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Dieser Artikel beschreibt die Pflanzenart Hottonia palustris zur ebenfalls als Wasserfeder bekannten Art Stratiotes aloides siehe Krebsschere Die Europaische Wasserfeder oder Wasserprimel Hottonia palustris ist eine der beiden Pflanzenarten aus der Gattung der Wasserfedern Hottonia innerhalb der Familie der Primelgewachse Primulaceae Sie gedeiht in den gemassigten Zonen Europas und Kleinasiens WasserfederWasserfeder Hottonia palustris SystematikKerneudikotyledonenAsteridenOrdnung Heidekrautartige Ericales Familie Primelgewachse Primulaceae Gattung Wasserfedern Hottonia Art WasserfederWissenschaftlicher NameHottonia palustrisL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Bedrohung und Schutz 5 Okologie 6 Nutzung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Die Wasserfeder ist eine uberwinternd grune ausdauernde krautige Pflanze Sie wachst normalerweise untergetaucht im Susswasser Die submerse mit zahlreichen fadenformigen weissen Wurzeln versehene Hauptsprossachse der Stangelpflanze wird 15 bis 50 Zentimeter lang und wurzelt im Schlamm 1 An ihr wachsen aus den Knoten rosettig genaherte hellgrune Laubblatter die bei einer Lange von bis zu 8 Zentimetern kammformig gefiedert sind Die meist 3 selten bis zu 5 Zentimeter langen sowie 1 5 Millimeter breiten Blattabschnitte konnen gegabelt sein 1 Sowohl der Blutenstand als auch der Stangel sind mit roten Stieldrusen und weissen borstlichen Haaren besetzt 2 Generative Merkmale Bearbeiten In den Blattachseln stehen 30 bis 50 Zentimeter lange Blutenstande die uber die Wasseroberflache ragen In etagenartig angeordneten Quirlen sind jeweils drei bis sechs gestielte Bluten angeordnet 1 Die Blutenstiele sind etwa so lang wie die Tragblatter 2 Als Fruchtstiele verlangern sie sich und sind dann abwarts gekrummt 2 Die zwittrigen Bluten sind funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Der Blutenkelch ist tief namlich bis zu drei Vierteln eingeschnitten Er ist 3 bis 4 Millimeter lang 2 Die weisse bis blassrosafarbene Blutenkrone weist einen Durchmesser von bis zu 2 Zentimetern auf 1 Die Kronrohre ist etwa so lang wie der Kelch 2 Die Kronzipfel sind 7 Millimeter lang verkehrt eiformig stumpf oder etwas ausgerandet 2 Die Kapselfruchte sind kugelig und kurzer als der Kelch Sie enthalten zahlreiche ellipsoidische oder kugelig stumpfkantige Samen von etwa 0 5 Millimeter Durchmesser Sie sind frisch gereift hellbraun und werden spater schwarzbraun 2 Die Chromosomenzahl betragt 2n 20 3 Okologie Bearbeiten nbsp Illustration nbsp Landform der WasserfederBei der Wasserfeder handelt es sich um einen hydromorphen Hydrophyten 1 eine unter Wasser wurzelnde Wasserpflanze in trocken fallenden Gewassern seltener eine Sumpfpflanze Die stark zerteilten Blatter dienen zur Oberflachenvergrosserung und damit zur besseren Aufnahme von Nahrsalzen sowie von Sauerstoff und Kohlendioxid Die Wasserpflanze uberdauert als grune Pflanze und ubersteht auch das Einfrieren in winterlichen Gewassern recht gut Vegetative Vermehrung erfolgt durch Verzweigung im Wasser Blutenokologisch handelt es sich um eine Nektar fuhrende Scheibenblume Die Bluten sind verschiedengrifflig sie zeigen also Heterostylie Bestauber sind Zweiflugler besonders Schwebfliegen und andere kurzrusselige Insekten Zuweilen bleiben die Bluten geschlossen also kleistogam Die Blutezeit reicht von Mai bis Juli Die Heterostylie wurde gerade bei dieser Art von Christian Konrad Sprengel zum ersten Mal beobachtet und 1793 beschrieben 4 Die Narbe tritt bei den langgriffeligen Bluten etwa 1 bis 2 Millimeter weit aus der Kronrohre hervor Bei den kurzgriffeligen Bluten reicht sie bis zum Eingang der Kronrohre 2 Sprengel schreibt dazu wortlich Ich glaube nicht dass dieses etwas zufalliges sondern eine Einrichtung der Natur ist ob ich gleich nicht im Stande bin die Absicht derselben anzuzeigen 4 Die kugeligen Kapselfruchte offnen sich durch funf Klappen am oberen Ende Die Diasporen breiten sich durch Schwimmausbreitung sowie als Anhafter an Wasservogeln