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Scheibler ist der Name einer aus dem hessischen Gemunden an der Wohra abstammenden ehemaligen Kaufmannsfamilie Ab Ende des 16 Jahrhunderts wirkte sie besonders im Rheinland als lutherische Theologenfamilie und erwarb sich ab dem 18 Jahrhundert vor allem als Tuchfabrikantenfamilie speziell im Raum Monschau Eupen Iserlohn und Krefeld sowie in Lodz und Mailand einen anerkannten und internationalen Ruf Daruber hinaus wurden einige Mitglieder der Familie in den Adelsstand erhoben Wappen Scheibler in Hessen Westfalen und am Rhein Wappen im preussischen Freiherrendiplom 1870 Inhaltsverzeichnis 1 Theologenfamilie Scheibler 2 Tuchfabrikantenfamilie Scheibler 2 1 Hauptstammsitz Monschau 2 2 Scheibler in Berlin 2 3 Scheibler in Lodz 2 4 Scheibler in Krefeld und Mailand 2 5 Scheibler in Koln 3 Bedeutende Personlichkeiten Auswahl 4 Literatur und Quellen Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseTheologenfamilie Scheibler BearbeitenSeit Beginn des 16 Jahrhunderts war die Familie Scheibler durch Johann I Scheibler 1490 1556 zunachst im hessischen Gemunden sesshaft geworden dessen Vorfahren in Loshausen und Todenhausen nachgewiesen wurden und auch zu den Vorfahren Johann Wolfgang von Goethes zahlen 1 Nachdem die Familie anfangs unter anderem als Grundbesitzer Schafzuchter Bierbrauer und Wollhandler tatig gewesen war entschloss sich erstmals mit Johann III Scheibler 1553 1597 dem Sohn des Gemundener Burgermeisters Johann II Scheibler 1529 1594 ein Mitglied der Familie eine theologische Laufbahn anzustreben Dessen Sohn Christoph Scheibler wurde Professor der Theologie und Rektor an der Universitat Giessen und folgte 1625 einem Ruf nach Dortmund wo er zum Superintendenten und zum Leiter des Archigymnasiums ernannt wurde Damit war auch zugleich der Schritt ins Rheinland vollzogen in die Region in der in den folgenden Jahrzehnten circa 24 Mitglieder der Familie als Theologen tatig und bekannt wurden So wurde zunachst Johannes Scheibler 1628 1689 Sohn von Christoph Pfarrer in Remscheid Lennep Generalsuperintendent sowie Generalinspekteur der lutherischen Kirche im Herzogtum Julich Berg Drei der Sohne des Johannes schlugen ahnliche Laufbahnen ein wobei der Alteste Johann Hartmann Scheibler 1666 1709 Pfarrer in Burscheid sein Sohn und sein Enkel Peter Christoph der Altere 1707 1773 und der Jungere 1744 1818 in Bergisch Neukirchen tatig waren nach denen dort die Pastor Scheibler Strasse benannt wurde und ein anderer Enkel Maximilian Friedrich Scheibler 1759 1840 als Pfarrer uber Duren nach Monschau kam 2 Ein weiterer Sohn von Johannes IV Balthasar Christian Scheibler 1671 1730 fand als Pfarrer eine Berufung ins rheinische Stolberg und ein dritter Bernhard Georg Scheibler 1674 1743 wurde ebenso wie dessen Sohn Arnold Hartmann 1704 1766 und Enkel Johann Wilhelm 1746 1819 Pfarrer ins rheinisch bergische Volberg sowie Inspekteur der lutherischen Kirche Oberberg Dabei waren die meisten der hier aufgefuhrten Pfarrer in ihren jeweiligen Pfarrbezirken und auch daruber hinaus anerkannte und herausragende Personlichkeiten uber die im Buch von Johann Arnold von Recklinghausen Reformationsgeschichte der Lander Julich Berg Cleve und Meurs aufschlussreiche Informationen niedergeschrieben wurden Tuchfabrikantenfamilie Scheibler BearbeitenHauptstammsitz Monschau Bearbeiten nbsp Rotes Haus Monschau Stammsitz