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Ruhstadt ist eine Gemeinde im Landkreis Prignitz im nordwestlichen Brandenburg Wappen Deutschlandkarte 52 919454 11 870447 22 Koordinaten 52 55 N 11 52 OBasisdatenBundesland BrandenburgLandkreis PrignitzAmt Bad Wilsnack WeisenHohe 22 m u NHNFlache 28 99 km2Einwohner 458 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 16 Einwohner je km2Postleitzahl 19322Vorwahl 038791Kfz Kennzeichen PRGemeindeschlussel 12 0 70 348Gemeindegliederung 4 OrtsteileAdresse der Amtsverwaltung Am Markt 119336 Bad WilsnackWebsite www amt badwilsnack weisen deBurgermeisterin Heike Warnke CDU Lage der Gemeinde Ruhstadt im Landkreis PrignitzKarte Schloss Ruhstadt um 1859 60 Sammlung Alexander DunckerInhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Gemeindegliederung 3 Geschichte 3 1 Gutsanlage 3 2 Schlosspark 3 3 Verwaltungsgeschichte 3 4 Eingemeindungen 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Politik 5 1 Gemeindevertretung 5 2 Burgermeister 6 Sehenswurdigkeiten 6 1 Bauwerke 6 2 Geschichtsdenkmale 6 3 Grabdenkmale 7 Storchendorf Ruhstadt 8 Verkehr 9 Personlichkeiten 10 Literatur 11 Film 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie Gemeinde Ruhstadt liegt im nordwestlichen Brandenburg in der Prignitz circa zwolf Kilometer sudostlich der Stadt Wittenberge etwa zehn Kilometer von der Mundung der Havel in die Elbe entfernt Das Dorf Ruhstadt selbst hat circa 240 Einwohner Die Gemeinde ist Teil des Amtes Bad Wilsnack Weisen Gemeindegliederung BearbeitenZur Gemeinde Ruhstadt gehoren die bewohnten Gemeindeteile Abbendorf Balow Gnevsdorfund die Wohnplatze Ronien Sandkrug und Ziegelei 2 Geschichte BearbeitenDer Name des Dorfes Ruhstadt geht vermutlich auf das Wort Ruhestatte zuruck und hangt damit zusammen dass sich in der Krypta der Dorfkirche die letzte Ruhestatte der alten markischen Ritterfamilie derer von Quitzow befindet die im Spatmittelalter eine wichtige Rolle in der Geschichte der Mark Brandenburg spielte Das Dorf lag fruher im Burgbezirk von Nitzow des Bistums Havelberg 1384 wurden die Herren von Quitzow damit vom Bischof von Havelberg Dietrich II von Man belehnt Die Quitzows besassen bis 1719 die Burg und das Dorf mit der dazugehorigen Elbfahre Die alte aus Backstein erbaute Kirche deren Kern aus der Mitte des 15 Jahrhunderts stammt wurde im 18 Jahrhundert von Friedrich Wilhelm von Grumbkow im Barockstil umgestaltet und war seither bis um 1890 aussen weiss getuncht Am 6 7 Marz 1830 wurden Abbendorf Gnevsdorf und Ruhstadt nach mehreren Dammbruchen vollig uberschwemmt Die Dammbruche wurden durch Eisgang und Eisstau auf der Elbe verursacht Die Schaden waren betrachtlich 3 Der Rittersitz im Fahrdorf Ruhstadt befand sich ursprunglich im Besitz der Familie von Stendal 1384 wurde die Familie von Quitzow erstmals urkundlich als hier erbgesessen erwahnt spater etablierte sie hier auch einen adligen Wohnhof Die Quitzows waren in Ruhstadt Balow und Gnevsdorf Lehnstrager des Havelberger Bischofs und errichteten 1552 auf einer kunstlich angelegten rechteckigen Insel vis a vis der Kirche ein durch einen Wall und nassen Graben geschutztes neues Schloss im Stil der Renaissance mit einem hohen Treppenturm Der letzte Quitzow Spross aus der Ruhstadter Linie Cuno Hartwig von Quitzow uberliess Ruhstadt 1714 15 dem koniglichen Oberstkammerer