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Richelieu ist eine von der Telecip Paris produzierte Fernsehserie die am 13 Oktober 1977 erstmals ausgestrahlt und in Frankreich und Deutschland gesendet wurde Sie schildert nach der gleichnamigen Biographie Paris 1967 von Philippe Erlanger das Leben des franzosischen Kardinals und Staatsmanns Die von Jean Francois Chiappe und Regisseur Jean Pierre Decourt geschriebene Serie halt sich bei aller spannenden Dramatik trotzdem treu an die historischen Fakten FernsehserieTitel RichelieuOriginaltitel Richelieu le Cardinal de VeloursProduktionsland Frankreich und DeutschlandOriginalsprache FranzosischGenre Historie DramaLange je 52 MinutenEpisoden 6Regie Jean Pierre DecourtMusik Vladimir CosmaErstausstrahlung 13 Okt 1977 auf BBC2DeutschsprachigeErstausstrahlung 17 Mai 1978 auf ARDBesetzungPierre Vernier Armand Jean du Plessis duc de Richelieu Jacques Rosny Ludwig XIII Maria Wimmer Maria de Medici Marie Christine Desmaret Anna von Osterreich Jean Leuvrais Pere Joseph Odile Versois Suzanne de la Porte Richelieus Mutter Rene Clermont Desbournais Richelieus Diener Marco Perrin Konig Heinrich IV Georges Descrieres Herzog von Bellegarde Maryvonne Schiltz Leonora Galigai Jean Pierre Bernard Concino Concini Jean Louis Broust Cinq Mars Bernard Lavalette d Epernon Jean Negroni Giulio Mazarini Robert Party Nicolas d Hospital Marschall von Vitry Claude Mann Luynes Claude Giraud Louis de Nogaret Cardinal de La Valette Gerd Bockmann Herzog von Buckingham Anne Deleuze Marie Madeleine Combalet Richelieus Nichte Yolande Folliot Maria Gonzaga Raoul Guillet Sallebert Michel Beaune Francois Sublet de Noyers Jacques Berthier Treville Georges Lycan Admiral Guitton Hans Caninenberg Kaiser Ferdinand II Andre Falcon Marschall Marillac Malte Thorsten Kardinal Infant Don Fernando Siegfried Wischnewski Albrecht von Wallenstein Alexander Kerst Matthias Gallas Werner Kreindl Christian von Ilow Jan Hendriks Butler Inhaltsverzeichnis 1 Episodenfuhrer 1 1 1 Der Aufbruch des Falken L Envol du Hobereau 1590 1616 1 2 2 Ein Bischof in der Holle Un Eveque en Enfer 1616 1624 1 3 3 La Rochelle und die Liebe L Amour et La Rochelle 1624 1628 1 4 4 Der Skandal des Sankt Martinstags L Esclandre de la Saint Martin 1628 1630 1 5 5 Das Vaterland in Gefahr La Patrie en Danger 1630 1638 1 6 6 Die Launen des Schicksals Les Caprices de la Providence 1639 1642 2 Rezeption 3 DVD Edition 4 WeblinksEpisodenfuhrer Bearbeiten1 Der Aufbruch des Falken L Envol du Hobereau 1590 1616 Bearbeiten Der am 9 September 1585 geborene Armand Jean du Plessis wachst nach dem fruhen Tod seines Vaters 1590 als kranklicher Knabe bei seiner Mutter Suzanne de la Porte auf Schloss Richelieu in der armen Grafschaft Poitou auf Frankreich wird zu dieser Zeit von Religionskriegen und Adelsrevolten zerrissen Im Land herrschen Unsicherheit und Anarchie und marodierende Banden ziehen mordend und brandschatzend durch die Gegend Schon fruh zeigen sich bei Armand Jean neben seiner Kranklichkeit und Ubersensibilitat eine rasche Auffassungsgabe und wache Intelligenz weshalb ihn seine Mutter mit neun Jahren nach Paris schickt wo er im College de Navarre der exklusivsten aber auch strengsten Bildungsstatte der damaligen Zeit erzogen wird Der junge Armand Jean lernt dort neben Grammatik Logik und Theologie auch Latein Griechisch und Hebraisch Zu dieser Zeit hat der legendare und volksnahe Konig Heinrich IV ein zum Katholizismus konvertierter Hugenotte dem bereits Richelieus Vater Francois du Plessis gedient hatte Frankreich endlich Frieden und einen gewissen Wohlstand gebracht Heinrich schickt seinen Grossstallmeister den Herzog von Bellegarde zum reichen Grossherzog der Toskana Ferdinando I de Medici nach Florenz um dort fur den Konig um die Hand von dessen Nichte Maria de Medici anzuhalten eine Heirat aus rein finanziellen Erwagungen Mit der herrschsuchtigen Maria hat Heinrich 2 uberlebende Sohne Ludwig und Gaston und drei Tochter Wahrenddessen vervollstandigt der junge Richelieu seine Ausbildung als Edelmann und Kavalier an der Akademie des Monsieur de Pluvinel Dort lernt er auch Pluvinels ehemaligen Schuler den spater als Pere Joseph bekannten Francois du Tremblay kennen der beschlossen hat dem Kapuzinerorden beizutreten Richelieu selbst strebt eine militarische Karriere an wird aber im Sommer 1607 von seiner Mutter ins heimatliche Poitou gerufen da sein jungerer Bruder Alphonse nicht wie ursprunglich vorgesehen das der Familie seit Generationen zustehende eintragliche Bischofsamt von Lucon ubernehmen sondern stattdessen Kartausermonch werden will Kurzerhand entschliesst sich Richelieu einzuspringen und selbst Bischof zu werden In hektischer Eile absolviert er ein Theologiestudium Um den fur einen erst 21 jahrigen Mann unerlasslichen Dispens zu erhalten reist er vorher nach Rom wo er Papst Pius V mit seinem Wissen und seinem phanomenalen Gedachtnis beeindruckt er hat eine Predigt nach einmaligem Horen wortwortlich wiederholen konnen und uber dasselbe Thema eine neue Predigt improvisiert Richelieu gesteht dem Heiligen Vater uberdies dass er in seiner Ungeduld in den Dienst der Kirche zu treten ein gefalschtes Taufzeugnis eingereicht hat in dem er sich um ein paar Jahre alter gemacht hat Der Papst eingewickelt von diesem diplomatisch geschickten Gestandnis verzeiht ihm die Urkundenfalschung und prophezeit ihm Ihr Aufstieg wird steil sein und Sie werden ein grosser Schurke werden Nach seinem Theologie Doktorat ist Richelieu wieder am Hof Heinrichs IV wo ihm allerdings aufgrund des hartnackigen Widerstands der Hoflinge und Karrieremacher eine Karriere versagt bleibt Er glaubt sein Genie verkannt verfallt in Depressionen und beschliesst lieber Erster in Lucon als ein drittklassiger Hofling in Paris zu sein Wieder im Poitou ubernimmt er tatkraftig die Leitung seiner Diozese und verweist die dortigen Domherren in ihre Schranken In der Kathedrale ermahnt er die Glaubigen der Obrigkeit Gehorsam zu leisten um so die Ordnung im Reich wiederherzustellen Unermudlich widmet er sich mehrere Jahre seinen geistigen Studien und kummert sich um die Erneuerung der Seelsorge in seiner Diozese der armsten in ganz Frankreich in der viele dem reformierten Glauben der Hugenotten anhangen Er eilt von Dorf zu Dorf um jedem der des Trostes bedarf seinen priesterlichen Beistand zu gewahren und seinen Priestern ein gutes Beispiel zu geben So bewahrt er viele Katholiken vom Glaubensabfall hadert aber andererseits mit seiner miserablen finanziellen Lage Richelieu will sein Gluck erzwingen und kehrt wieder an den Hof in Paris zuruck Er wird beim Konig vorstellig der sich uber die Eitelkeit und Machtgier seiner Gemahlin Maria de Medici ereifert die ihm ihre Kronung zur Konigin aufgezwungen hat Heinrich vertraut dem Bischof von Lucon an dass er beabsichtigt drei Tage nach der Kronung zu einem Feldzug nach Brussel aufzubrechen um das Heilige Romische Reich anzugreifen und die todliche Umklammerung