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Renate Behle 1945 in Graz als Renate Summer ist eine osterreichische Opernsangerin Sopran Mezzosopran Renate Behle 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Einspielungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenBehle die in ihrer Geburtsstadt Graz aufwuchs studierte dort und in Rom insgesamt sechs Jahre Gesang Parallel zu ihrem Gesangsstudium studierte sie ausserdem auf Wunsch ihrer Eltern an der Universitat Graz sechs Semester Geschichte und Philosophie Sie begann ihre Gesangslaufbahn als lyrischer Mezzosopran Ab 1968 trat sie ihr erstes zweijahriges Engagement am Badischen Staatstheater Karlsruhe an an dem sie in zahlreichen Hosenrollen eingesetzt war 1971 heiratete sie einen Oboisten beim Norddeutschen Rundfunk und nahm nur noch einzelne Gastvertrage an am Theater Klagenfurt als Dorabella am Theater Hagen als Cherubino in Lissabon als Gymnasiast in Lulu und in ihrer Heimatstadt Graz Um nach der Geburt ihres Sohnes Daniel Behle Tenor mehr Zeit fur ihre Familie zu haben wechselte sie 1974 als 1 Alt in den Chor des Norddeutschen Rundfunks So nahm sie in diesen Jahren nur noch Konzertangebote Passionen Liederabende geistliche Musik an Im Opernbereich sang sie konzertant die Judith in Herzog Blaubarts Burg an der Seite von Victor Braun Blaubart Im Herbst 1979 folgte die Verpflichtung als Lyrischer Mezzosopran ans Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen Dort sang sie Partien wie Penelope Il ritorno d Ulisse in patria Carmen Debutrolle Maddalena Rigoletto Neuinszenierung Spielzeit 1980 81 Olga Eugen Onegin Komponist Ariadne auf Naxos Hansel und Rosina Spielzeit 1981 82 mit der sie auch kurzfristig Spielzeit 1983 84 fur Agnes Baltsa an der Hamburgischen Staatsoper einsprang 1982 wurde sie an die Niedersachsische Staatsoper Hannover engagiert wo sie 15 Jahre Ensemblemitglied blieb Dort erarbeitete sie sich ein starker dramatisches Repertoire aus Partien wie u a Prinzessin Eboli in Don Carlos Inszenierung Jaroslav Chundela Adalgisa in Norma an der Seite von Mara Zampieri und Adriano in Rienzi Daneben sang sie Carmen Suzuki Madama Butterfly Preziosilla La forza del destino und Poppea L incoronazione di Poppea In der Spielzeit 1982 83 sang sie in Hannover die Bianca in einer Neuinszenierung des Einakters Eine florentinische Tragodie In der Spielzeit 1987 88 ubernahm sie mit grosser Buhnenprasenz und ganz nah am franzosischen Idiom die Charlotte im Massenet schen Werther sie hatte die genau passende Stimme einen kernigen gleichmassig gefuhrten Mezzo von heller Farbe mit uber die Partie hinausgehenden Hohenmoglichkeiten 1 Als Mezzosopranistin gastierte sie u a am Opernhaus von Bogota Juli 1985 als Maddalena in Rigoletto am Staatstheater Saarbrucken u a in der Spielzeit 1986 87 am Staatstheater Karlsruhe als Carmen an der Deutschen Oper am Rhein in Dusseldorf als Prinz Orlowsky in Die Fledermaus und am Opernhaus Kiel ebenfalls als Orlowsky 1987 wurde sie in Hannover zur Kammersangerin ernannt Im selben Jahr leitete sie beginnend mit der zwischen Mezzo und Sopran changierenden Giulietta in Hoffmanns Erzahlungen mit der sie erneut ihre vorzugliche Eignung fur das franzosische Fach bewies 1 einen Fachwechsel zum Spinto Sopran ein Zunachst sang sie in der Spielzeit 1987 88 die Donna Elvira in einer Neuproduktion des Don Giovanni Premiere November 1987 Regie Herbert Kreppel in der sie ihren ausdrucksstarken Mezzo wirkungsvoll einsetzte 2 anschliessend ubernahm sie die Agathe in einer Neuinszenierung