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Karl Wulfrath 21 September 1904 in Gelsenkirchen 1981 in Dusseldorf war ein deutscher Historiker und Organisator grossraumiger Kirchenbuchverkartungen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenKarl Wulfrath begann sein Berufsleben mit einer Lehre als Handlungsgehilfe bevor er ab 1924 an der Universitat Koln Wirtschafts und Sozialwissenschaften studierte 1926 wechselte er die Fachrichtung und belegte Geschichte sowie deutsche und englische Philologie Ab 1929 verwaltete er die Stelle eines planmassigen Assistenten am Englischen Seminar die er dann von 1934 bis 1941 innehatte In seiner Jugend war er Mitglied der Pfadfinder und verfasste mehrere Artikel fur deren Zeitschrift Auf neuem Pfad Im Juli 1933 promovierte sich Wulfrath mit der literaturhistorischen Arbeit Bibliotheca Marchica im Fach Geschichte Am 1 Oktober 1933 trat er in die SA ein und wurde 1937 Mitglied der NSDAP 1934 heiratete er Seine finanzielle Situation verbesserte sich grundlegend durch die familiengeschichtliche Zusammenarbeit mit dem niederlandischen Generalkonsul in Koln Hans Carl Scheibler Die gemeinsamen genealogischen Forschungen uber die Unternehmerfamilie Scheibler und ihren Heiratskreis fuhrten 1939 zur Veroffentlichung der Westdeutschen Ahnentafeln Hinter diesem irrefuhrenden Titel verbirgt sich ein fur die Wirtschafts und Sozialgeschichte bedeutsames Buch in dem die wirtschaftlichen und verwandtschaftlichen Verflechtungen der Unternehmerfamilien und des Bankkapitals an Rhein und Ruhr in beispielhafter Weise aufgezeigt werden Anfang 1937 regte der Historiker Gerhard Kallen an Wulfrath solle einen Band uber bauerliche Sippenkunde als zweiten Band der Westdeutschen Ahnentafeln konzipieren der zugleich als Kreissippenbuch fur den Kreis Bergheim erscheinen sollte Am 17 August 1937 wurde Wulfrath offiziell von der Landesbauernschaft und der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde mit der bevolkerungsgeschichtlichen Untersuchung der Erftlandschaft beauftragt Die Landesbauernschaft wollte die Verkartungen vorantreiben Wulfrath sollte die Daten wissenschaftlich auswerten Wulfrath nannte diese Zielstellung in Anlehnung an den Pfarrer Johann Bredt Historische Volkskorperforschung Da die zugesagte Unterstutzung der Verkartungen gering blieb ubernahm Wulfrath 1938 ehrenamtlich die Organisation und Leitung der Verkartungsarbeiten fur die er auf privater Basis eine Arbeitsstatte fur geschichtliche Volkskorperforschung an der Universitat Koln grundete Es gelang ihm von der Reichsstudentenfuhrung bis zu gleichzeitig 30 Studenten fur die Verkartungen zugeteilt zu bekommen und ihre Aufwandsentschadigung zu sichern ebenso die der uber den NSLB gewonnenen ehrenamtlich mitarbeitenden Lehrer Als 1939 nach Kriegsbeginn die Arbeiten stockten schaffte es Wulfrath im Dezember 1939 die Arbeitsstatte als eine Unterabteilung der Rheinischen Abteilung Oidtmann Sammlung der Universitatsbibliothek an die Universitat Koln einzugliedern 1941 wurde die Arbeitsstatte zum Rheinischen Provinzialinstitut fur Sippen und Volkskorperforschung aufgewertet 1 Bereits am 4 Juni 1941 hatte kriegsbedingt der Reichsminister des Innern die Unterstutzung der Verkartungsarbeiten durch den Verein fur bauerliche Sippenkunde und bauerliches Wappenwesen untersagt Am 2 September 1943 wies der Reichsminister fur die kirchlichen Angelegenheiten an dass die laufenden Verkartungsarbeiten stillzulegen seien Diese Anordnungen fuhrten auch zur Schliessung von Wulfraths Institut in Koln am 30 September 1943 Er selbst wechselte als Schatzmeister in die Dienststelle der Fordergermeinschaft Gesundes Landvolk nach Berlin Nachdem diese Dienststelle am 15 Januar 1944 ausgebombt worden war arbeitete Wulfrath bis Mai 1945 in der Ausweichstelle in Landshut Dort verhaftete ihn die die amerikanische Militarregierung und internierte ihn 19 Monate lang Nach seiner Entlassung 1947 versuchte Wulfrath erneut aber vergeblich eine gesicherte berufliche Existenz als Historiker aufzubauen Er erhielt nur Auftrage fur kleinere Firmengeschichten Er scheiterte mit Antragen die Genealogische Kartei der Erftlandschaft wieder in die Hand zu bekommen und statistisch auszuwerten Sie befindet sich im Personenstandsarchiv Bruhl im Eigentum der Westdeutschen Gesellschaft fur Familienkunde 2 Wulfraths schriftlicher Nachlass aus den Jahren 1933 bis 1943 befindet sich im Stadtarchiv Witten 3 Literatur BearbeitenKlein Ralph Karl Wulfrath und das Rheinische Provinzialinstitut fur Sippen und Volkskorperforschung In Burkhard Dietz Helmut Gabel Ulrich Tiedau Hrsg Griff nach dem Westen 2 Bande Teilband 2 Waxmann Munster 2003 S 791 817 ISBN 978 3 8309 1144 9 Digitalisat Haupts Leo Universitat im nationalsozialistischen Fahrwasser Der Fall des Rheinischen Provinzialinstituts fur Sippen und Volkskorperforschung an der Universitat Koln In Peter Hanau Carl August Luckerath Wolfgang Schmitz und Clemens Zintzen Hrsg Engagierte Verwaltung fur die Wissenschaft Festschrift fur Johannes Neyses Kanzler der Universitat zu Koln zum 60 Geburtstag Universitats und Stadtbibliothek Koln 2007 S 149 170 ISBN 978 3 931596 41 5 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Wulfrath im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Zwilling Martin 100 Jahre genealogische Forschung zwischen Wissenschaft Gesellschaft und Politik Die Westdeutsche Gesellschaft fur Familienkunde 1913 2013 In 100 Jahre Westdeutsche Gesellschaft fur Familienkunde 1913 2013 Koln WGfF 2013 S 15 128 hier S 73 Gunter Junkers und Dirk Rodekirchen Bezirksgruppe Koln In 100 Jahre Westdeutsche Gesellschaft fur Familienkunde 1913 2013 Koln WGfF 2013 S 219 230 hier S 225 Witzel Ulrike Findbuch zur Sammlung Wulfrath Stadtarchiv Witten 1987 Normdaten Person GND 124995780 lobid OGND AKS VIAF 69876341 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wulfrath KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 21 September 1904GEBURTSORT GelsenkirchenSTERBEDATUM 1981STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Wulfrath amp oldid 207799826