Frankreichs durch das Haus Habsburg in Spanien vom Suden in den Niederlanden vom Norden und durch das Reich vom Osten zu durchbrechen Sein Ziel ist ein grosser von Frankreich geleiteter Volkerbund Aber bereits einen Tag nach Marias Kronung am 14 April 1610 macht der religiose Fanatiker Francois Ravaillac mit drei todlichen Messerstichen diesen hochfahrenden Planen Heinrichs IV ein Ende dessen Werk der Einigung und Erneuerung damit jah unterbrochen wird Statt Heinrichs unmundigem Sohn Ludwig ubernimmt seine Witwe Maria de Medici die Regentschaft und alles verfallt dem Missbrauch und der Korruption wird der Staat bis ins Mark von Gunstlingswirtschaft und Verschwendung erschuttert An der Spitze der neuen Kamarilla steht jetzt der skrupellose Concino Concini ein ehemaliger Croupier den Maria aus Florenz mitgebracht hatte und den sie bald zum Marschall von Frankreich ernennt Richelieu ist wieder in Lucon ungeduldig besorgt uber die Missstande im Staat und davon uberzeugt dass er diese Aufgabe besser erledigen konnte Die Ordnung in Frankreich ist wieder dahin die Strassen sind wieder unsicher Richelieu ist uberzeugt Ohne Ordnung gibt es keine Gerechtigkeit Da erhalt er uberraschend Besuch von Francois du Tremblay nunmehr Pere Joseph Prior der Kapuziner und fanatischer Prediger des Kreuzzugs gegen die Hugenotten Da die Konigin die Gelder der Kriegskasse an den Feudaladel verschwendet hat mussen zur Bewilligung neuer Finanzen die Generalstande einberufen werden Richelieu will als Delegierter seiner Diozese kandidieren und gegen die Schwachung der koniglichen Macht auftreten Pere Joseph gelobt ihn dabei zu unterstutzen gross und machtig zu werden Als Delegierter halt Richelieu in der Schlusssitzung im Februar 1615 seine erste Rede die trotz ihrer uberwaltigenden Rhetorik vom Adel zwiespaltig aufgenommen wird Concini lastert uber sein Geschwatz wahrend die Regentin Maria de Medici recht beeindruckt scheint Die korrupte Gattin Concinis und Milchschwester der Konigin Leonora Galigai die uber samtliche Posten Amter und Pensionen bei Hofe verfugt wird fur Maria de Medici zur unentbehrlichen Beraterin Mit ihr halten Geisterbeschworer Astrologen Intriganten und Quacksalber Einzug in den Louvre Als sich die Regentin bei Leonora uber die angespannte finanzielle Lage des Hofs beklagt empfiehlt ihr die Galigai Richelieu als Berater und die Konigin greift den Vorschlag auf Kurze Zeit spater wird der Bischof von Lucon Beichtvater der Konigin und zum Staatssekretar ernannt und ubersiedelt nun endgultig nach Paris Mit einem Bibelzitat das er seiner Dissertation als Motto vorangestellt hat verleiht er seiner Freude uber diese Ernennung Ausdruck Quis erit similis mihi Wer wird mir gleichen 2 Ein Bischof in der Holle Un Eveque en Enfer 1616 1624 Bearbeiten Nach seiner Ernennung zum Staatssekretar und zum Beichtvater der Konigin trifft Richelieu wieder auf Pere Joseph der gerade aus Italien zuruckgekehrt ist und nun Berater der Regentin ist Im Staatsrat wird Richelieu mit der habsburgfreundlichen Politik Concinis und Maria de Medicis konfrontiert wahrend in Frankreich Aufstande des Adels und der Hugenotten wuten und der junge Konig Ludwig XIII von seiner Mutter und ihrem Gunstling Concini wie ein unmundiges Kind behandelt gedemutigt und von den Staatsgeschaften ferngehalten wird Der schuchterne Ludwig liebt einzig die Jagd und verschiesst sich vor seiner Umwelt noch mehr als er mit der spanischen Infantin Anna von Osterreich verheiratet wird Er vertraut nur seinem Falkner Luynes dem Gardehauptmann Vitry und dem listigen Finanzsekretar Guichard Deageant In dieser Situation schlagt Richelieu der Konigin und Concini ein gewagtes Spiel vor Maria de Medici soll ihrem Sohn Ludwig ihren Rucktritt als Regentin anbieten Nimmt dieser ihn an so konne er leicht als unfahig zum Regieren erklart werden und die Macht der Regentin und Concinis ware gefestigt Lehnt er aber ab so ware das Ergebnis dasselbe Ludwig lehnt wie erwartet den Rucktritt seiner Mutter ab was wiederum die Clique um den jungen Konig sehr verargert Auch Ludwig selbst hadert mit seiner Machtlosigkeit Er leidet unter der Lieblosigkeit seiner Mutter und ihrer Gunstlingswirtschaft und trauert den Zeiten nach als Heinrich IV noch lebte Er misstraut der Kamarilla um seine Mutter die er auch der Ermordung seines Vaters verdachtigt Richelieu weiss um den Hass des Konigs wie auch des Volkes auf Concini und rat Maria de Medici ihren Favoriten fallenzulassen Wahrenddessen beschliessen Vitry Deageant und Luynes gemeinsam mit dem Konig den Sturz Concinis und notfalls seinen Tod Richelieu der Deageant insgeheim versichert hat ihn uber alles was im Staatsrat beschlossen wird zu unterrichten wird in der Nacht vor dem Anschlag in einem anonymen Brief daruber informiert Am nachsten Morgen dem 24 April 1617 wird Concini auf dem Weg in den Louvre von Vitry und anderen Verschworern angehalten und als er sich seiner Verhaftung widersetzen will erschossen In dieser Situation rat Richelieu der verzweifelten Maria de Medici sich mit der Clique um ihren Sohn zu einigen und ihren Ruckzug in die Provinz anzubieten In ihrer von Richelieu verfassten Ansprache an Ludwig appelliert sie als Mutter an ihren Sohn und er gewahrt ihr ein ehrenhaftes Exil im Schloss Blois an der Loire Leonora Galigai die intrigante Favoritin der Konigin wird hingerichtet Um den neuen Machthabern um den Konig gefallig zu sein begleitet Richelieu die Koniginmutter zunachst nach Blois um sie unter Kontrolle zu halten Nachdem sie von dort aus erneut einen Aufstand anzuzetteln versucht wird Richelieu vom Konig der ihn nach wie vor hasst ins papstliche Avignon verbannt Da Maria de Medici aber weiterhin ihre Ranke gegen den Konig schmiedet und die Vertrauten Ludwigs im Bischof von Lucon den einzigen sehen der massigend auf die Koniginmutter einwirken kann gelingt es Pere Joseph schliesslich auch den Widerstand des jungen Monarchen gegen eine Ruckkehr Richelieus zu brechen Dieser kehrt so nach einem Jahr Verbannung wieder als Beichtvater der Konigin nach Paris zuruck kann eine Versohnung zwischen Ludwig und seiner Mutter herbeifuhren und hofft auf eine Ruckkehr zur Macht Aber Luynes der Favorit des Konigs schanzt alle Amter seinen eigenen Verwandten zu was wiederum zu einer Rebellion des Adels fuhrt Im Juni 1620 schlagt der Konig die untereinander uneins gewordenen Aufstandischen vernichtend Maria de Medici muss fliehen genauso ihre Berater der Kardinal de Lavalette Pere Joseph und Richelieu Luynes stirbt jedoch nach der Belagerung der Hugenottenfestung Montauban im Winter 1621 und Konig Ludwig der eine starke Hand an seiner Seite braucht gibt nicht nur seiner Mutter ihren Platz im Staatsrat zuruck sondern sie kann ihn auch dazu bringen sich bei Papst Gregor XV um einen Kardinalshut fur ihren Beichtvater Richelieu einzusetzen dem sie ihre neuerliche Versohnung verdanken Indessen ist die finanzielle Lage Frankreichs weiterhin angespannt und der Finanzminister M