der FamilieDie Ara der Scheibler schen Tuchfabrikation in Monschau begann mit dem Zuzug zweier weiterer Sohne des zuvor genannten Volberger Pfarrers Bernhard Georg namlich mit Johann Heinrich Scheibler 1705 1765 und Wilhelm Wimar Scheibler 1715 1803 Vor allem dem Engagement Johann Heinrichs der bereits mit 18 Jahren zu den grossten Tuchfabrikanten Monschaus zahlte und fur dessen Firma Johann Heinrich Scheibler amp Sohne im Jahre 1762 mehr als 4000 Menschen direkt und indirekt arbeiteten war es zu verdanken dass Monschau eine Hochburg der Tuchindustrie wurde und dadurch auch einen enormen gesellschaftlichen Aufstieg erlebte Die Fabrik der Familie Scheibler befand sich im Rosental und wurde 1757 als Walkmuhle gegrundet im Jahr 1773 durch eine zweite Walkmuhle erweitert sowie 1814 teilweise in eine Spinnmuhle umgebaut Johann Heinrich Scheibler war daruber hinaus der Erbauer des Roten Hauses welches noch heute mit Einrichtungen in den Stilen des Rokoko Louis seize und Empire aus dem 18 Jahrhundert fast vollstandig erhalten ist Mehr als zweihundert Jahre war dieses Haus im Familiensitz und beherbergte lange Zeit das Familienarchiv welches ab 1963 zur Stiftung Scheibler Museum Rotes Haus Monschau umgewidmet und ab 1987 8 als Depositum dem Landschaftsverband Rheinland in Pulheim Brauweiler eingegliedert wurde Vier Sohne von Johann Heinrich wurden Teilhaber im vaterlichen Betrieb wobei der Alteste Bernhard Georg von Scheibler 1724 1786 zusatzlich den Aufbau eigener Fabrikanlagen sowohl in Monschau Burgau als auch zwischen 1753 und 1765 in Hagen und spater noch in Herdecke betrieb sich aber nach dem Tode des Vaters wieder um die Monschauer Betriebe kummerte Fur seine anerkannten Verdienste wurde Bernhard Georg am 15 Marz 1782 in den erblichen Reichsadelsstand erhoben Dessen Sohn und Geschaftsnachfolger Johann Christian von Scheibler 1754 1787 wurde nur ein Jahr spater am 4 April 1783 durch Kaiser Joseph II mit der Erhebung in den osterreichischen personlichen Adelstand ebenfalls geehrt Johann Christians Sohn Bernhard Georg der Jungere 1783 1860 verlegte spater seine Geschaftstatigkeit in das benachbarte Eupen wo er im Jahre 1807 als erster eine mechanische Wollspinnerei errichtete Ein weiterer Sohn von Bernhard Georg dem Alteren Bernhard Paul von Scheibler 1758 1805 widmete sich der Tuchfabrikation in Monschau und Eupen wobei dessen Sohn Bernhard von Scheibler 1785 1837 zum preussischen Landrat des Kreises Eupen und kgl belgischen Kommissar fur Neutral Moresnet ernannt wurde Sein Sohn Bernhard Paul Friedrich Hugo von Scheibler 1825 1888 wurde dagegen Friedensrichter und Landrat im Kreis Monschau sowie am 12 Februar 1870 in den Freiherrenstand erhoben Ein weiterer Nachkomme dieser Linie Bernhard Heinrich Rudolf Freiherr von Scheibler 1857 1934 lenkte 34 Jahre lang als Landrat die Geschicke des Kreises Heinsberg 3 und war Mitbegrunder der Kreissparkasse Heinsberg 4 Nach diesem Familienzweig mit ihrem Sitz auf Haus Hulhoven bei Heinsberg wurde auch das von ihnen herausgegebene Scheiblersche Wappenbuch benannt Nachdem ein dritter Sohn von Bernhard Georg Karl Wilhelm von Scheibler 1772 1843 eine Offizierslaufbahn einschlug und ab 1799 in osterreichischen Diensten stand sowie zum Festungskommandant von Josefstadt ernannt und in den Freiherrenstand erhoben wurde und dessen Bruder Friedrich von Scheibler 1777 1824 5 der in Iserlohn eine