und Generaladjudanten Maximilian August von Koppen 4 Nachdem der bereits 1719 ohne Erben gestorben war belieh der preussische Konig Friedrich Wilhelm I Friedrich Wilhelm von Grumbkow mit Ruhstadt 1709 zum Generalmajor befordert wurde er 1723 Vizeprasident des Generaldirektoriums und gehorte auch dem beruhmten Tabakskollegium des Soldatenkonigs an 1737 erfolgte seine Ernennung zum Generalfeldmarschall Zur Erinnerung an die Belehnung mit Ruhstadt liess er um 1720 einen zehn Meter hohen Sandsteinobelisken am westlichen Ende des Schlossparks errichten Das alte ruinose Schloss liess er abreissen und durch eine symmetrische eingeschossige Dreiflugelanlage ersetzen Schloss Ruhstadt 2011Die Erben des Ministers von Grumbkow konnten Ruhstadt nicht halten und so erwarb 1780 Magdalene von Jagow geb von Bismarck 1743 1802 das Gut und baute gemeinsam mit ihrem Mann Georg Otto Friedrich von Jagow 1742 1810 auf der Stelle des 1780 abgebrannten Grumbkow Schlosses bis 1782 das noch heute stehende einflugelige spatbarocke Schloss neu auf Allein der Wassergraben blieb als dekoratives Element erhalten und wurde mit einer prachtigen figurengeschmuckten Brucke uberspannt Erst 1823 wurde mit der Umgestaltung des barocken Lustgartens in einen Landschaftspark der Wassergraben auf der Gartenseite des Schlosses verfullt 1856 erfolgte der Bau der die gesamte Gartenfront des Schlosses beherrschenden Terrasse 1911 wurde das Schloss durch einen Anbau am Sudgiebel erweitert 1991 wurde ein entsprechender Anbau auf der Nordseite ausgefuhrt Der letzte adlige Besitzer Carl von Jagow 1882 1955 musste im Oktober 1945 Ruhstadt mit seiner Familie zwangsweise verlassen nachdem er noch die Wirtschaft und die Erntearbeiten bis September leiten durfte und der Besitz im Zuge der Bodenreform entschadigungslos enteignet worden war Schloss und Gut wurden geplundert so dass nahezu das gesamte Inventar sowie Archiv und Bibliothek verloren gingen Die barocken Bruckenfiguren wurden in den Graben gestossen und zerstort ebenso das Allianzwappen und die beiden Attikafiguren vom Mittelrisalit des Schlosses Laut dem 1929 letztmals amtlich publizierten Landwirtschaftlich Adressbuch der Provinz Brandenburg gab es neben dem Grossgrundbesitz in Ruhstadt noch die Bauernhofe von Ernst Ploigt Wilhelm Schwarz August Stettin Gustav und Moritz sowie Otto Winter und Hermann Zabel Die Betriebsgrosse umfasste zwischen 20 und 40 ha im Mittelwert 30 ha Nach Kriegsende wurde das Schloss von Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten bewohnt bevor dann schliesslich ein Altenpflegeheim des Kreises Westprignitz einzog Auch der Park obwohl ungepflegt blieb erhalten ebenso der Obelisk von dem nur die Wappen und die Inschriften abgeschlagen worden waren Ein Grossteil der Gutsgebaude wurde abgebrochen Dadurch ging die weitraumige Hofanlage grosstenteils verloren Im Laufe der Jahre ist auch der Wassergraben vor dem Schloss verfullt worden Dennoch stellte man Schloss und Park 1977 unter Denkmalschutz Nach 1990 begannen Landkreis und Gemeinde mit der Instandsetzung des Schlosses und der Parkanlage 1998 zog schliesslich das Altenheim aus und das Schloss wurde 2000 verkauft Der neue Eigentumer sanierte es grundlegend Seit 2002 wird es als Hotel betrieben Gutsanlage Bearbeiten Nach dem 1782 von J Wichmann gezeichneten Plan der Schloss und Gutsanlage