der Oper Der Freischutz Regie Siegfried Schoenbohm in der sog B Premiere im Juni 1988 Ihre erste grosse Premierenrolle nach erfolgreich vollzogenem Fachwechsel ins lyrisch dramatische Sopran Fach war die Maddalena in Andrea Chenier die sie in der Spielzeit 1988 89 am Staatstheater Hannover erstmals sang ihre wunderschon gesungene auch dramatisch gesteigerte Arie gehorte zu den Hohepunkten der Premiere 3 4 In der Spielzeit 1989 90 sang sie am Staatstheater Hannover die Rolle der Katerina Ismailowa in einer Neuinszenierung der Oper Lady Macbeth von Mzensk 5 In der Spielzeit 1990 91 debutierte sie dort als Minnie im Puccini Spatwerk La fanciulla del West 6 Anschliessend ubernahm zunachst sie Aufgaben des jugendlichen Sopranfachs wie Sieglinde Die Walkure Spielzeit 1991 92 in Hannover als bewegende Sieglinde die ihren mezzo grundierten in allen Lagen gleichmassigen Sopran stets klangschon aufleuchten liess 7 wo sie mit ihrer aus der Tiefe kommende n im Timbre an Jessye Norman erinnernde n Stimme die auch in den Hohen kraftvoll und strahlend war einen furiosen Erfolg erzielte 8 Ariadne und Marschallin In der Spielzeit 1987 88 hatte sie mit der Sieglinde bereits am Landestheater Detmold Premiere Dezember 1987 gastiert wobei ihre Stimme keine Wunsche offen liess sie kronte ihre wohlklingende Mittellage und Tiefe mit brillanten Spitzentonen 9 Im Februar 1990 sang sie in der Berliner Philharmonie mit strahlendem lyrischen Sopran in den sie auch ihre Mezzo Vergangenheit im Form warmer runder Tone einbringen konnte die Hauptrolle des Madchens Hai tang in einer konzertanten Auffuhrung der Oper Der Kreidekreis 10 11 Im Juli 1990 sang sie in Hamburg mit ihrem mezzogrundierten dunkel schimmernden stets intonationsreinen Sopran sowie mit bewundernswerter vokaler Homogenitat und erstaunlichem Elan die Rolle der Amazilli in einer konzertanten Auffuhrung der Oper Jessonda von Louis Spohr 12 13 14 Im Dezember 1991 gastierte Behle als kurzfristige Einspringerin fur die absagende Anna Tomowa Sintow am Badischen Staatstheater Karlsruhe in Ariadne auf Naxos und war eine fulminant gesungene und intensiv gestaltende Ariadne 15 Im Mai 1992 sprang Behle als Ersatz fur Margaret Price an der Hamburgischen Staatsoper als Ariadne in einer musikalischen Neueinstudierung der Strauss Oper ein und bewies mit schlanker Stimmgebung eindrucksvoll ihren gelungenen Wechsel ins Sopranfach 16 17 Im Mai 1992 gastierte sie auch als Marschallin in Der Rosenkavalier an der Staatsoper Berlin 18 Im August 1992 folgte in der Hamburger Musikhalle ein Gastspiel als Amme Margaretha in einer konzertanten Auffuhrung der Oper Genoveva Wenig spater kamen die grossen dramatischen bis hochdramatischen Partien wie Leonore Fidelio Isolde und Brunnhilde hinzu In der Konzertsaison 1991 92 gastierte sie bei der Konzertanten Oper Hamburg als Fidelio wo sie diese Frauengestalt mit ihren expansiven Stimmittel n ohne aufgesetzte Dramatik unterstutzt von ihrer Gesangskultur ergreifend auslotete 19 Im Sommer 1992 sang sie die Fidelio Leonore dann auch bei den Savonlinna Opernfestspielen In der Spielzeit 1993 94 sang sie am Staatstheater Hannover die Farberin in einer Neu Produktion der Strauss Oper Die Frau ohne Schatten Premiere September 1993 Inszenierung Hans Peter Lehmann und die Titelrolle in einer Neuinszenierung der Janacek Oper Katja Kabanova Premiere Mai 1994 Inszenierung Philipp Himmelmann Der Durchbruch fur ihre internationale Karriere war im Fruhjahr 1991 als Behle in der Wiederaufnahme der Produktion von Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk an der Hamburgischen Staatsoper Regie Juri Ljubimow ab der zweiten Vorstellung in der Titelpartie einsprang ihre schone in allen Lagen ausgeglichen immer rund nie forciert eingesetzte Stimme die die vokalen Anforderungen problemlos meisterte erhob die Auffuhrungen in den Rang des Aussergewohnlichen 20 Sie sang in den folgenden Jahren die Leonore an der Metropolitan Opera an der Wiener Staatsoper an der Hamburgischen Staatsoper an der Dresdner Semperoper und bei den Salzburger Festspielen Sie interpretierte die Isolde in Los Angeles Houston hier unter der Leitung von Christoph Eschenbach Dresden und Savonlinna Als Salome trat sie an der Mailander Scala in Dresden und Buenos Aires auf Deutsche und italienische Partien gehorten zu ihrem Repertoire beispielsweise Senta Sieglinde Brunnhilde Ariadne Marschallin u a in Hamburg unter Christian Thielemann Chrysothemis u a unter Peter Schneider in Munchen und im Januar 1993 an der Vlaamse Opera Dirigent Stefan Soltesz und Farberin ebenso wie Fanciulla Tosca und Verdis Lady Macbeth In der Spielzeit 2001 02 sang Behle die Brunnhilde in Die Walkure an der Oper Koln die sie in der Regie von Robert Carsen eher madchenhaft unschuldig als walkurenhaft dramatisch verkorperte in der Spielzeit 2002 03 folgte im Ring Zyklus ihre madchenhaft gezeichnete Siegfried Brunnhilde 21 22 Im Sommer 2003 gastierte sie bei den Savonlinna Opernfestspielen als Isolde in Tristan und Isolde 23 2007 vollzog Behle den Wechsel ins Charakterfach und sang vorwiegend Partien fur dramatischen Mezzosopran wie beispielsweise Herodias Salome und Klytamnestra Elektra In der Spielzeit 2019 20 sang sie an der Deutschen Oper Berlin die alte Buryja in Jenufa 24 Neben ihrem klassischen Repertoire widmete sich Behle der Musik des 20 und 21 Jahrhunderts Die ersten wesentlichen Aufgaben in diesem Bereich waren die Partie der Regine Raviner in der Deutschen Erstauffuhrung von Rolf Liebermanns La Foret Der Wald bei den Schwetzinger Festspielen 25 im Mai 1988 1989 an der Oper Frankfurt und die Kassandra in Aribert Reimanns Troades Eine besonders enge Zusammenarbeit verband sie mit Wolfgang Rihm von dem sie drei bedeutende Werke zur Urauffuhrung brachte Die Eroberung von Mexico als Montezuma mit makellos ausgeglichenem Sopran 26 und traumhaften Vokalisen 27 Hamburgische Staatsoper 1991 unter Ingo Metzmacher Das Gehege Bayerische Staatsoper 2009 unter Kent Nagano und Penthesilea Monolog fur dramatischen Sopran und Orchester Theater Basel 2009 10 Ausserdem sang sie die weibliche Hauptpartie in Dukas Oper Ariane et Barbe Bleue in Hamburg Premiere November 1997 und New York und die Agaue in Henzes Die Bassariden in Hamburg Premiere Spielzeit 1993 94 und Munchen 28 Seit 1971 lebt sie in Hamburg Von 2000 bis 2010 hatte sie die Professur fur Gesang an der Hochschule fur Musik und Theater in Hamburg inne Einspielungen BearbeitenAuf CD erschienen Alexander von Zemlinsky Der Kreidekreis musikalische Leitung Stefan Soltesz Louis Spohr Jessonda Gerd Albrecht Robert Schumann Genoveva Gerd Albrecht Othmar Schoeck Penthesilea Mario Venzago Wolfgang Rihm Die Eroberung von Mexico Ingo Metzmacher Ludwig van Beethoven Neunte Sinfonie Michael Gielen Auf DVD erschienen zwei Stuttgarter Inszenierungen mit Renate Behle in Hauptpartien Fidelio musikalische Leitung Michael Gielen Regie Martin Kusej Die Walkure Lothar Zagrosek Christof Nel Literatur BearbeitenKarl Josef Kutsch Leo Riemens Grosses Sangerlexikon Vierte erweiterte Auflage Munchen 2003 Band 1 Aarden Castles S 