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Die Priessnitz ist ein rechter Nebenfluss der Elbe in Sachsen Bis auf ein kurzes Stuck an ihrem Oberlauf liegt die 25 4 km lange Priessnitz im Gebiet der Stadt Dresden 1 in deren Gemarkungen sie entspringt und auch in die Elbe mundet Ein grosser Teil des Flusslaufs liegt im Landschaftsschutzgebiet Dresdner Heide nur etwa 500 Meter sind kurz vor der Mundung im innerstadtischen Siedlungsbereich verrohrt PriessnitzDie Priessnitz im Dresdner Stadtteil AlbertstadtDie Priessnitz im Dresdner Stadtteil AlbertstadtDatenGewasserkennzahl DE 537196Lage SachsenFlusssystem ElbeAbfluss uber Elbe NordseeQuelle bei Rossendorf51 3 39 N 13 56 40 O 51 06092 13 944433 281Quellhohe 281 m u NNMundung im Dresdner Stadtteil Aussere Neustadt in die Elbe51 061765 13 762462 105 Koordinaten 51 3 42 N 13 45 45 O 51 3 42 N 13 45 45 O 51 061765 13 762462 105Mundungshohe 105 m u NNHohenunterschied 176 mSohlgefalle 6 9 Lange 25 4 km 1 Einzugsgebiet 51 km Abfluss am Pegel Klotzsche 2 AEo 39 68 km NNQMNQ 1968 2010MQ 1968 2010Mq 1968 2010MHQ 1968 2010HHQ 13 August 2002 0 l s42 l s340 l s8 6 l s km 4 34 m s29 5 m sGrossstadte DresdenKleinstadte Radeberg Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Geomorphologie 2 1 Praglaziale Urpriessnitz 2 2 Postglaziale Priessnitz 2 2 1 Talformen 2 2 2 Untergrund 2 2 3 Flussanzapfung und Entstehung des Priessnitzwasserfalls 2 2 4 Entstehung des Neustadter Schwemmkegels 3 Natur des Priessnitzgrundes 3 1 Boden 3 2 Flora 3 3 Fauna 3 4 Schutz 4 Wasserfuhrung 5 Zuflusse 5 1 Nebengewasser von rechts 5 2 Nebengewasser von links 6 Geschichte 6 1 Name 6 2 Besiedlung 6 3 Fruhere Nutzung 6 4 Historische Brucken 6 5 Entwicklung im Stadtgebiet 7 Literatur 8 Weblinks 9 Siehe auch 10 FussnotenVerlauf Bearbeiten nbsp Verlauf der Priessnitz nbsp Mundung der Priessnitz im Stadtplan Dresdens von 1828 mit eingezeichnetem Judischem Friedhof der Cichorien Fabrik und dem Ausflugslokal Lincke sches BadDie Priessnitz entspringt in einer Hohe von 281 m u NN in der Nachbarschaft des Forschungszentrums auf den Fluren Rossendorfs eines Teils der Ortschaft Schonfeld Weissig im aussersten Osten Dresdens und fliesst zunachst auf mehr als der ersten Halfte ihres Verlaufs innerhalb des Radeberger Landes grob nach Nordwesten also parallel zur Elbe Unmittelbar nach der Quelle speist sie den Rossendorfer Teich um anschliessend kurz auf dem Gebiet von Ullersdorf zu verlaufen Auf den folgenden drei Kilometern bildet sie die Stadtgrenze zu Radeberg und tritt an der Todmuhle bei Weissig auf 240 m u NN endgultig auf das Dresdner Stadtgebiet uber Nun durchfliesst die Priessnitz die zum Stadtbezirk Loschwitz gehorige Dresdner Heide und passiert auf ihrem Weg die Heidemuhle Von hier an wird der Fluss auf seinem weiteren Verlauf durch die Heide von einem befestigten Waldweg begleitet der Priessnitztalstrasse Im Nordwesten des Waldgebietes kurz vor Klotzsche wendet sie sich auf 159 m u NN scharf nach Suden und strebt von hieran der Elbe zu Dabei bildet ein langerer Abschnitt ihres Tals die Ostgrenze des Industriegelandes das bereits zum Stadtbezirk Neustadt beziehungsweise zur gleichnamigen Gemarkung gehort Vorbei am Kasernengelande der Offizierschule des Heeres und dem Militarhistorischen Museum in der Albertstadt erreicht die