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Moon 34 262 46 193 Koordinaten 34 15 43 2 S 46 11 34 8 W SMART 1 Small Missions for Advanced Research in Technology englisch fur Kleine Missionen fur fortgeschrittene Technologiestudien war eine Raumfahrtmission fur Technologieerprobung und dabei erste Raumsonde der ESA die den Erdmond erforschte SMART 1NSSDC ID 2003 043CMissions ziel ErdmondVorlage Infobox Sonde Wartung MissionszielBetreiber Europaische Weltraumorganisation ESA Vorlage Infobox Sonde Wartung BetreiberHersteller Swedish Space CorporationVorlage Infobox Sonde Wartung HerstellerTrager rakete Ariane 5G Flug V162Vorlage Infobox Sonde Wartung TraegerraketeStartmasse 367 kg inklusive Treibstoff Vorlage Infobox Sonde Wartung StartmasseVerlauf der MissionStartdatum 27 September 2003 23 14 UTC Vorlage Infobox Sonde Wartung StartdatumStartrampe Centre Spatial Guyanais ELA 3Vorlage Infobox Sonde Wartung StartrampeEnddatum 3 September 2006Vorlage Infobox Sonde Wartung EnddatumVorlage Infobox Sonde Wartung Verlauf 28 September 2003 Start15 November 2004 Erreichen einer Umlaufbahn um den Mond3 September 2006 Aufschlag auf dem Mond Inhaltsverzeichnis 1 Missionsziele 2 Entwicklung 3 Technik 3 1 Aufbau 3 2 Ionenantrieb 3 3 Navigation 3 4 Kommunikation 3 5 Experimente 4 Flugverlauf 4 1 Start 4 2 Mondorbit 4 3 Einschlag 5 Einzelnachweise 6 Siehe auch 7 WeblinksMissionsziele BearbeitenEin Hauptziel der Mission war es einen neuartigen solarelektrisch betriebenen Ionenantrieb und neue Navigations und Kommunikationstechniken zu testen Eigentlich sollte mit Stentor Alliance bereits am 11 Dezember 2002 ein Satellit zum Test des Antriebs starten Ein Vulcain 2 Triebwerk der Rakete versagte und die Rakete musste gesprengt werden der Satellit ging dabei verloren SMART 1 war somit die erste Sonde der ESA und die dritte Sonde uberhaupt die einen solchen Antrieb verwendete Die erste Sonde war die amerikanische Sonde Deep Space 1 die zweite die im Mai 2003 gestartete japanische Hayabusa Nachdem sie auf eine Umlaufbahn um den Mond eingeschwenkt war untersuchte SMART 1 ab Mitte November 2004 die chemische Zusammensetzung der Mondoberflache und suchte nach Wasser in Form von Eis Die Wissenschaft gewann Daten zur Erklarung der Entstehung des Mondes vor rund 4 5 Milliarden Jahren Entwicklung BearbeitenDie Sonde wurde innerhalb von vier Jahren entwickelt Hauptauftragnehmer war das staatliche Unternehmen Swedish Space Corporation SSC Die Mission von SMART 1 kostete 110 Millionen Euro und damit nur etwa 20 Prozent einer typischen europaischen Weltraummission Modifizierte Kopien einiger Instrumente von SMART 1 starteten mit der indischen Mondsonde Chandrayaan 1 Technik BearbeitenAufbau Bearbeiten Mit den ausgefahrenen Solarpaneelen hatte sie eine Spannweite von 14 Metern alle anderen Systeme inklusive Antrieb und Instrumente waren in einem Wurfel mit einem Meter Seitenlange untergebracht Bei der Entwicklung der Sonde wurde sehr auf die platzsparende Ausfuhrung der einzelnen Systeme geachtet So war zum Beispiel das Rontgenteleskop D CIXS nur 15 Zentimeter breit und wog 5 Kilogramm Die Sonde hatte eine Startmasse von 367 Kilogramm inklusive Treibstoff und Stutzmasse 19 Kilogramm davon entfielen auf die Nutzlast Ionenantrieb Bearbeiten nbsp PPS 1350 IonenantriebDie Energie fur das neuartige Ionen Triebwerk wurde mithilfe von Solarzellen generiert Als Stutzmasse verwendete der