bestand diese damals aus einer ganzen Reihe von massiven Gebauden die den geraumigen Gutshof im Rechteck umschlossen Amtshaus Brauhaus Reit und Viehstall Hollanderhaus Back und Taubenhaus sowie einer Scheune Der Zugang zur Schlossinsel gleichzeitig mit dem Schlossbau 1782 angelegt fuhrte uber eine steinerne prachtige Bogenbrucke aus verputztem Ziegelmauerwerk Die Bruckenwangen ehemals mit Sandsteinabdeckungen und geschwungenen Abschlussen hatten eine Hohe von 1 30 Metern Sie waren mit Pilastern gegliedert die als Postamente fur ursprunglich acht Sandsteinfiguren griechischer Gotter dienten Die Brucke uberspannt den Graben im Bogen und liegt in der Mittelachse des Schlosses Sie wurde 1991 unvorteilhaft uberarbeitet wobei die Sandsteinabdeckungen beseitigt wurden Die Zufahrt ist mit Naturstein gepflastert Auch auf der Parkseite gab es eine Brucke die den Zugang zum Lustgarten erschloss deren Aussehen aber unbekannt ist In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts erfuhr der Gutshof unter Friedrich von Jagow wesentliche Erweiterungen und Veranderungen was mit den Dienstablosungen und der Umstrukturierung der Landwirtschaft zusammenhing So entstanden beispielsweise am Eingang zur Gutsanlage langs der Dorfstrasse gegenuber der Kirche mehrere grosse aneinandergereihte Backsteinbauten die den Schafstall und die Scheune enthielten und in Resten noch heute vorhanden sind In den 1880er Jahren das Rittergut Ruhstadt ohne Nebengelass war 463 ha 5 gross kamen unter Carl von Jagow weitere grosse Gebaude in der fur die Zeit typischen Backsteinarchitektur mit Schieferdachern auf dem Gutshof und im Dorf hinzu ein grosser Pferdestall mit Speicherboden ein langgestreckter grosser Rinderstall am Kuchengarten eine neue Orangerie nordlich vom Schloss ein Eiskeller im Park ein Schweinestall am sudlichen Hofende mehrere Tagelohnerhauser der Wasserturm im Kuchengarten ein neues Pfarrhaus und die Kusterei Viele dieser Gebaude wurden nach 1945 abgerissen Um 1914 umfasste Rittergut Ruhstadt mit Gut Friedrichswalde sowie Rittergut Quitzobel und Anteile in der preussischen Provinz Sachsen etwa 2462 ha Eigentumer war Gunther von Jagow seines Zeichens ebenso wie die Vorfahren Erbjagermeister der Kurmark Brandenburg 6 Kurz vor der grossen Wirtschaftskrise 1929 besass Otto von Jagow uber 2400 ha Verwalter waren Forster Bloetz und Inspekteur Droge 7 Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges umfasste das Gut Ruhstadt die Betriebe Ruhstadt mit 380 ha Quitzobel mit 290 ha und die Friedrichswalder Forst mit 1500 ha In Ruhstadt lag der Schwerpunkt auf der Milch und Fleischproduktion fur die Weidehaltung der Rinder standen ausgedehnte Flachen des Elb Werders zur Verfugung Gezuchtet wurde ausschliesslich schwarzbuntes Herdbuchvieh die Bullen wurden in Ostfriesland gekauft Die ca 200 Schafe wurden auf den Elbdeichen gehutet Vor der Mechanisierung waren 24 Pferde zur Bewirtschaftung des Gutes erforderlich dazu kamen vier Kutsch und ein bis zwei Reitpferde In Quitzobel wurden vorwiegend Jungrinder aufgezogen Daneben hatte es besonders viel Wald insbesondere junge Eichenbestande Friedrichswalde war ausschliesslich ein Forstgut und bestand aus fast reinem Kiefernforst der von zwei Forstern betreut wurde Die Zahl der in Ruhstadt ganzjahrig beschaftigten mannlichen Arbeitskrafte betrug vor dem Zweiten