Priessnitz das dicht bebaute neustadtische Gebiet das sie auf den letzten beiden Kilometern ihres Verlaufs durchfliesst Zunachst folgt sie der Strasse An der Priessnitz um dann kurz nach links abzuknicken und unter dem westlichen Teilstuck der Jagerstrasse in einem Tunnel zu verlaufen Ab dem Kraszewski Museum fliesst sie wieder grob in Richtung Suden parallel zur Priessnitzstrasse und bildet hier die Grenze zwischen der Radeberger Vorstadt und der Ausseren Neustadt Nachdem die Priessnitz die Halbinsel auf der sich die Strasse Priessnitzaue befindet umflossen hat erreicht sie an der Bautzner Strasse gegenuber der Diakonissenhauskirche ihren zweiten unterirdischen Kanalabschnitt Die Mundung der Priessnitz in die Elbe befindet sich kurz nachdem sie wieder an die Oberflache tritt am Diakonissenkrankenhaus auf 105 m u NN Damit uberwindet sie auf einer Lange von ca 25 Kilometern einen Hohenunterschied von 175 Metern Geomorphologie BearbeitenPraglaziale Urpriessnitz Bearbeiten Einer Theorie von Geologen der Bergakademie Freiberg zufolge 3 floss die Elbe vor dem am Ende der Kreidezeit liegenden zeitlichen Beginn 4 der Entstehung der Lausitzer Verwerfung uber Dresden Klotzsche und Ottendorf Okrilla wo es ergiebige Lagerstatten fluvialer Elbsande gibt 5 weiter nach Norden Etwa am heutigen Priessnitzknick ostlich von Klotzsche muss demnach die Einmundung der Urpriessnitz in diesen praglazialen Senftenberger Elbelauf gelegen haben Postglaziale Priessnitz Bearbeiten Talformen Bearbeiten Zunachst fliesst die heutige Priessnitz in einem flachen Muldental Dieses wird im oberen Teil ihres Verlaufs von Hempelsberg und Hutberg begrenzt Auch in der Dresdner Heide andert sich der Zustand vorerst nicht Knapp unterhalb der Breiten Furt bildet die Priessnitz jedoch ein anfangs noch recht enges aber rasch an Tiefe gewinnendes Kerbtal den Priessnitzgrund An der Heidemuhle beginnt sie dann erneut zu maandrieren weshalb nun Prall und Gleithange gut ausgebildet sind Hier ist das Tal erst 15 Meter tief In der Gegend um Klotzsche erreicht der Priessnitzgrund eine Tiefe von 30 Metern am Ausgang aus der Lausitzer Platte sogar 40 Meter Im Bereich der Albertstadt wird das Tal schnell wieder flacher und breiter Hier wird die Heidesandterrasse verlassen und das Elbtal erreicht Die Priessnitz nahert sich nun in einer flachen Senke der Elbe Untergrund Bearbeiten nbsp Der Wasserfall der Priessnitz bei Klotzsche und die Granodiorit Felsen im Zuge der Lausitzer StorungBestimmend fur den aktuellen Lauf der Priessnitz ist die Aufschuttung des Schwemmfachers der Dresdner Heide durch die Schmelzwasser sudlich des Gletscherrandes der Elster Eiszeit In dessen Sandboden grub sie sich im gesamten Heidegebiet ein Der darunter befindliche Lausitzer Granodiorit tritt im Bett der Priessnitz bei Klotzsche kurz zu Tage und lasst an einer Storungslinie den kleinen Priessnitz Wasserfall entstehen Etwa 8 Kilometer oberhalb ihrer Mundung quert sie die Lausitzer Verwerfung und verlasst damit ihren bisherigen Untergrund die Lausitzer Platte um in den Elbtalkessel einzutreten Zunachst durchlauft die Priessnitz aber noch mit der Mittelterrasse einen schmalen Streifen zwischen beiden weshalb der Priessnitzgrund nach wie vor durch sandige Hange gekennzeichnet ist Im Elbtalkessel selbst bewegt sie sich auf