florierende Tuchfabrikation aufbaute und zum Maire gewahlt wurde und nach dem dort die von Scheibler Strasse benannt wurde verblieb die Stammfirma Johann Heinrich Scheibler amp Sohne in den Handen von Bernhard Georg und seinen Brudern wobei ab 1777 der jungste Bruder Wilhelm Scheibler 1737 1797 Alleineigentumer wurde und der zweite Bruder Paul Christoph Scheibler 1726 1797 zusammen mit seinem Schwiegersohn Gunther Julius Friedrich Orth 1750 1824 die Weberei und Tuchschererei Scheibler amp Orth grundete 6 Wilhelms Sohn Adolf Bernhard Scheibler 1768 1833 liess sich wiederum in Eupen nieder ein anderer Sohn Ernst Scheibler 1769 1822 grundete in Monschau zusatzlich eine neue Spinnerei und ein weiterer Friedrich Jakob Scheibler 1774 1834 erwarb die ersten Spinn und Schermaschinen holte die Brusseler Tuchhandler Ronstorff und Rahlenbeck als Gesellschafter in das Familienunternehmen und firmierte fortan unter dem Namen Scheibler Ronstorff Rahlenbeck amp Comp Zusammen mit seinem Bruder Ernst und der Firma Peter Schmitz amp Sohne betrieb Friedrich Jakob im Schmitzenhof eine Rauherei und Spinnerei die ab 1814 Ernst Scheibler alleine weiterfuhrte 7 Daruber hinaus erwarb Friedrich Jakob noch das Tuchschererhaus 8 in Monschau und wurde noch zum Burgermeister der Stadt gewahlt Dessen Sohn Alexander Arnold Scheibler 1804 1877 erweiterte den Familienbetrieb um eine Wollhut 1856 und eine Kunstwollfabrik 1863 musste aber im Gegenzug einen Websaal im Monschauer Laufengarten an den Aachener Verein zur Beforderung der Arbeitsamkeit ubertragen der diesen zum Ersten Kindergarten Monschaus umgestaltete Nach dem Niedergang der Tuchindustrie im 20 Jahrhundert war es schliesslich dem Enkel von Alexander Arnold Walter Scheibler 1880 1965 vorbehalten die Tuchfabrikation sechs Generationen nach ihrer Grundung im Jahr 1957 stillzulegen Daruber hinaus hatte sich Walter Scheibler am Ende des Zweiten Weltkriegs bereits als kommissarischer Landrat und spater als gewahlter Burgermeister von Monschau verdient gemacht weswegen man posthum in Monschau eine Strasse nach ihm benannte Ausserdem hatte er mehrere Schriften veroffentlicht in denen er sowohl das regionale Umfeld als auch die Geschichte der Familie Scheibler selbst eingehend beschreibt nbsp Scheiblerhaus in Eupen nbsp Sitz der Freiherren von Scheibler auf Haus Hulhoven nbsp Scheiblerhaus in IserlohnScheibler in Berlin Bearbeiten nbsp Carl Scheibler BerlinNachdem der eingangs erwahnte Johann Heinrich Scheibler die Tuchindustrie in Monschau aufbaute blieb fur seinen Bruder Wilhelm Wimar zunachst nur eine Beteiligung am Familienunternehmen ubrig Er verlegte deshalb alsbald seinen Arbeitsschwerpunkt nach Berlin wo er zum Werkmeister der Tuchmanufaktur Berlin berufen wurde Von seinen Nachkommen stiegen die wenigsten in die Tuchfabrikation ein stattdessen wurde ein Enkel von ihm Karl Friedrich Heinrich Scheibler 1782 1868 als Bildhauer bekannt ein Urenkel Albrecht Armand Scheibler 1831 1853 versuchte sein Gluck in Amerika wo er in das Unternehmen Scheibler Faber amp Perkins in New York City einstieg aber jung verstarb ein anderer Urenkel Robert Wilhelm Scheibler 1823 1884 wurde 1860 Mitbegrunder und Direktor der Deutschen Feuerversicherungsgesellschaft die spater in die Frankfurter Versicherungs AG einbezogen wurde und welche wiederum 1929 mit der Allianz SE fusionierte Ein weiterer Urenkel Carl Wilhelm Bernhard