Weltkrieg ca 23 vom Inspektor uber den Rechnungsfuhrer Schweizer Schafer Kutscher und Forster bis zum einfachen Tagelohner In der Saison kamen 12 15 Frauen dazu Fur den Schlosshaushalt waren zehn Personen erforderlich ein Diener ein Kutscher eine Kochin eine Jungfer zwei Kuchen Gehilfinnen zwei Dienstmadchen und zwei Gartner Schlosspark Bearbeiten Mit der Ubernahme von Ruhstadt durch Friedrich Wilhelm von Grumbkow wurde Anfang des 18 Jahrhunderts auch der bescheidene Renaissance Garten des 16 Jahrhunderts neu gestaltet Diesen verschonerte und bereicherte er durch mancherlei Anlagen seltene Baume Laubengange Spalier und anderes Obst An das westliche Ende des Parks liess von Grumbkow als Point de vue in die Mittelachse einen zehn Meter hohen Sandsteinobelisken setzen Den Sockel zierten ursprunglich vier Grumbkowsche Wappen ausserdem gab es vergoldete Inschriften an drei Seiten und der Obelisk war von einem weissen Gitter mit gelben Spitzen umgeben 1881 wurde hier zuletzt eine Restaurierung durchgefuhrt Mit dem Neubau des Schlosses 1782 unter Georg Otto Friedrich von Jagow kam es schliesslich zur Neuprojektierung des Parkes die J Wichmann ubernahm Dieser Lustgarten war noch ganz im Stil franzosischer Barockanlagen gestaltet Zu beiden Seiten der Hauptachse des Parterres lagen mehrere Kompartimente die durch eine grosse Querachse an deren nordlichen Ende eine Orangerie Orangen Saal stand gebildet wurden Seitlich schlossen sich Heckenquartiere Laubengange Hainbuchen Bosketts und Partien fur die Orangerie an Die vier zentralen Kompartimente besassen Rasenstucke mit schmalen Kieswegen und Bordurenrabatten und wurden von schmalen Rasenstreifen mit phantasievoll geschnittenen Formbaumchen Buchs Eibe Fichte eingefasst Am nordwestlichen Ende des Parterres gab es einen Gartenpavillon ein rundes Lusthaus Sudlich des Schlosses auch ausserhalb des Grabens lag der Kuchengarten der gleichfalls in symmetrische Kompartimente aufgeteilt war Eingefasst von Baumpflanzungen lagen hier die Obst und Gemusebeete deren Flachen noch heute beim Wasserturm zu sehen sind Der im 16 Jahrhundert angelegte Wassergraben der ursprunglich Verteidigungszwecken gedient hatte wurde wie schon zu Grumbkows Zeiten als dekoratives Element beibehalten 1823 liess Friedrich von Jagow den barocken Garten in einen Landschaftspark umgestalten In diesem Zusammenhang wurde der Schlossgraben an der Parkseite verfullt um Raum fur den Pleasureground zu gewinnen Das Urmesstischblatt aus dem Jahre 1843 zeigt bereits diesen Zustand Ausserdem wurde das barocke regelmassige Achsensystem aufgelost und der Gartenraum verselbstandigt Allein die Hauptachse zum Obelisk sowie die parallel dazu gefuhrte Achse zum Eiskellerberg die ursprunglich als Laubengang ausgebildet war wurden beibehalten Die Mittelachse die hinter dem Pleasureground begann war anfangs von Kastanien und nach 1926 von Linden eingefasst Neue Geholzgruppen u a Wellingtonie Larche Buche Platane Akazie Eibe Lebens und Mammutbaum fanden Aufnahme im Park und in die weite Elbniederung wurden Sichtachsen angelegt Elegant geschwungene Kieswege um Teich und Parkgrenzen erschlossen nun das Gelande Der Teich der sich an die sudliche Langseite des barocken Lustgartens anschloss war nun mit dem dahinter liegenden Wiesenstuck in die Gesamtgestaltung einbezogen und seine baumbestandenen Ufer