de la Vieuville wird in dieser Situation von Maria de Medici auf Kosten des frischgebackenen Kardinals Richelieus ausgebootet der Vieuville durch seine treffende und scharfe Kritik obendrein der Lacherlichkeit preisgibt Konig Ludwig schatzt zwar den brillanten Verstand Richelieus aber er mag ihn nach wie vor nicht Auch bei seiner jungen Konigin Anna findet er keinen Trost in seinen Zweifeln ob er mit Richelieu den richtigen Ratgeber wahlt Trotzdem holt er den Kardinal am 29 April 1624 wieder in den Staatsrat und ernennt ihn am 13 August zum Ersten Minister Frankreichs Bei seiner ersten Staatsratssitzung in seiner neuen Funktion wendet sich Richelieu an den Konig mit den Worten Sire Frankreich muss so regiert werden dass jeder erkennt dass der Konig selbst die Geschicke seines Landes lenkt Kunftig werden die Dinge so gehandhabt dass das Prinzip der Ordnung in allen Bereichen des Lebens herrscht 3 La Rochelle und die Liebe L Amour et La Rochelle 1624 1628 Bearbeiten Richelieus vorrangiges Ziel als Erster Minister ist es der Einkreisung Frankreichs durch Spanien und den Kaiser entgegenzutreten und Habsburg an allen Fronten in die Defensive zu drangen Er sucht Kontakt zu allen protestantischen Landern den Kontrahenten spanischer Macht vor allem zu England Deshalb betreibt er mit aller Energie die Heirat der Schwester Ludwigs XIII Henriette Marie mit dem englischen Thronfolger Charles und er hat Erfolg Eines Tages erscheint der Favorit des gerade zum Konig gekronten Charles I der Herzog von Buckingham am Hofe um Henriette nach London zu geleiten Buckingham aber hat nur Augen fur Anna die schone vernachlassigte Gemahlin Ludwigs XIII Maria de Medici ist als Tochter der Erzherzogin Johanna von Osterreich hingegen entrustet uber Richelieus Feindseligkeit gegenuber den Habsburgern und auch der Konig misstraut dem Kardinal noch immer Da ist es fur diesen sehr von Vorteil dass seine Nichte Marie Madeleine Hofdame der Koniginmutter ist und ihn so mit wichtigen Informationen versorgen kann Die Romanze Buckinghams mit Konigin Anna welche die beiden vor aller Augen darbieten ist das Tagesgesprach des ganzen Landes emport den rechtschaffenen Sinn der Franzosen und ist fur Konig Ludwig Anlass zu bitterstem Arger und tiefster Demutigung Der Kardinal empfiehlt Ludwig XIII in Zukunft jede Begegnung zwischen Buckingham und der Konigin zu verhindern nicht zuletzt aus politischen Grunden Der Konig beschliesst daher dass bei der Begleitung Buckinghams bis Amiens Anna mit seiner Mutter in einer Kutsche bis Compiegne reist wahrend Henriette mit Buckingham einen anderen Weg nehmen wird Wahrend Anna bei ihrem letzten Tete a Tete Buckingham ihre Zuneigung gesteht weist Richelieu den Premierminister Englands hoflich aber bestimmt darauf hin dass ein nochmaliger Besuch seinerseits in Paris nicht erwunscht sei woraufhin Buckingham mit einer militarischen Intervention droht Richelieu lasst sich kurz darauf zum Generalintendanten der Schifffahrt ernennen und gibt eine ganze Flotte in Auftrag Nur so hatte Frankreich eine Chance England in einem Krieg zu widerstehen zumal die Entwicklung der franzosischen Handelsflotte den Konig von England beunruhigt der an Frankreichs Kuste einen Hafen erobern will der sich nur zu leicht erobern liesse La Rochelle Die Seefestung La Rochelle ist zu der Zeit die Hochburg der Hugenotten die sich der katholischen Liga in einem fast hundertjahrigen Kampf unbesiegbar widersetzt hatte Stets hat diese bluhende und von einem starken Gemeingefuhl beherrschte Stadt die dem Konig von Frankreich immer treu ergeben war opponiert wenn ihre religiose und politische Freiheit angetastet wurde Hauptursache eines neu ausbrechenden Konflikts zwischen den Konig und der Stadt aber ist das Fort Louis eine Festung die wahrend der letzten Belagerung unmittelbar vor den Mauern von La Rochelle errichtet worden war Als sich der Konig nicht an die im Vertrag von Montpellier vom Oktober 1622 festgehaltene Bestimmung halt diese Zwingburg zu beseitigen bricht dieser schon lang schwelende Konflikt offen aus die Ratsherren von La Rochelle sehen ihre Freiheit und das Recht auf ihre reformierte Religion bedroht Im Staatsrat zogert Richelieu gegen La Rochelle zu ziehen weil Frankreich seit Heinrich IV mit den niederlandischen Provinzen im Frieden lebt und beste Verbindungen zu den reformierten deutschen Fursten unterhalt und es die Freundschaft dieser Machte zur Erhaltung des Gleichgewichts in Europa braucht Anders als Maria de Medici will der Kardinal diese Bundnisse nicht durch einen Angriff auf La Rochelle aufs Spiel setzen und setzt daher auf defensives Handeln Der Konig vermutet dass Buckingham zunachst die Festung von Saint Martin de Re angreifen wird den Schlussel zur Verteidigung von La Rochelle und betraut seinen Jugendfreund Toiras mit der Verteidigung dieser Festungsanlage Am 27 Juni 1627 nutzt Buckingham die zunehmenden Spannungen zwischen Ludwig XIII und La Rochelle und sticht mit einer grossen Flotte in See Seine Ziele sind La Rochelle das Einfallstor Englands auf dem Kontinent zu erobern seinen Erzfeind Richelieu zu vernichten und sich die Waffe in der Hand den Weg zum Louvre und zu Konigin Anna freizukampfen La Rochelle soll Englands neues Calais werden das uber zweihundert Jahre lang englisch beherrscht war Buckinghams 6900 Soldaten und 500 Reitern auf 90 Schiffen stehen Toiras nur 200 Mann Fussvolk und 700 Reiter gegenuber Buckingham hofft dass sobald er die vor La Rochelle liegende Insel Re mit ihrer Festung erobert hat sich die Einwohner von La Rochelle und alle Reformierten Frankreichs erheben und an seiner Seite in den Krieg ziehen werden Ludwig XIII weigert sich indes weiterhin Fort Louis schleifen zu lassen obwohl die deutschen Protestanten und der Konig von Schweden ihm einen Angriff auf La Rochelle sehr ubel nehmen wurden Maria de Medici wiederum versteht Richelieus Strategie nicht den reformierten Glauben in Frankreich auszurotten indem er ihn ausserhalb der Grenzen toleriert um so keine fremde Einmischung in die Angelegenheiten Frankreichs zu riskieren Toiras muss bald der feindlichen Ubermacht auf der Insel Re weichen und sich in das Fort Saint Martin zuruckziehen wo er von Buckinghams Truppen belagert wird obgleich sich die beiden Truppenfuhrer gegenseitig in Courtoisie zu ubertreffen suchen Buckingham wiederum muss erst einen Sieg vorweisen um in La Rochelle anerkannt zu werden wo man sich noch abwartend verhalt Man sympathisiert zwar mit den Englandern bewaffnet sich bis an die Zahne und mobilisiert alle wehrfahigen Manner aber man verbleibt dennoch im Rahmen der angemessenen Loyalitat gegenuber dem Konig von Frankreich und mochte jeden Konflikt mit der franzosischen Armee vermeiden Mit Sorge aber beobachtet der Magistrat von La Rochelle wie die Armee des Konigs taglich verstarkt wird und einen eisernen Ring um die Stadt legt Als der Herzog von Angouleme den Befehl gibt das Fort Louis weiter zu befestigen lost sich endlich die Spannung