ihren eigenen bzw fluviatilen Ablagerungen der Elbe Flussanzapfung und Entstehung des Priessnitzwasserfalls Bearbeiten Der merkwurdige Verlauf der heutigen Priessnitz geht wahrscheinlich auf den seltenen geomorphologischen Vorgang der Flussanzapfung zuruck Der nach Nordwesten gerichtete auf der Lausitzer Granitplatte liegende Oberlauf fand wohl vor mehreren 10 000 Jahren etwa im jetzigen Promnitztal seine Fortsetzung und war somit der Grossen Roder tributar Als Fluss der Hochflache hatte der Oberlauf ein nur massiges Gefalle und geringe Erosionskraft Wesentlich kraftiger arbeitete sich hingegen der heutige Priessnitzunterlauf welcher schon damals der nahen tiefliegenden Elbe zustrebte in den Sandboden ein Auf Grund der ruckwartigen Erosion schnitt er schliesslich am heutigen Priessnitzknick ostlich von Klotzsche den hoch gelegenen Roderzufluss seitwarts an und leitete diesen nach Suden zur Elbe hin um Daraufhin erhohten sich auch Gefalle und Erosion des Oberlaufs der sich folglich ein gleichmassiges Tal schuf bis er auf die im Abschnitt Untergrund beschriebene Granodioritstorung traf und sie freilegte Deshalb verlangsamte sich die Erosion im Oberlauf erneut im Unterlauf ging sie allerdings weiter ungehindert vonstatten An deren Schnittstelle an der Storung entstand auf Grund dieser Vorgange eine in der Vergangenheit bis zu mehrere Meter hohe Stufe die heute als Priessnitz Wasserfall bekannt ist Entstehung des Neustadter Schwemmkegels Bearbeiten Die langen Erosionsprozesse bewirkten dass die Priessnitz grosse Mengen Material ins Elbtal eintrug Dieses lagerte sich vorwiegend am rechten Ufer der Elbe unterhalb der Priessnitzmundung ab So entstand nach und nach der Schwemmkegel in Form des Elbbogens um die Neustadt auf dem sorbische Siedler im Mittelalter den spateren Ort Altendresden grundeten So gesehen waren die Aktivitaten der Priessnitz mitentscheidend fur die Anlage der Stadt Dresden nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Blick vom Turm der Garnisonkirche uber das Priessnitztal zur Dresdner Heide links das Militarhistorische Museum im Umbau rechts die Offizierschule des HeeresNatur des Priessnitzgrundes BearbeitenBoden Bearbeiten In den Kerbsohlentalern der Priessnitz und ihrer Nebengewasser im Nordosten befinden sich feuchte da grundwassernahe Auenboden die reich an Humus und Schwemmmaterial sind In den Altarmen der Priessnitz entwickeln sich torfhaltige sehr nahrstoffreiche Moorboden die teilweise durch den Versickerungsprozess auf den Sandboden oberhalb der Taler stark unter Quelldruck stehen Flora Bearbeiten Im Tal der Priessnitz befindet sich in allen Waldschichten eine sehr umfangreiche und wechselhafte Vegetation die auch im Verlauf des Tals wechselt In der Nahe des Wasserfalls wo das Tal keine wesentliche Sohle hat wachsen Schluchtwalder an sudexponierten Hangen die am Ufer ansetzen Dort vertreten ist neben den Fichten auch der Bergahorn Dieser ist sonst vor allem in bis zu hochmontanen Lagen der Mittelgebirge in Deutschland vertreten Ursprunglich waren auch Tannen weit verbreitet Dort wo eine Sohle mit teilweise moorartigen Gebieten neben dem Fluss gebildet wurde findet man Schwarzerle Hange Birke Esche Erle Roteiche und am Rand der Sohle am Ubergang zu den umliegenden Waldgesellschaften Rotbuche Kiefer Bergahorn