zur wirkungsvollen Kulisse gestaltet Carl von Jagow legte nach dem fruhen Tod seiner ersten Frau Louise von Gayl 1863 1865 am sudwestlichen Parkende einen Begrabnisplatz fur die Familie anlegen Er liegt in der Blickachse zur weissen Brucke am Schloss und jenseits des Teiches Eine Backsteinmauer umgibt die Anlage und eine apsisartige Altarnische mit Kruzifix wird von zwei Gipsreliefs nach Bertel Thorwaldsen eingefasst Verwaltungsgeschichte Bearbeiten Ruhstadt gehorte seit 1817 zum Kreis Westprignitz in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Perleberg im DDR Bezirk Schwerin Seit 1993 liegt Ruhstadt im brandenburgischen Landkreis Prignitz Eingemeindungen Bearbeiten Gnevsdorf wurde am 1 Juli 1950 in Ruhstadt eingemeindet Abbendorf und Balow 1974 8 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1875 4981890 4961910 4571925 4411933 4031939 355 Jahr Einwohner1946 6121950 8371964 6021971 5921981 7621985 702 Jahr Einwohner1990 6631995 6192000 6012005 5822010 5652015 461 Jahr Einwohner2016 4722017 4702018 4612019 4562020 4542021 463Gebietsstand des jeweiligen Jahres Einwohnerzahl Stand 31 Dezember ab 1991 9 10 11 ab 2011 auf Basis des Zensus 2011Politik BearbeitenGemeindevertretung Bearbeiten Die Gemeindevertretung von Ruhstadt besteht aus acht Gemeindevertretern und der ehrenamtlichen Burgermeisterin Die Kommunalwahl am 26 Mai 2019 fuhrte zu folgendem Ergebnis 12 Partei Stimmenanteil SitzeCDU 64 4 5Die Linke 26 3 2SPD 0 9 3 1Burgermeister Bearbeiten 1998 2014 Jurgen Herper CDU 13 seit 2014 Heike Warnke CDU 14 Warnke wurde in der Burgermeisterwahl am 26 Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 90 0 der gultigen Stimmen fur eine Amtszeit von funf Jahren 15 gewahlt 16 Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Liste der Baudenkmale in Ruhstadt fuhrt alle Denkmale des Landes Brandenburg in diesem Ort auf Bauwerke Bearbeiten Dorfkirche Ansicht von OstenAlter Wasserturm 1883 erbaut versorgte den Gutshof den Kuchengarten und das Schloss mit Wasser Heute ist er ein Wahrzeichen Ruhstadts nachdem er 1991 mit Hilfe des Otto Versands restauriert werden konnte Barockes Schloss 2002 zum Hotel umgebaut Evangelische Dorfkirche aus dem spaten 15 Jahrhundert 1662 erneuert In der Kirche steht eine 1738 von Joachim Wagner erbaute Orgel 17 von der das Gehause und einige Register erhalten sind der Rest wurde 2005 von Orgelbau Waltershausen rekonstruiert Besucherzentrum von NABU und Naturwacht BrandenburgGeschichtsdenkmale Bearbeiten Am Ortsausgang von Abbendorf Richtung Ruhstadt steht seit 1977 ein Denkmal fur 200 Haftlinge die im Aussenlager Abbendorf des Zuchthauses Brandenburg Gorden zwischen 1937 und 1940 Zwangsarbeit verrichten mussten Grabdenkmale Bearbeiten Vom spatmittelalterlichen Kirchenbau um 1455 haben sich in der Apsiskuppel die Reste einer bedeutenden spatgotischen Freskomalerei mit einer Weltgerichtsdarstellung und Wappen v Quitzow v d Schulenburg erhalten Nach ihrer zufalligen Freilegung beim Abputzen der Apsis im Mai und Juni 1890 wurden die Fresken von dem Maler August Olbers geb 1860 restauriert der dazu von der koniglichen Regierung beauftragt wurde Auch der Schnitzaltar ist erhalten er stammt vom Anfang des 15 Jahrhunderts und zeigt im Schrein eine Marienkronung mit Petrus und Paulus und in den Flugeln Johannes den Taufer und den Heiligen Georg sowie