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Famatinit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der Zusammensetzung Cu3SbS4 2 ist also chemisch gesehen ein Kupfer Sulfoantimonat FamatinitFamatinit grau und Pyrit aus dem Pen Shan Erzkorper des Bergwerks Chinkuahshih Jui Fang Landkreis Taipeh Taiwan Grosse 5 3 5 0 3 7 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Fam 1 Andere Namen StibioluzonitChemische Formel Cu3SbS4 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II C 06 II C 06 020 2 KA 10 03 02 02 02Kristallographische DatenKristallsystem tetragonalKristallklasse Symbol tetragonal skalenoedrisch 4 2m 3 Raumgruppe I4 2m Nr 121 Vorlage Raumgruppe 121 2 Gitterparameter a 5 38 A c 10 76 A 2 Formeleinheiten Z 2 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 5Dichte g cm3 gemessen 4 635 berechnet 4 66 4 Spaltbarkeit gut nach 101 deutlich nach 100 4 Bruch Tenazitat uneben bis muschelig sprodeFarbe dunkles BraunlichviolettStrichfarbe schwarzTransparenz undurchsichtigGlanz Metallglanz bis mattFamatinit ist in jeder Form undurchsichtig und entwickelt nur selten kleine Kristalle in krustigen Uberzugen Meist findet er sich in Form korniger bis massiger Aggregate von dunkel braunlichvioletter Farbe bei schwarzer Strichfarbe Frische Proben weisen zunachst einen metallischen Glanz auf werden dann aber durch fortschreitende Verwitterung matt Mit Luzonit Cu3AsS4 bildet Famatinit eine Mischkristallreihe 4 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Famatinit in der Sierra de Famatina ostlich der argentinischen Anden und beschrieben 1873 von Alfred Wilhelm Stelzner der das Mineral nach seiner Typlokalitat benannte Klassifikation BearbeitenBereits in der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Famatinit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und dort zur Abteilung der Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Schwefel Selen Tellur 1 1 wo er zusammen mit Barquillit Briartit Cernyit Ferrokesterit Hocartit Kesterit Kuramit Luzonit Permingeatit Petrukit Pirquitasit Rhodostannit Sakuraiit Stannit Toyohait und Velikit die Stannitgruppe mit der System Nr II C 06 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Famatinit ebenfalls in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze dort allerdings in die neu definierte Abteilung der Sulfarsenate ein Zusatzlich werden die Sulfarsenate weiter unterteilt je nachdem ob die Verbindung uber As Sb S4 Tetraeder oder mit zusatzlichem Schwefel aufgebaut ist Das Mineral ist daher entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Sulfarsenate mit As Sb S4 Tetraedern zu finden wo es zusammen Barquillit Briartit Luzonit und Permingeatit die Luzonitgruppe mit der System Nr 2 KA 10 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Famatinit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze dort allerdings in die Abteilung der Sulfosalze ein Hier ist er zusammen mit Luzonit und Permingeatit in der Luzonitgruppe mit der System Nr 03 02 02 innerhalb der Unterabteilung Sulfosalze mit dem Verhaltnis z y 4 und der Zusammensetzung A i A2 j ByCz A Metalle B Halbmetalle C Nichtmetalle zu finden Kristallstruktur BearbeitenFamatinit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe I4 2m Raumgruppen Nr 121 Vorlage Raumgruppe 121 mit den Gitterparametern a 5 38 A und c 10 76 A sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Bildung und Fundorte BearbeitenFamatinit bildet sich ahnlich dem Luzonit in kupfer arsen und antimonreichen niedrig bis mittelgradigen Hydrothermal Adern wo er neben diesem und Enargit noch mit vielen weiteren Sulfiden vergesellschaftet auftreten kann wie unter anderem Bismuthinit Chalkopyrit Covellin Markasit Pyrit Sphalerit Tetraedrit und Tennantit dem Sulfat Baryt dem ebenfalls meist anwesenden Quarz sowie gediegen Silber und Gold 4 Als eher selten vorkommende Mineralbildung kann Famatinit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein insgesamt ist er aber wenig verbreitet Weltweit sind bisher Stand 2012 rund 120 Fundorte bekannt 5 Neben seiner Typlokalitat Sierra de Famatina in der Provinz La Rioja trat das Mineral in Argentinien noch in der Capillitas Mine im Departamento Andalgala Catamarca bei El Guaico im Departamento Minas Cordoba sowie in der El Quevar Mine der Armonia Mine und der Julio Verne Mine Salta auf In Deutschland konnte das Mineral bisher nur in der Grube Clara in Baden Wurttemberg der Grube Bayerland bei Waldsassen in Bayern der Grube Luderich bei Altenbruck und den Kupfergruben bei Marsberg in Nordrhein Westfalen sowie bei Sadisdorf in Sachsen gefunden werden In Osterreich fand sich Famatinit bisher vor allem in der Umgebung der Tiroler Gemeinden Brixlegg und Rattenberg trat aber auch am Huttenberger Erzberg in Karnten und im Schwarzleograben bei Hutten Leogang in Salzburg auf Weitere Fundorte liegen unter anderem in Australien Bolivien Bulgarien Chile China Frankreich Griechenland Gronland Indonesien Italien Japan Kanada Kasachstan Mazedonien Mexiko Namibia Papua Neuguinea Peru Philippinen Russland Slowakei Spanien Sudafrika Taiwan Tunesien Ungarn Usbekistan im Vereinigten Konigreich Grossbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika USA 6 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenAlfred Stelzner Mineralogische Beobachtungen im Gebiete der Argentinischen Republik In Mineralogische Mittheilungen Band 4 1873 S 219 254 rruff info PDF 3 1 MB abgerufen am 20 Juni 2019 Richard V Gaines Luzonite Famatinite and some related Minerals In The American Mineralogist Band 42 1957 englisch rruff info PDF 896 kB abgerufen am 20 Juni 2019 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 438 Erstausgabe 1891 Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 348 Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 168 als Stibioluzonit Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Famatinite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Famatinit Wiki Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 79 David Barthelmy Famatinite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 20 Juni 2019 englisch a b c d Famatinite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 62 kB abgerufen am 20 Juni 2019 Localities for Famatinite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 20 Juni 2019 englisch Famatinite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 20 Juni 2019 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Famatinit amp oldid 239308100