und das Fass kommt am 10 September 1627 zum Uberlaufen Die Kanoniere von La Rochelle schiessen ohne Befehl drauflos womit der Krieg beginnt Der Stadtrat von La Rochelle erbittet von Buckingham zur Unterstutzung eine Garnison von 2000 Mann beschliesst ab sofort eigene Munzen zu pragen bekundet aber nichtsdestotrotz noch einmal seine unverbruchliche Treue gegenuber der Krone von Frankreich Richelieu hat nur auf die Kanonade vom 10 September gewartet denn nun steht La Rochelle als die Seite da die mit den Feindseligkeiten begonnen hat Ab jetzt hat er nur noch ein Ziel La Rochelle das Zentrum der hugenottischen Rebellion wieder in die Hande seines Konigs zuruckzugeben Richelieu und Ludwig XIII brechen sofort auf wahrend Maria de Medici fur die Zeit der Abwesenheit des Konigs von Paris wieder die Regentschaft ubernimmt da Anna von Osterreich fur diese Aufgabe nicht zuletzt angesichts ihrer Gefuhle fur Buckingham nicht in Frage kommt Ludwig und Richelieu ubernehmen hochstpersonlich den Oberbefehl uber die Belagerung von La Rochelle und der Konig beginnt langsam Vertrauen zu seinem Ersten Minister zu gewinnen Wahrenddessen hat es ein Soldat geschafft sich schwimmend vom Fort St Martin ins konigliche Lager zu retten und informiert den Konig und Richelieu dass wenn St Martin nicht binnen funf Tagen Hilfe bekommt sich Toiras wegen Mangels an Munition und Proviant ergeben musse Daraufhin unterbreitet Richelieu seiner Majestat einen Plan wie St Martin befreit werden kann Am Abend des 7 Oktober durchbricht eine franzosische Flottille die Blockade vor der Insel Re und rettet in einem tollkuhnen Handstreich die Besatzung des Fort St Martin vor dem sicheren Hungertod Die Soldaten konnen sich wieder satt essen und fassen neuen Siegeswillen Zu Beginn des Winters verschlechtert sich die Lage der eingeschlossenen Festung La Rochelle Mutlosigkeit und Verzagtheit machen sich unter der Bevolkerung breit vor allem als Buckinghams Armee Anfang November von der Insel Re vertrieben wird und geschlagen nach England zurucksegelt wenngleich die Stadtherren noch die Hoffnung verbreiten dass die Englander nur aufrusten wollten und dann mit vielen Schiffen zu ihrer Befreiung zuruckkehren wurden Im Auftrag Ludwigs XIII lasst Richelieu indes uber seine Nichte Anna von Osterreich die Bitte uberbringen ihren Einfluss auf Buckingham dazu zu benutzen ihn von einem nochmaligen Versuch La Rochelle einzunehmen abzubringen was diese jedoch ablehnt Buckingham bereut nun zu lange mit seinem Angriff gezogert zu haben Aber noch ehe seine Flotte im Fruhjahr 1628 erneut vor La Rochelle erscheint um die ausgehungerte Stadt zu entsetzen sind Richelieu und sein Konig ihrem Widersacher schon wieder um einen Zug voraus Um den Englandern jeglichen Zugang zur Bucht zu verwehren und um La Rochelle vom Meer her abzuriegeln lassen sie einen gewaltigen Wehrdamm quer uber die Meerenge bis zum Fort Louis bauen und um den Damm gegen Sturme abzusichern wird er mit den Planken der abgewrackten altesten franzosischen Kriegsschiffe verstarkt In dieser verzweifelten Lage schlagt Admiral Guitton in La Rochelle vor einen Attentater fur einen Mordanschlag auf den Kardinal zu dingen doch dieser Plan wird wieder verworfen Indessen reist der Konig wieder nach Paris um neues Geld fur die hohen Belagerungskosten zu beschaffen und uberlasst Richelieu der mittlerweile sein volles Vertrauen geniesst den alleinigen Oberbefehl Der Kardinal veraussert sogar seine personlichen Wertgegenstande um die koniglichen Truppen zu versorgen ist aber betrubt daruber dass dies alles nur dazu geschieht um ein paar Fanatiker die er lieber uberzeugen wurde auszuhungern Wahrend in La Rochelle Admiral Guitton zum neuen Burgermeister gewahlt wird kritisiert in Paris Maria de Medici ihren einstigen Protege Richelieu beim Konig indem sie ihm Tatenlosigkeit bei der Belagerung vorwirft Ludwig ist daruber aber nur verargert Gegenuber ihrer Schwiegertochter Anna bemerkt Maria uberdies dass sich Richelieu ihrer selbst genauso bedient habe wie Buckingham der jungen Konigin von Frankreich beide Manner hatten dabei aber immer nur die Macht im Auge In dieser kritischen Situation wird Buckingham am 23 August 1628 in Portsmouth von dem fanatischen Puritaner John Felton erstochen Aber so sehr dieser Tod Richelieu entgegenkommt so sehr erscheint er ihm als Warnung Wer sehr weit oben steht der sturzt auch sehr tief Ein Abgesandter des Rats von La Rochelle fordert kurz darauf als Bedingungen fur eine Kapitulation die Autonomie der Stadt die Beibehaltung aller Rechte und unbeschrankten Handel Richelieu ist bereit uber die zwei letztgenannten Bedingungen zu verhandeln lehnt aber jegliche Autonomie ab Ein Tambur marschiert wie vereinbart unter Trommelwirbel auf die Stadtmauer zu um die Verhandlungsbereitschaft des Kardinals zu verkunden wird aber von einem ungestumen Schutzen auf der Mauer erschossen Der fanatische Burgermeister Admiral Guitton ist daruber zunachst hochst erfreut weil dadurch ein fauler Kompromiss vermieden worden sei Aber auch die inzwischen eingetroffene schwache englische Flotte von Lord Lindsey kann der Stadt nicht helfen deren Lage immer aussichtsloser wird Der Hunger in La Rochelle ist schliesslich starker als aller religioser Eifer und aller Widerstandswille Am Ende bricht sogar der Mut des eisernen Burgermeisters Guitton der am 27 Oktober 1628 kapituliert nach fast einjahriger Belagerung als nur noch ein Funftel der Bevolkerung am Leben ist und Richelieu kann dem Konig die bedingungslose Kapitulation von La Rochelle ubergeben Ludwig XIII will die Stadt fur ihre Rebellion streng bestrafen aber der Kardinal appelliert an seine Gute Weisheit und Gerechtigkeit und erinnert ihn daran dass die Burger von La Rochelle nie aufgehort hatten sich als Untertanen des Konigs von Frankreich zu fuhlen welche grossere Ehre konne es fur den Konig geben als dass die Stadt zum wahren Glauben zuruckkehrt und auf die Autonomie die ihr der Vertrag von Montpellier zusichert verzichtet Daraufhin ordnet der Konig an Brot fur die Bevolkerung zu backen um nicht in eine hungernde Stadt einziehen zu mussen und aussert die Hoffnung dass es dann in La Rochelle nur mehr brave Menschen geben werde Wahrend Burgermeister Guitton ins Gefangnis wandert sind Richelieus Gedanken schon wieder weit weg von la Rochelle und der Weltpolitik zugewandt In seinen Augen hat er nicht La Rochelle sondern London besiegt und bewiesen dass Frankreich eine grosse Nation sei denn selbst die ketzerischen Bewohner von La Rochelle seien treue Untertanen ihres Konigs und darin bestehe die wahre Niederlage Englands wo der Konig herrsche wohingegen er in Frankreich regiere So habe La Rochelle Frankreich geeinigt Nur einen Tag nachdem Ludwig XIII die besiegte Stadt verlassen hat zertrummert indes ein Sturm den von Richelieu erbauten Wehrdamm wie Spielzeug 4 Der Skandal des Sankt Martinstags L Esclandre de la Saint Martin 1628 1630 Bearbeiten Nach dem Sieg von La Rochelle kann