eine Verkundigung Auch auf den Flugelaussenseiten ist die Verkundigung Maria dargestellt Neben diesen Kunstdenkmalen sind die sehenswerten Grabdenkmale der Patronatsfamilien von Quitzow und von Jagow in der Kirche erhalten Bedeutend sind vor allem die rechts und links neben der Apsis stehenden Epitaphe aus Sand und Kalkstein rechts fur den Hauptmann der Prignitz und kaiserlichen Feldmarschall Dietrich VIII von Quitzow 1515 1569 der als uberlebensgrosse Gestalt in voller Rustung in einer rundbogigen Nische steht die von reichem Wappenschmuck eingefasst ist Die Bekronung zeigt ein Relief mit Christus und der Siegesfahne den Sockel ziert eine Inschrift in Rollwerkrahmung Links befindet sich das Epitaph fur Dietrich X von Quitzow der am 25 Oktober 1593 von plundernden Landsknechten in Legde erschlagen wurde ebenfalls in Rustung und in einer Nische stehend Die Nische wird von reich ornamentierten korinthischen Saulen mit Gebalk und von figurlich allegorischem Beiwerk gerahmt uber dem Gebalk erhebt sich ein Auferstehungsrelief An die Bluttat erinnert in Legde ein auch von Theodor Fontane im Band Funf Schlosser seiner Wanderungen durch die Mark Brandenburg beschriebenes Monument in ganz ahnlicher Komposition aus Kalkstein der sogenannte Quitzowstein Bemerkenswert ist auch das Wandgrab fur Thomas Gunther von Jagow 1703 1777 1788 datiert ist es ein schoner klassizistischer Saulenaufbau in Form einer antiken Tempelfassade mit trauernden Putten dem Bildnis und dem Wappen des verstorbenen uber dem Gebalk Der Berliner Bildhauer Friedrich Drake schuf 1842 das Relief aus schlesischem Marmor mit Mutter und Kind als Denkmal fur die jung verstorbene Berta von der Schulenburg geb von Jagow 1813 1835 Es zahlt neben dem Grabmonument fur den 1794 verstorbenen Grafen H c A M von Blumenthal von Johann Gottfried Schadow in der Kapelle in Horst bei Kyritz zu den Hauptwerken der Berliner Bildhauerschule des Klassizismus in der Prignitz Der Bildhauer Karl Friedrich Wichmann schuf 1827 die Buste von Georg Otto Friedrich von Jagow die ihn in antikem Gewand zeigt und seinem Antlitz fast caesarische Zuge verleiht Die Buste fur Friedrich von Jagow modellierte 1856 der Bildhauer Karl Cauer Die Berliner Bildhauerin Anna von Kahle schuf 1889 das Grabdenkmal des Erbjagermeisters Carl von Jagow Ruhstadt 1818 1888 Storchendorf Ruhstadt Bearbeiten Ruhstadter Wasserturm mit Storchennest Scheunendach mit StorchennesternRuhstadt ist das storchenreichste Dorf Deutschlands In manchen Jahren bruten dort bis zu 40 Storchenpaare hinzu kommen noch zahlreiche einzelne Storche Bereits in den 1970er Jahren wurde begonnen mit Hilfe von Nisthilfen den durch reich ausgestattete Futterplatze an den Elb und Havelauen begunstigten naturlichen Storchenreichtum zu unterstutzen Teilweise sind bis zu funf Storchennester auf einem Dach zu sehen 1996 bekam Ruhstadt von der Stiftung Europaisches Naturerbe den Titel Europaisches Storchendorf verliehen Im selben Jahr nisteten hier sogar 44 Storchenpaare Fur jedes Nest wurden Informationstafeln angebracht die daruber informieren wann die einzelnen Storche jeweils aus ihrem Winterquartier eingetroffen oder dann auch wieder abgeflogen sind sowie wie viel Nachwuchs jeweils grossgezogen wurde Die Gemeinde verlegte die meisten Uberlandstromleitungen unterirdisch um die Gefahren fur die Storche zu