Scheibler 1827 1899 wurde in Berlin ein bedeutender Chemiker und grundete dort das Institut fur Zuckerindustrie welches die erste Forschungseinrichtung in der Welt auf dem Gebiet des Lebensmittelsektors war 9 Dessen Bruder Fritz Friedrich Jacob Scheibler 1845 1921 kehrte wieder zuruck ins Rheinland und errichtete nach seinem Ingenieur Studium im Jahr 1875 in Burtscheid zunachst eine Fabrik fur Maschinenbau und Eisengiesserei Zusammen mit seinem Sohn Kurt Eugen Friedrich Scheibler 1875 grundete er im Jahr 1900 schliesslich die Fritz Scheibler Motorwagenfabrik die 1908 mit der Maschinenbauanstalt Alten Essen AG fusionierte und ein Jahr spater zur Motoren und Lastwagen AG MULAG umfirmierte Letztendlich fusionierte auch diese 1913 mit den Mannesmann Automobilwerken zur Mannesmann MULAG wurde aber 1928 durch Ubernahme der Firma Bussing AG stillgelegt und der Markenname erlosch Scheibler in Lodz Bearbeiten nbsp Karl Wilhelm Scheibler Lodz nbsp Fabrik Karl Wilhelm Scheibler in LodzZwischenzeitlich hatte es einen Sohn des oben erwahnten Bergisch Neukirchener Pfarrers Peter Christoph dem Jungeren Johann Karl Wilhelm Scheibler 1783 1847 ebenfalls nach Monschau gezogen wo er sich als eigenstandiger Tuchfabrikant niederliess Dessen Sohn Karl Wilhelm Scheibler 1820 1881 uber seine Mutter Sophie Pastor Neffe des Grossindustriellen Konrad Gustav Pastor verlegte aber wegen der bereits zahlreich in Monschau tatigen Verwandten aber auch auf Grund der politischen Unruhen Mitte des 19 Jahrhunderts seinen Tatigkeitsschwerpunkt nach Polen in das gerade von der Kleinstadt zur Textilmetropole expandierende Lodz wo er zu einem der bedeutendsten Industriellen der Stadt emporstieg Seine Nachkommen fuhrten das zeitweise grosste baumwollverarbeitende Unternehmen Europas unter dem Firmennamen Aktiengesellschaft der Baumwollmanufakturen von Carl Scheibler bis 1944 fort und mussten schliesslich auf Grund der Zwangsvertreibung aus Polen nach Sao Paulo emigrieren wo die Familie neue Unternehmen grundete Das Lodzer Unternehmen im Ortsteil Ksiezy Mlyn wurde enteignet und zunachst in Stalinwerke umbenannt und firmierte spater unter dem Namen Uniontex Lodz Scheiblers palastartiges Wohnhaus beherbergt derzeit das Museum fur Kinematographie und das Scheiblersche Mausoleum in Lodz bezeugt heute noch die Anerkennung fur seine Verdienste Scheibler in Krefeld und Mailand Bearbeiten Ein Enkel des Monschauer Tuchfabrikgrunders Johann Heinrich Scheibler ebenfalls Johann Heinrich 1777 1837 genannt der vierte Sohn von Wilhelm Scheibler dem bereits erwahnten Alleinbesitzer der Firma Johann Friedrich Scheibler amp Sohne folgte nach umfassender Ausbildung auf dem Gebiet der Seidenproduktion unter anderem in Italien einem Ruf seines Schwiegervaters Friedrich Heydweiller nach Krefeld und grundete hier nach einigen Zwischenstationen im Jahre 1834 die Samt und Bandwarenfabrik Scheibler amp Co die dazu auch Anteile der Seidenweberei von der Leyen ubernahm Nebenbei erwarb sich dieser Johann Heinrich auch noch einen ausgezeichneten Ruf als Physiker und Musikwissenschaftler und wurde zum Namensgeber einer Strasse in Krefeld Ein Grossteil seiner Sohne und Enkel stiegen entweder als Rohseidengrosshandler oder als Fabrikanten in seine Firma ein und fuhrten das Unternehmen zu einem hohen Bekanntheitsgrad 10 Spater schlossen sich immer mehr Firmen dem Unternehmen an wie beispielsweise im Jahre 