sich Richelieu endlich der Aussenpolitik zuwenden Bald kommt es wegen der Erbfolge im Herzogtum Mantua zum Streit und schliesslich zu einem erbitterten Erbfolgekrieg zwischen Frankreich dem Kaiser und Karl Emanuel I dem Herzog von Savoyen Richelieu geht es in erster Linie um die Eroberung der beiden strategisch wichtigen Festungen Casale und Pinerolo und damit um die Unterbrechung der Verbindungslinien zwischen dem Heiligen Romischen Reich und den spanischen Besitzungen in Oberitalien Mitten im siegreichen Vormarsch in Savoyen bricht in Oberitalien eine furchtbare Seuche aus Die franzosischen Regimenter schmelzen bis auf ein Drittel zusammen Wahrend Richelieu all seine Krafte aufbietet um den militarischen und politischen Zusammenbruch zu verhindern erkrankt Konig Ludwig XIII im Sommer 1630 in seinem Hauptquartier mitten im Seuchengebiet an einem geheimnisvollen Leiden mit hohem Fieber Obendrein hat sich seit Richelieu Paris verlassen hat in seinem Rucken wieder eine machtige Fronde gebildet zu der einflussreiche Kreise des Adels wie der Grosssiegelbewahrer Michel de Marillac und dessen Bruder Jean Louis de Marillac der Marschall von Frankreich gehoren Sie alle wollen Richelieu die Schuld am Krieg und der dadurch mitverursachten Verelendung des Volkes in die Schuhe schieben Das eigentliche Haupt dieser Verschworung ist jedoch die Koniginmutter Maria de Medici die in Vertretung des in seinem Feldlager erkrankten Ludwig den Staatsrat im Louvre leitet und sich bei den Sitzungen uber Richelieus Politik entrustet zu dessen erbitterten Feindin sie inzwischen geworden ist da sie ihm seine Erfolge neidet und seine antispanische Politik nie verziehen hat In dieser Situation kommt es zu einem ersten Zusammentreffen zwischen Richelieu und dem papstlichen Legaten Giulio Mazarini der dem Kardinal entgegen seinem Auftrag als Unterhandler des Papstes sein Verstandnis und sogar seine insgeheime Zustimmung zu dessen Politik zum Ausdruck bringt Richelieu kann noch nicht ahnen dass dieser Italiener einst sein Nachfolger und als Kardinal Mazarin der machtige Premierminister Ludwigs XIV sein wird Am 22 September verschlechtert sich plotzlich der Zustand von Ludwig XIII Im Haus von Richelieus Bruder Alphonse in Lyon liegt er im Beisein seiner Mutter und seiner Gemahlin mit hohem Fieber darnieder Maria de Medici plant bereits nach Ludwigs Tod ihren jungeren Sohn Gaston mit Konigin Anna zu vermahlen um die Beziehungen Frankreichs zum Haus Habsburg wieder zu verbessern und den Kardinal Richelieu von d Alincourt Herzog von Villeroy verhaften zu lassen wahrend sich Grosssiegelbewahrer Marillac gar anbietet seine Eminenz eigenhandig zu toten Richelieus Nichte Marie Madeleine furchtet um dessen Leben falls der Konig sterben sollte und bittet ihn ins nahe papstliche Avignon zu fliehen aber ihr Onkel lehnt es ab noch vor dem Tod seines Souverans davonzulaufen Da bessert sich der Zustand des Konigs plotzlich und vollig unerwartet wieder nachdem zuvor ein Darmgeschwur aufgebrochen ist Obwohl seine Mutter und seine Gemahlin sofort wieder versuchen die Entlassung Richelieus zu erwirken halt Ludwig XIII am besten Mann den Frankreich je gehabt hat fest zumindest solange bis ein Vertrag mit Kaiser Ferdinand II unterzeichnet ist Mit diesem verhandeln bereits seit geraumer Zeit in Regensburg Pere Joseph und der Sondergesandte Brulart de Leon um einerseits den Besitz der Eroberungen in Savoyen zu sichern und andererseits den Kaiser und die Kurfursten auseinanderzubringen Der Kaiser unterzeichnet den Vertrag unter folgenden Bedingungen dass der Konig von Frankreich die Wahl seines Sohnes zu seinem Nachfolger durch die Kurfursten nicht hintertreibt und dass er furderhin die reformierten Fursten und vor allem den Schwedenkonig Gustav II Adolf nicht mehr mit Geld unterstutzt um gegen ihn den Kaiser zu kampfen Pere Joseph akzeptiert diese Bedingungen verlangt aber im Gegenzug die Abberufung des machtigen kaiserlichen Generalissimus Wallenstein Der Kaiser sagt dies zu und verspricht ausserdem Spanien nicht zu Hilfe zu eilen und die franzosische Besetzung der Festungen Casale und Pinerolo zu akzeptieren Insgeheim teilt Pere Joseph jedoch seinem Kollegen Brulart mit dass er sich mit den Kurfursten schon darauf geeinigt hat dass diese Ferdinands Sohn nicht zu dessen Nachfolger wahlen werden ausserdem mit Wallenstein bereits eine Vereinbarung hinsichtlich seines Ruckzugs getroffen zu haben und den Schwedenkonig auf jeden Fall weiterhin finanziell zu unterstutzen Nachdem Ludwig XIII genesen und Richelieu durch die Wiedergewinnung des koniglichen Vertrauens seine Position wieder gefestigt hat reisen Pere Joseph und Brulart erneut nach Regensburg diesmal im Bewusstsein ihrer Starke und dass ihre Rechnungen aufgegangen sind und wissend dass dem Kaiser nichts anderes ubrig bleibt als Frieden zu schliessen Ferdinand II verlangt als Bedingung erneut dass sich Ludwig XIII ausdrucklich verpflichtet den Schwedenkonig wie auch die reformierten deutschen Fursten weder mit Geld noch mit Waffenlieferungen zu unterstutzen Pere Joseph unterzeichnet den Vertrag zwar weist den Kaiser aber darauf hin dass dieser erst dann rechtsgultig ist wenn er vom Konig und vom Staatsrat unterzeichnet ist Im Staatsrat aber ist Richelieu gegen die Unterzeichnung des Vertrags weil Frankreich im Gegenzug fur Casale Pinerolo und Susa im Piemont sowie dem Anspruch auf Mantua Savoyen preisgeben und seine Bundnisse mit Schweden und den deutschen Reformierten brechen musste Gegen den Vorwurf des Grosssiegelbewahrers Michel de Marillac die Kosten fur deren finanzielle Unterstutzung und die sonstigen Kriegsausgaben hatten nur Not und Elend uber das Land gebracht fuhrt Richelieu die Sicherheit Frankreichs ins Treffen Uberraschend fur alle unterstutzt Maria de Medici Richelieus Standpunkt worauf der Konig beschliesst den Vertrag von Regensburg nicht zu unterzeichnen hingegen das von Signore Mazarini entworfene Abkommen bezuglich Casale und Pinerolo zwar zu akzeptieren aber keinen Friedensvertrag zu schliessen sondern auf neuen Verhandlungen zu bestehen In der Kutsche auf dem Ruckweg nach Paris antwortet Maria de Medici auf Richelieus Frage nach dem Grund fur ihre Unterstutzung im Rat dass sie seine Meinung teile wenngleich sie ihn selbst als Person nicht mehr schatze da er sich von ihr entfernt habe was er jedoch leugnet Maria heuchelt ihm sehnsuchtige Zuneigung vor und als der Konig nach der Ruckkehr in den im Umbau befindlichen Louvre Richelieu nach seinem Einvernehmen mit der Koniginmutter fragt meint dieser es bestehe wieder vollige Harmonie Ludwig XIII irritiert ihn jedoch mit seiner Antwort Sie tauschen sich Eminenz Und tatsachlich ereifert sich Maria de Medici gegenuber Michel de Marillac uber die Niedertracht und Machtgier des Kardinals der ihr alles verdanke Sie wirft ihm vor seine Nichte Marie Madeleine die ihr als Hofdame aufgezwungen worden sei mit ihrem jungeren Sohn Gaston vermahlen zu wollen und beschliesst