verringern Regelmassige Wiesenmahungen sorgen fur ausreichend Nahrung an Kleintieren Insekten und Regenwurmern Das Land Brandenburg errichtete am Ortsrand nahe der Elbe ein Besucherzentrum aus dem regionaltypischen roten Backstein Das Zentrum wird vom Naturschutzbund Deutschland NABU der in seinem Wappen einen Storch abbildet und der Naturwacht Brandenburg betrieben Neben den Ausstellungen konnen die Besucher im Fruhling und Sommer auch die Brutpflege und das Revierverhalten der Storche aus nachster Nahe mit Hilfe von Kameras beobachten Spatestens seit dem offiziellen Titel besuchen an den Wochenenden zwischen April wenn die Storche einfliegen und Ende August bei ihrem Abflug zwischen 55 000 und 65 000 Touristen den Ort Der Storchereichtum ist damit auch ein Wirtschaftsfaktor Etwa 130 Arbeitsplatze in Gastronomie und Hotellerie sind am Besucherinteresse ausgerichtet Dokumentationstafeln zu den Storchen 1989 Jahr Storchenpaare Jungvogel 18 1970 7 91980 16 241990 26 562000 39 712010 34 542011 33 532012 32 542013 34 722014 38 532015 33 512016 30 322017 32 462018 29 302019 26 32Verkehr BearbeitenRuhstadt liegt an der Kreisstrasse K 7005 zwischen Klein Luben einem Gemeindeteil von Bad Wilsnack und Legde Personlichkeiten BearbeitenKarl von Jagow 1818 1888 Rittergutsbesitzer und Politiker in Ruhstadt geborenLiteratur BearbeitenVorstand des Familienverbandes von Jagow Geschichte des Geschlechts von Jagow 1243 1993 Verlag Ernst Knoth Melle 1993 Reinhart Muller Zetzsche Die Dorfkirche zu Ruhstadt Landkreis Prignitz Ev Kirche in Berlin Brandenburg In Peda Kunstfuhrer Nr 434 Passau 1998 Torsten Foelsch Schloss Ruhstadt In Schlosser und Garten der Mark Hrsg von Sibylle Badstubner Groger Deutsche Gesellschaft Berlin 1998 DNB 1108785468 Torsten Foelsch Forst und herrschaftliche Jagd auf dem Lande am Beispiel der Ritterguter Wolfshagen und Ruhstadt In Mitteilungen des Vereins fur Geschichte der Prignitz Band 12 Perleberg 2012 S 61 90 Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil 1 Prignitz N Z Bearbeitet von Lieselott Enders In Klaus Neitmann Hrsg Veroffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Staatsarchiv Potsdam Band 3 Begrundet von Friedrich Beck Verlag Klaus D Becker Potsdam 2012 ISBN 978 3 88372 033 3 S 766 ff Film BearbeitenUnter Storchen Ein Dorf im Vogelfieber Dokumentarfilm Deutschland 2014 43 15 Min Buch und Regie Herbert Ostwald Produktion Marco Polo Film arte ZDF Erstsendung 1 April 2015 bei arte Inhaltsangabe Weblinks Bearbeiten Commons Ruhstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Storchenclub Ruhstadt NABU Besucherzentrum in Ruhstadt Ruhstadt in der Reihe Landschleicher des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg vom 12 Januar 1997Einzelnachweise Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung und Bevolkerungsstandim Land BrandenburgDezember 2022 Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen bezogen auf den aktuellen Gebietsstand Hilfe dazu Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg Gemeinde Ruhstadt Memento des Originals vom 30 August 2017 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot service brandenburg de Amts Blatt der Koniglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Jahrgang 1830 14 Stuck vom 2 April 1830 S 67 online Text bei Google Bucher S 67 Angelina Kowalczyk Auf herrschaftlichen