und Fichte in der Baum und Strauchschicht Durch moorartige Quellflachen und die Gewasser ist die Baumschicht teilweise unterbrochen und so wachsen dort auch lichtbedurftige Arten wie die Espe an exponierten Stellen Als besonders artenreich erweist sich auch die dortige Krautschicht mit geschutzten Arten wie Sumpfdotterblume Rundblattrigem Sonnentau Sumpf Schwertlilie Wasserfeder und weiteren Sonnige Stellen in Hang oder Sohlenlage begunstigen das Vorkommen des Grossen Springkrauts In den Nebentalern enthalt die Krautschicht auch sonst eher montanere Pflanzenarten wie Hain Gilbweiderich oder Berg Ehrenpreis Fauna Bearbeiten nbsp Kunstliche Aufstauung als Massnahme der Fliessverlangsamung im FFH PriessnitzgrundIn der Priessnitz die vom DAV als Angelgewasser genutzt wird finden sich als Teil der Ichthyofauna Bachforellen sowie die stark gefahrdeten Fischarten Bachneunauge und Groppe Niedere heimische Wassertiere sind Flohkrebse Amphipoda und Strudelwurmer Turbellaria Auch Vogel haben ihren Lebensraum am oder im Fluss So sind Stockenten Gebirgsstelzen Eisvogel Gimpel und Zaunkonige anzutreffen Seltener ist die Wasseramsel und der Graureiher Schutz Bearbeiten Die Priessnitz durchfliesst auf einer Lange von mehr als 15 Kilometern das seit 1969 bestehende Landschaftsschutzgebiet Dresdner Heide Mehrere Einzelabschnitte des Flusses innerhalb der Heide stehen ebenfalls unter Schutz Dabei handelt es sich um die Dresdner Naturdenkmaler Altarme der Priessnitz ND 4 und Priessnitz Wasserfall und Uferhange ND 6 seit 1967 Am Dorfwasser einem rechten Zufluss der Priessnitz ist das Flachennaturdenkmal Ullersdorfer Dorfwasser ND 3 ausgewiesen Der Priessnitzgrund mit seinen besonderen Standorten ist als europaisches Fauna Flora Habitat Gebiet FFH ausgewiesen Dieses Gebiet durchlauft die gesamte Dresdner Heide von Osten her im Bogen des Flussverlaufes bis zum Priessnitztalviadukt vormals Carolabrucke der Stauffenbergallee im Sudwesten Es erfasst den Fluss die Talsohle und die unterschiedlich ausgepragten Hange und Teile der Nebentaler Schutzziele sind dort der Erhalt naturnaher Fliessgewasserabschnitte der Bruchwalder Torfmoor Schlenken und Staudenfluren sowie die Bewahrung der Habitate fur gefahrdete Arten der Fauna Speziell auf den Fluss bezogen gehen dafur Massnahmen der naturnahen Ufergestaltung Verlangsamung und Durchlassigkeit einher Im Umfeld werden monokulturelle Forstgebiete naturnaher umgestaltet Die Grunlandbereiche mussen durch eine extensive Bewirtschaftung erhalten werden jahrlich alternierende stuckweise Mahd als Gegenmassnahme gegen Verstaudung Bezogen auf die Naherholungsfunktion der Dresdner Heide wird eine Vermeidung der weiteren Freizeitnutzung des Gebietes als Schutzmassnahme genannt 6 Wasserfuhrung Bearbeiten nbsp Ein Pegel der Priessnitz in der Dresdner Neustadt an der Kreuzung Priessnitzstrasse zur JagerstrasseDie normale Wasserfuhrung der Priessnitz betragt selbst in Trockenperioden an ihrem Unterlauf noch etwas mehr als 30 Liter pro Sekunde Dies hangt mit dem konstanten Eintrag ihrer Zuflusse zusammen Beachtet werden muss hierbei dass ein Teil des Wassers im sandigen Untergrund versickert Die Priessnitz ist ferner der einzige Heidefluss der weder in diesem Waldgebiet entspringt noch in seinem Bereich in ein anderes Gewasser mundet Ausserdem