am darauffolgenden Sankt Martinstag Unpasslichkeit vorzutauschen um Richelieu nicht empfangen zu mussen Als sich der Konig am nachsten Tag ins Palais du Luxembourg die Residenz seiner Mutter begibt um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen versucht sie erneut ihren Sohn dazu zu bringen seinen Ersten Minister zu entlassen und als kurz darauf Marie Madeleine das Zimmer betritt beginnt sie diese auf das Wusteste zu beschimpfen und wirft sie hinaus Nun betritt auch Richelieu das Palais du Luxembourg wo er zuerst auf Marillac trifft der zuvor einen Besuch bei ihm unter dem Vorwand krank zu sein abgesagt hatte Der so bereits vorgewarnte Kardinal trifft kurz darauf auf seine vollig fassungslose Nichte die ihm vom skandalosen Benehmen der Koniginmutter und von ihrem Rauswurf berichtet Richelieu beruhigt sie und schickt sie nach Hause dann gelangt er durch einen geheimen Gang er hat zum Gluck einst den Bau des Palais bis ins kleinste Detail verfolgt und kennt es daher genau direkt ins Zimmer von Maria de Medici wo er sie und den Konig antrifft Maria beginnt nun auch den Kardinal heftig und unflatig zu beschimpfen wahrend Richelieu demutig und mit Tranen in den Augen vor ihr kniet und sie um Vergebung bittet Ludwig fuhlt sich und die Wurde der Krone durch das ausfallende Benehmen seiner Mutter zutiefst und auf das Peinlichste beleidigt Als ihn Maria vor die Wahl stellt sich zwischen seinem Ersten Minister und ihr zu entscheiden und Richelieu daraufhin den Konig ergebenst um seine Entlassung ersucht schickt ihn Ludwig XIII hinaus und verlasst peinlich beruhrt nach ihm ebenfalls seine sich schon als Siegerin fuhlende Mutter Wahrend der Konig gemeinsam mit Monsieur Saint Simon nach Versailles aufbricht hat seine Mutter Michel de Marillac den Duc d Epernon und alle ihre anderen Freunde ins Palais du Luxembourg eingeladen um mit ihr gemeinsam ihren Sieg uber Richelieu zu feiern Ludwig XIII aber empfindet das Verhalten seiner Mutter als die grosste Schmach die der Krone je zugefugt worden ist und als tiefste Beleidigung seiner Wurde Richelieu sieht bereits seinen Sturz und seine anschliessende Ermordung durch den Pobel vor sich Sein Diener Desbournais und seine Nichte packen in aller Eile ihre Habseligkeiten um uber Pontoise nach Le Havre zu fliehen Da erscheint sein Freund der Kardinal de Lavalette versucht ihn zu beruhigen und fordert ihn auf zu bleiben denn Wer das Spiel aufgibt verliert Gleich darauf tritt der Comte de Tourville ein und uberbringt Richelieu eine Botschaft des M Saint Simon den Konig in Versailles zwecks einer klarenden Aussprache aufzusuchen Angsterfullt macht sich der Erste Minister auf den Weg Kurz darauf uberbringt M Saint Simon dem Grosssiegelbewahrer Marillac inmitten der feiernden Gaste im Palais du Luxembourg ebenfalls den Befehl Ludwigs XIII sich unverzuglich nach Versailles zu begeben Marillac bricht auf im festen Glauben vom Konig zum Premierminister ernannt zu werden Er erlebt aber eine bose Uberraschung als seine Karosse von koniglichen Musketieren angehalten wird und er die Siegel der Dauphine sowie von Navarra und Frankreich aushandigen muss die zum Konig gebracht werden Im Gegensatz dazu wird Richelieu vom Konig mit den Worten empfangen Eminenz ich habe in Ihnen den treuesten und anhanglichsten Diener auf der Welt Auf die Bitte des Kardinals seinen Rucktritt anzunehmen da er nicht Anlass fur den Bruch zwischen dem Konig und seiner Mutter sein wolle sagt Ludwig XIII Ich bin dem Staat mehr verpflichtet als meiner Mutter Bleiben Sie weiter mein treuer Diener der Sie ja immer waren und ich werde Sie nach besten Kraften vor den Intrigen Ihrer Feinde schutzen Wahrenddessen erhalt der Herzog d Epernon im Palais du Luxembourg in Gegenwart von Maria de Medici von einem Musketier den Befehl Paris sofort zu verlassen Die gleiche Order ereilt den Herzog von Bellegarde im Bad nebst der Mitteilung dass Marschall de Marillac am gleichen Morgen enthauptet worden ist Dieser Tag geht als Tag der Geprellten in die Geschichte ein Seiner Nichte Marie Madeleine und seinen Freunden Pere Joseph und Lavalette erzahlt Richelieu kurz darauf dass er den Konig vergeblich um Milde fur Marillac gebeten habe und dass Maria de Medici auf seine Empfehlung ins Exil in die Spanischen Niederlande zu ihrer Cousine der Statthalterin Isabella abgereist ist Pere Joseph hingegen berichtet dass Kaiser Ferdinand II seit Beendigung der Feindseligkeiten mit Frankreich durch den Vertrag von Gerasco in grossen Schwierigkeiten steckt denn auch wenn Wallenstein nun wieder fur ihn kampft furchtet Ferdinand die Truppen des Schwedenkonigs Richelieu kann nun darangehen Frankreich aus der Umklammerung durch die Habsburger zu befreien 5 Das Vaterland in Gefahr La Patrie en Danger 1630 1638 Bearbeiten Um fur die grosse Auseinandersetzung mit Spanien und Habsburg gerustet zu sein halt Richelieu Frankreich so lange wie moglich von allen kriegerischen Unternehmungen fern Obwohl der Konig den Kardinal mit allen Ehren uberhauft und ihn sogar zum Herzog ernennt wachst der Erste Minister wegen seiner brutalen Steuerpolitik allmahlich zum bestgehassten Mann seines Zeitalters heran Dieser Hass wird vom Volk auch auf jene ubertragen die eng mit ihm zusammenarbeiten Als Richelieu wieder einmal krank darniederliegt ahnt er die Gefahr eines Angriffs durch Spanien dessen Macht er immer schwacher werden sieht wahrend jene Frankreichs immer mehr zunimmt und dem daher die Zeit fur einen militarischen Erfolg davonlauft In dieser Situation stirbt am 1 Dezember 1633 die friedliebende Statthalterin der Spanischen Niederlande Isabella und Konig Philipp IV in Madrid ernennt lange keinen Nachfolger Richelieus Ziel ist es Frankreich zu sichern indem es vorzugsweise durch geschickte Verhandlungen auf die Grenzen des alten Gallien ausgedehnt wird also die Spanischen Niederlande Lothringen die Freigrafschaft Burgund Savoyen das Roussillon und die Cerdagne gewinnt Mit dem Vormarsch des von Frankreich finanziell unterstutzten Schwedenkonigs Gustav II Adolf in die suddeutschen Lande erreicht wahrenddessen der Dreissigjahrige Krieg seinen Hohepunkt Um die Schweden aufzuhalten ruft Kaiser Ferdinand II seinen besten und reichsten Feldherrn Wallenstein zuruck Der Generalissimus weiss jedoch dass ihn weder die Gunst des Augenblicks noch der Erfolg davor bewahren werden ein zweites Mal entlassen zu werden und so pendelt er lange zwischen den Fronten verhandelt mit dem Feind und zieht sogar den Verrat an Kaiser und Reich in Betracht Pere Joseph sucht Wallenstein in dessen Feldlager auf und versucht ihn zu einem Bundnis mit Frankreich zu bewegen indem er ihm fur die Krone Bohmens die Unterstutzung des franzosischen Konigs in Aussicht stellt Als Gustav Adolf aber gegen Dresden zieht zogert Wallenstein nicht fur den Kaiser gegen den Schwedenkonig ins Feld zu ziehen und in der Schlacht bei Lutzen wird der Lowe aus Mitternacht wie Gustav Adolf auch genannt wird getotet Als Wallenstein