehrfach Truppen gefuhrt war mit diesen aber nie in grossere Gefechte oder gar Schlachten verwickelt gewesen Die Kolonisten und ihre Milizsoldaten verachtete er und ignorierte ihre Ratschlage Daruber hinaus verursachten Streitereien und organisatorische Mangel bei den Vorbereitungen grosse Probleme zumal in Virginia die notwendigen Ressourcen fehlten Hinzu kam bewusste Sabotage und Obstruktion die Washington zu dem Ausspruch veranlasste die Siedler seien Schurken die eine Zuchtigung verdienten Allein die Schwierigkeiten eine ausreichende Anzahl von Wagen zu besorgen waren so gross dass der uber die endlosen Verzogerungen und Schwierigkeiten wutentbrannte Braddock plante die Expedition abzusagen Benjamin Franklin gelang es jedoch die notwendigen Fahrzeuge aus Pennsylvania zu beschaffen Es ware weitaus sinnvoller gewesen den Marsch gegen Fort Duquesne durch Pennsylvania zu fuhren das die notwendigen Vorrate und auch bessere Wege gehabt hatte Stattdessen fuhrte die geplante Route durch Virginia wo erst eine Strasse fur den Vormarsch gebaut werden musste Angeblich fiel diese Entscheidung aufgrund des Einflusses gewisser Personlichkeiten aus Virginia die auf wirtschaftliche Vorteile durch die neue Strasse hofften Weitere Probleme bereitete die geringe Mannschaftsstarke der beiden aus Irland nach Nordamerika verlegten Regimenter 44 und 48 Infanterieregiment die durch unerfahrene Rekruten aufgestockt werden mussten Die Obersten der beiden Regimenter Sir Peter Halkett und Robert Dunbar hatten eine entsprechend skeptische Sicht des Unternehmens Kennzeichnend fur den schlechten Zustand der Einheiten waren die Exzesse und Ausschreitungen die sich die Truppen nach der Ausschiffung im Marz 1755 zuschulden kommen liessen Der Anmarsch der Briten BearbeitenIm April trafen sich die verschiedenen Teile des Expeditionskorps in Winchester Virginia zum Abmarsch in Richtung Fort Duquesne Braddocks Kontingent umfasste etwa 2200 Mann und bestand aus den beiden Infanterieregimentern Artilleristen einigen Seeleuten der Royal Navy sowie etwa 250 britisch amerikanischen Milizionaren George Washington begleitete Braddock als Adjutant Zum Zweck des Vormarsches insbesondere fur die Geschutze bauten Braddocks Soldaten mehrheitlich aber zwangsrekrutierte Siedler eine eigene etwa vier Meter breite Strasse die als Wildnisstrasse Wilderness Road bekannt wurde Aufgrund des unwegsamen Gelandes kamen die Briten nur langsam voran teilweise lediglich zwei Meilen am Tag Im Juni litten die Soldaten unter Nachschubmangel hungerten und erkrankten daruber hinaus an Skorbut da sie sich im Wesentlichen von Salzfleisch ernahrten Da auch Pferdefutter fehlte begannen die Zugpferde zu sterben Wassermangel war ein weiteres Problem viele Soldaten litten an Infektionen die sie sich durch verschmutztes Wasser zugezogen hatten Am 18 Juni erreichten die Briten einen Ort namens Great Meadows nahe dem heutigen Uniontown Pennsylvania wo auf Washingtons Rat hin beschlossen wurde den grossten Teil des schweren Gepacks mit einer Sicherung unter dem Befehl Oberst Dunbars zuruckzulassen und mit insgesamt etwa 1400 Mann rasch auf Fort Duquesne vorzustossen Trotzdem wurde der Vormarsch nicht wesentlich schneller da die Soldaten so Washington in einem Brief stoppten um jeden Maulwurfshugel einzuebnen und uber jeden Bach eine Brucke zu bauen Erst am 7 Juli war die Expedition auf acht Meilen an das Fort herangekommen Unter Kommandant Capitaine Claude Pierre Pecaudy de Contrecœur lagen in Fort Duquesne insgesamt lediglich etwa 200 Mann regulare Soldaten sowie kanadische Milizen Hinzu kamen etwa 900 Indianer von den Stammen der Odawas Miamis Huronen Delawaren Shawnees und Irokesen Drei Tage vor der Schlacht hatte Contrecœur vom Anmarsch der Briten erfahren Nach einigen Verhandlungen mit den Indianern die zogerten den ubermachtig scheinenden Feind anzugreifen marschierten 637 Indianer 72 regulare Soldaten 146 Kanadier und 36 Offiziere unter dem Kommando von Capitaine Daniel