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Cernyit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu2 Zn Cd Fe SnS4 und bildet bis zu 200 mm grosse unregelmassig geformte Korner von stahlgrauer Farbe die mit Stannit und Kesterit verwachsene Aggregate bilden CernyitMineralprobe aus Huanuni Bolivien im Dunnschliff mit Cernyit Sphalerit Arsenopyrit und GalenitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1976 057 1 IMA Symbol Cny 2 Chemische Formel Cu2CdSnS4 3 Cu2 Zn Cd Fe SnS4Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II C 06 090 2 CB 15a 02 09 02 02Kristallographische DatenKristallsystem tetragonalKristallklasse Symbol tetragonal skalenoedrisch 4 2m 4 Raumgruppe I4 2m Nr 121 Vorlage Raumgruppe 121 5 Gitterparameter a 5 49 A c 10 85 A 5 Formeleinheiten Z 2 5 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 6 Dichte g cm3 berechnet 4 776 6 Spaltbarkeit fehlt 7 Farbe stahlgrauStrichfarbe schwarzTransparenz opakGlanz Metallglanz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDas Mineral wurde erstmals 1978 von S A Kissin D R Owens und W L Roberts in der Tanco Mine in der kanadischen Provinz Manitoba sowie in der Hugo Mine bei Keystone im US Bundesstaat South Dakota gefunden Sie benannten es nach dem tschechisch kanadischen Mineralogen Petr Cerny Klassifikation BearbeitenDa der Cernyit erst 1976 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde und die Erstbeschreibung erst 1978 publiziert wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Einzig im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II C 06 90 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort der Abteilung Sulfide mit Metall S Se Te 1 1 wo Cernyit zusammen mit Barquillit Briartit Famatinit Ferrokesterit Hocartit Kesterit Keutschit Kuramit Luzonit Permingeatit Petrukit Pirquitasit Rhodostannit Sakuraiit Stannit Toyohait und Velikit die Stannit Gruppe bildet 7 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 8 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Cernyit ebenfalls in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze dort allerdings in die Abteilung der Metallsulfide M S 1 1 und ahnliche ein Diese ist zudem weiter unterteilt nach den in der Verbindung enthaltenen Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung mit Zink Zn Eisen Fe Kupfer Cu Silber Ag usw zu finden ist wo es zusammen mit Ferrokesterit Hocartit Idait Kesterit Kuramit Pirquitasit Stannit Velikit die Stannitgruppe mit der System Nr 2 CB 15a bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Cernyit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Auch hier ist er in der Stannitgruppe Tetragonal I4 2mVorlage Raumgruppe 121 A2BCS Typ mit der System Nr 02 09 02 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 1 1 zu finden Kristallstruktur BearbeitenCernyit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe I4 2m Raumgruppen Nr 121 Vorlage Raumgruppe 121 mit den Gitterparametern a 5 49 A und c 10 85 A sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 5 Bildung und Fundorte BearbeitenCernyit bildet sich als seltener Bestandteil in komplex zonierten Pegmatiten Als Begleitminerale konnen unter anderem Chalkopyrit Hawleyit Pyrrhotin Sphalerit Stannit und Kesterit sowie gediegen Bismut auftreten Cernyit gehort zu den sehr seltenen Mineralbildungen die bisher nur in wenigen Proben aus weniger als 10 Fundorten bekannt wurden Stand 2019 Seine Typlokalitat die Tanco Mine in der Provinz Manitoba ist dabei der bisher einzige dokumentierte Fundort in Kanada Neben seiner Co Typlokalitat der Hugo Mine bei Keystone South Dakota fand sich das Mineral noch in der nahe gelegenen Peerless Mine Weitere Funde liegen unter anderem in Waldsassen in Bayern Deutschland Hemnes in Norwegen Kamienna Gora in Polen sowie Salamanca und Caceres in Spanien bekannt 9 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenS A Kissin D R Owens W L Robert Cernyite a copper cadmium tin sulfide with the stannite structure In Canadian Mineralogist Band 16 1978 S 139 146 minsocam org PDF 988 kB abgerufen am 12 Dezember 2019 Cernyite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 63 kB abgerufen am 12 Dezember 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cernyite Sammlung von Bildern Cernyit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 6 Februar 2021 Cernyite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 12 Dezember 2019 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated November 2019 PDF 1720 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero November 2019 abgerufen am 12 Dezember 2019 englisch David Barthelmy Cernyite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 12 Dezember 2019 englisch a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 78 englisch a b Cernyite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1816 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 12 Dezember 2019 englisch Fundortliste fur Cernyit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 12 Dezember 2019 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