Hall Effekt Antrieb vom Typ PPS 1350 ionisiertes Xenon Das Triebwerk konnte damit einen relativ geringen Schub von 70 Millinewton erzeugen was etwa die Gewichtskraft eines Blattes Papier ist Dafur verlasst das Xenon den Antrieb mit enormer Geschwindigkeit sodass ein hoher spezifischer Impuls entsteht Der Treibstoff konnte so ausserst effizient ausgenutzt werden Da ein Ionen Triebwerk im Gegensatz zu chemischen Triebwerken nicht nur uber Minuten sondern uber Monate oder gar Jahre hinweg beschleunigen kann ist die erreichbare Endgeschwindigkeit sehr hoch Insgesamt benotigt diese effektive Technik so deutlich weniger Stutzmasse als ein herkommliches chemisches Triebwerk an Treibstoff mitfuhren muss Dadurch konnten in SMART 1 mehr wissenschaftliche Gerate integriert werden Der Nachteil der Technologie liegt im hohen Energiebedarf In einem 60 Liter Druckbehalter waren etwa 84 Kilogramm Xenon als Stutzmasse und 19 Kilogramm wissenschaftliche Instrumente SMART 1 benutzte wahrend der gesamten Mission fast ausschliesslich das Ionen Triebwerk Wahrend die 1998 gestartete NASA Sonde Deep Space 1 noch ein herkommliches chemisches Triebwerk verwendete um dem Gravitationsbereich der Erde zu entkommen verblieb SMART 1 stets im Gravitationsbereich der Erde Grenze bei ca 1 Million Kilometer Navigation Bearbeiten Die Sonde setzte ein neuartiges Navigationssystem namens OBAN OnBoard Autonomous Navigation ein Dieses funktionierte vollstandig autonom es folgte vollautomatisch einer vorprogrammierten Flugbahn Die Sonde machte im Abstand von zwei Minuten Aufnahmen von der Erde dem Mond und den Sternen und vergleicht diese miteinander und berechnet daraus die Position im Raum und korrigierte damit automatisch den Kurs Durch dieses System erubrigte sich ein Bodenteam das standig die Navigation der Sonde ubernimmt Dank OBAN nahm die Bodenstation nur zweimal pro Woche fur je acht Stunden mit der Sonde Kontakt auf dies fuhrte zu enormen Kosteneinsparungen bei den Bodenteams Kommunikation Bearbeiten SMART 1 testete neue Formen der Kommunikation Wie auch die amerikanische Marssonde Mars Reconnaissance Orbiter MRO setzte SMART 1 zur Erprobung das Ka Band zur Datenubertragung ein Dieses nutzt Frequenzen im Bereich zwischen 32 GHz und 34 GHz Daneben wurde jedoch auch das X Band 7 8 GHz betrieben Seit 2002 experimentierte die ESA mit Kommunikation via Laser im Orbit SMART 1 fuhrte einen Empfanger fur die LaserLink genannte Technologie mit Von der Optical Ground Station OGS der ESA beim Observatorio del Teide auf Teneriffa aus wurde ein 28 W starker Laserpuls ausgesendet der dann von der Sonde empfangen wurde Dabei gewann man Ruckschlusse auf Absorption und Streuung des Signals an der Erdatmosphare Die Kommunikation im Radiobereich ging uber das ESTRACK unter Einbindung der 30 Meter Antenne der Bodenstation Weilheim SMART 1 war die erste Raumsonde die Turbo Codes ein neuartiges hocheffizientes Fehlerkorrekturverfahren zur Kommunikation nutzte 1 Experimente Bearbeiten Die Sonde trug verschiedene Kameras fur sichtbare und nicht sichtbare Strahlung Das Experiment AMIE war eine ultrakompakte optische Kamera die Bilder vom Mond aufnahm Ein Infrarotspektrometer SIR erstellte eine mineralogische Karte des Mondes und das Rontgenteleskop D CIXS suchte auf der Oberflache nach der Signatur von Wasser Weitere Experimente beschaftigten sich mit dem Einfluss des Mondes auf den Sonnenwind und mit