daraufhin die Kampfe beendet wittert Ferdinand II Verrat und stellt eine Vollmacht fur General Matthias Gallas aus Wallenstein tot oder lebendig zu fassen Die Hascher des Kaisers erreichen den Generalissimus in der Zitadelle von Eger und toten ihn Richelieu sieht das Ende Wallensteins als Warnung fur alle Gunstlinge und Manner mit aussergewohnlichen Fahigkeiten Im Juni 1634 wird der Bruder des Konigs von Spanien der Kardinal Infant Don Fernando zum Regenten der Spanischen Niederlande ernannt womit sich mit einem Schlag die politische Landschaft in Mitteleuropa verandert Philipp IV hat seinem Bruder zwar untersagt gegen Frankreich direkt ins Feld zu ziehen ihm aber erlaubt dessen Verbundete anzugreifen Don Fernando will deshalb seine kastilischen und Brabanter Truppen mit der Armee des Kaisers vereinen und die Schweden ein fur alle Mal vernichten Am 25 August vereinigen sich seine Truppen mit denen des Kaisers unter General von Gallas und bereiten drei Tage spater der Armee des Herzogs von Weimar den Schweden und den Protestanten eine vernichtende Niederlage in der Schlacht bei Nordlingen Richelieu schlagt seinem Konig nun vor den Druck auf Spanien und den Kaiser zu erhohen indem er die Schweden gegen Lothringen und ins Elsass marschieren lasst in Italien Intrigen gegen die Spanier anzettelt und mit den hollandischen Rebellen und dem schwedischen Regenten Axel Oxenstierna paktiert um die Niederlande zwischen den Vereinigten Provinzen und Frankreich aufzuteilen Als der Kurfurst von Trier Philipp Christoph von Sotern der sowohl der Vasall des Kaisers als auch des Konigs von Spanien ist mit Richelieu paktiert er hatte sich bereits 1632 unter den Schutz Frankreichs gestellt lasst ihn Don Fernando auf Order seines Bruders festnehmen Da es dem Ansehen Frankreichs zu sehr schaden wurde die Festnahme eines seiner Schutzbefohlenen ungestraft hinzunehmen bleibt Richelieu nichts anderes ubrig als den Fehdehandschuh aufzunehmen und das zu tun was er 15 Jahre lang zu vermeiden gesucht hat Spanien und dem Kaiser den Krieg zu erklaren Am 19 Mai 1635 erscheint der Wappenherold von Frankreich Jean Gratiolet vor dem Palais des Kardinal Infanten in Brussel um nach alter Tradition die formelle Kriegserklarung Ludwigs XIII zu uberbringen Da Don Fernando die Deklaration nicht zur Kenntnis nimmt nagelt sie Gratiolet am Grenzpfeiler zwischen Frankreich und dem Heiligen Romischen Reich fest Don Fernando ist uberzeugt von den Franzosen als Befreier von ihrem wie er glaubt verachteten Konig und dessen verhassten Ersten Minister empfangen zu werden Und nach anfanglichen Erfolgen werden die Truppen des Konigs von Frankreich auch wirklich auf der ganzen Linie zuruckgeworfen Sie konnen dem Elan der Disziplin und der Starke der spanischen Armee nichts mehr entgegensetzen die in Richtung Paris marschiert Wahrend sich die Franzosen in Italien Lothringen und im Elsass gut halten ist die Hauptstadt jah bedroht Als auch noch die Ratsherren von Corbie dem Kardinal Infanten die Schlussel ihrer Stadt ubergeben und die Spanier bald darauf vor Compiegne stehen schlagt Richelieu vor dass sich Ludwig XIII sudlich der Loire zuruckzieht wahrend Kardinal Lavalette mit den Schweden und Sachsen Weimar uber deren Angriff im Rucken der Spanier verhandeln soll Der Konig weigert sich jedoch Paris zu verlassen und befiehlt die Generalmobilmachung der Bevolkerung Das Volk reagiert enthusiastisch schiebt allerdings Richelieu alleinige Schuld am Krieg zu Dieser sieht sich zu Unrecht als Sundenbock beschuldigt aber Pere Joseph kann ihn dazu motivieren mit dem Spaten in der Hand in aller Offentlichkeit Hand anzulegen fur die Verteidigung von Paris Seine Einsatzbereitschaft kommt gut an bei der Bevolkerung und die Stimmung dreht sich zu seinen Gunsten Im Staatsrat beschliesst der Kardinal nun dass alle Burgermeister die ihre Stadte kampflos dem Feind ubergeben zum Tod verurteilt werden sollen allen Adligen die nicht in den Krieg ziehen das Adelspradikat genommen wird und jeder Soldat der sich ergibt Galeerenstrafling werden soll In Kampfgebieten soll dem Feind keine Beute in die Hande fallen weshalb dort alle Muhlen und Backofen zerstort werden mussen Da Corbie als Nachschubzentrale fur Don Fernando fungiert beschliessen Ludwig XIII und Richelieu diese Schlusselstellung zuruckzuerobern Die Taktik der verbrannten Erde und die Belagerung von Corbie machen sich schliesslich bezahlt Don Fernando gibt die Stadt auf und der Verlust von Corbie ist das Signal fur die Armee des Kaisers und seiner spanischen Verbundeten auf der ganzen Linie den Ruckzug anzutreten In Italien Lothringen Flandern und im Burgund Die Erhebung des Volkes tragt den Sieg uber die Invasoren davon und Richelieus Frankreich hat seine Bewahrungsprobe bestanden Die Fortsetzung des Krieges findet jenseits der Grenzen statt vor allem vor der kaiserlichen Festung Breisach die schon seit Wochen von Bernhard von Sachsen Weimar dem Verbundeten Frankreichs belagert wird um die kaiserlichen Truppen endgultig von den Spaniern abzuschneiden Gerade in dieser wichtigen Kriegsphase erkrankt Pere Joseph schwer Anstatt selbst ins Elsass zu reisen um den Belagerungstruppen mit seinem Rat beizustehen liegt er bald im Sterben Im Beisein von Richelieu und Mazarin bringt der Wappenherold Gratiolet die Nachricht von der Eroberung Breisachs am Vortag 17 Dezember 1638 gerade in dem Moment in dem Pere Joseph seinen letzten Atemzug getan hat Mit dem Tod der Grauen Eminenz verliert Richelieu seinen treuesten aufrichtigsten und selbstlosesten Freund und Ratgeber 6 Die Launen des Schicksals Les Caprices de la Providence 1639 1642 Bearbeiten Auch in seinen letzten Lebensjahren verlangt Richelieu ubermenschliche Opfer von den Franzosen Die Bevolkerung stohnt unter der Steuerlast und kann nur mit Gewalt und harten Massnahmen niedergehalten werden weshalb der Erste Minister das ganze Land mit einem dichten Netz von Agenten und Polizeispitzeln uberzieht Wahrend Konig Ludwig XIII furchtet dass Frankreich in den Abgrund sturzt und auf Verhandlungen mit Spanien setzt um dem Volk Frieden und Steuererleichterungen zu schenken will Richelieu der fuhlt dass seine Krafte nachlassen und ihm die Zeit davonlauft weiterkampfen um Lothringen zu gewinnen Da Konig Ludwig einsam und unglucklich ist schlagt Richelieus Nichte Marie Madeleine ihrem Onkel vor dem Monarchen einen neuen Gunstling zu verschaffen Dieser ist bald gefunden in dem ephebenhaft schonen Henri d Effiat Marquis des Cinq Mars Er ist der Sohn eines Marschalls von Frankreich dank der Protektion des Kardinals schon in jungen Jahren zum Gardekapitan und zum Grand Maitre de la Garderobe aufgestiegen der bestgekleidete Kavalier von Paris und tonangebend in allen Fragen der Mode und des guten Geschmacks Als sich der Konig und Cinq Mars nach einiger Zeit schliesslich naher kommen denkt man lange daruber nach welches Amt und welche Wurden der neuen Stellung des unersattlichen Marquis de Cinq Mars angemessen