1965 die Samtfabrik Gebruder Peltzer woraufhin man zu Scheibler amp Peltzer GmbH umfirmierte Nachdem man schliesslich 1985 noch das traditionsreiche Unternehmen Christoph Andreae aus Koln mit seinem weltweiten Vertriebsnetz ubernahm und auch durch eine weitere Tochterfirma Sametex in Kraslice selbst international tatig wurde liess es sich auf Grund der Marktsituation dennoch nicht verhindern im Jahre 1998 mit den Girmes Werken Grefrath zu fusionieren die allerdings selbst 2003 in Insolvenz ging Uber die Nachkommen von Johann Heinrichs Sohn Johann Friedrich Scheibler 1807 1862 aus Krefeld und bedingt durch die beruflichen Kontakte bezuglich der Seidenimporte aus China entwickelte sich daruber hinaus im Laufe der Generationen ein bis in die heutige Zeit erfolgreiches Teehandelsunternehmen mit Sitz in Hamburg 11 Das Unternehmen ist Mitglied im Deutschen Teeverband in dem immer wieder auch Angehorige der Familie im Vorstand sitzen Ein Bruder des Krefelder Johann Heinrichs Ludwig Louis Adolf Scheibler 1785 1850 grundete gemeinsam mit William Cockerill Junior eine Wollspinnerei in Reims wurde spater aber auch Teilhaber am Monschauer Unternehmen Sein Sohn Emil Scheibler 1820 1863 blieb nach seiner Ausbildung in Italien und grundete in Mailand eine eigene Seidenspinnerei Dessen Sohn Felix Felice Emil Scheibler 1856 1921 fuhrte die vaterliche Seidenfabrikation dort zu hohem Ansehen und wurde fur seine Verdienste am 3 Mai 1896 durch Konig Umberto I mit der Erhebung in den italienischen Adelsstand geehrt Vom Prestige der Firma zeugt noch heute die von ihm 1880 erworbene und nach ihm benannte reprasentative Villa Scheibler 12 inklusive eines alten Parkbestands in der derzeit nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten verschiedene Dienstleistungszentren fur Arbeit Okonomie und ahnliches beheimatet sind Scheibler in Koln Bearbeiten Einer der Enkel des jungeren Johann Heinrich Carl Johann Heinrich Scheibler 1852 1920 beteiligte sich nicht am vaterlichen Betrieb und wechselte trotz einer Ausbildung zum Seidenfabrikanten zunachst als Prokurist zur Chemischen Fabrik Vorster amp Gruneberg die 1892 in Chemische Fabrik Kalk GmbH umfirmierte Nach intensiver Schulung durch seinen Verwandten den bereits erwahnten Berliner Chemiker Carl Bernhard Scheibler wurde Johann Carl Heinrich ein ausgewiesener Fachmann fur Dungemittelproduktion Er war Mitbegrunder der Rheinisch Westfalischen Thomasphosphatfabriken und baute daruber hinaus ein weltweites Vertriebsnetz mit zahlreichen Filialen auf Sein Sohn Hans Carl Scheibler 1887 1963 verheiratet mit Lotte Muller 1894 Tochter des Reeders Gustav Henry Muller Bruder der Helene Kroller Muller trat 1906 in die vaterliche Firma ein und fuhrte diese nach dem Tod seines Vaters fort der die Firma selbst bereits 1902 in die Chemische Fabrik Kalk als Tochterunternehmen integriert hatte Dessen Sohn Christoph Scheibler 1920 2010 war im Zweiten Weltkrieg Ordonnanzoffizier bei Claus Schenk Graf von Stauffenberg 13 und trat spater gepragt durch seine Grosstante Helene Kroller Muller auch als Kunstler fur Abstrakte Malerei in Erscheinung 14 Christophs Sohn aus seiner zweiten Ehe Aurel Scheibler 1960 wurde Kunsthistoriker und Galerist und eroffnete ab 1991 die Galerie Aurel Scheibler fur Zeitgenossische Kunst in Koln die er 2006 nach Berlin verlegte und mit der er regelmassiger Gast auf internationalen Kunstmessen