der Rontgenaktivitat der Sonne Flugverlauf BearbeitenStart Bearbeiten SMART 1 startete am 27 September 2003 um 23 14 Uhr UTC vom Weltraumbahnhof Kourou im sudamerikanischen Franzosisch Guayana an Bord einer Tragerrakete vom Typ Ariane 5 zunachst in eine Erdumlaufbahn auf etwa 4800 Kilometer Hohe Das dauerte etwa 42 Minuten Neben SMART 1 waren auch zwei Nachrichtensatelliten der indische INSAT 3E und der e Bird der Firma Eutelsat als Hauptnutzlast mit an Bord der Rakete Ursprunglich sollte sich SMART 1 bis Marz 2005 in einer spiralformigen Bahn zum Mond schrauben Da aber der Ionenantrieb besser funktionierte als die pessimistischere Prognose der ESA Wissenschaftler und Ingenieure konnte die Sonde schon am 15 November 2004 im Abstand von 5000 bis 6000 Kilometer in eine Umlaufbahn um den Mond einschwenken 2 Mondorbit Bearbeiten Am 26 Januar 2005 begann der Orbiter mit dem Fotografieren der Mondoberflache aus einer oberflachennahen Umlaufbahn Vier Wochen spater erreichte SMART 1 eine sehr elliptische Umlaufbahn in einem Abstand von 300 km vom Sudpol und 3000 km vom Nordpol und hielt diese fur 5 Monate bei Aufgrund des guten Verlaufes wurde im Februar 2005 von der ESA die Mission um ein Jahr verlangert Einschlag Bearbeiten nbsp Der Einschlag beobachtet vom Canada France Hawaii TelescopeDas Missionsende wurde auf den 3 September 2006 um 05 41 Uhr UTC festgelegt Der unverhofft grosse Rest des verbleibenden Treibstoffes wurde dazu genutzt die Umlaufbahn um einige Kilometer anzuheben sodass der Einschlag der Sonde auf der erdzugewandten Seite des Mondes stattfinden und so von der Erde aus beobachtet und das ausgeschleuderte Material analysiert werden konnte 3 Die Sonde schlug um genau 05 42 Uhr und 22 Sekunden auf Die Aufschlagstelle lag gemass dem Mondkoordinatensystem bei 46 193 Grad West und 34 262 Grad Sud in der Formation Lacus Excellentiae See der Vortrefflichkeit bei einer Aufprallgeschwindigkeit von etwa 2 km s und einem Aufprallwinkel zwischen 5 und 10 4 Durch hochauflosende Bilder des Lunar Reconnaissance Orbiter konnte im September 2017 der exakte Aufschlagpunkt ermittelt werden SMART 1 hatte beim Aufprall eine Furche von 4 m Breite und 20 m Lange in die Mondoberflache gezogen 5 Einzelnachweise Bearbeiten Erico Guizzo Closing in on the perfect code 1 Marz 2004 abgerufen am 10 August 2014 englisch In fact last September the European Space Agency based in Paris France launched SMART 1 the first probe to go into space with data transmission powered by turbo codes ESA Europa erreicht den Mond 16 November 2004 abgerufen am 10 August 2014 ESA SMART 1 manoeuvres prepare for mission end 23 Juni 2006 abgerufen am 10 August 2014 englisch ESA Impact landing ends SMART 1 mission to the Moon 3 September 2006 abgerufen am 10 August 2014 englisch Crash scene investigation reveals resting place of SMART 1 impact Science X 25 September 2017 abgerufen am 26 September 2017 englisch Siehe auch BearbeitenVor der Umbenennung trug die Mission LISA Pathfinder den Namen Smart 2 Chronologie der Mondmissionen Liste der Raumsonden Liste der kunstlichen Objekte auf dem MondWeblinks Bearbeiten nbsp Commons SMART 1 Album mit Bildern Videos und Audiodateien Bernd Leitenberger SMART 1 ESA By Sun power to the Moon PDF 20 Seiten 4 MB 2002 SMART 1 Page der ESA englisch SMART 1 Auf leisen Pfoten zum Mond Smarter SMART 1 ist auf dem Weg zum Mond Europas erfolgreiches Debut in der