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Die evangelische Dorfkirche in Ruhstadt einer Gemeinde im Landkreis Prignitz in Brandenburg stammt im Kern aus dem 15 Jahrhundert Die Kirche an der Ruhstadter Dorfstrasse inmitten des Friedhofs ist ein geschutztes Baudenkmal und gehort zu den Offenen Kirchen 1 Sie gehort zum Pfarrsprengel Ruhstadt im Kirchenkreis Prignitz der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Dorfkirche in RuhstadtAnsicht von Norden Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseArchitektur BearbeitenDie Kirche ist ein spatgotischer Saalbau aus Backstein in retrospektiver Formensprache mit halbkreisformiger Apsis der nach dendrochronologischer Datierung 1455 d Ankerholzer am Giebel unter dem Kirchenpatronat derer von Quitzow erbaut wurde Nach dem Aussterben der von Quitzows ubernahm die Adelsfamilie derer von Grumbkow Dorf und Kirchenpatronat Sie liessen das Bauwerk im Jahr 1722 barock uberformen Inschrift Dachwerk von 1733 d und um den massiven eingezogenen Westturm erweitern Eine erneute Umgestaltung erfolgte durch die Familie von Jagow in den Jahren 1843 und 1887 1990 Eine Restaurierung erfolgte im Jahr 1961 An der Sudseite ist ein Bauteil mit Patronatsloge aus dem 18 Jahrhundert angebaut Das Schiff ist flachgedeckt in der Apsiskalotte findet sich eine spatgotische Malerei mit einer Darstellung des Weltgerichts mit mehreren Wappen die 1890 stark restauriert wurde Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum Blick zur Orgel 2018 Ein restaurierter handwerklicher spatgotischer Schnitzaltar vom Anfang des 15 Jahrhunderts zeigt im Schrein die von Petrus und Paulus flankierte Marienkronung in den Flugeln ist links die Verkundigung rechts Johannes der Taufer und der Heilige Georg dargestellt Der Kanzelkorb ist barock Mehrere fein gearbeitete figurliche Grabdenkmaler der Familie Quitzow sind bemerkenswert Am bedeutendsten ist das Wandepitaph Dietrich von Quitzows 1593 links neben der Apsis das in Typus und Ornamentik die Formensprache der italienischen Renaissance aufnimmt Die gerustete Nischenfigur des im nahen Legde erschlagenen Adeligen dessen Denkmal dort zu finden ist ist von reich ornamentierten korinthischen Saulen mit Gebalk gerahmt und mit reichem allegorischen Beiwerk versehen uber dem Gebalk befindet sich ein Relief mit der Auferstehung Konventioneller ist das Sandstein Epitaph des Dietrich von Quitzow 1569 rechts neben der Apsis ausgebildet das vermutlich ein Werk des Braunschweiger Meisters Jurgen Spinnrad ist Uber dem Inschriftsockel mit Rollwerkrahmung steht die uberlebensgrosse gerustete Gestalt des Verstorbenen in einer rundbogigen Nische seitlich von reichem Wappenschmuck eingefasst Als Bekronung dient ein Relief das Christus mit der Siegesfahne zeigt Im Boden eingelassen sind die Grabsteine dieser beiden Quitzows links ist der altere zusammen mit seiner Frau Ilse von Veltheim dargestellt An der Apsiswand stehen zwei Figurengrabsteine fur Georg 1527 und Dietrich von Quitzow 1552 vermutlich aus derselben Werkstatt sowie das Bildnis einer Tochter Georgs von Quitzow Abtissin von Heiligengrabe 1525 An der Sudwand ist ein prachtiger bronzener Sargdeckel fur Friedrich Wilhelm von Grumbkow 1739 zu sehen der 1974 aus dem damals abgerissenen Gruftraum nordlich der Kirche geborgen wurde Das 1788 datierte Wandgrab des Thomas Gunther von Jagow zeigt einen ausgewogenen klassizistischen Saulenaufbau uber dem Gebalk sind trauernde Putten sowie Bild und Wappen des Verstorbenen angeordnet Das Denkmal fur Bertha von der Schulenburg geborene von Jagow zeigt ein Marmorrelief mit Mutter und Kind von Friedrich Drake aus dem Jahr 1842 Unter der Westempore befinden sich Marmorbusten von Angehorigen der Familie von Jagow O F v Jagow 1810 von Karl Friedrich Wichmann und Th A v Jagow 1854 von Karl Cauer Orgel Bearbeiten nbsp Wagner Orgel 2018 Die Orgel gestiftet von Sophie Charlotte von Grumbkow wurde 1738 von Joachim Wagner aus Berlin erbaut Friedrich Hermann Lutkemuller fuhrte mehrere Veranderungen durch Zum Ende der 1980er Jahre war das Instrument in einem sehr schlechten Zustand Das aufwendig gestaltete Gehause hatte einen Anstrich mit Olfarbe erhalten das Stifterwappen war durch den Holzwurm zerstort der Spielschrank durch eine Elektroinstallation entstellt Nachdem die Kirche zum Anfang des 21 Jahrhunderts saniert wurde wurde 2005 mit der Sanierung der Orgel begonnen Die Firma Orgelbau Waltershausen stellte dabei die Originaldisposition wieder her 2 Sie hat heute zehn Register auf einem Manual und Pedal Die Disposition lautet 3 4 I Manual CD c3Gedackt 8 Principal 4 Rohrflot 4 Nassat 3 Octav 2 Quint 1 1 2 Cornet IIIMixtur IV Pedal CD c1Subbass 16 Posaun 8 Koppeln Pedalkoppel Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Die Bezirke Neubrandenburg Rostock Schwerin Deutscher Kunstverlag 2 Auflage Munchen Berlin 1990 ISBN 3 422 03019 0 S 339 340 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Ruhstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09160541 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Die Kirche in Ruhstadt auf der Website des KirchenkreisesEinzelnachweise Bearbeiten Offnungszeiten auf den Seiten des Forderkreises Alte Kirchen in Brandenburg Abgerufen am 13 Juni 2020 Uwe Czubatynski Auf CD gebrannt Der Klang der Ruhstadter Wagner Orgel In Forderkreis Alte Kirchen Berlin Brandenburg Hrsg Alte Kirchen Mitteilungen des Forderkreises Alte Kirchen Berlin Brandenburg Ausgabe September 2022 S 15 Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 22 Februar 2020 Informationen zur Orgel auf Organ index Abgerufen am 9 Februar 2022 52 918776 11 870029 Koordinaten 52 55 7 6 N 11 52 12 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Ruhstadt amp oldid 238059940