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Kesterit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu2 Zn Fe SnS4 2 Die in den runden Klammern angegebenen Elemente Zink und Eisen konnen sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten Substitution Diadochie stehen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals KesteritKesterit und Mushistonit dunkelgrun vom Berg Xuebaoding im Kreis Pingwu Prafektur Mianyang Sichuan China Grosse 1 4 1 3 1 3 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Kes 1 Andere Namen Isostannit KhinganitChemische Formel Cu2 Zn Fe SnS4 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II C 06 II C 06 080 2 CB 15a 02 09 02 09Kristallographische DatenKristallsystem tetragonalKristallklasse Symbol tetragonal disphenoidisch 4 3 Raumgruppe I4 Nr 82 Vorlage Raumgruppe 82 2 Gitterparameter a 5 43 A c 10 87 A 2 Formeleinheiten Z 2 2 Haufige Kristallflachen tetragonale Disoenoide 111 101 Basispinakoid c 001 Prisma 110 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 5Dichte g cm3 gemessen 4 54 bis 4 59 berechnet 4 524 4 Spaltbarkeit keineBruch Tenazitat uneben bis muscheligFarbe schwarz schwarzgrau dunkelsilbrig oft gelblich oder grunlich uberzogenStrichfarbe schwarzTransparenz undurchsichtigGlanz Metallglanz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Kesterit im Arga Ynnakh Khai Granitmassiv des Jana Tals nahe der Siedlung Kester auch Kester 5 in der russischen Republik Sacha Jakutien Beschrieben wurde das Mineral 1956 von Z V Orlova 5 der es nach dessen Typlokalitat benannte Typmaterial des Minerals wird im Mineralogischen Museum der Universitat Sankt Petersburg Katalog Nr 16188 16324 16326 16351 16352 sowie im St Petersburger Bergbau Institut Katalog Nr 163a 2 aufbewahrt 4 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Kesterit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und dort zur Abteilung der Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Schwefel Selen Tellur 1 1 wo er zusammen mit Barquillit Briartit Cernyit Famatinit Ferrokesterit Hocartit Kuramit Luzonit Permingeatit Petrukit Pirquitasit Rhodostannit Sakuraiit Stannit Toyohait und Velikit die Stannitgruppe mit der System Nr II C 06 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Kesterit ebenfalls in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Metallsulfide M S 1 1 und ahnliche ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung mit Zink Zn Eisen Fe Kupfer Cu Silber Ag usw zu finden ist wo es zusammen mit Cernyit Ferrokesterit Hocartit Idait Kuramit Pirquitasit Stannit und Velikit die Stannitgruppe mit der System Nr 2 CB 15a bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Kesterit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er zusammen mit Stannit Cernyit Briartit Kuramit Sakuraiit Hocartit Pirquitasit Velikit Ferrokesterit und Barquillit in der Stannitgruppe Tetragonal I4 2m A2BCS Typ mit der System Nr 02 09 02 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 1 1 zu finden Kristallstruktur Bearbeiten nbsp Kristallstruktur von Kesterit orange Cu blau Sn grau Zn Fe gelb S Kesterit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe I4 Raumgruppen Nr 82 Vorlage Raumgruppe 82 mit den Gitterparametern a 5 43 A und c 10 87 A sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Von Mushistonit uberkrusteter Kesterit auf Glimmer vom Berg Xuebaoding Kreis Pingwu China Gesamtgrosse der Stufe 60 mm 45 mm Kesteritkristall 15 mm Kesterit bildet sich in hydrothermal in Quarz Sulfid Aderchen in Zinn Lagerstatten Begleitminerale sind unter anderem Arsenopyrit Chalkopyrit Chalkosin Sphalerit Stannoidit und Tennantit Als seltene Mineralbildung konnte Kesterit nur an wenigen Orten nachgewiesen werden wobei bisher Stand 2017 rund 75 Fundorte 6 als bekannt gelten Neben seiner Typlokalitat Kester trat das Mineral in Russland nur noch in der Deputatskoe Lagerstatte bei Werchojansk auf Der einzige bisher bekannte Fundort in Deutschland ist die Grube Bayerland bei Pfaffenreuth in der Gemeinde Leonberg Oberpfalz in Bayern In Osterreich fand sich das Mineral bisher nur am Haidbachgraben nahe Semmering in Niederosterreich und in der Grube Haagen bei Webing in der Salzburger Gemeinde Abtenau Bekannte Schweizer Fundorte sind die Grube Lengenbach im Binntal und der Steinbruch La Platriere bei Granges Sierre im Kanton Wallis Weitere Fundorte liegen unter anderem in Argentinien Bolivien Bulgarien China Finnland Frankreich Griechenland Gronland Italien Japan Kanada Namibia Norwegen Peru Polen Portugal Tschechien Usbekistan im Vereinigten Konigreich Grossbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika USA 7 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenZ V Orlova Collection of chemical analyses of ores and minerals from mineral deposits in the northeastern USSR In Trudy Vsesouznogo Magadansk Nauchno Issled Inst Magadan Band 2 1956 S 76 84 Michael Fleischer New mineral names Kesterite In American Mineralogist Band 43 1958 S 1219 1225 rruff info PDF 461 kB abgerufen am 17 September 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kesterite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Kesterit Wiki Kesterite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 17 September 2019 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Kesterite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 17 September 2019 englisch Kesterite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 17 September 2019 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 78 englisch David Barthelmy Kesterite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 17 September 2019 englisch a b Kesterite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 106 kB abgerufen am 17 September 2019 a b Catalogue of Type Mineral Specimens PDF 96 kB In docs wixstatic com Commission on Museums IMA 12 Dezember 2018 abgerufen am 17 September 2019 Localities for Kesterite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 17 September 2019 englisch Fundortliste fur Kesterit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kesterit amp oldid 239308075