waren Schliesslich kommt Richelieu auf die Idee ihn zum Oberhofmeister des Konigs zu ernennen eine Stelle die zu dieser Zeit noch von dem beim Konig in Ungnade gefallenen und in die tiefste Provinz verbannten Bellegarde besetzt ist Wahrend es Cinq Mars geniesst im Mittelpunkt einer grossen ihn bewundernden Gesellschaft zu stehen will ihn Ludwig XIII aber ganz fur sich alleine haben weshalb Richelieu einen Grossteil seiner Zeit damit verbringt zwischen dem Konig und seinem Gunstling Streit zu schlichten und Versohnung zu stiften Im Lauf des Jahres 1640 hat sich wieder eine starke Opposition gegen den Konig und seinen Ersten Minister gebildet an deren Spitze die uberragende Gestalt des Comte de Soissons Graf von Bourbon steht der in Frankreich einen legendaren Ruf geniesst Im freien Furstentum Sedan hat er den ganzen rebellischen Adel Frankreichs versammelt Diese neue Fronde ist entschlossen die Welt von Richelieu und seinem Anhang zu befreien und auch Cinq Mars gehort insgeheim zu ihren Verbundeten In der Schlacht von La Marfee stehen sich die Rebellen Armee und die Truppen des Konigs zum ersten Mal Auge in Auge gegenuber und Soissons schlagt die Koniglichen vernichtend stirbt aber selbst unter ungeklarten Umstanden durch einen Pistolenschuss Aufgrund einer unvorsichtigen Bemerkung von Cinq Mars schon vor der Schlacht gegenuber Richelieu in der er dem Kardinal versichert ihn vor Soissons beschutzen zu konnen weiss der Erste Minister um den Verrat des koniglichen Favoriten Als sich der Marquis dann noch in massloser Selbstuberschatzung seiner Person Hoffnungen macht zum Herzog ernannt zu werden und die schone Prinzessin Maria de Gonzaga welche die Interessen der spanischen Partei am Hofe verficht zu heiraten wird er von Richelieu bitter enttauscht Der Erste Minister verbietet eine derartig unstandesgemasse Mesalliance zwischen einem Emporkommling und einer Prinzessin koniglichen Gebluts und zieht sich damit den unversohnlichen Hass des Marquis de Cinq Mars zu Im Fruhjahr 1641 verlasst der Konig Saint Germain und begibt sich wieder an die Front diesmal an die spanische Grenze ins Roussillon wo die franzosischen Truppen schon seit einem Jahr mit wechselndem Erfolg operieren Nach sechs Monaten ist Katalonien diesseits der Pyrenaen und das Roussillon vorerst noch ohne Perpignan erobert Cinq Mars der den Konig begleitet intrigiert zwar beim Konig erfolglos gegen Richelieu erhalt aber von Ludwig den Auftrag an den spanischen Hof zu schreiben um sich uber die Friedensverhandlungen Richelieus mit Madrid ein Bild zu machen Auf dem Weg ins konigliche Feldlager erfahrt Richelieu von einer Verschworung der Clique um Cinq Mars Gaston d Orleans den Bruder des Konigs und Konigin Annas mit dem spanischen Hof um den Ersten Minister zu sturzen Als Richelieu im Feldlager des Konigs eintrifft soll er von den Verratern im Zelt des Konigs erdolcht werden Aber der Kardinal ist gewarnt betritt das Zelt Ludwigs XIII nur in bewaffneter Begleitung und uberbringt ihm die Nachricht vom katalanischen Aufstand in Barcelona gegen die Spanier und die Wahl Ludwigs zum Grafen von Barcelona Um dem Konig einen Beweis fur die Verschworung liefern zu konnen benutzt Richelieu die Kinder der Konigin Anna den vierjahrigen Dauphin Ludwig und den zweijahrigen Herzog von Anjou um diese unter Druck zu setzen Als dem Konig die unwiderlegbaren Beweise fur die Verschworung um Cinq Mars seinen Bruder und seine Gemahlin vorliegen muss er zutiefst betrubt und verletzt die Verhaftung seines in Lyon weilenden Gunstlings anordnen befiehlt aber insgeheim dem Kommandierenden der Musketiere Treville ein Stadttor offenzulassen um dem gesturzten Favoriten die Flucht zu ermoglichen Da der von Cinq Mars in Lyon losgeschickte Diener aber das Tor nicht findet legt sich der Favorit schlafen und entgeht dadurch seiner Verhaftung nicht zur schmerzvollen Enttauschung Ludwigs XIII Wie immer siegt aber der Konig uber den Menschen Ludwig Am 12 September 1642 werden Cinq Mars und seine Freunde in Lyon vor Gericht gestellt und noch am selben Tag sprechen die Richter das Todesurteil das nur funf Stunden spater vollstreckt wird Nach dem Tod von Kardinal de Lavalette in Rivoli 1639 und dem der Koniginmutter Maria de Medici im Exil in Koln Juli 1642 sind auch die letzten einstigen Weggefahrten Richelieus entschwunden Gemeinsam mit dem ein Jahr zuvor zum Kardinal ernannten Mazarin und mit seiner Nichte Marie Madeleine arbeitet der bereits schwer kranke Erste Minister bis zur volligen Erschopfung weiter Als der bereits bettlagerige Kardinal Besuch vom Konig und der Konigin erhalt vermacht er dem Monarchen sein Kardinalspalais das ab nun als Palais Royal bekannt sein wird ausserdem einen diamantbesetzten Messkelch und einen silbernen Schrank und der Konigin acht Wandteppiche Er vertraut seine Familienmitglieder dem Schutz des Konigs an bevor er von ihm Abschied nimmt in dem Trost Frankreich auf der Hohe seines Ruhms zu verlassen Als Mazarin kurz darauf Konigin Anna berichtet dass Richelieu in dem Bewusstsein dass auch der Konig nicht mehr lange leben wird ihr sein Erbe anvertraut und ihn selbst gebeten hat der kunftigen Regentin zur Seite zu stehen kann er festhalten dass Frankreich durch die neugewonnenen Provinzen Artois Cerdagne Roussilon und Elsass so gut geschutzt ist wie nie zuvor und dazu noch die Franzosischen Antillen Kanada Senegal und Madagaskar beherrscht Auf seinem Sterbebett bezeugt Richelieu seiner Nichte nie andere Feinde gehabt zu haben als solche des Staats und dass er sie von allen Menschen am meisten geliebt und geachtet habe Danach schickt er sie hinaus denn sie soll ihn nicht sterben sehen Mit den Worten in manus tuas domine in Deine Hande Herr stirbt Kardinal Richelieu am 4 Dezember 1642 Rezeption Bearbeiten Die sechsteilige Miniserie Richelieu uber den franzosischen Kardinal 1585 1642 war bei ihrer Erstsendung ausserst erfolgreich und stellte sogar Historiker ob ihrer Realitatstreue mehr als zufrieden Regisseur Decourt zeichnet ein ungeschontes Bild des Staatsmannes mit all seinen Zwiespalten guten und schlechten Eigenschaften Die herausragende Darstellung Pierre Verniers zeichnet Richelieu als leicht neurotischen Intelligenzschurken Kein ubliches Mantel und Degenabenteuer sondern niveauvolle historische Unterhaltung deren Qualitat dank 25 Hauptdarstellern uber 900 Nebenrollen und Aussendrehs an Originalschauplatzen gesichert ist Hinzu kommen ein erstklassiger Soundtrack von Starkomponist Vladimir Cosma und nette Gastauftritte von beliebten deutschen Schauspielern wie Maria Wimmer Hans Caninenberg Alexander Kerst Werner Kreindl oder Jan Hendriks DVD CovertextDVD Edition BearbeitenAm 7 Oktober 2011 wurde eine deutschsprachige Edition der Serie auf 3 DVDs veroffentlicht Weblinks BearbeitenRichelieu in der Internet Movie Database englisch Vorlage IMDb Wartung Unnotige Verwendung von Parameter 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richelieu Fernsehserie amp oldid 238348928