ist sie mit Abstand das wasserreichste und langste Gewasser das den Wald durchfliesst Beide Punkte bedingen einander So ist die Priessnitz ob ihrer im Vergleich zu anderen Heidebachen recht grossen Abflussstarke in der Hinsicht eine absolute Ausnahme als dass ihr Wasser nicht komplett im Heidesand versickern kann Trotzdem kommt es infolge von Starkregenereignissen immer wieder zu Hochwassern bei denen der Fluss durchaus mehr als einen Kubikmeter Wasser pro Sekunde fuhren kann Schwere Schaden im Priessnitzgrund sind aus den Jahren 1854 1876 1897 und 1926 bekannt Besonders in Erinnerung ist das Hochwasser im August 2002 bei dem Teile der Neustadt uberflutet wurden was teilweise auch durch den Ruckstau des auf den hohen Elbpegel treffenden Priessnitzwassers bedingt war In den Sommern der Jahre 2015 7 2018 und 2020 8 ist die Priessnitz jeweils durch anhaltende Trockenperioden in einigen Teilen ihres Verlaufes trocken gefallen Hier grafisch dargestellt die durchschnittliche monatliche Durchstromung der Priessnitz gemessen an der hydrologischen Station Klotzsche bei knapp 80 des Einzugsgebietes in m s uber die Jahre 1968 2010 2 Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Zuflusse BearbeitenDie Priessnitz hat etwa 35 kleinere Zuflusse Einige dieser Gewasser fuhren nur zeitweise Wasser oder erreichen die Priessnitz sehr selten da sie in der Regel schon vorher im wasserdurchlassigen Heidesand versickern Die folgende Liste enthalt eine Auswahl Nebengewasser von rechts Bearbeiten nbsp Ein PriessnitzaltarmKleinerkmannsdorfer Wasser Dorfwasser Schwarzwasser mit Brillebach Metzenbornflusschen Hollenborn Steingrundchenwasser Schwarzes Bild Wasser Mehlflusschen Nesselgrundbach KretzschelgrundbachNebengewasser von links Bearbeiten Weissiger Dorfbach Haarweidenbach Augustusborn Dreibornerbach Boses Loch Wasser Saugartenbach Kaltenborn Schwedenschluchtbach Melzerquelle Puschquelle Sandschluchtbach Kellerflusschen LindigtflusschenGeschichte BearbeitenName Bearbeiten Der Name Priessnitz leitet sich ab von westslawisch breza Birke und nica Ort Frei ubersetzt handelt es sich also um den Bach am Birkenort Der Fluss wurde 1441 als Bressynicz und 1527 als Brissenitz erwahnt Siehe auch Namen mit ahnlichem Ursprung Briesnitz Briessnitz Briese Briesen Priesen Grosspriesen Besiedlung Bearbeiten Das Gebiet an der Priessnitz war bereits in der Jungstein und Bronzezeit besiedelt wie verschiedene Funde bestatigen Der sorbische Einfluss in ihrem Einzugsgebiet blieb insgesamt recht gering da es erst im 12 Jahrhundert im Zuge der Deutschen Ostsiedlung teilweise gerodet wurde Obwohl die Priessnitz seit einer Eingemeindungswelle 1999 fast in ihrem gesamten Verlauf eigentlich auf grossstadtischem Dresdner Territorium liegt durchlauft sie bis auf ihren innenstadtischen Abschnitt kurz vor der Mundung entweder nur schwach oder gar nicht besiedelte Gebiete Fruhere Nutzung Bearbeiten Genutzt wurde das Priessnitzwasser wohl schon im spaten Mittelalter um Muhlen anzutreiben Im Jahre 1671 wurde im Priessnitzgrund nahe Klotzsche eine heute verschwundene Schneidemuhle erwahnt deren genauer Standort jedoch nicht mehr lokalisierbar ist Weitere Muhlen sind die Ullersdorfer Todmuhle sowie die beiden nacheinander existierenden Heidemuhlen Ausserdem suchte man im Priessnitzgrund