ist 15 In dritter Ehe heiratete Christoph Scheibler noch Elisabeth geb Kerschbaumer 1927 die Witwe des Malers und Graphikers Ernst Wilhelm Nay Carl Johann Heinrich erwarb fur seinen Familienzweig im Jahr 1909 den linken Teil des Roten Hauses in Monschau von seinen dortigen Vettern Bernhard Heinrich 1846 1918 und Alexander 1850 1929 die den rechten Teil des Hauses besassen welches nach dem Tod des Sohnes Hans Carl im Jahr 1963 schliesslich in seiner Gesamtheit in die oben benannte Stiftung floss Beide Carl Johann Heinrich Scheibler und sein Sohn Hans Carl machten sich zusammen mit dem letzten Familienmitglied der Monschauer Tuchfabrikantenlinie den bereits erwahnten Walter Scheibler sowie der angeheirateten Elisabeth Nay Scheibler um die Geschichte und Genealogie der Familie verdient bauten das Familienarchiv auf und publizierten dazu mehrere Schriften Bedeutende Personlichkeiten Auswahl BearbeitenBernhard von Scheibler 1785 1837 Tuchfabrikant preussischer Landrat des Kreises Eupen Kgl belgischer Kommissar fur Neutral Moresnet Mitbegrunder der Eupener Zeitung Bernhard Georg von Scheibler 1724 1786 Tuchfabrikant in Monschau Hagen und Herdecke Bernhard Paul Friedrich Hugo von Scheibler 1825 1888 Friedensrichter und preussischer Landrat fur den Kreis Monschau Carl Wilhelm Bernhard Scheibler 1827 1899 Geheimer Regierungsrat Chemiker Begrunder des Instituts fur Zuckerindustrie in Berlin Carl Johann Heinrich Scheibler 1852 1920 Chemieindustrieller Mitbegrunder der chemischen Dungemittelindustrie Koln Kalk Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Vereines der Deutschen Dungerfabrikanten niederlandischer Generalkonsul Kommerzienrat Christoph Scheibler 1589 1653 Philosoph und evangelischer Theologe klassischer Philologe und Physiker Rektor der Universitat Giessen Superintendent in Dortmund Friedrich von Scheibler 1777 1824 Tuchfabrikant in Iserlohn Staatsrat und Maire von Iserlohn Grunder und Prasident der Markischen Bibelgesellschaft Mitbegrunder der Gesellschaft Harmonie die der Freimaurerei nahestand Hans Carl Scheibler 1887 1963 Abteilungsdirektor der Chemischen Fabrik Koln Kalk Generalkonsul der Niederlande Stifter des Roten Hauses in Monschau Helmuth Scheibler 1882 1966 Chemiker und Hochschullehrer an der TU Berlin Ingeborg Scheibler 1929 Klassische Archaologin Johann Heinrich Scheibler 1777 1837 Seidenfabrikant in Krefeld Physiker und Musikwissenschaftler Begrunder der Krefelder Linie der Familie Johann Heinrich Scheibler 1705 1765 Tuchfabrikant in Monschau Begrunder der uber sechs Generationen und bis 1957 etablierten und anerkannten Tuchfabrikantenfamilie Erbauer des Roten Hauses Monschau Johannes Scheibler 1628 1689 evangelischer Geistlicher und Generalsuperintendent Karl Wilhelm Scheibler 1820 1881 Tuchfabrikant in Lodz Karl Wilhelm von Scheibler 1772 1843 preussischer Offizier ab 1799 in osterreichischen Diensten Feldmarschallleutnant Festungskommandant in Josefstadt Leopold Scheibler 1799 1881 Nachkomme des Pfarrers Balthasar Christian Scheibler Teilhaber der Aachener Spedition Scheibler amp Charlier in Aachen zu der auch ein privates Bankhaus gehorte Prasident der Vereinigungsgesellschaft fur Steinkohlenbau im Wurmrevier 1851 63 und 1871 81 Prasident der IHK Aachen Ludwig Scheibler 1848 1921 Kunsthistoriker und Direktor des Wallraf Richartz Museum in Koln Maximilian Friedrich Scheibler 1759 1840 evangelisch