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Friedrich von Scheibler 1 Marz 1777 in Monschau 3 April 1824 in Iserlohn war ein deutscher Tuchfabrikant und Maire von Iserlohn Friedrich von Scheibler Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Literatur und Quellen 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenDer jungste Sohn des 1781 geadelten Tuchfabrikanten Bernhard Georg von Scheibler 1724 1786 und der Clara Maria Moll 1733 1802 aus Remscheid Lennep sowie Vetter des Krefelder Samtfabrikanten Johann Heinrich Scheibler durchlief wie die Mehrheit seiner Bruder und Onkel eine Ausbildung zum Tuchhandler und Tuchfabrikanten Wahrend die meisten dieser Verwandten aus der Unternehmerfamilie Scheibler seit dem Zuzug von Friedrichs Grossvater Johann Heinrich Scheibler in den Raum Monschau und Eupen auch dort tatig waren hatte sich Friedrichs Vater Bernhard zunachst nach Hagen und spater nach Herdecke orientiert wo er eigene Betriebe grundete Nachdem Bernhard von Scheibler der sein Hagener Unternehmen bereits 1765 aufgegeben hatte sich spater wieder nach Monschau und Eupen zuruck orientierte ubernahm Friedrich die Herdecker Firma seines Vaters und verlagerte diese nach Iserlohn Durch familiare und geschaftliche Verknupfungen der Familie seiner Mutter Clara Moll mit den einflussreichen Tuchfabrikantenfamilien Harkort und Rupe lernte der junge Friedrich von Scheibler Theodore Luise Rupe 1778 1853 kennen die einzige Tochter des wohlhabenden Iserlohner Tuchhandlers und Fabrikanten Johannes Rupe 1730 1787 Er heiratete die Alleinerbin des Handelshauses Johannes Rupe Wwe amp Co im Jahr 1797 Durch diese Heirat ubernahm Friedrich von Scheibler auch die Firma seiner Frau und verschmolz diese mit seiner eigenen Tuchfabrik Dank seiner vielfaltigen Handelskontakte im gesamten Rheinland und dem damit verbundenen wirtschaftlichen Aufschwung von dem die Stadt Iserlohn besonders in der Zeit der franzosischen Besatzung profitierte und auf Grund seiner vorbildhaften Arbeitsweise wurde Scheibler als Zugereister schnell von der Iserlohner Kaufmannschaft akzeptiert die ihn auch bald zu ihrem Sprecher wahlten Das Handelshaus Scheibler amp Rupe selbst sowie Friedrich von Scheibler und seine Frau zahlten auch auf Grund der enormen Erbsummen aus der Familie Rupe alsbald zu den reichsten Vertretern der Stadt Iserlohn Im Jahre 1808 wurde Scheibler dank seiner herausragenden Stellung zum Maire von Iserlohn im Arrondissement Hagen des Departement de la Roer im Rheinbundstaat Herzogtum Berg gewahlt sowie zum grossherzoglichen Staatsrat und zum kaiserlichen Capitaine de chasse Jagerhauptmann ernannt Nach dem Abzug der Franzosen wurde Scheibler zum Major der preussischen Landwehr ernannt Neben seinen beruflichen Verpflichtungen lag das Interesse Scheiblers an intensiven Kontakten mit gesellschaftlichen und religiosen Gruppierungen So zahlte er am 16 September 1802 zu den Mitbegrundern der Iserlohner Gesellschaft Harmonie von der aus es viele Querverbindungen zur Iserlohner Freimaurerloge gab Weiterhin grundete er am 1 Dezember 1814 die Markische Bibelgesellschaft deren erster Prasident er wurde und zu deren weiteren prominenten Prasidiumsmitgliedern der ersten Stunde auch der spatere Landrat Peter Eberhard Mullensiefen gehorte den er schon lange kannte und schatzte Daraus resultierte ein Jahr spater Scheiblers Beitritt in die Herrnhuter Brudergemeine die sich in Iserlohn um den engagierten Pfarrer Johann Abraham Strauss schon seit geraumer Zeit gruppiert hatte und der auch Mullensiefen als vehementer Vertreter des Swedenborgismus sowie der spatere erste Oberprasident Westfalens Ludwig Freiherr von Vincke als Patron angehorten Daruber hinaus zahlte Scheibler wiederum zusammen mit Mullensiefen Vincke seinem Verwandten Johann Caspar Harkort und anderen zu den Mitgliedern des Literarischen Vereins der Grafschaft Mark der zu jenem Zeitpunkt unter der Leitung des Schwerter Arztes und Universalgelehrten Friedrich Bahrens stand und von 1814 bis 1860 bestand Nach dem Tod Friedrich von Scheiblers wurde ihm zu Ehren in Iserlohn noch eine Strasse nach ihm benannt Familie Bearbeiten nbsp von Scheiblersche Haus IserlohnAus seiner Ehe mit Theodore Luise Rupe gingen ein Sohn und vier Tochter hervor Sein Sohn Friedrich von Scheibler jun 1803 1828 verstarb jedoch bereits nur vier Jahre nach seinem Vater und ein Jahr nach seiner Heirat mit Emilie Pastor 1800 aus Aachen kurz vor der Geburt seiner Tochter Frieda 1827 die den spateren Bonner Kirchenhistoriker Wilhelm Ludwig Krafft heiratete Luise Rupe brachte das 1783 erbaute elterliche Wohnhaus mit in die Ehe welches seit ihrer Heirat und bis heute als das von Scheiblersche Haus bekannt ist Nach dem Tod ihres Sohnes zog sie in das Haus Villigst im Ort Villigst bei Schwerte dessen Erbauer und Besitzer Ludwig Freiherr von Elverfeldt ihre alteste Tochter Julie 1800 geheiratet hatte und wo sie sich um ihre sechs Enkelkinder sorgte Das Von Scheiblersche Haus verkaufte sie an die Stadt Iserlohn die darin zunachst eine Schule spater das Arbeitsamt danach vorubergehend das Bauamt einrichtete Schliesslich diente es noch einige Jahre als Funkhaus des Senders Radio MK und beherbergt derzeit die stadtische Gemaldegalerie Literatur und Quellen BearbeitenCarl Johann Heinrich Scheibler Geschichte und Geschlechtsregister der Familie Scheibler Koln 1895 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Hans Carl Scheibler und Karl Wulfrath Westdeutsche Ahnentafeln Bd 1 Bohlau Weimar 1939 Elisabeth Nay Scheibler Die Geschichte der Familie Scheibler in Stiftung Scheibler Museum Rotes Haus Monschau Hg Koln 1994 Wilhelm Schulte Iserlohn Die Geschichte eine Stadt Bd II Iserlohner Urkundenbuch S 650 ff Iserlohn 1938Weblinks BearbeitenBeitrag uber das Leben von Luise und Friedrich von Scheibler PDF 377 kB Nutzung von Scheiblersche HausNormdaten Person GND 139520872 lobid OGND AKS VIAF 101251408 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scheibler Friedrich vonKURZBESCHREIBUNG deutscher TuchfabrikantGEBURTSDATUM 1 Marz 1777GEBURTSORT MonschauSTERBEDATUM 3 April 1824STERBEORT Iserlohn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich von Scheibler amp oldid 237972484