317 318 ISBN 3 598 11419 2 Jorg Loskill Renate Behle Portrat In Opernwelt Ausgabe Marz 1983 Seite 26 27 Wolfgang Denker Renate Behle Ich mache Nagel mit Kopfen Interview und Portrat In Orpheus Ausgabe Mai 1986 Seite 332 336 Weblinks BearbeitenWebsite von Renate Behle deutsch englisch Biografie auf fmb hochschulwettbewerb deEinzelnachweise Bearbeiten a b Wolfgang Denker MEHR ODER WENIGER Auffuhrungskritiken In Orpheus Ausgabe 2 Februar 1988 Seite 127 Gerhard Eckels VIELE MATZCHEN Auffuhrungskritik In Orpheus Ausgabe 1 Januar 1988 Seite 36 37 Wolfgang Denker DES GLUCKES GENUG Auffuhrungskritik In Orpheus Ausgabe 11 November 1988 Seite 866 K U Groth HANNOVER ANDREA CHENIER Auffuhrungskritik In Opernglas Ausgabe 12 Dezember 1988 Seite 28 29 Gerhard Eckels EXPRESSIV Auffuhrungskritik mit Redaktionsnotiz In Orpheus Ausgabe 9 September 1990 Seite 47 48 A Berger HANNOVER LA FANCIULLA DEL WEST Auffuhrungskritik In Opernglas Ausgabe 3 Marz 1991 Seite 47 Gerhard Eckels KRIEG DER GOTTER Auffuhrungskritik In Orpheus Ausgabe 1 Januar 1992 S 23 24 A Berger DIE WALKURE Auffuhrungskritik In Opernglas Ausgabe 1 Januar 1992 S 13 14 Rainer Schouren WALSE WONNEN Auffuhrungskritik In Orpheus Ausgabe 2 Februar 1988 S 121 N Eckert PHILHARMONIE DER KREIDEKREIS Konzertkritik In Opernglas Ausgabe 5 Mai 1990 Seite 6 7 M E H Margot E Hoffmann KONZERTANTE RARITAT Auffuhrungskritik In Orpheus Ausgabe 5 Mai 1990 Seite 16 H H Bethge JESSONDA Konzertkritik In Opernglas Ausgabe 9 September 1990 Seite 23 24 G E G H NACHSCHLAG UND REPERTOIRE Auffuhrungskritiken In Orpheus Ausgabe 10 Oktober 1990 Seite 39 40 Jacques Fournier SCHWARZ WEISS Auffuhrungskritiken In Orpheus Ausgabe 9 September 1990 Seite 46 47 Manfred Kraft EINE NEUE ELEKTRA Auffuhrungskritiken In Orpheus Ausgabe 3 Marz 1992 Seite 33 Marion Eckels AUS DEM REPERTOIRE Auffuhrungskritik In Orpheus Ausgabe 7 Juli 1992 Seite 36 H H Bethge ARIADNE AUF NAXOS Auffuhrungskritik In Opernglas Ausgabe 7 8 Juli August 1992 Seite 32 Staatsoper Berlin Spielzeit 1991 92 Besetzungslisten Abgerufen am 13 November 2022 Jacques Fournier MUSTERGULTIGE WIEDERGABE Konzertkritik In Orpheus Ausgabe 2 Februar Seite 34 35 P Schunemann HAMBURG LADY MACBETH VON MZENSK Auffuhrungskritik In Opernglas Ausgabe 4 April 1991 Seite 7 8 B Kempen Unerwarteter Hohepunkt Auffuhrungskritik In Opernglas Ausgabe 1 Januar 2003 Seite 36 BK B Kempen KOLN Die Walkure Auffuhrungskritik In Opernglas Ausgabe 2 Februar 2002 Seite 47 48 Peter Schunemann Reiche Fulle Auffuhrungskritiken zu den Sommer Festivals in Mikkeli Savitaipale und Savonlinna In Orpheus Festivalausgabe 2003 November 2003 Seite 40 Jenufa auf High Heels Das Dorf bleibt an der Deutschen Oper Berlin aussen vor Auffuhrungskritik Abgerufen am 24 November 2022 Zitat Dresen holt die Komodie vom Kothurn und hat dabei exzellente Helfer Zum anderen in der stimmlich bravouros alle Tucken meisternden die lustern dummliche femme entre deux age auf den Punkt zeichnende RENATE BEHLE als Tante vgl Kurt Osterwald ERSTAUFFUHRUNGEN UND ANDERE Auffuhrungskritiken In Orpheus Ausgabe 7 Juli 1988 Seite 520 522 zu R Behle dort auf Seite 520 Jacques Fournier AUS GEGEBENEN ANLASS Urauffuhrungskritik In Orpheus Ausgabe 4 April 1992 Seite 24 M W Busch DIE EROBERUNG VON MEXICO In Opernglas Ausgabe April 1992 Seite 23 Lebenslauf mit Bild Normdaten Person GND 134324927 lobid OGND AKS LCCN n92060826 VIAF 3088149296192680670007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Behle RenateKURZBESCHREIBUNG 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