lutherischer Geistlicher in Monschau Rudolf von Scheibler 1857 1934 Jurist und Landrat des Kreises Heinsberg Sophie Wilhelmine Scheibler geb Koblanc ca 1745 ca 1820 Ehefrau von Bernhard Wilhelm Scheibler ca 1743 einem Sohn von Wilhelm Wimar Scheibler war eine bekannte deutsche Kochbuchautorin Walter Scheibler 1880 1965 kommissarischer Landrat und Burgermeister von Monschau sowie LokalhistorikerLiteratur und Quellen Auswahl BearbeitenHans Joachim Ramm Scheibler Familie In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 624 f Digitalisat Johann Arnold von Recklinghausen Reformationsgeschichte der Lander Julich Berg Cleve und Meurs Friedrich Amberger Verlag Solingen Gummersbach 1837 Hermann Friedrich Macco Beitrage zur Genealogie rheinischer Adels und Patrizierfamilien Bd 1 und 2 Aachen 1884 87 Carl Johann Heinrich Scheibler Geschichte und Geschlechtsregister der Familie Scheibler Koln 1895 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf urn nbn de hbz 061 1 37081 Walter Scheibler Geschichte und Schicksale einer Firma in sechs Generationen 1724 1937 Aachen 1937 Hans Carl Scheibler und Karl Wulfrath Westdeutsche Ahnentafeln Weimar 1939 Walter Scheibler Zum 250 Geburtstag des Johann Heinrich Scheibler Begrunder der Tuchindustrie In Das Monschauer Land Jahrbuch 1956 Walter Scheibler 300 Jahre Familie Scheibler im Rheinland In Eifeljahrbuch Jg 58 Elisabeth Nay Scheibler Die Geschichte der Familie Scheibler In Stiftung Scheibler Museum Rotes Haus Monschau Hrsg Koln 1994 Josef Mangoldt Aufstieg und Niedergang der Tuchindustrie in Monschau im 18 und 19 Jahrhundert In Stiftung Scheibler Museum Rotes Haus Monschau Koln 1994 Landschaftsverband Rheinland Eine Gesellschaft von Migranten kleinraumige Wanderung und Integration von Textilarbeitern im belgisch niederlandisch deutschen Grenzraum zu Beginn des 19 Jahrhunderts Transcriptverlag Bielefeld 2008Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Familie Scheibler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Toni Offermann Scheibler Unternehmerfamilie In Portal Rheinische Geschichte abgerufen am 22 April 2012 Die Nachkommen des Pfarrers Bernhard Georg Scheibler vollstandige Linie Johann Heinrich Scheibler Monschau Tuchindustrie in Monschau Bestand Familienarchiv im Roten Haus Monschau Seite 12 Firma Scheibler amp Co in Krefeld Stand 1995 PDF 43 kB Die Berliner ScheiblerEinzelnachweise Bearbeiten Verwandtschaftsverhaltnis zu Goethe Pfarrer Maximilian Scheibler in Monschau Horst Romeyk Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816 1945 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 69 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 7585 4 S 715 Scheibler auf Haus Hulhoven Memento des Originals vom 24 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www huelhoven de Bericht uber Friedrich von Scheibler und Gattin Luise in Iserlohn Memento des Originals vom 8 November 2013 im Internet Archive PDF 377 kB nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kaffeestuebchen eu Scheibler amp Orth Monschau Schmitzenof Detaillierte Beschreibung auf Rheinische Industriekultur Tuchschererhaus Monschau Detaillierte Beschreibung auf Rheinische Industriekultur Scheiblerstrasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Zufallsfund Chronik Scheibler in Krefeld Chronologie J Fr Scheibler Tee Import 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