Monderkundung Yumpu com Electric Propulsion on SMART 1 ESA Abgerufen am 11 Marz 2022 englisch MondsondenLuna Sonden Sputnik 25 Luna 1958A Luna 1958B Luna 1958C Luna 1 Luna 1959A Luna 2 Luna 3 Luna 1960A Luna 1960B Luna 1963A Luna 4 Luna 1964A Luna 1964B Kosmos 60 Luna 1965A Luna 5 Luna 6 Luna 7 Luna 8 Luna 9 Luna 1966A Kosmos 111 Luna 10 Luna 11 Luna 12 Luna 13 Luna 1968A Luna 14 Luna 1969A Luna 1969B Luna 1969C Luna 15 Kosmos 300 Kosmos 305 Luna 1970A Luna 1970B Luna 16 Luna 17 Luna 18 Luna 19 Luna 20 Luna 21 Luna 22 Luna 23 Luna 1975A Luna 24 Luna 25 Luna 26 Luna 27 Luna 28Lunar Orbiter Lunar Orbiter 1 Lunar Orbiter 2 Lunar Orbiter 3 Lunar Orbiter 4 Lunar Orbiter 5Pioneer Sonden Pioneer 0 Pioneer 1 Pioneer 2 Pioneer 3 Pioneer 4 Pioneer P 1 Pioneer P 3 Pioneer P 30 Pioneer P 31Ranger Sonden Ranger 1 Ranger 2 Ranger 3 Ranger 4 Ranger 5 Ranger 6 Ranger 7 Ranger 8 Ranger 9Surveyor Sonden Surveyor 1 Surveyor 2 Surveyor 3 Surveyor 4 Surveyor 5 Surveyor 6 Surveyor 7Zond Sonden 1967A 1967B 1968A 1968B 1969A Zond 3 Zond 4 Zond 5 Zond 6 Zond 7 Zond 8Chang e Sonden Chang e 1 Chang e 2 Chang e 3 Chang e 5 T1 Chang e 4 Chang e 5 Chang e 6 Chang e 7 Chang e 8Artemis Cubesatsund Tests LunaH Map Lunar Flashlight Lunar IceCube LunIR Omotenashi Starship DemoCLPS Missionen Apex 1 0 Blue Ghost 1 Blue Ghost 2 Dritte Astrobotic Mission Griffin Mission One IM 1 IM 2 IM 3 Peregrine Mission OneSonstige staatlich ARTEMIS P1 und P2 Chandrayaan 1 Chandrayaan 2 Chandrayaan 3 Clementine Danuri Explorer 33 Explorer 35 GRAIL Hiten Kaguya LADEE LCROSS Lunar Pathfinder Lunar Prospector Lunar Reconnaissance Orbiter Lunar Trailblazer SLIM SMART 1Sonstige privat 4M Beresheet Beresheet 2 Hakuto R M1 Hakuto R M2 LSASnicht verwirklicht ESMO LEO LUNAR A SELENE 2Geplante Missionen sind kursiv dargestellt Siehe auch Chronologie der Mondmissionen Liste von kunstlichen Objekten auf dem MondSatelliten und Raumsonden mit Beteiligung der ESAErfolgte Starts COS B 1975 GEOS 1 und 2 1977 1978 OTS 1 und 2 1977 1978 ISEE 2 1977 Meteosat 1977 1997 IUE 1978 Marecs A und B 1981 1984 Exosat 1983 ECS 1983 1988 Giotto 1985 Olympus 1989 Hipparcos 1989 Hubble 1990 Ulysses 1990 2009 ERS 1 und 2 1991 1995 EURECA 1992 ISO 1995 SOHO 1995 EGNOS 1996 2014 Huygens 1997 XMM Newton 1999 Cluster 2000 Artemis 2001 Proba 1 2001 Envisat 2002 MSG 1 2 3 4 2002 2005 2012 2015 Integral 2002 Mars Express 2003 Smart 1 2003 Double Star 2003 Rosetta 2004 CryoSat 2005 SSETI Express 2005 Venus Express 2005 Galileo 2005 2020 MetOp A B und C 2006 2012 2018 Corot 2006 GOCE 2009 Herschel 2009 Planck 2009 Proba 2 2009 SMOS 2009 CryoSat 2 2010 Hylas 2010 Alphasat I XL 2013 Proba V 2013 Swarm 2013 Gaia 2013 Sentinel 1A 1B 2014 2016 Sentinel 2A 2B 2015 2017 LISA Pathfinder 2015 Sentinel 3A 3B 2016 2018 ExoMars Trace Gas Orbiter 2016 Schiaparelli 2016 Sentinel 5P 2017 ADM Aeolus 2018 BepiColombo 2018 Cheops 2019 PhiSat 1 2020 Solar Orbiter 2020 JWST 2021 MTG I1 2022 Juice 2023 Euclid 2023 Proba V CC 2023 Mantis und Intuition 1 2023 nbsp Geplante Starts Biomass 2024 EarthCARE 2024 Proba 3 2024 Hera 2024 MTG S1 I2 I3 S2 I4 2024 2042 MetOp SG 2024 2039 Smile 2025 Altius 2025 Flex 2025 Forum 2026 Plato 2026 Clearspace 1 2026 Vigil 2027 Lunar Pathfinder 2028 Ariel 2029 Comet Interceptor 2029 EnVision 2031 2033 Arrakhis 2030er Zuruckgestellt ExoMars Rover fruhestens 2028 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SMART 1 amp oldid 238324754