wahrend des 17 und 18 Jahrhunderts nach Edelmetallen An diese Bergbauaktivitaten erinnert das zugemauerte Mundloch eines ehemaligen Silberstollens nahe dem Klotzscher Waldbad Um 1770 wurde in der Priessnitz sogar eine Goldwasche betrieben Lange Zeit zuchtete man hier auch Fische so zum Beispiel an der Heidemuhle Ferner wurde dem Priessnitzwasser eine heilende Wirkung zugeschrieben weshalb es mehrere in Flussnahe angelegte Bader speiste Dies betraf das seit 1831 betriebene Priessnitzbad in der Neustadt das Waldbad Klotzsche und das Bad an der Heidemuhle Historische Brucken Bearbeiten nbsp Die Kuhschwanzbrucke uber die Priessnitz nbsp Das Priessnitztalviadukt uber den PriessnitzgrundBekannt ist der Priessnitzverlauf durch die Dresdner Heide auch fur seine vielen historischen teils aus dem 16 Jahrhundert stammenden Steinbrucken Dazu zahlen im oberen Abschnitt beispielsweise die Todbrucke an der Ullersdorfer Strasse die Grosse Hengstbrucke im Zuge der Radeberger Landstrasse Kuhschwanz Schweden und Kannenhenkelbrucke Obere und Untere Wettinbrucke sowie die Andersbrucke In seinem unteren Heideabschnitt wird das Gewasser von der Klotzscher Todbrucke der Kutten Keller und der Kuchenbrucke uberquert Entwicklung im Stadtgebiet Bearbeiten Im Zuge der Stauffenbergallee uberspannt das 23 m hohe und 75 m lange Priessnitztalviadukt vormals Carolabrucke den gesamten Priessnitzgrund Diese Bogenbrucke wurde ab 1873 fur die grosse Heerstrasse der Albertstadt errichtet Seit dieser Zeit befanden sich in diesem Bereich ausserdem Pulvermagazine und Bunker die mit dem angrenzenden neu errichteten Kasernenkomplex in Zusammenhang standen und nach 1918 wieder verschwanden In ihrem Neustadter Teil wurde die Priessnitz im Laufe der Jahre teilweise unter die Erde verbannt und uberbaut Literatur BearbeitenTheodor Arldt Dresdner Heide in Unser kleines Wanderheft Heft 9 Dresden 1952 Dresdner Heide Pillnitz Radeberger Land Werte unserer Heimat Band 27 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1976 Landesverein Sachsischer Heimatschutz Dresdner Heide Berg und Naturverlag Rolke Dresden 2006Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Priessnitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Priessnitzgrund Massnahmenplan Priessnitzgrund PDF Datei 74 kB Siehe auch BearbeitenListe der Gewasser in SachsenFussnoten Bearbeiten a b Gewassersteckbrief Priessnitz PDF 6 6 MB In Themenstadtplan Dresden Landeshauptstadt Dresden Der Oberburgermeister Umweltamt abgerufen am 9 Mai 2020 Stand 30 September 2011 a b Hydrologisches Handbuch Gewasserkundliche Hauptwerte Sedimentologie Gelandepraktikum Kieswerk Ottendorf Okrilla 17 21 Marz 2003 Institut fur Geologie Technische Universitat Bergakademie Freiberg Stratigraphische Tabelle des Elbsandsteingebirges Sachsisches Landesamtes fur Umwelt und Geologie Memento vom 9 Januar 2018 im Internet Archive Quarz Lagerstatte unseres Lieferwerkes Laussnitz fruher Ottendorf Okrilla Euroquarz abgerufen am 9 Mai 2020 Kurzfassung MaP 161 Priessnitzgrund Landesamt fur Umwelt und Geologie abgerufen am 9 Mai 2020 Anton Launer Priessnitz ausgetrocknet In Neustadt Gefluster 10 August 2015 Anton Launer Priessnitz ohne Wasser In Neustadt Gefluster 10 August 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Priessnitz Elbe amp oldid 228275130