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Permingeatit IMA Symbol Pmg 2 ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der chemischen Zusammensetzung Cu3SbSe4 3 und damit chemisch gesehen ein Kupfer Antimon Selenid Als chemische Verwandte der Sulfide werden die Selenide in die gleiche Mineralklasse eingeordnet PermingeatitMetallisch glanzende Permingeatit Kristallgruppe aus der Typlokalitat Predborice TschechienAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1971 003 1 IMA Symbol Pmg 2 Chemische Formel Cu3SbSe4 3 1 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II C 06 II C 06 030 2 KA 10 03 02 02 03Kristallographische DatenKristallsystem tetragonalKristallklasse Symbol tetragonal skalenoedrisch 4 2m 4 Raumgruppe I4 2m Nr 121 Vorlage Raumgruppe 121 3 Gitterparameter a 5 63 A c 11 23 A 3 Formeleinheiten Z 2 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 bis 4 5 VHN50 234 kg mm 5 Dichte g cm3 berechnet 5 82 5 Spaltbarkeit fehltFarbe hellbraunlichrosaStrichfarbe nicht definiertTransparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzWeitere EigenschaftenBesondere Merkmale ThermoelektrizitatPermingeatit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem und konnte bisher nur in Form von mikroskopisch kleinen Kornern und Einschlussen in Hakit gefunden werden Permingeatit ist in jeder Form undurchsichtig opak und zeigt auf polierten Flachen eine hellbraunlichrosa Farbe Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Permingeatit in einem Carbonat Gang in der Uranlagerstatte Predborice 6 Predborice nahe dem gleichnamigen Ort in der Gemeinde Kovarov im tschechischen Okres Pisek 7 Analysiert und erstbeschrieben wurde das Mineral durch Zdenek Johan Paul Picot Roland Pierrot Milan Kvacek die es nach dem franzosischen Mineralogen Francois Permingeat 1917 1988 benannten Das Mineralogenteam sandte seine Untersuchungsergebnisse und den gewahlten Namen 1971 zur Prufung an die International Mineralogical Association interne Eingangs Nr der IMA 1971 003 1 die den Permingeatit noch im gleichen Jahr als eigenstandige Mineralart anerkannte Ebenfalls im gleichen Jahr erfolgte die Publikation der Erstbeschreibung im franzosischen Fachmagazin Bulletin de la Societe Francaise de Mineralogie et de Cristallographie Offiziell bestatigt wurde die Anerkennung 1972 mit der Publikation der New mineral names im Fachmagazin American Mineralogist Das Typmaterial des Minerals wird in der Karls Universitat Prag CUP und der Ecole nationale superieure des mines de Paris ENSM unter der Katalog Nr 50938 aufbewahrt 8 Klassifikation BearbeitenIn der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz ist der Permingeatit noch nicht verzeichnet Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II C 06 30 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort der Abteilung Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall S Se Te 1 1 wo Permingeatit zusammen mit Barquillit Briartit Cernyit Famatinit Ferrokesterit Hocartit Kesterit Keutschit Kuramit Luzonit Petrukit Pirquitasit Rhodostannit Sakuraiit Stannit Toyohait und Velikit die die Stannitgruppe mit der System Nr II C 06 bildet 9 Die von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Permingeatit ebenfalls in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze dort allerdings in die Abteilung der Sulfarsenate ein Diese Abteilung ist zudem weiter unterteilt nach der Kristallstruktur so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung der Sulfarsenate mit As Sb S4 Tetraedern zu finden ist wo es zusammen mit Barquillit Briartit Famatinit und Luzonit die Luzonitgruppe mit der System Nr 2 KA 10 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Permingeatit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er zusammen mit Famatinit und Luzonit in der Luzonitgruppe mit der System Nr 03 02 02 innerhalb der Unterabteilung Sulfosalze mit dem Verhaltnis z y 4 und der Zusammensetzung A i A2 j ByCz A Metalle B Halbmetalle C Nichtmetalle zu finden Kristallstruktur BearbeitenPermingeatit kristallisiert in der tetragonalen Raumgruppe I4 2m Raumgruppen Nr 121 Vorlage Raumgruppe 121 mit den Gitterparametern a 5 63 A und c 11 23 A sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Eigenschaften BearbeitenPermingeatit ist thermoelektrisch Bildung und Fundorte BearbeitenPermingeatit bildet sich hydrothermal in niedriggradigen epithermalen Gangen Als Begleitminerale treten unter anderem Berzelianit Calcit Chalkopyrit Clausthalit Eskebornit Ferroselit Goethit gediegen Gold Hakit Hamatit Klockmannit Naumannit Pyrit Tetraedrit Umangit und Uraninit auf 5 Ausser an seiner Typlokalitat Predborice in Sudbohmen konnte das Mineral in Tschechien bisher nur noch in den Uranlagerstatten 11A bei Bytiz und 16 bei Haje in der Gemeinde Haje u Pribrame Mittelbohmen sowie in den Urangruben Bukau auch Bukov und Peterswald Petrovice in der Gemeinde Rozna Zdar nad Sazavou im Hochland Der bisher einzige deutsche Fundort ist das Lagerstattenrevier Schlema Alberoda im sachsischen Erzgebirgskreis Der einzige weitere bisher dokumentierte Fundort Stand 2022 ist eine Kupfer Molybdan Lageerstatte im Gebiet um Tsogttsetsii in der Provinz Sud Gobi der Mongolei 11 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenZdenek Johan Paul Picot Roland Pierrot Milan Kvacek La permingeatite Cu3SbSe4 un nouveau mineral du groupe de la luzonite In Bulletin de la Societe Francaise de Mineralogie et de Cristallographie Band 94 1971 S 162 165 franzosisch rruff info PDF 295 kB abgerufen am 21 Dezember 2022 Michael Fleischer New mineral names In American Mineralogist Band 57 1972 S 1552 1561 englisch rruff info PDF 742 kB abgerufen am 21 Dezember 2022 A Pfitzner Crystal structure of tricopper tetraselenoantimonate V Cu3SbSe4 In Zeitschrift fur Kristallographie Band 209 1994 S 685 doi 10 1524 zkri 1994 209 8 685 englisch Chongyin Yang Fuqiang Huang Liming Wu Ke Xu New stannite like p type thermoelectric material Cu3SbSe4 In Journal of Physics D Applied Physics Band 44 Nr 29 2011 doi 10 1088 0022 3727 44 29 295404 englisch Pavel Skacha Elena Buixaderas Jakub Plasil Jiri Sejkora Viktor Golias Vojtech Vlcek Permingeatite Cu3SbSe4 from Pribram Czech Republic Description and Raman spectroscopy investigations of the luzonite subgroup of minerals In The Canadian Mineralogist Band 52 2014 S 501 511 doi 10 3749 canmin 52 3 501 englisch rruff info PDF 2 4 MB abgerufen am 21 Dezember 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Permingeatite Sammlung von Bildern Permingeatit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 21 Dezember 2022 Permingeatite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 21 Dezember 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 1 Februar 2023 englisch a b Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 79 David Barthelmy 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