Wegen gewandelt 1 Auflage Books on Demand Norderstedt 2018 ISBN 978 3 7481 7112 6 S 189 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche P Ellerholz H Lodemann H von Wedel General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche 1 Band das Konigreich Preussen Lfg Die Provinz Brandenburg Nicolai Berlin 1879 S 274 f doi 10 18452 377 hu berlin de abgerufen am 20 August 2021 Ernst Seyfert Niekammer s Guter Adressbucher Band VII 1914 Guter Adressbuch fur die Provinz Brandenburg Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und grosseren bauernhofen der Provinz mit Angabe der Gutseigenschaft des Grundsteuer Reinertrages der Gesamtflache und des Flacheninhalts der einzelnen Kulturen In Paul Niekammer Handbuch der Koniglichen Behorden Mit Unterstutzung vieler Behorden Hrsg Standardwerk 2 Auflage Band VII Reichenbach sche Verlagsbuchhandlung Leipzig 1914 S 192 193 martin opitz bibliothek de abgerufen am 20 August 2021 Ernst Seyfert Hans Wehner Alexander Haussknecht Niekammer Landwirtschaftliche Guter Adressbucher VII Provinz Brandenburg 1929 Verzeichnis der Ritterguter Guter und Hofe uber 20 ha nach amtlichen Angaben In Mit Unterstutzung von Staats und Kommunalbehorden sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin Hrsg Letzte Ausgabe der Reihe Niekammer 4 Auflage Niekammer Adressbuch G m b H Leipzig 1929 S 165 martin opitz bibliothek de abgerufen am 20 August 2021 Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 Landkreis Prignitz S 37 PDF 400 kB Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 Landkreis Prignitz S 30 33 PDF 400 kB Bevolkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Stadten Landkreisen und Gemeinden Tabelle 7 Amt fur Statistik Berlin Brandenburg Hrsg Statistischer Bericht A I 7 A II 3 A III 3 Bevolkerungsentwicklung und Bevolkerungsstand im Land Brandenburg jeweilige Ausgaben des Monats Dezember Ergebnis der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 Burgermeisterwahlen fur den Landkreis Prignitz Memento vom 14 April 2018 im Internet Archive Ergebnis der Burgermeisterwahl am 25 Mai 2014 In wahlen brandenburg de Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz 73 1 Ergebnis der Burgermeisterwahl am 26 Mai 2019 In wahlen brandenburg de Beschreibung der alten Dorfkirche In Amt Bad Wilsnack aufgerufen am 15 September 2019 Bestandsstatistik der Ruhstadter Storche seit 1970 In Storchenclub Ruhstadt e V 2019 aufgerufen am 15 September 2019 Gliederung der Gemeinde Ruhstadt Gemeindeteile Abbendorf Balow Gnevsdorf Wohnplatze Ronien Sandkrug Ziegelei Siedlung HaverlandStadte und Gemeinden im Landkreis Prignitz Bad Wilsnack Berge Breese Cumlosen Gerdshagen Gross Pankow Prignitz Gulitz Reetz Gumtow Halenbeck Rohlsdorf Karstadt Kummernitztal Lanz Legde Quitzobel Lenzen Elbe Lenzerwische Marienfliess Meyenburg Perleberg Pirow Plattenburg Pritzwalk Putlitz Ruhstadt Triglitz Weisen WittenbergeEuropaisches Storchendorf Cigoc Kroatien Nagybajom Ungarn Ruhstadt Deutschland Malpartida de Caceres Spanien Andrid Rumanien Mala und Velika Polana Slowenien Tykocin Polen Marchegg Osterreich Belosem Bulgarien Altreu Schweiz Eskikaraagac Turkei Cesinovo Oblesevo Nordmazedonien Buzica Slowakei Taras Serbien Poros Griechenland Normdaten Geografikum GND 4539214 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruhstadt amp oldid 235899786