Lienard de Beaujeu ab um Braddock bei der Uberquerung des Monongahela anzugreifen Verlauf der Schlacht Bearbeiten nbsp nbsp Die Karten von Patrick Mackellar zweiter Ingenieur der Briten veranschaulichen die Auflosung der britischen Marschordnung nach dem Angriff Am 9 Juli 1755 uberquerte die britische Vorhut unter Lieutenant Colonel Thomas Gage den Monongahela etwa neun Meilen sudlich von Fort Duquesne Als die Vorhut die Hugel jenseits der Furt hinaufmarschierte traf sie auf einen Mann der wie ein Indianer gekleidet war aber das Abzeichen eines franzosischen Offiziers trug Es handelte sich wahrscheinlich um Capitaine de Beaujeu Als er die Briten entdeckte drehte er sich um und gab seinen Soldaten und Indianern ein Zeichen mit dem Hut Die Indianer schwarmten sofort hufeisenformig um die britische Formation herum aus und nahmen die Soldaten von drei Seiten aus unter Feuer Gages Soldaten traten in Gefechtsformation an und feuerten mehrere Salven auf den weitgehend unsichtbaren Feind De Beaujeu wurde getotet und der uberwiegende Teil der Kanadier floh Den verbliebenen Offizieren gelang es jedoch die restlichen Soldaten neu zu formieren und Gages Soldaten zusammen mit den Indianern in ein schweres Kreuzfeuer zu nehmen Angesichts der steigenden Verluste durch einen weitgehend unsichtbaren Feind befahl Gage den Ruckzug Auf dem schmalen Weg prallten seine Soldaten auf den Hauptteil der Truppe der im Eilmarsch herankam um den Angegriffenen Hilfe zu leisten Braddock hatte lediglich 400 Mann unter Oberst Halkett zuruckgelassen um das Gepack zu bewachen Durch das Zusammenprallen der Soldaten brach Chaos aus die Indianer feuerten in die hilflose Masse die sich auf der Strasse drangte Die fehlende Disziplin und Erfahrung der Soldaten wirkte sich verhangnisvoll aus viele gerieten in Panik und schossen sogar auf ihre eigenen Kameraden Die meisten Toten und Verwundeten wurden wahrscheinlich dadurch und nicht von den Indianern verursacht Hinzu kam dass viele panische Angst vor den Indianern hatten von deren Grausamkeit sie zahlreiche Erzahlungen gehort hatten Hunderte von Soldaten wurden auf der Strasse getotet oder verwundet Die im Kolonialkrieg erfahrenen Milizen schwarmten aus nahmen Deckung und erwiderten das Feuer wurden aber von Braddock gezwungen wieder in Linie anzutreten Eine Abteilung von Virginiern die einen Gegenangriff versuchte wurde sogar von der eigenen Seite unter Feuer genommen und zur Ruckkehr gezwungen Wahrenddessen versuchten die Offiziere der regularen Regimenter ihre Soldaten auf der Strasse wieder zu geschlossenen Einheiten zu formieren Soldaten und Offiziere wurden dadurch zu hilflosen kaum zu verfehlenden Zielscheiben wahrend die im Unterholz versteckten Indianer nahezu unsichtbar blieben Soldaten die in Deckung gingen und die gegnerischen Schutzen mit gezieltem Einzelfeuer auszuschalten versuchten wurden von ihren Offizieren in ihre Einheiten zuruckgeprugelt Oberstleutnant Burton versuchte einen Gegenangriff doch nachdem er hierbei verwundet wurde weigerten sich seine Soldaten weiter vorzugehen Schliesslich sah Braddock ein dass die Schlacht verloren war und befahl den Ruckzug wurde aber durch einen Lungenschuss todlich verwundet nachdem zuvor schon vier Pferde unter ihm erschossen worden waren Es folgte eine panische Flucht unter Zurucklassung von Geschutzen Waffen Gepack Geheimpapieren und der meisten Verwundeten die von den Indianern getotet und skalpiert wurden Bemuhungen der uberlebenden Offiziere die Ordnung wiederherzustellen waren erfolglos Zum Gluck fur die Briten verzichteten die Sieger auf eine Verfolgung uber den Monongahela hinaus die sonst wohl zur volligen Vernichtung des Expeditionskorps gefuhrt hatte Am nachsten Tag erreichten die Reste der Armee das Lager von Oberst Dunbar der die Zerstorung der Geschutze Munitionsvorrate und Wagen anordnete und sich bis Philadelphia zuruckzog Die Franzosen hatten nur drei tote und vier verwundete Offiziere vier Soldaten und funf Kanadier