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Der Pleasureground ist ein gebaudenaher Gartenabschnitt in Landschaftsparks englischen Stils in dem im Unterschied zum aussenliegenden Park die kunstlerischen gegenuber den naturahnlichen Elementen der Anlage betont werden Rekonstruierter Pleasureground im Park Glienicke mit Sichtachse zum Jungfernsee der HavelBlumenbeet im Pleasureground GlienickeBlumenkorb mit Beeteinfassungssteinen aus Terrakotta Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Geschichte 3 Gestalt 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBegriff BearbeitenDer deutsche Landschaftskunstler Hermann Furst von Puckler Muskau erklart die Bedeutung dieses Begriffs in seiner 1834 erschienenen Publikation Andeutungen uber Landschaftsgartnerei wie folgt Das Wort pleasureground ist schwer genugend im Deutschen wieder zu geben und ich halte es daher fur besser den englischen Ausdruck beizubehalten Dieser bedeutet ein an das Haus stossendes geschmucktes und eingezauntes Terrain von weit grosserem Umfang als Garten zu haben pflegen gewissermassen ein Mittelding ein Verbindungsglied zwischen dem Park und den eigentlichen Garten 1 Und weiter wenn der Park eine zusammengezogene idealisierte Natur ist so ist der Garten eine ausgedehntere Wohnung man setze auf diese Art die Reihe der Gemacher in vergrossertem Massstab unter freiem Himmel fort 2 Puckler Muskaus Beschreibung gilt einem der drei Abschnitte des englischen Landschaftsgartens der sich von den Aussenrandern zum darin liegenden Hauptgebaude hin ausgerichtet in Park Pleasureground und Blumengarten gliederte Meist war auch noch eine blumengeschmuckte Terrasse am Gebaude selbst sodass also der Ubergang von der freien Landschaft zum Gebaude mehrfach abgestuft war nbsp Rosenlaube im Pleasureground des Branitzer Parks von Furst Puckler 2019 SFPM Andreas FrankeGeschichte BearbeitenDer Gartentyp des Pleasuregrounds in Form einer aufgeschmuckten Rasenflache direkt am Haus war in England bereits in der Renaissance bekannt ab der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts wurde sie sehr beliebt Gefordert durch den Landschaftsarchitekten Humphry Repton fand diese Aufteilung um 1800 auch in Deutschland Verbreitung und wurde unter anderem von Furst Puckler Muskau und Peter Joseph Lenne ubernommen die das Gestaltungskonzept in ihren Entwurfen fur Muskau Glienicke und Babelsberg anwandten Der erste Pleasureground in Preussen ist wohl der von Lenne ab 1816 angelegte am Glienicker Schloss Gestalt BearbeitenDer Pleasureground ist ein gartenkunstlerisch besonders fein gestalteter Gartenabschnitt Er besteht aus einer in vielen Abstufungen ausgeschmuckten Rasenflache direkt am Haus Diese Rasenflache ist sehr pflegeintensiv denn das Wunschbild war den Rasen wie einen samtenen Teppich erscheinen zu lassen Zur Ausschmuckung gehoren einheimische und exotische Pflanzen die als Blumenteppiche in verschiedenen meist geometrischen Formen angelegt wurden und nach den Vorstellungen Reptons geschmackvoll auf dem Rasen meist in Wegenahe verteilte runde oder ovale Blumenkorbe sowie besondere Solitarstraucher und baume zudem Statuen Wasserspiele kleine Teiche oder Gartengebaude Ein Zaun der den Pleasureground vom ubrigen Parkgelande abgrenzte sollte zum einen die Trennung zwischen der idealisierten Natur des englischen Landschaftsgartens und der kunstlerischen Gestaltung des Ziergartens sichtbar machen Zum anderen erfolgte die Einfriedung aus pragmatischen Grunden um weidendes Vieh oder Wildtiere vom Ziergarten fernzuhalten Um den ausseren Teil des Pleasuregrounds herum teilweise auch durch ihn hindurch fuhrt ein geschlangeltes Wegesystem Gurtelweg englisch belt walk in einem mit sanften Hugeln Strauch und Baumgruppen geformten Gelande zu verschiedenen Blickpunkten Diese werden durch das Abschreiten erlebbar und geben Aussichten auf Bauwerke und die umliegende Landschaft frei die so als Kulisse mit einbezogen wird Literatur BearbeitenKlaus Henning von Krosigk Kapitel uber den Pleasureground in Dieter Hennebo Gartendenkmalpflege Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1985 S 232 253 Klaus Henning von Krosigk Klein Glienicke mit Pleasureground In Landesdenkmalamt Berlin Hrsg Gartenkunst Berlin 20 Jahre Gartendenkmalpflege in der Metropole Schlezky amp Jeep Berlin 1999 Anne Schafer Der Pleasureground und die Sondergarten in Branitz In Kommunale Stiftung Furst Puckler Museum Park und Schloss Branitz Hrsg 150 Jahre Branitzer Park Cottbus 1998 S 90 99 Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Furst von Puckler Muskau Andeutungen uber Landschaftsgartnerei Funfter Abschnitt Park und Garten Stuttgart 1834 S 48 Puckler Muskau Andeutungen S 52 53 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pleasureground amp oldid 228005273