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Unter der Firma Gubener Wolle wurden ab 1948 mehrere private Textilunternehmen in Guben zusammengeschlossen und 1953 als Volkseigener Betrieb VEB verstaatlicht Der VEB Gubener Wolle gehorte ab 1948 der Vereinigung Volkseigener Betriebe VVB Spinnweber Cottbus ab 1958 deren Nachfolgerin VVB Volltuch Cottbus und ab 1970 dem VEB Textilkombinat Cottbus an VEB Gubener Wolle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Produktion 3 Nachnutzung 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahre 1885 wurde die Firma Carl Lehmann s Wwe amp Sohn gegrundet 1890 errichteten die Textilfabrikanten Otto Lehmann und Albert Richter Senior auf dem Gelande Alte Poststrasse Ecke Uferstrasse ein Fabrikgebaude in dem Ende desselben Jahres die grosste Tuchfabrik Gubens mit 50 Webstuhlen die Produktion aufnahm Nach dem Tod von Otto Lehmann 1904 ubernahm Arthur Engel dessen Firmenanteile 1908 trat Max Franke als weiterer Teilhaber in das Unternehmen ein 1925 wurde ein funfgeschossiger 40 Meter langer Anbau an das Fabrikgebaude errichtet und 1930 der Betrieb als Volltuchfabrik aufgenommen in dem alle Produktionsstufen der Textilindustrie verrichtet werden konnten Nach dem Tod von Albert Richter sen ubernahm dessen Sohn Albert Junior die Unternehmensanteile und heiratete die Tochter von Arthur Engel nach dessen Tod sein Sohn Heinz die Nachfolge antrat 1938 ubernahm Carl Ernst Lehmann durch Arisierung die Firma Reissner Wohl amp Co GmbH die unter dem Firmennamen Reissner Wohl und Co Nachf weitergefuhrt wurde Bis zur Einstellung der Textilproduktion 1942 verfugte das Unternehmen uber 250 Webstuhle und war mit 1200 Beschaftigten fuhrender Hersteller von Mantelstoffen Bis Kriegsende liessen die Unternehmen Lorenz AG und Bauer AG feinmechanische Flugzeugteile durch judische Zwangsarbeiter in den Werkshallen fertigen 1 Im Jahr 1945 ubernahm Albert Richter Junior auf Anordnung der sowjetischen Besatzungsmacht die Produktionsleitung der wiederaufgenommenen Textilproduktion die fast ausschliesslich als Reparatiionsleistung an die Rote Armee ging 2 1948 wurden die Tuchfabrik C Lehmann s Wwe amp Sohn seitdem Werk I und die Fa Reissner Wohl amp Co Nachf seitdem Werk III zur Fa Gubener Wolle zusammengeschlossen 1951 wurde der VEB Feintuchfabrik Klostermuhle ehemals die von William Cockerill Junior gegrundete Tuchfabrik F M Huschke als Werk II angegliedert 1952 wurden Albert Richter und Max Franke wegen angeblicher Wirtschaftsvergehen verurteilt konnten aber beide in den Westen fliehen Die Textilfabrik Gubener Wolle wurde 1953 wurde der Betrieb Lehman amp Richter verstaatlicht und dem VEB als Werk IV angeschlossen Der VEB K Tuchfabrik Guben vormals Salefski amp Rabe wurde 1959 ubernommen Im Rahmen einer Modernisierung der Produktionsanlagen in den 1960er Jahren wurde das Werk III aufgelost 3 Am 30 Juni 1990 wurde der VEB Gubener Wolle aufgelost und als Gubener Wolle GmbH privatisiert Zwei Jahre spater ging die Gesellschaft in Konkurs und wurde abgewickelt 4 Produktion BearbeitenMitte der 1960er Jahre nahm der VEB Gubener Wolle den funften Rang unter den Wolltuchfabriken im Bezirk Cottbus ein und stellte uberwiegend Streich und Halbkammgarngewebe mit unterschiedlichen Wollanteilen her Des Weiteren wurde 1962 die Herstellung von Steppwatte sowie verschiedener Heimtextilien aufgenommen Spater kamen Malimo Filze fur die Textil und Lederindustrie und die KfZ Produktion des Trabant hinzu In dieser Zeit wurden etwa 750 bis 800 Mitarbeiter beschaftigt davon zwei Drittel Frauen Nachnutzung BearbeitenDie leerstehenden ehemaligen Fabrikgebaude in der Alten Poststrasse 9 10 stehen unter Denkmalschutz 5 die Deutsche Digitale Bibliothek weist das gesamte Objekt in seiner Liste des kulturellen und wissenschaftlichen Erbes Deutschlands auf 6 Die Stadt Guben und das Fachgebiet Stadtmanagement der Brandenburgischen Technischen Universitat Cottbus Senftenberg organisierten zusammen mit dem Forschungsprojekt Altersinnovation am 15 September 2023 eine Impulswerkstatt als Ideenschmiede fur das Gebaude D in der Alten Poststrasse 10 Titel Was ist was kann werden 7 Die des Weiteren zum ehemaligen VEB gehorenden Werksgebaude II und III werden vom Ingenieurburo Barmann und Partner in einer Referenzliste als Abrissojekte der Gubener Beschaftigungs und Sanierungsgesellschaft aufgefuhrt 8 Weblinks BearbeitenAusstellung Gubener TuchmacherLiteratur BearbeitenMechthild Hampe Kette und Schuss Die Tuchmacherei in Guben Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2006 M Augustyniak Hg Vom Tuchmachergewerbe zur Gubener Wolle Regina Verlag Cottbus 2004 ISBN 978 3 937899 17 6Einzelnachweise Bearbeiten Eurostadt Guben Gubin Denkmalobjekte Tuchfabrik Carl Lehmanns Wwe 2023 abgerufen am 27 November 2023 Historisches Guben Die Tuchfabrik Lehmann und Richter In Der Markische Bote 23 Dezember 2022 abgerufen am 27 November 2023 Brandenburgisches Landeshauptarchiv blha Gubener Wolle Betriebsgeschichte 2023 abgerufen am 29 November 2023 Wolfram Nelk Auferstanden aus Betriebsruinen In Guben Vergangenheit Gegenwart Zukunft Geschichten aus drei Erzahlsalons 2023 abgerufen am 27 November 2023 Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Museum Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Spree Neisse 2023 abgerufen am 28 November 2023 Deutsche Digitale Bibliothek Guben Alte Poststrasse 9 amp 10 2023 abgerufen am 28 November 2023 B TU Impulse fur die Nachnutzung eines markanten Industriegebaudes 2023 abgerufen am 13 September 2023 Barmann Partner Refernzliste Abbruch und Ruckbau 2023 abgerufen am 28 November 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title VEB Gubener Wolle amp oldid 241259311