verloren von den Indianern sind lediglich die Verluste der kanadischen Indianer bekannt die 27 Manner verloren Die Gesamtverluste der Briten betrugen hingegen 456 Tote und 421 Verwundete darunter 63 der 87 Offiziere George Washington dessen Rat hatte man auf ihn gehort das Debakel verhindert hatte war einer der wenigen unverwundeten Offiziere Unter ihm waren zwei Pferde erschossen worden seine Uniform war von funf Kugeln durchlochert worden Washington machte fur das Desaster die Feigheit und Panik der regularen Soldaten verantwortlich und trauerte um die virginischen Milizionare die diszipliniert und tapfer gekampft und schwere Verluste erlitten hatten Unter den Gefallenen befanden sich Oberst Sir Peter Halkett 44 Infanterieregiment und sein Sohn sechs Hauptleute und 15 Leutnants Getotet und skalpiert wurden auch einige Frauen und Kinder von Soldaten die die Kolonne begleitet hatten Einem Augenzeugenbericht zufolge wurden zwolf Briten die lebend in die Hande der Indianer fielen von diesen in der Nacht nach der Schlacht am Flussufer bei Fort Duquesne zu Tode gefoltert General Braddock starb am 13 Juli 1755 an seiner Wunde und wurde in Great Meadows in einem unmarkierten Grab bestattet Gegenuber Washington entschuldigte er sich kurz vor seinem Tod fur seine Haltung gegenuber den Milizionaren und ausserte die Hoffnung man wisse nun besser wie man die Franzosen schlagen konne Bewertung und Folgen BearbeitenDie Schlacht am Monongahela gilt als klassisches Beispiel fur Fuhrungsversagen Wesentlicher Grund fur die schwere Niederlage der Briten war die dilettantische Vorbereitung und Durchfuhrung der Expedition der Einsatz unerfahrener Soldaten sowie das sture Festhalten an der vom Reglement vorgeschriebenen aber fur den Kolonialkrieg vollig ungeeigneten linearen Gefechtsordnung Dies erlaubte den Angreifern mit geschlossenen Formationen und Salvenfeuer die britische Einheit bei geringen eigenen Verlusten beinahe zu vernichten Mit ihrem Sieg beendeten die Franzosen zunachst die britischen Versuche das Tal des Ohio zu besetzen Die Folgen waren schwerwiegend denn die Anlage der Strasse und der stark kritisierte Ruckzug Dunbars aus dem Grenzgebiet offneten Virginia und die benachbarten Kolonien fur die Einfalle der Indianer die in der Folge Verheerungen unter den weitgehend wehrlosen Siedlern anrichteten da es nach dem Ruckzug von Dunbars Truppen weder Befestigungen noch ausreichend Soldaten zu deren Schutz gab Etwas abgemildert wurde die Niederlage dadurch dass der parallel unternommene Vorstoss unter Sir William Johnson im Norden erfolgreicher war Johnson gelang die Anlage wichtiger Forts und ein Sieg uber die Franzosen unter General Ludwig August von Dieskau in der Schlacht am Lake George am 8 September 1755 In einem zweiten Anlauf gelang den Briten 1758 die Eroberung von Fort Duquesne das umbenannt in Fort Pitt die Keimzelle der Stadt Pittsburgh wurde Fur die US amerikanische Geschichtsschreibung erhalt die Schlacht durch die Beteiligung des jungen George Washington besondere Bedeutung Literatur BearbeitenDavid L Preston Braddock s Defeat The Battle of the Monongahela and the Road to Revolution Oxford University Press New York 2015 ISBN 978 0 1998 4532 3 Rene Chartrand Monongahela 1754 1755 Washington s Defeat Braddock s Disaster Osprey Publishing 2004 ISBN 1 84176 683 6 Paul E Kopperman Braddock at the Monongahela University of Pittsburgh Press 1977 Reprints 1992 2003 ISBN 0 8229 5819 8 Digitalisat auf den Seiten der University of Pittsburgh Press Stanley M Pargellis Braddock s Defeat In American Historical Review 41 2 1936 S 253 269 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht am Monongahela Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien britishbattles com The Battle on the Monongahela engl Einzelnachweise Bearbeiten The Battle of the Monongahela In World Digital Library 1755 abgerufen am 3 August 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht am Monongahela amp oldid 238888215