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William Cockerill 18 April 1784 in Haslingden Lancashire 16 Juni 1847 in Guben war ein britischer Unternehmer der als Textilmaschinen und Wollfabrikant hauptsachlich in Guben und Cottbus die Industrialisierung massgeblich voranbrachte William Cockerill Junior Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Literatur und Quellen 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenWilliam Cockerill war der alteste Sohn des aus England stammenden im Raum Luttich tatigen Textilmaschinen und Eisenfabrikanten William Cockerill Senior und der Elisabeth Betty Charles 1760 1823 Seine bekannten Bruder waren die Industriellen John Cockerill und James Cockerill Schon 1797 mit erst 13 Jahren begleitete William seinen Vater bei dessen unternehmerischen Aktivitaten in Schweden Hamburg und schliesslich ab 1799 in Verviers und erlernte dabei das Handwerk des Maschinenbauers Im Jahr 1807 machte sich Cockerill mit dem Maschinisten James Hudson 1773 1833 der zuvor fur seinen Vater gearbeitet hatte als Textilmaschinenfabrikant in Verviers selbststandig 1810 grundete er dazu noch eine Spinnerei in Reims die aber nach wenigen Jahren bereits abbrannte und nicht mehr neu aufgebaut wurde Schliesslich verlagerte Cockerill 1816 seine Aktivitaten vollstandig in das von den Franzosen befreite Konigreich Preussen und richtete auf Wunsch des Gubener Textilunternehmers Gottfried Bohme sowohl in Guben als auch in Cottbus neue Spinnereien ein Dieser hatte zuvor in der 1814 von John und James Cockerill in Berlin gegrundeter Wollspinnerei produzieren lassen hielt es aber dann fur zweckdienlicher eine derartige Fabrik in der Lausitz zu errichten Aus diesem Anlass erwarb William Cockerill anfangs noch mit organisatorischer und finanzieller Hilfe seines Bruders John zunachst die alte Klostermuhle in Guben in der er eine Wollspinnerei einrichtete Im Jahr 1818 stattete er die Fabrik mit der ersten Dampfmaschine aus es dauerte aber noch bis 1843 um sie vollstandig mit Dampf betreiben zu konnen nbsp Von Cockerill 1830 erbaute Fabrik in CottbusIm gleichen Zeitraum wie in Guben baute William Cockerill mit staatlicher Unterstutzung seitens des preussischen Finanzministers Hans Graf von Bulow auch im Furstenhaus des Cottbuser Schlosses eine Wollgarnspinnerei auf Im September 1818 pachtete er zusatzlich den Hofraum des Schlosses und Anfang 1819 das Hofpredigerhaus als Betriebsstatte Nach zehnjahriger ununterbrochener Pacht ging schliesslich die Schlossanlage in seinen Besitz uber Daruber hinaus richtete Cockerill 1822 in Kutzeburg bei Cottbus eine Tuchappreturanstalt ein die er mit Maschinen und Maschinenteilen aus den Lutticher Werkstatten seines Bruders John ausstattete Im Jahr 1830 liess Cockerill eine weitere Fabrik erbauen die eine der ersten mit Wasserkraft betriebenen Spinnereifabriken in Cottbus war und die er funf Jahre spater dem Fabrikanten Ernst Rodig ubertrug Das Fabrikgebaude in der heutigen Strasse Am Amtsteich 18 steht mittlerweile unter Denkmalschutz Das in Cockerills Fabriken produzierte Garn war uberregional als Cockerillscher Faden bekannt und begehrt und galt als Qualitatsmassstab Dabei hielt er von etwa 1830 bis 1845 das Wollgarnmonopol und konnte dadurch die Preise auf dem Markt selber bestimmen Auf seinem Gebiet galt Cockerill als Pionier der industriellen Revolution in den Stadten Guben und Cottbus womit er allerdings auch einen gewichtigen Anteil am Niedergang des alten Tuchmacherhandwerkes hatte Fur seine Verdienste wurde er mit dem Roten Adlerorden ausgezeichnet sowie posthum mit einer nach ihm benannten Strasse in Guben geehrt die nach dem Zweiten Weltkrieg in August Bebel Strasse umbenannt wurde Nach seinem Tod im Jahr 1847 wurden die Cockerill schen Fabriken veraussert von denen lediglich die Gubener Fabrik zuletzt als Teil des VEB Gubener Wolle noch bis 1990 produzierte Diese ehemalige Fabrik an der heutigen Cottbuser Strasse 1 bestehend aus Wohngebaude Pfortnerhaus mit einem Fragment der Einfriedung einem Teil des Fabrikgebaudes 3 und Resten der Gartenanlage ist mittlerweile unter Denkmalschutz gestellt worden Familie BearbeitenWilliam Cockerill war in erster Ehe verheiratet mit Ernestine Henriette Edle von Scheibler 1791 Tochter des Monschauer Tuchfabrikanten Paul Edler von Scheibler 1758 1805 und die sehbehindert war und spater vollstandig erblindete Mit ihr hatte er einen Sohn der im Alter von drei Jahren durch Ertrinken umkam Die Ehe ging danach offensichtlich auseinander denn Henriette wird in keiner Quelle mehr erwahnt In zweiter Ehe heiratete Cockerill Wilhelmine von Maassen Tochter des preussischen Handelsministers Karl Georg Maassen Diese Ehe blieb kinderlos Literatur und Quellen BearbeitenBernd Pilz Die Cockerillschen Fabrikgrundungen in Guben und Cottbus In Guberner Heimatkalender 28 Jahrgang 1984 pdf Carola Mockel Die Cockerills in Preussen In Jahrbuch fur Wirtschaftsgeschichte 1987 3 S 9 ff Mechtild Hempel Kette und Schuss Die Tuchmacherei in Guben Bohlau Verlag Koln Weimar 2006 S 66 ff Vorschau bei Google Bucher Neues lausitzisches Magazin Band 31 S 76f BiographieWeblinks BearbeitenGenealogische und historische Aufzeichnungen der Familie Becker mit zahlreichen Bildern und weiteren QuellenPersonendatenNAME Cockerill William JuniorALTERNATIVNAMEN Cockerill WilliamKURZBESCHREIBUNG britischer Unternehmer Textilmaschinenfabrikant WollfabrikantGEBURTSDATUM 18 April 1784GEBURTSORT Haslingden LancashireSTERBEDATUM 16 Juni 1847STERBEORT Guben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title William Cockerill Junior amp oldid 239536731