aus Vorkommen BearbeitenDie Europaische Wasserfeder ist im klimatisch gemassigten Europa ohne Mittelmeergebiet im europaischen Teil Russlands sowie punktuell in Kleinasien vertreten Sie kommt in Mitteleuropa zerstreut vor Ihr Verbreitungsgebiet umfasst die Lander Frankreich Deutschland Belgien die Niederlande Danemark die Schweiz Osterreich Tschechien Polen die Slowakei Ungarn Italien Kroatien Slowenien Serbien Lettland Litauen Belarus die Ukraine Moldau Rumanien die Turkei und das europaische Russland 5 Ihr Lebensraum sind seichte nur massig nahrstoffreiche Gewasser wie Graben Tumpel Moorseen und Altwasser Die Wasserfeder ist vorwiegend in Tiefebenen zu finden Die Wasserfeder ist pflanzensoziologisch die Charakterart einer Assoziation die mit den Begleitarten Sumpf Wasserstern Callitriche palustris Kleiner Wasserlinse Lemna minor und Gewohnlichem Froschloffel Alisma plantago aquatica das Hottonietum palustris Tx 1937 bilden kann Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 5w uberschwemmt aber Feuchtigkeit stark wechselnd Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 4 warm kollin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 6 Bedrohung und Schutz BearbeitenVielerorts in Mitteleuropa steht die Wasserfeder auf der Roten Liste der bedrohten Pflanzenarten Sie wurde 1996 in der Roten Liste der bedrohten Pflanzenarten als gefahrdet bewertet Sie ist unter anderem nach dem deutschen Bundesnaturschutzgesetz besonders geschutzt und darf nicht aus der Natur entnommen werden 1 Okologie BearbeitenDie Europaische Wasserfeder ist in der Lage das temporare Austrocknen eines Gewassers zu uberstehen Sie bildet dann einen dichten Rasen uber dem feuchten Schlammboden wobei die Blatter wesentlich kleiner bleiben als bei der aquatilen Form Starker Laubeintrag kann die Wasserfeder aber behindern und diese Rasen ausdunnen Nutzung BearbeitenDie Wurzel wurde fruher zum Schwarzfarben verwendet 2 Literatur BearbeitenHenning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Fritz Runge Die Pflanzengesellschaften Mitteleuropas Aschendorff Munster 1986 ISBN 3 402 04383 1 Elfrune Wendelberger Pflanzen der Feuchtgebiete BLV Intensivfuhrer Munchen 1986 ISBN 3 405 12967 2 Christel Kasselmann Aquarienpflanzen Ulmer Verlag Stuttgart 1995 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage 1999 ISBN 3 8001 7454 5 S 296 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wasserfeder Hottonia palustris Album mit Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Steckbrief Memento vom 12 Marz 2016 im Internet Archive BioFlor Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Hottonia palustrisL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 19 Januar 2016 Verbreitung von Hottonia palustris auf der Nordhalbkugel bei linnaeus nrm se Thomas Meyer Wasserfeder Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Hottonia palustris L Wasserfeder FloraWeb de a b c d e f g h i Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 3 Seite 1832 1836 Verlag Carl Hanser Munchen 1966 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 741 a b Christian Konrad Sprengel Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen Berlin 1793 S 103 1 Hottonia palustris im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 8 Dezember 2022 Vorlage GRIN Wartung Keine ID angegeben Hottonia palustrisL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 8 Dezember 2022 Wasserpflanze des Jahres in Deutschland Krebsschere 2003 Sudlicher Wasserschlauch 2004 Vielstachelige Armleuchteralge 2005 Europaische Seekanne 2006 Grosses Nixenkraut 2007 Gemeiner Schwimmfarn 2008 Durchwachsenes Laichkraut 2009 2010 Wassernuss 2011 Gewohnlicher Wasserhahnenfuss 2012 Igelschlauch 2013 Australischer Kleefarn 2014 Sudlicher Wasserschlauch 2015 Flutender Wasserhahnenfuss 2016 Weisse Seerose 2017 Stern Armleuchteralge 2018 Europaischer Froschbiss 2019 Echter Seeball 2020 Wasserfeder 2021 Hornblattrige Armleuchteralge 2022 Europaischer Strandling 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserfeder amp oldid 231059954